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Kreuzfahrt in die Krise

Susanne Starke

Erscheinungsjahr: 2005
ISBN: 978-3-935979-53-5
Preis: 24,90 EUR
242 Seiten

Wie sich kritische Situationen im Planspiel trainieren lassen
Polizeiwissenschaftliche Analysen Band 5
Krisen kommen meist plötzlich und unerwartet. In Bereichen, die als low-risk
environments bezeichnet werden, wie beispielsweise Krankenhäuser, Einkaufszentren
oder Hotels beschäftigt man sich normalerweise nicht mit potentiell auftretenden
Krisen und die gesetzlich vorgeschriebene Notfallplanung wird nur selten an
sich ändernde institutionelle Bedingungen angepasst. Krisenmanagement existiert
in den Köpfen der Mitarbeiter schlicht und einfach nicht. Für genau
diese Bereiche nun wurde das im vorliegenden Buch dargestellte Teamtraining
„MS Antwerpen“ ursprünglich konzipiert, doch können, wie
sich zeigte, auch Experten von dem Training profitieren. Zentraler Punkt des
Trainings ist die Schulung allgemeiner, krisenunspezifischer Aspekte wie beispielsweise

• Konstruktiver Umgang mit Informationsüberlastung
• Entscheidungsfindung unter Unsicherheit und Zeitdruck
• Teambildung und Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Teams
auch bei starkem „Handlungsdruck“ und eventuellen Misserfolgen;
• Entwicklung gemeinsamer mentaler Modelle;
• Einsicht in persönliche Reaktionsmuster bei Stress und emotionaler
Belastung.

Als Lernmedium wurde die Computersimulation eines alten und baufälligen
Kreuzfahrtschiffes, der MS ANTWERPEN verwendet. Die Teilnehmer übernehmen
für die Dauer mehrerer Stunden verschiedene Funktionen in der Schiffsführung
(Kapitän, Chefsteward, 1. Ingenieur usw.) und sind für den reibungslosen
Verlauf der Fahrt des Schiffes während einer stürmischen Nacht im
Nordatlantik verantwortlich. Natürlich treten im Laufe dieser Nacht verschiedene
kritische Situationen auf, die schließlich in einem Großbrand an
Bord kulminieren.
So können die Teilnehmer Krisen nach dem Prinzip „learning by doing“
erfahren und die Erfahrungen anschließend auf ihren Berufsalltag übertragen.

Das Training wurde mit Gruppen von Experten aus unterschiedlichen Bereichen
sowie Laien durchgeführt und um das Planspiel ROMA TERMINI ergänzt,
in dem es um den strategischen Umgang mit einem Crash zwischen einem Eurocity
und einem Güterzug kurz vor dem römischen Hauptbahnhof geht.
Im vorliegenden Buch werden Trainingskonzept und Planspiel ausführlich
dargestellt und die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungsgruppen eingehend
in einzelfallanalytischer Manier analysiert und verglichen.
Zielgruppe: Notfallmanager und Personalentwickler in der chemischen Industrie,
Luft- und Seefahrt, in der öffentlichen Verwaltung und anderen Sektoren;
Führungskräfte bei der Feuerwehr und der Polizei; Personalberater
und Organisationsentwickler; Psychologen und Sozialwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis Vorworte 1. Einleitung und überblick 2. Forschungsgegenstand 2.1 Einführung in das Thema 2.2 Das semantische Feld der Krise und ihrer Bewältigungsbegriffe aus dem Forschungskontext 2.2.1 Notfall, Krise und menschliches Versagen 2.2.2 Typologie der Krise 2.2.3 Die Bekämpfung der Krise 2.3 Die Planbarkeit des Notfalls und ihre Grenzen 2.3.1 Naturalistic Ddecision Making (NDM) 2.3.2 Stresstheorien und Kompetenztheorie 2.3.3 Standard Oprerating Procedures (SOPS), Notfallpläne und Schwierigkeiten beim Umgang mit Komplexität 2.3.4 Merkmale erfolgreichen Krisenmanagements 2.4 Trainings für den Umgang mit Krisen 2.4.1 Simulationen 2.4.2 „Krisen im Labor“ und die „raue Wirklichkeit“: Simulationen als Trainingsinstrumente 2.4.2.1 Krisentrainings 2.4.2.2 Diskussion der Trainingsansätze 2.5 Evaluation von Trainings: Möglichkeiten und Probleme 3. Kurzdarstellung des Trainings MS Antwerpen, des Planspiels Roma Termini und des Untersuchungsdesings 3.1 MS Antwerpen 3.1.1 Setting und Inhalt 3.1.2 Ablauf des Trainings 3.2 Roma Termini 3.2.1 Setting und Inhalt 3.2.2 Ablauf des Planspiels 3.3 Untersuchungsdesign 4. Zielsetzung der Arbeit 5. Untersuchungsgruppen und Auswertungsmethoden 5.1. Untersuchungsgruppen 5.1.1 übersicht 5.1.2 „Laien I und II“ 5.1.3 „Feuerwehr“ 5.1.4 „Polizei“ 5.1.5 „Werksicherheit“ 5.1.6 „Stab“ 5.2 Vorgehen bei der Auswertung der Simulation „MS Antwerpen“ 5.3 Vorgehen bei der Auswertung des Planspiels „Roma Termini“ 6. Ergebnisse und Einforderung des Ergebnis 6.1 MS Antwerpen: Ergebnisse aus der Analyse der Schiffsdaten 6.2 MS Aantwerpen: deskriptive Analyse 6.2.1 „Laien I“ 6.2.2 „Polizei“ 6.2.3 „Stab“ 6.2.4 Vergleich der verschiedenen Expertisegruppen 6.2.5 Validierung des Analysesystems 6.3 Roma Termini: deskriptive Analyse 6.3.1 „Laien I und II“ 6.3.2 „Feuerwehr“ 6.3.3 „Werksicherheit“ 6.3.4 „Stab“ 6.4 Roma Termini: Evaluationsbogen 6.5 Gesamtvergleich Roma Termini der verschiedenen Expertisegruppen 6.6 Vergleich MS Antwerpen und Roma Termini 6.7 Zusammenfassung der Ergebnisse 6.7.1 Auswertung der Simulationsdaten 6.7.2 Deskriptive Analysen („MS Antwerpen“) 6.7.3 Deskriptive Analysen („Roma Termini“) 6.7.4 Resümee 7. Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick 7.1 Zusammenfassung der Arbeit 7.2 Diskussion der Ergebnisse und Ausblick 8. Verzeichnisse 233 8.1 Literaturverzeichnis 8.2 Verzeichnis der Abbildungen 8.2 Verzeichnis der Tabellen






