Suchergebnis (329)
Die Konstituierung und Sanktionierung von Kinderpornografie als kriminelle Handlung im justiziellen Diskurs Eine Kritische Diskursanalyse von Strafprozessakten
Anna Christina Ettmann
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-861-1
Preis: 39,90 EUR
319 Seiten
Die gesellschaftliche und juristische Bewertung von Kinderpornografie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Während noch in den 1990er Jahren Zeitschriften mit kinderpornografischen Inhalten frei verkäuflich waren, gelten diese Darstellungen heute als schwere Straftaten. Daran wird deutlich, dass sich das Verständnis von Kriminalität im Laufe der Zeit ändern kann, denn kriminelle Handlungen beruhen nicht auf objektiven Merkmalen, sondern sie werden erst in einer wertenden Zuschreibung zu einem strafbaren Delikt.
Ausgehend von einem konstruktivistischen Verständnis sozialer Wirklichkeit untersucht diese Forschungsarbeit wie sich Kinderpornografie als kriminelle Handlung im justiziellen Diskurs konstituiert, wie sich das Kinderpornografie-Dispositiv in den vergangenen zwei Jahrzehnten verändert hat und wie sich diese Veränderung in der Sanktionierungspraxis widerspiegelt. Hierzu wurden Kinderpornografie-Strafprozessakten der Staatsanwaltschaft Köln aus den Zeiträumen 2007–2008 und 2015–2022 mit dem Instrument der Kritischen Diskursanalyse ausgewertet.
Inhalt:
1 Einleitung und Problemaufriss
1.1 Gesellschaftliche Relevanz der Thematik
1.2 Kinderpornografie in der Forschung
1.3 Zielsetzung, Methodik und Begriffsbestimmung
1.4 Aufbau der Arbeit
Theoretische Verortung
2 Konstituierung von Kinderpornografie
2.1 Konstruktivistischer Ansatz
2.2 Diskurstheoretischer Ansatz
3 Konstruktion von Schuld
3.1 Narrativ der individuellen Schuld im deutschen Strafrecht
3.2 Konstruktion individueller Schuld in Strafprozessen
4 Sanktionierung von Kinderpornografie
4.1 Formelle Sanktionierung von Kinderpornografie-Delikten im Wandel der Zeit
4.2 Informelle Sanktionierung von Kinderpornografie-Delikten im Wandel der Zeit
4.3 Funktionen von Strafe aus soziologischer Sicht
Empirische Untersuchung
5 Diskursanalyse als methodologischer Rahmen
5.1 Kritische Diskursanalyse
5.2 Instrumente zur Rekonstruktion des Kinderpornografie-Diskurses
6 Strafprozessakten als Untersuchungsgegenstand
6.1 Aufbau, Inhalt und Bedeutung von Strafprozessakten
6.2 Auswahl, Beschreibung und Reduzierung des Materialkorpus
6.3 Analyseaufbau und Datencodierung
7 Strukturanalyse
7.1 Formale Analyse der Diskursfragmente
7.2 Rekonstruktion des justiziellen Wissens über Kinderpornografie
8 Feinanalyse
8.1 Falldarstellung
8.2 Rekonstruktion der individuellen Schuldzuschreibung von Kinderpornografie-Tätern
9 Zusammenfassende Diskursanalyse
10 Diskussion
10.1 Wie beeinflussen bestimmte Akteure den Kinderpornografie-Diskurs?
10.2 Trägt der Täter die alleinige Schuld für sein Handeln?
10.3 Wie ist die Schwere der Schuld des Täters zu bewerten?
10.4 Sind Strafen ein geeignetes Mittel, um Kinderpornografie-Delikte zu verhindern?
10.5 Wie können Kinder vor Kinderpornografie-Delikten geschützt werden?
11 Fazit
Literaturverzeichnis
Mokymo vadovas: Vokietijos karo policijos Feldjäger pareigūnams skirta atsparumo koncepcija MILITARY POLICE
R-J. Gorzka, P.Y. Herzberg, C. Lorei & N. Hanssen (Leidėjas)
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-846-8
Preis: 19,80 EUR
74 Seiten
Kadangi Bundesvero užduočių spektras labai platus, visoms Bundesvero organizacijos sritims reikalingi kvalifikuoti, efektyvūs ir greitai reaguojantys darbuotojai, kuriuos būtina pritraukti, parengti ir skatinti. Todėl labai svarbu gerinti ir nuolat išlaikyti ne tik fizinį, bet ir psichinį karių efektyvumą. Atsparumo sąvoka psichologijoje apibrėžiama kaip psichinis atsparumas, leidžiantis asmeniui įveikti sunkumus ir didelį streso lygį, nepatiriant ilgalaikės psichinės žalos ir poreikio atstatyti psichinę sveikatą. Psichologinis atsparumas, pavyzdžiui, padeda valdyti ir individualius traumų įveikimo procesus.
