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Polizeiwissenschaft Fiktion, Option oder Notwendigkeit?

Karlhans Liebl & Eberhard Kühne (Hrsg.)

Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-669-3
Preis: 32,90 EUR
366 Seiten

Die Polizeien der Länder und des Bundes werden bei der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung ständig vor neue und größere Herausforderungen gestellt. Stichworte sind terroristische Bedrohungen, politischer Extremismus, Cybercrime und zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft. Diesem Umstand tragen die Gesetzgeber mit neuen Befugnissen für die Polizei Rechnung. Als Stichworte seien die Vorratsdaten-speicherung, online-Durchsuchungen, der Begriff der „drohenden Gefahr“, das BKA- Gesetz sowie Landes- Polizeigesetze genannt.

Daraus erwachsen Befürchtungen und Bedenken, dass diese erweiterten Befugnisse nicht vollständig grundrechtskonform sind. In diesem Kontext zeigten das Bundes-verfassungsgericht und die Verfassungsgerichte der Länder zum wiederholten Male die Grenzen gesetzgeberischen Handelns auf.

Welche Bedeutung kommt der Polizeiwissenschaft zu, um diese Entwicklungen erfolg- reich zu gestalten? Fünfzehn Autorinnen und Autoren liefern mit ihren Aufsätzen in diesem Buch Antworten auf diese Frage und kommen zu einem klaren Fazit:

Polizei und Gesellschaft brauchen eine beobachtende, gestaltende und kritisch reflektierende Polizeiwissenschaft, die die Aufgaben der Polizei in der Gesellschaft und die dazu erforderlichen Befugnisse bestimmt.

Die Polizei braucht eine Polizeiwissenschaft, die ihre Kompetenzen stärkt und ihren Ressourcenbedarf begründet.

Die Gesellschaft braucht eine Polizeiwissenschaft, die Effizienz und Angemessenheit polizeilichen Handelns bei Gefahrenabwehr und Strafverfolgung auf wissenschaftlicher Grundlage dem politischen Diskurs zugänglich macht.

Mit diesem Buch wird der aktuelle Stand der Polizeiwissenschaft kritisch reflektiert und es werden die Konturen der zu etablierenden Polizeiwissenschaft her-ausgearbeitet.

Inhalt:

Vorwort
Eberhard Kühne & Karlhans Liebl

Der Stellenwert von Theorien in Zeiten der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz – mit Ausblicken auf die Polizeiwissenschaften und Polizeiausbildung
Anton Sterbling

„Polizeiwissenschaft“ als eigenständige Disziplin – historische Entwicklung und Bedeutung
Martin H. W. Möllers

Polizeiwissenschaft als Ermessens- und Führungslehre.
Skizze eines Kontext-Vergleichs
Rainer Prätorius

Forschung für und bei der Polizei – Vermittlungsoption zwischen Notwendigkeit und Fiktion
Esther Jarchow

Über die Polizei forschen oder mit Polizist*innen reden?
Zwei Perspektiven der Polizeiforschung: Möglichkeiten und Konsequenzen.
Nils Zurawski

Digitale und gesellschaftliche Transformationen.
Polizeiwissenschaft mit Norbert Elias
Oliver Bidlo & Julia Katherina Mahnken

Polizeiwissenschaft als ganzheitliche Sicht auf die Polizei in der demokratischen Gesellschaft
Eberhard Kühne

Polizei - eine Verwaltungsbehörde? Zur Tragikomödie „Darum brauchen wir keine Polizeiwissenschaft“
Karlhans Liebl

Wissen als Herausforderung – Polizeiliches Einsatztraining in systemsicher Perspektive
Swen Körner & Mario S. Staller

Polizeiliches Einsatztraining als Herausforderung für die Wissenschaft – Kommunikative und inhaltliche Aspekte
Mario S. Staller & Swen Körner

Erwartungen eines Praktikers an die Polizeiwissenschaft
Horst Brandt

„Neues“ Polizei- bzw. „Sicherheitsrecht“ in Deutschland - Sicherheitspolitischer „Paradigmenwechsel“ oder gebotene Anpassung an eine elementar veränderte Sicherheitslage?
Holger Plank

Wissensmanagement aus kriminalistischer Perspektive
Ralph Berthel

Wissen, Wissenschaft, Polizeiwissenschaft - eine Betrachtung aktueller Aspekte
Clauss-Siegfried Grommek

Über Normativität und Notwendigkeit - Zur Bedeutung einer ethisch reflektierten Polizeiwissenschaft
Marco Krüger