Lübecker Expertengespräche zu Staat und Sicherheit in Theorie und Praxis aufgeschrieben von Robert van Ooyen und Martin Möllers

Publius d’Allemagne & Glaukon Rien zu Pupendorff

Erscheinungsjahr: 2017
ISBN: 978-3-86676-490-3
Preis: 14,80 EUR
134 Seiten

Themen u. a.:

Polizeilicher Kostenbescheid – Wehrpflicht – Völkerstrafrecht und Disziplinarverfahren – gefühlte Sicherheit in Krankenhäusern – Sarrazin bleibt Sozi – Atomdesaster Fukushima – 60 Jahre Bundespolizei – Fusion BKA und BuPo – Arabellion – Wer soll Präsident sein? – Gibt es Rechtsterrorismus wirklich? – Bundeslöschtage – Demokratietests für Olympioniken – Polizisten beim KKK – lupenreine Polizeizusammenarbeit mit Belarus – Kunduz-Oberst wird General – NPD-Verfahren – Beschneidungsverbot ...
Wüstenverwendung für pensionierte Polizeiführer – Leere Kassen beim German Police Projekt Team – Neues G 36 – Hetzkampagne gegen Alice – Fußball-Uli im Knast – CDU-Müttergenesungswerk auf den Bahamas – Rechts als neue Mitte – Digitale Demenz verhindert – Verkehrssicherheit in Radeberg – ISIS-Prävention in Lübeck – Pegida-Tal der Ahnungslosen ...
Fauler NPD-Apfel auf Mallorca – FDP am Ende: Rauchen und Stehendpinkeln wird verboten – Papst empfiehlt Würde-Prügel – Saudis: 1000 Hiebe und keine Helmpflicht – Die Maut für Bayern kommt – Griechenland führt Rubel ein – Peace-keeping: Viagra für US-Militär – ZDF: Mutti ist die Beste – Erneut Nobelpreis für Obama? – BuPo-Sprache leicht gemacht ...
Lügeda beim Expertengespräch – US Cop-Culture – The Donald – Bob goes Nobel – Brandschutz in Flüchtlingsheimen – NSU: Hausfrau Zschäpe packt aus – Reichsdeppenbürger – Syrienstrategie erfolgreich – Nordkorea: Minister durch Flakschuss abgelöst – Russisches Panzerbiathlon – Ist Kaiser Franz noch zu retten? – Rituale beim SEK Köln – Polizei und AfD – Burkini-Strandpolizei – Knallt alle ab: Philippinische Drogenpolitik setzt Akzente – Türkeiputsch ...






Wasserschutzpolizei in drei Zeitepochen

Peter Bröhl

Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-935979-73-3
Preis: 59,00 EUR
583 Seiten

Zur Geschichte der Wasserschutzpolizei auf dem
Rhein von 1920 bis 1953

Erstmals wird mit dieser Arbeit die Geschichte der Wasserschutzpolizei eines
großen Stromgebietes – des Rheins – epochenübergreifend
von der Gründung der Preußischen Rheinpolizei im Jahre 1920 über
das Kommando der Wasserschutzpolizei „Koblenz“ bzw. „Rhein“
während der NS-Zeit bis zu der Wasserschutzpolizei-Gruppe „Rhein“
in der Zeit der britischen Besatzungszone, hier allerdings auf das Stromgebiet
des späteren Landes Nordrhein-Westfalen fokussiert, bis zum Herbst 1953
(Vereinigung der beiden nordrhein-westfälischen Wasserschutzpolizei-Gruppen
zur Wasserschutzpolizeidirektion Nordrhein-Westfalen) beschrieben.