Šio mokymo vadovo pagrindu gali būti lanksčiai kuriami atsparumo mokymo moduliai.
Inhalt:
1 Įžanga
2 Karių psichologinio atsparumo koncepcijos pristatymas
3 Psichologinio atsparumo konstruktas
3.1 Psichologinio atsparumo apibrėžimas
3.2 Teoriniai pagrindai
4 Modulis: savirefleksija
4.1 Savirefleksijos sąvokos apibrėžimas
4.2 Savirefleksijos metodai
5 Modulis: streso valdymas
5.1 Streso sąvokos apibrėžimas
5.2 Stresoriai
5.3 Individualus streso valdymas
6 Modulis: prisitaikymas
6.1 Prisitaikymo sąvokos apibrėžimas
6.2 Prisitaikomumas
6.3 Minkštieji įgūdžiai / pagrindinės kompetencijos
6.4 Praktinė dalis: prisitaikomumas
7 Modulis: socialinė aplinka
7.1 Socialinės aplinkos sąvokos apibrėžimas
7.2 Reali socialinė aplinka
7.3 Skaitmeninė socialinė aplinka
7.4 Socialinių santykių kokybė
7.5 Praktinė dalis: socialinė aplinka
8 Modulis: savęs suvokimas (self)
8.1 Savęs suvokimo sąvokos apibrėžimas
8.2 Vertybės
8.3 Normos
8.4 Praktinė dalis
9 Modulis: bendrieji kariniai įgūdžiai
9.1 Bendrųjų karinių įgūdžių sąvokos apibrėžimas
9.2 Motoriniai įgūdžiai
9.3 Kognityviniai įgūdžiai
9.4 Kognityviniai ir motoriniai įgūdžiai
9.5 Socialiniai įgūdžiai
9.6 Kalbėjimo įgūdžiai
9.7 Praktinė dalis
10 Modulis: potencialas
10.1 Potencialo sąvokos apibrėžimas
10.2 Mokymosi potencialas
10.3 Vystymosi potencialas
10.4 Praktinė dalis
11 Išvados
12 Priedai:
13 Literatūros sąrašas
Crime Mapping - Digitale Kriminalitätskartierung in Zeiten der Risikogesellschaft
Gregor Hadamitzky
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN: 978-3-86676-413-2
Preis: 22,80 EUR
162 Seiten
Vor dem Hintergrund der sog. Risikogesellschaft geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, ob Kriminalitätskartierungen ein nützliches Mittel zur Vorbeugung und Bekämpfung von Kriminalität sein können. Hauptanliegen des Autors ist es, die Auswirkungen der parallelen technischen und (risiko)gesellschaftlichen Entwicklungen auf Kriminalitätskartierungen und umgekehrt aufzuzeigen, um Aufschluss darüber zu gewinnen, ob und inwieweit die gesellschaftliche Dynamik eine Verschiebung oder sogar Ausweitung polizeilicher Aufgabengebiete verlangt. Der Zugang zur Auseinandersetzung mit dieser Form der Kriminalitätskontrolle erfolgt über das sog. Crime Mapping bzw. als entsprechende Erweiterung über das sog. Predictive Policing.
„Die Arbeit bietet für das aufkommende Feld des ‚Predictive Policing‘, insbesondere für den Aspekt des damit verbundenen ‚Crime Mapping‘ eine wichtige Reflexionsgrundlage, sowohl
wissenschaftlich, aber eben vor allem auch mit weitreichenden Bezügen und Anregungen für die Praxis“ (Dr. habil. Nils Zurawski, Institut für Kriminologische Sozialforschung, Universität Hamburg).