Zu dieser Geschichte gehört ab Dezember 1920 auch das immer enger werdende
Verhältnis zu den entsprechenden polizeilichen und wirtschaftlichen Organisationen
in den Niederlanden, ohne deren intensives Bemühen zu diesem Zeitpunkt
vermutlich weder die Preußische, noch in den späteren Jahren die
Hessische, Badische und Bayerische Rheinpolizei gebildet worden wäre. Weiterhin
gehört dazu die Tätigkeit der deutschen Wasserschutzpolizei im „auswärtigen
Einsatz“ während der Zeit des Nationalsozialismus von den Niederlanden
bis zum Schwarzen Meer (teilweise durch Schilderungen von Kriegseinsätzen
der Wasserschutzpolizei ergänzt) sowie die ära der wasserschutzpolizeilichen
„Flakboote“ am Ende des Krieges auf Rhein und Main sowie eine Zusammenfassung
der bisherigen Erkenntnisse hinsichtlich der bisher noch nicht erforschten Geschichte
der überwachung des Rheins durch die Besatzungsmächte nach den beiden
Weltkriegen.

Jedem der drei Zeitabschnitte vorangestellt sind zusammenfassende Darstellungen
der Ereignisse, welche für die jeweilige Entwicklung der Polizei im Allgemeinen
und der „Polizei auf dem Wasser“, der Wasserschutzpolizei im heutigen
Sinne, im Besonderen bedeutsam waren, bevor jeweils auf die spezifischen Gegebenheiten
dieses Zweiges der Polizei auf dem Rhein wie beispielsweise Organisation, Personal,
Ausbildung, Ausrüstung, Bewaffnung, Boote, Aufgaben und, soweit sie noch
zu erhalten waren, auf Berichte von Zeitzeugen, eingegangen wird. Weiterhin
wird hier erstmals der Versuch unternommen, am Beispiel dieser großen
wasserschutzpolizeilichen Organisationseinheit deren Rolle in der NS-Zeit darzustellen,
insbesondere auf der Grundlage seiner Zusammenarbeit mit der Geheimen Staatspolizei.

Diese Arbeit gründet sich auf eine mittlerweile achtjährige intensive
Quellensuche und Forschungsarbeit bei in- und ausländischen Staats-, Werft-
und Privatarchiven, Dienststellen der Wasserschutzpolizei, der Auswertung von
Nachlässen, sowie der Befragung von Zeitzeugen bzw. deren Nachkommen. Sie
wurde angereichert durch über 214 Fotos.






Freiwilliger Polizeidienst in Hessen

Arthur Kreuzer & Hans Schneider

Erscheinungsjahr: 2002
ISBN: 978-3-935979-08-5
Preis: 20,00 EUR
94 Seiten

Band 1: Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Pilotprojekts
Herausgegeben von: Prof. Dr. jur. Michael Bäuerle, Polizeioberrat Bernhard Jäger, Kriminaloberrat Bernd Paul und Prof. Dr. rer. soc. Hans Schneider

VORBEMERKUNG 1 UNTERSUCHUNGSAUFTRAG 2 SICHERHEITSWACHT, SICHERHEITSPARTNER UND FREIWILLIGER POLIZEIDIENST IN DER WISSENSCHAFTLICHEN DISKUSSION 2.1   Vergleichende übersicht bisheriger deutscher Modelle der Bürgerbeteiligung im Polizeidienst 2.1.1 Vergleich der Modellstrukturen 2.1.2 übersicht zu vorhandenen Auswertungsstudien 3 METHODIK UND UNTERSUCHUNGSDESIGN 3.1   Halbstandardisierte Interviews 3.1.1 Zielgruppe: Projekt-/Einsatzleiter 3.1.2 Zielgruppe: Polizeivollzugsdienst 3.1.3 Zielgruppe: Aktive im Freiwilligen Polizeidienst 3.2   Offene und verdeckte teilnehmende bzw. nicht-teilnehmende Beobachtung 3.3   Passantenbefragung 3.4   Sonstiges 4 ERGEBNISSE 4.1   Entlastung der klassischen hauptberuflichen Polizei 4.2   Ein zusätzliches Angebot an Polizei auf der Straße 4.3   Die Möglichkeit, in einem geordneten Verfahren in der Polizei ehrenamtlich Dienst für die Allgemeinheit zu leisten 4.4   Präsenz zeigen - Beobachten - Melden: Stärkung des Sicherheitsgefühls 4.5   Belastungen des polizeilichen Einzeldienstes 4.6   Akteure im Freiwilligen Polizeidienst 4.7   Eigengefährdung 4.8   Exkurs: Anbindung - Ausbildung - Ausrüstung - Arbeitszeit 5 ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNGEN ANLAGEN Anlage 1: Interviewleitfaden 1 - Projekt-/Einsatzleiter Anlage 2: Interviewleitfaden 2 - Beamtinnen und Beamte des Polizeivollzugsdienst Anlage 3: Interviewleitfaden 3 - Angehörige des Freiwilligen Polizeidienstes Anlage 4:  Text Anlage 5:  Text Anlage 6: Auswertung der offenen Fragen aus der Passantenbefragung Literaturverzeichnis






Politischer Extremismus 1

Martin H. W. Möllers / Robert Chr. van Ooyen

Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 3-935979-007-3
Preis: 24,90 EUR
452 Seiten

Formen und aktuelle Entwicklungen

Der politische Extremismus bleibt eine der zentralen Herausforderungen pluralistischer Demokratien. Voraussetzung für die Auseinandersetzung ist eine Bestandsaufnahme seiner Formen und aktuellen Entwicklungen. Im Band 1 der als Reader konzipierten Studienausgabe werden daher behandelt:

• Gemeinsame Struktur- und Definitionsmerkmale (u. a.: extremistische Ideologien – Antiimperialismus und Antizionismus)
• Linksextremismus / Radikalismus (u. a.: RAF – Antiamerikanismus – PDS – Linkspopulismus)
• Rechtsextremismus (u. a.: Antisemitismus – Parteien – Rechtspopulismus – Skinheads – Fußball – autoritäre Persönlichkeit)
• Islamistischer Extremismus (u. a.: Politische Religion – Antisemitismus – Selbstmordattentäter – Osama bin Laden)
• Scientology

Inhalt: 1. Teil: Struktur- und Definitionsmerkmale Armin Pfahl-Traughber: Gemeinsamkeiten im Denken der Feinde einer offenen Gesellschaft – Strukturmerkmale extremistischer Ideologien Lars Rensmann: ,Antiimperialismus‘ und ,Antizionismus‘ als Mobilisierungsagenden der extremen Rechten und Linken: Eine vergleichende Analyse im deutschen und europäischen Kontext 2. Teil: Linksextremismus / Radikalismus Alexander Straßner: Das Ende der RAF Christian Schwaabe: Verlockungen eines Feindbildes – Die deutsche Linke zwischen Amerikakritik und Antiamerikanismus Florian Hartleb: Die PDS als erstarkter bundespolitischer Faktor – Linkspopulismus im Zeichen eines sich wandelnden Parteiensystems Viola Neu: Extremistische Einstellungen in der Partei Die Linke. PDS 3. Teil: Rechtsextremismus Wolfgang Benz: Antisemitismus in Europa – Tendenzen und Trends Armin Pfahl-Traughber: Rechtsextremistische Parteien in der Bundesrepublik Deutschland Frank Decker / Lazaros Miliopoulos: Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in der Bundesrepublik. Eine Bestandsaufnahme Lorenz Korgel: Homogene Vielfalt – Wie ,gefährlich‘ ist die Ausdifferenzierung rechtsextremer Szenen in Deutschland? Gunter A. Pilz: Rechtsextremismus und ,rechte‘ Tendenzen im Fußballumfeld – aktuelle Erscheinungen – Herausforderungen für die Prävention Armin Pfahl-Traughber: Die Skinhead-Szene als länderübergreifend aktive rechtsextremistische Subkultur. Besonderheiten und Entwicklung am Beispiel der Situation in der Bundesrepublik Deutschland Hans-Thomas Spohrer: Die ,autoritäre Persönlichkeit‘ als Erklärungsansatz für Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus – ein aktuelles Konzept? Robert Chr. van Ooyen: Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Integration 4. Teil: Islamistischer Extremismus Bassam Tibi: Die unterstellte Einheit von Staat und Religion ist der Inhalt der Politisierung des Islam: Islamismus als Spielart des religiösen Fundamentalismus Robert Chr. van Ooyen: Moderner Terrorismus und politische Religion. Zur Rezeption westlicher Ideologien im ,Islamismus‘ Armin Pfahl-Traughber: Der Ideologiebildungsprozess beim Judenhass der Islamisten – Zum ideengeschichtlichen Hintergrund einer Form des ,Neuen Antisemitismus‘ Ruth Bigalke / Marwan Abou-Taam: Die Ideologie Osama bin Ladens – vom Islamismus zum Djihadismus Hans-Thomas Spohrer: Zur Persönlichkeit islamistischer Selbstmordattentäter 5. Teil: Sonderfall Scientology Andreas Klump: Die vielen Gesichter des politischen Extremismus – Anmerkungen zum Phänomen der Scientology-Organisation Literaturverzeichnis






Vernehmer und Beschuldigte in Interaktion Eine explorative Analyse von Vernehmungen in Kindesmisshandlungsfällen

Rita Bley

Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-219-0
Preis: 26,90 EUR
336 Seiten

Schriften zur Empirischen Polizeiforschung, Band 14

Vernehmungen sind „tägliches Geschäft“ von Polizeibeamten. Die Praktiker führen eine Vielzahl von Vernehmungen durch und entwickeln dabei eine Routine, die es ihnen ermöglicht, das Vernehmungsgeschehen schnell und effektiv zu gestalten. Die vorliegende Dissertationsschrift nimmt die Sinnstrukturen der Vernehmer und Vernommenen in Fällen von Kindesmisshandlung in den Fokus und reflektiert tradierte Strukturen insbesondere der Vernehmung- und Dokumentationspraxis. Es will damit einen Beitrag zum Umdenken und zur Veränderung bzw. Optimierung von Vernehmungsgeschehen leisten.