Inhalt: 1. Einleitung 2. Kriminalitätskontrolle in der Risikogesellschaft 2.1 Risikogesellschaft 2.1.1 Kernaussagen und Entwicklung - Verschiebung der Präferenz 2.1.2 (Un-)Sicherheit, Rationalität und Vorsorge 2.2 Kriminalitätskontrolle 2.2.1 Kriminalitätskontrolle, Kriminalitätsbekämpfung und Polizieren 2.2.2 Auswirkungen 3. Kriminalitätskartierungen als Instrument der Kriminalitätskontrolle 3.1 Kernbegriffe und Ziele der digitalen Kriminalitätskartierung 3.2 Historische Entwicklung 3.3 Theoretische Grundlagen und kriminalpolitische Implementierung 3.4 Bestandsaufnahme und Fortentwicklungen 4. Problemorientierte Betrachtung 4.1 Aspekte der Kriminalgeographie - Diskurs Kriminalität und Raum 4.2 Macht der Karte - Effekte der Visualisierung 4.2.1 Konstruktion und Produktion von Sinnzusammenhängen 4.2.2 Stigmatisierung und Kriminalitätsfurcht 4.3 Datengrundlage 4.3.1 Schwerpunktsetzung und Self Fulfilling Prophecy 4.3.2 Mangel an Evaluation 5. Mögliche Konsequenzen für die Polizei und andere Akteure 6. Schlussbetrachtung und Ausblick 7. Abkürzungsverzeichnis 8. Anlagen 9. Internetverzeichnis 10. Literaturverzeichnis
Situationsorientierte Wendungen und Satzbausteine in polizeilichen Einsatzsituationen mit nicht deutschsprachigen Ausländern Ein Gestenkatalog (Englisch/Deutsch)
Yves Michaelis
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-86676-548-1
Preis: 14,90 EUR
84 Seiten
Schriftenreihe der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Polizei
Gestik und Mimik sind bei der Verständigung mit nicht deutschsprachigen Ausländern von sehr großer Bedeutung. Gesten in unterschiedlichen Kulturkreisen können unterschiedliche Signale aussenden. Sie richtig zu dekodieren ist in polizeilichen Alltagssituationen enorm wichtig. Nicht zuletzt kann die Benutzung der richtigen Gestik und Mimik zusätzlich zur verbalen Kommunikation zur Deeskalation im polizeilichen Alltag beitragen. Der Gestenkatalog soll hierzu eine Hilfestellung bieten.
Inhalt
I. GESTEN ZUR UNTERSTÜTZUNG DER VERBALEN KOMMUNIKATION
II. SITUATIONSORIENTIERTE WENDUNGEN UND SATZBAUSTEINE
1. ANHALTEN, ANSPRECHEN UND VORSTELLEN
2. ALLGEMEINE FORMULIERUNGEN ZUR VERSTÄNDIGUNG
3. ALLGEMEINE FORMULIERUNGEN ZUR BERUHIGUNG, DEESKALATION, EINFRIERUNG DER LAGE UND EIGENSICHERUNG
4. ALLGEMEINE NENNUNG DES GRUNDES
5. BELEHRUNGEN
6. PERSONALIENFESTSTELLUNG, FESTSTELLUNG VON BERECHTIGUNGEN
7. KLÄRUNG VON SACHVERHALTEN
8. PLATZVERWEIS, RÜCKKEHRVERBOT, WOHNUNGSVERWEISUNG
9. DURCHSUCHUNG, FESSELUNG
10. MITNAHME ZUR DIENSTSTELLE, GEWAHRSAM, VORLÄUFIGE FESTNAHME
11. SICHERSTELLUNG, BESCHLAGNAHME
12. FORMULIERUNGEN ZUM ÜBERZEUGEN
13. FORMULIERUNGEN ZUM WARNEN
14. FORMULIERUNGEN ZUM ANDROHEN VON FOLGEN UND MAßNAHMEN
III. BELEIDIGENDE UND MISSVERSTÄNDLICHE GESTEN
Rockerkriminalität im demografischen Wandel des Jahrtausends
Raphael Röttinger
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-717-1
Preis: 19,80 EUR
94 Seiten
Die Rockerkriminalität ist seit Beginn des Jahrtausends einer strukturellen Veränderung
unterworfen. Es entstehen immer wieder neue Gruppierungen und Ableger, die
Mitgliederzahl ist einer hohen Volatilität unterworfen und zunehmend werden die
Gruppierungen von Menschen mit Migrationshintergrund dominiert. Diese Entwicklung
wird wissenschaftlich zwar deskriptiv erkannt, allerdings gibt es keine theoretischen
Erklärungsansätze für dieses Phänomen. Anhand der Historie der Stadt Duisburg wurde
in dieser Arbeit herausgearbeitet, warum es zu einem solchen demografischen Wandel
innerhalb der Rockerkriminalität gekommen ist. Es wird dabei deutlich, dass sich durch
das Zusammenspiel der konkurrierenden Gruppen und der Strafverfolgungsbehörden eine
Situation entwickelte, die betrachtet aus der Perspektive des illegalen Marktes zu der
Veränderung führte. Aus diesem Grund werden Rockergruppierungen auch als Akteure
definiert, die rational auf dem illegalen Markt agieren, um sich zu bereichern. Durch diesen
Perspektivwechsel entstehen die theoretischen Anknüpfpunkte und Erklärungen, die
für den weiteren Diskurs unentbehrlich sind.