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Polizeiliche Vernehmung des Beschuldigten 2.1 Terminologie und Definition 2.2 Verfahrensrechtlicher Rahmen 2.3 Historische Entwicklung 2.4 Sozialwissenschaftliche Perspektiven 2.5 Ziele der Vernehmer 2.6 Handlungsmuster der Akteure 2.6.1 Handlungsmuster des Vernehmers 2.6.2 Handlungsmuster des Beschuldigten 2.6.3. Zusammenfassung 2.7 Aktenerstellung und Protokollierung 2.8 Zusammenfassung 3 Forschungsdesign 3.1 Methodologische Vorüberlegungen 3.2 Präzisierung des Forschungsgegenstandes 3.2.1 Fragestellung 3.2.2 Integration der theoretischen Vorüberlegungen 3.3 Konkretisierung des Untersuchungsmaterials 3.3.1 Prozessproduzierte Daten 3.3.2 Vernehmungsprotokolle 3.4 Datenerhebung 3.5 Datenauswertung 3.5.1 Objektive Hermeneutik 3.5.2 Vorgehensweise bei der Interpretation 3.5.3 Generierung der Fallstrukturhypothesen 3.6 Gütekriterien 3.6.1 Validität 3.6.2 Vorverständnis des Interpreten 3.7 Zusammenfassung 4 Empirische Untersuchung 4.1 Phänomenologie der Kindesmisshandlungen 4.1.1 Definition 4.1.2 Erscheinungsformen 4.1.3 Umfang der Kindesmisshandlungen 4.2 Ermittlung des Tatverdächtigen 4.3 Zusammenfassung 4.4 Sequenzanalysen der Vernehmungsprotokolle 4.4.1 Mike R. 4.4.2 Monja R. 4.4.3 Ayhan T. 4.4.4 Melanie K. 4.4.5 Silke L. 4.4.6 Andy M. 4.4.7 Nadja G. 4.4.8. Kemal C. 4.4.9 Bedriye V. 4.4.10 Thorsten K. 4.4.11 Manny K. 4.4.12 Zusammenfassung 5 Darstellung der Untersuchungsergebnisse 5.1 Sinnstrukturen der beteiligten Akteure 5.1.1 Vernehmerstrategien 5.1.2 Aussagestrategien 5.2 Taxonomie der Interaktion Vernehmer - Beschuldigter 5.2.1 Wechselseitiger Nutzen 5.2.2 Macht und Ohnmacht 5.2.3 Tatsächliche Kooperation 5.2.4 Simulierte Kooperation 5.2.5 Zwischenergebnis 5.3 Rituale und Routinen der Vernehmungs- und Dokumentationspraxis 5.3.1 Beschuldigtenbelehrung 5.3.2 Umfang der Dokumentation 5.3.3 Transformation des Sprachcodes 5.3.5 Verzerrungsfaktoren des Vernehmungsprotokolls 5.4 Zusammenfassung und Funktionen-Paradigma 5.5 Diskussion und Empfehlungen für die Praxis 5.5.1 Empfehlungen für die formal-strukturellen Rahmenbedingungen 5.5.2 Empfehlungen für die Aus- und Fortbildung von Polizeibeamten 6 Resümee und Ausblick Literatur






Entscheiden in kritischen Situationen Neue Perspektiven und Erkenntnisse

Rudi Heimann, Stefan Strohschneider & Harald Schaub (Hrsg.)

Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-274-9
Preis: 19,80 EUR
261 Seiten

(Jetzt auch als eBook erhältlich.)

Anknüpfend an „Entscheiden in kritischen Situationen“ – dem ersten Buch der Plattform Reihe werden in diesem Band die damaligen Einsichten mit zehnjährigem Abstand erweitert und vertieft. Das Buch stellt das Handeln von Menschen in sicherheitsrelevanten Bereichen dar, diskutiert theo­retische und konzeptuelle Grundlagen, beleuchtet die konkreten Schwierigkeiten im Umgang mit Unbestimmtheit und bietet Lösungsmöglichkeiten – sowohl präventiver Natur als auch in der Situation selbst – an.