Inhalt:
1. Einleitung
2. Stand der Wissenschaft und Definitionen
2.1 Rocker und das Problem der Empirie
2.2 Rockergruppierungen
2.3 Demografischer Wandel
3. Rocker auf dem illegalen Markt
3.1 Illegale Märkte
3.2 Typ 1 Markt - Drogenhandel, Menschenhandel, (Zwangs-)Prostitution
3.3 Typ 5 Markt - Waffenhandel
3.4 Rockergruppierungen als erweiterte Broker
4. Empirische Analyse und theoretische Einordnung
4.1 Die Einzelfallanalyse
4.2 Entwicklung der Rockerkriminalität am Beispiel ‚Duisburg‘
4.3 Analyse und Ergebnisse
5. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
A Decade of Predictive Policing in China: Risks and Regulation
Shao Qicong
Erscheinungsjahr: 2023
ISBN: 978-3-86676-831-4
Preis: 32,90 EUR
181 Seiten
Predictive policing has been used as a “governance tool” in China for a decade, but as a “governance object,” it has only recently entered the research field. There are three major risks associated with predictive policing: prediction accuracy, service normativity, and social adaptability. Given the inherent uncertainties of predictions and the limitations of interventions, the aspiration to “stopping crime before it begins” remains a challenge. The future aim should be to elevate prediction accuracy and, within ethically and legally acceptable limits, convert predictive insights into tangible governance practices.
Table of Contents:
Summary
Chapter 1 Introduction
1.1 Research Background
1.2 Research Significance
1.3 Literature Review
1.4 Research Methods
1.5 Innovation and Limitations
Chapter 2 Basic Concepts and Theoretical Foundations
2.1 The Journey of Predictive Policing
2.2 Risks in Predictive Policing
2.3 The Regulation of Risk
Chapter 3 The Risk of Prediction Accuracy in Predictive Policing
3.1 The Nature of the Risk of Prediction Accuracy
3.2 Causes of the Risk of Predictive Accuracy
3.3 Consequences of the Risk of Predictive Accuracy
Chapter 4 The Risk of Service Normativity in Predictive Policing
4.1 The Nature of the Risk of Service Normativity
4.2 Causes of the Risk of Service Normativity
4.3 Consequences of the Risk of Service Normativity
Chapter 5 The Risk of Social Adaptability in Predictive Policing
5.1 The Nature of the Risk of Social Adaptability
5.2 Causes of the Risk of Social Adaptability
5.3 Consequences of the Risk of Social Adaptability
Chapter 6 Risk Regulation in Predictive Policing
6.1 Core Principles of Risk Regulation in Predictive Policing
6.2 Technical Approaches of Risk Regulation in Predictive Policing
6.3 Normative Approaches of Risk Regulation in Predictive Policing
6.4 Ethical Approaches of Risk Regulation in Predictive Policing
Conclusion
Reference
Operational English for the Baden-Württemberg Police
Christopher Toenjes
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-708-9
Preis: 16,90 EUR
200 Seiten
Format DIN-A4, farbig
This book was prepared for police students. It provides a comprehensive overview of topics related to police work in Germany. The tasks were designed for a classroom setting and nearly all of them include pair or group work. The main goal of each unit is to encourage the students to speak in English using the vocabulary and phrases they will need when doing police work. The exercises focus on the language German police officers will actually need on the job, i.e. interaction with English-speaking civilians including drivers of vehicles, tourists, suspects, victims and witnesses. The tasks have been tested and improved in classes at the HfPV. Both American and British spelling conventions and pronunciation are indicated. The American spelling convention is used throughout the book.
Contents:
Introduction
Unit 1 – Exchanging Information
Unit 2 – Vehicle Recovery
Unit 3 – Traffic Stop
Unit 4 – Vehicle Breakdown
Unit 5 – Traffic Violations
Unit 6 – Road Accidents
Unit 7 –Foreign Documents
Unit 8 –Directions
Unit 9 - Crime
Unit 10 – Rights and Obligations
Unit 11 – Arresting and Searching
Unit 12 –Questioning
Unit 13 – Physical Descriptions
Unit 14 – Missing Person
Unit 15 – Drug Abuse
Appendix
Verb Tenses
Model Belehrung in English
Describing People: Fact Sheet
Useful Vocabulary
ENGLISH GERMAN
GERMAN ENGLISH
Auswirkungen der digitalen Transformation für die Aufgaben und Ausrichtung der Kriminalpolizei Wie die Technikbetroffenheit die Kriminalpolizei verändert – Figurations- und prozesssoziologische Analyse in den Polizeiwissenschaften.