Entscheider werden zunehmend an der Fähigkeit gemessen, wie sie mit Unbestimmtheit umgehen und Organisationen werden danach bewertet, mit welchen Mechanismen sie ihren Mitarbeitern diese Fähigkeit vermitteln. Die Vorbereitung auf anstehende Entscheidungsprozesse und deren optimierte Bewältigung wird im Wesentlichen in folgenden Bereichen betrachtet:

· Theoretische Grundlagen von Komplexität und Unsicherheit
· Zum Umgang mit Unbestimmtheit und Unsicherheit
· Methoden zur Verbesserung und zur Unterstützung von Entscheidungen
 
 

Inhalt: Vorwort Rudi Heimann, Harald Schaub & Stefan Strohschneider I Komplexität, Unbestimmtheit und Unsicherheit 1 Entscheiden in komplexen Situationen – Anforderungen und Fehler Gesine Hofinger 2 Ethik in kritischen Entscheidungssituationen Werner Schiewek 3 Wie Unsicherheit in komplexen Systemen Sicherheit fördern kann Gudela Grote II Entscheidung und Entscheidungsunterstüzung 4 Entscheidung in der Unsicherheit – Was hilft, wenn es hektisch wird? Gerd Thielmann 5 Einsatzmöglichkeiten der Systemischen Analyse im Krisen- und Katastrophenmanagement Ulfert Rist & Harald Schaub 6 Fehlervermeidung durch Checklisten-Assistenz für Großschadensereignisse – Potenziale elektronischer Checklisten Uwe Krüger & Fabian Wucholt 7 FOR-DEC & Co – Hilfen für strukturiertes Entscheiden im Team Gesine Hofinger, Solveig Proske, Henning Soll & Gunnar Steinhardt III Training und Intervention 8 SpaceBUS – Das Training von Verhalten im Rahmen komplexer beruflicher Anforderungen Kai-Uwe R. Strelow 9 Patientenversorgende im Krankenhaus – Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Entscheidungen Richard Lux 10 Katastrophenbewältigung im Krankenhaus Manfred Führer 11 IT-gestüzte Ausbildung von Feuerwehr-Fürungskräften und -stäben – Zwischen virtueller Erfahrung und realer Lage Jens Pottebaum, Robin Marterer & Rainer Koch 12 Zwischenfälle als Folge komplexer medizinischer Behandlungssituationen Kai-Uwe R. Strelow 13 „Nichts wie raus hier ?!“ – Entscheiden in Räumungs- und Evakuierungssituationen Gesine Hofinger, Laura Künzer & Robert Zinke IV Herausgeber und Autoren    






Szenenalltag - Über die alltägliche Lebenspraxis abhängiger Drogengebraucher in Frankfurt am Main

Mathias Weber

Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-164-3
Preis: 22,80 EUR
204 Seiten

Die Stadt Frankfurt am Main genießt in der öffentlichen Wahrnehmung nicht nur vornehmlich die Reputation einer Finanz- und Messestadt, sondern ist darüber hinaus gleichfalls für ihre offene Drogenszene bekannt. Seit ihrer Entstehung Ende der 1960er Jahre zählt die Straßenszene zu einem beständigen und berüchtigten Merkmal der Mainmetropole. Dabei formen die Szenemitglieder unter den Vorzeichen der Kriminalität ihre eigene subkulturelle und funktionale Sozialwelt im urbanen Raum, welche für Außenstehende zunächst unverstanden und verschlossen bleibt. Entsprechend verfolgt diese empirische Studie das Ziel, die offene Drogenszene in Frankfurt aus der Innenperspektive zu beschreiben und in diesem Zusammenhang den Blick auf den Alltag abhängiger Drogengebraucher zu lenken. Der hektische Szenenalltag zwischen Beschaffungsdruck und Repression, Geldbeschaffung und Drogenerwerb, Risiko und Drogenkonsum, lässt dabei nicht selten die Grenzen zwischen Tag und Nacht verwischen.

I Einführung A. Urbane Gegensätze 1. Die offene Drogenszene in Frankfurt am Main: Aussenansicht 2. Die (Un)sichtbarkeit der offenen Drogenszene: Fragestellung B. Zum Forschungsstand C. Die Drogen der Straßenszene 1. Stimulantia: Kokain, Freebase und Crack 2. Narkotica: Heroin 3. Substitutionsmittel: Methadon II Theoretischer Rahmen D. Die Konstitution alltäglicher Lebenspraxis 1. Exkurs: Die phänomenologisch fundierte verstehende Soziologie 1.1. Die Grundlegung der verstehenden Soziologie 1.1.1. Die Phänomenologie von Edmund Husserl 1.1.2. Die Konstitution des subjektiven Sinns: Selbstverstehen 1.1.3. Das Problem der Intersubjektivität: Fremdverstehen 1.1.4. Das soziale Handeln: Selbstverstehen und Fremdverstehen 2. Die Konstitution alltäglicher Lebenspraxis: Das Modell 2.1. Die alltägliche Lebenswelt 2.2. Die Idealisierungen in der natürlichen Einstellung 2.3. Typik und Relevanz 2.3.1. Relevanz 2.3.2. Typik 2.4. Der gesellschaftliche Wissensvorrat 2.4.1. Voraussetzungen 2.4.2. Soziale Relevanz, Anhäufung und Vermittlung 2.4.3. Die soziale Verteilung des Wissens 2.5. Der lebensweltliche Wissensvorrat 2.5.1. Die Entstehung des lebensweltlichen Wissensvorrates 2.5.2. Die Struktur des subjektiven Wissensvorrates 2.6. Die Lebenswelt als Bereich der Praxis 3. Bewährung und Bewährungsmythos 3.1. Bewährung 3.2. Bewährungsmythos 4. Zusammenfassung 4.1. Die Alltagswelt 4.2. Lebensplan und Bewährungsmythos 4.3. Tagespläne 4.4. Der subjektive Wissensvorrat und das Fraglose 4.5. Der subjektive Wissensvorrat und das Fragwürdige 4.6. Die Anwendung des Modells III Empirischer Teil E. Forschungsdesign und Forschungsprozess 1. Forschungsgegenstand und Fallauswahl: Vorüberlegungen 2. Erster Zugang zum Forschungsfeld 3. Kontakt zum Forschungsfeld und Datenerhebung 3.1. Die Fallgruppe 3.1.1. Arne: "es was wirklich nur ne Jagd nach em Geld so" 3.1.2. Kai: "is nur ne Rennerei" 3.1.3. Frederick: "für mich war jeder Tag eigentlich gleich“ 3.1.4. Thomas: "und ja dann ging's morgens wieder los" 3.1.5. Benno: "du brauchst jeden Tag deinen Schuss" 3.1.6. Ahmed: "ich hab immer geschafft" 3.1.7. Sven: "früher da musst ich" 4. Auswertung des Datenmaterials 5. Reflexion und Schwierigkeiten F. Alltag und Alltagsbewältigung 1. "Ne kleine Familie": Die Scene als funktionale Sozialwelt 1.1. Die Akteure und ihre Funktionen 1.2. Die Bedeutung und Funktionen von sozialen Beziehungen 1.3. Normen, Regeln und Macht 1.4. Zusammenfassung: Familie ohne Freunde 2. "Entweder er is en Bulle oder is en Neuer": Wege in die Szene 2.1. Erste Berührungspunkte und Einstieg in die Szene 2.2. Als "Neuling" auf der Szene 2.3. Zusammenfassung: Der Einstieg in die Szene als(Lern)prozess 3. "Nur ne Rennerei": Tagespläne 3.1. Alltäglicher "Gegenalltag"? 3.2. Alltag, Kriminalisierung und Ausgrenzung 3.3. Der alltägliche Erwerb und Konsum 3.3.1. Krise und Wissenserwerb: Der Heroinkonsum 3.3.2. Der Konsum 3.3.3. Formen und Strategien des Erwerbs 3.4. Finanzierungsformen des Tagesbedarfs 3.4.1. Erwerbstätigkeit und staatliche Leistungen 3.4.2. Sammeln von Almosen und Leergut 3.4.3. Diebstahl 3.4.4. Szenerelevante Tätigkeiten 3.4.5. Drogenhandel und Drogenvermittlung 3.5. Zusammenfassung: "Junkie sein" ist ein 24 Stunden-Job 4. "Wieder in den Alltag reinkommen": Lebenspläne 4.1. Wohnung und Bildungsabschluss: Arne 4.2. Zurück in die Vergangenheit: Kai 4.3. Normaler Alltag: Frederick 4.4. Familienleben: Thomas 4.5. Ein Dach über dem Kopf: Benno 4.6. Ein ruhiges Leben: Ahmed 4.7. Familie und Studium: Sven 4.8. Zusammenfassung: Zurück zum Alltag G. Szenenalltag: Zusammenfassende Betrachtung Glossar Anhang Literaturverzeichnis






Professionelle Führung in der Polizei

Christian Barthel, Jochen Christe-Zeyse, Dirk Heidemann

Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-935979-64-1
Preis: 19,80 EUR
280 Seiten

Jenseits des Führungsmythos und technokratischer Managementansätze
Die Führungslehre in der Polizei ist traditionell geprägt durch
aufgabenbezogene- normative und instrumentell-methodische Erwartungen und
Anforderungen an die Führungskraft; im Vordergrund stehen damit oft Wunsch-
und Tugendkataloge samt den Instrumentarien, die als Erfolgsrezepte für
gute Führung angemahnt werden. Der Aspekt des „Sollens“ wird
damit auf Kosten des praktischen „Könnens“ überbetont.
Tatsächlich stehen Führungskräfte in der Polizei auf allen
Ebenen nicht als souveräne Führer über der Organisation bzw.
ihrem Verantwortungsbereich, sondern sie handeln innerhalb eines komplexen
Netzwerks unterschiedlicher Anspruchsgruppen und erfolgskritischen Kooperationspartner.
Dieses Netzwerk ermöglicht, aber es begrenzt auch Führungshandeln
und Führungserfolg. Für erfolgreiche Führungskräfte ist
es demnach wichtig, diese faktischen und organisationsstrukturellen Dimensionen
des „Könnens“ identifizieren, verstehen und gestalten zu
können.
Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch, den Führungs- und Managementdiskurs
in der deutschen Polizei an den aktuellen Stand der Managementlehre anzukoppeln.
Dabei gehen die Autoren davon aus, dass eine moderne polizeiliche Führungslehre
mehr braucht als normative Appelle und einen Werkzeugkasten betriebswirtschaftlicher
Instrumente, sondern ausgehen muss von einem empirisch gesättigten, zugleich
aber auch theoretisch fundierten Verständnis der spezifischen Funktionsweise
institutioneller Organisationen, wie die Polizei eine ist.
Dabei wird das Themengebiet aus drei Perspektiven beleuchtet: aus einer sozialwissenschaftlichen
Perspektive, die Führung in einem organisations-, das heißt mikropolitischen
Handlungsfeld beschreibt, aus einer methodisch-didaktischen Perspektive, die
das Führungshandeln in komplexen Netzwerken lehr- und trainierbar macht,
sowie aus einer für die spezifisch polizeiliche Organisationskultur sensiblen
Managementlehre, die der Frage nachgeht, unter welchen Bedingungen moderne
Managementansätze in einer Organisation wie der Polizei überhaupt
eine realistische Chance haben, Wirkung zu entfalten.
Diese drei Perspektiven lassen sich auch als eine erste Vermessung des komplexen
Themas „Führen in der Polizei“ verstehen. Organisationssoziologie,
Managementlehre und eine wirksame Didaktik sind damit die Bezugspunkte, von
denen aus das Fundament und die Architektur der Führungslehre in der
Polizei entwickelt werden können.

Inhalt: 1 Geleitwort Inhaltsverzeichnis Einleitung Christian Barthel Führungslehre in der Polizei Eine Diskursanalyse Christian Barthel Dimensionen professioneller Führung Organisationstheoretische Grundlinien für eine Führungslehre in der Polizei Dirk Heidemann Professionelle Führung lernen Kompetenzorientiertes Lernen in der Ausbildung von Führungskräften der Polizei Dirk Heidemann Das Medienszenario Ein Fallbeispiel für die Arbeit mit Lernumgebungen in der Aus- und Fortbildung von Führungskräften der Polizei Jochen Christe-Zeyse Polizei und Management Beobachtungen zu einem konfliktträchtigen Verhältnis






Kriminalitätsfurcht von Migranten in Chemnitz

Anke Gehre

Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-392-0
Preis: 19,80 EUR
133 Seiten

Schriftenreihe Polizei & Wissenschaft

Eines ist allen bisherigen Studien zur Kriminalitätsfurcht gemein: Ausländer werden häug ausschließlich als Negativfaktor behandelt. Bisher wurde jedoch nicht hinterfragt, wie sich die Kriminalitätsfurcht bei dieser Personengruppe darstellt. Die Autorin widmet sich in sechs Kapiteln genau dieser Frage und hinterfragt anhand von Interviews die Kriminalitätsfurcht speziell von Migranten. Ebenso wird deren Vertrauen und die Einstellung zur Institution Polizei beleuchtet. Bei der eingangs durchgeführten kritischen Betrachtung des Begriffs Kriminalitätsfurcht sowie dessen bisheriger Verwendung und Untersuchung, zeigt die Autorin methodische Besonderheiten auf, welche im Hinblick auf die zu untersuchende Zielgruppe bedeutsam sind. Im Ergebnis verdeutlicht die Untersuchung zwei Punkte: Einerseits die Bedeutung kultureller Spezifika für die Wertung getroffener Aussagen sowie das Forschungsdesign überhaupt. Und andererseits, dass Migranten nicht automatisch einer höheren Kriminalitätsfurcht bzw. einem geringen Systemvertrauen unterliegen, obwohl die aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse den Schluss durchaus nahelegen.
 

Inhalt: 1 Einleitung und Ziel der Arbeit 2 Die Stadt Chemnitz 2.1 Stadtportrait 2.2 Menschen mit Migrationshintergrund in Chemnitz 2.3 Kriminalität in Chemnitz 3 Kriminalitätsfurcht 3.1 Definition 3.2 Entstehung der Kriminalitätsfurchtforschung 3.3 Erklärung der Kriminalitätsfurcht 3.3.1 Viktimisierungsperspektive 3.3.2 Disorder-Modell 3.3.3 Modell sozialer Integration oder des lokalen Sozialkapitals 3.3.4 Soziale-Problem-Perspektive oder die Rolle der Medien 4 Kriminalitätsfurcht von Ausländern 4.1 Allgemeine Aussagen 4.2 Stand der Forschung 4.3 Methodische Probleme und Kritik 4.3.1 Allgemeine Probleme 4.3.2 Zielgruppe Menschen ethnisch anderen Ursprungs 5 Eigene Untersuchung 5.1 Zielgruppe und Feldzugang 5.2 Untersuchungsform und Durchführung 5.3 Aufbau des Interviewleitfadens 5.4 Auswertung 5.4.1 Komplex I - allgemeine Angaben und Einleitungsfragen 5.4.2 Komplex II - subjektives Sicherheitsempfinden 5.4.3 Komplex III - individuelles Viktimisierungsrisiko 5.4.4 Komplex IV - Systemvertrauen 5.4.5 Komplex V - Schutzmechanismen / Coping-Strategien 5.5 Hypothesenabgleich 6 Fazit und Ausblick Anhang Literaturverzeichnis