Julia Katherina Mahnken
Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-672-3
Preis: 24,90 EUR
172 Seiten
Mithilfe figurations- und prozesssoziologischer Methoden und Werkzeuge wird es möglich, die Kriminalpolizei aus den Blickwinkeln der Mitarbeitenden (innerhalb und im Kontakt mit Bürgern), aus Bürgersicht (am Tatort eines „Kellereinbruchs“), unter dem Einfluss eines transnationalen Kriminalitätsphänomens (Ermittlungen zu einer Online-Drogenplattform) und in der Gewaltenteilung (unter dem Einfluss Europas) deskriptiv zu analysieren. Im Anschluss wird aus einer ganzheitlichen Perspektive integrierend betrachtet, wie diese unterschiedlichen Dimensionen zu einander stehen.
Die Forschungsfrage lautet, wie sich die Aufgaben und Ausrichtung der Kriminalpolizei unter dem Einfluss der digitalen Transformation verändern. Dafür wird in dieser Arbeit die Polizeiwissenschaft genutzt, um eine fr die Organisation und Praxis relevante kriminalstrategische Frage zu beantworten.
Auf der Mikro- und Mesoebene wird polizeiwissenschaftlich synthetisiert, dass durch neue Leitbilder Spannungen unter den Mitarbeitern entstehen, dass das Arbeiten in der Entwicklungsstufe der Digitalisierung demotivierend auf die Mitarbeiter wirkt (die privat in einer digital vernetzten Welt leben), dass transnationale Ermittlungserfordernisse europäische Ermittlungsgrundlagen und Tandem-Teams erfordern und dass die nationale Gesetzgebung in ihrer jetzigen Form zunehmend zu langsam für die Rasanz der digitalen Transformation werden wird. Auf der Makroebene wird am Ende sichtbar, dass das starke repressive Streben nach Europa eines kräftigen Gegengewichts auf regionaler Ebene bedarf, damit die Kriminalpolizei ihre (die Gesellschaft stabilisierende) Funktion weiterhin erfüllt.
Aufbauend auf den Ergebnissen verbinden sich Wissenschaft und Praxis, indem der kriminalstrategische Teil der Forschungsfrage zur künftigen Ausrichtung der Kriminalpolizei beantwortet wird. Wie kann ein neues kriminalpolizeiliches Selbstverständnis aussehen? An welchem Sinn könnte es sich orientieren und welche gesellschaftliche Funktion könnte es erfüllen?
Am Ende bleibt festzuhalten, dass sich figurations- und prozesssoziologische Methoden eignen, die in den Polizeien anstehenden Transformationsprozesse fortlaufend interdisziplinär zu begleitforschen, um die Organisation Polizei bei den anstehenden Transformationsprozessen lösungsorientiert zu unterstützen, aufzuzeigen, warum es gerade wo hakt, wer hinterherhinkt und um fortlaufende organisationsbezogene Anpassungsbedarfe sichtbar zu machen. Die Untersuchung veranschaulicht, dass polizeiwissenschaftlich dringend Handlungs- und Forschungsbedarf im Themenfeld „Digitale Transformation und ihr Wirken“ besteht.
I. Inhalt
II. Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1.Themendarstellung
1.2.Methodik
1.3.Erweiterung der Forschungsfrage
1.4.Vorgehen
2. Theoretischer und methodischer Rahmen
2.1.Einführung in die Figurations- und Prozesssoziologie
2.1.1.Die Dynamik sozialer Prozesse und die Ordnung des Wandels
2.1.2.Das begriffliche Werkzeug der Figuration
2.1.3.Affektive Bindungen
2.1.4.Verflechtungen, Interdependenzen und Machtbalancen
2.1.5.Zivilisationstheorie (Sozio- und Psychogenese)
2.1.6.Staatsbildungsprozesse, Wir- und Ich-Identitäten
2.1.7.Das Modell der Triade der Grundkontrollen
2.1.8.Kritik und Einordnung
2.1.9.Prüfung der Relevanz in Bezug auf die Forschungsfrage
2.2.Transfer und Entwicklung des methodischen Vorgehens
3. Veränderte (Arbeits-)Welt: Digitale Transformation
3.1.Digitalisierung und sozialer Wandel
3.2.Digitale Reifeprozesse
3.3.Digitale Transformation und Organisationen
3.4.Technik und Zivilisation bei Norbert Elias
3.5.Zwischenergebnisse: neue Märkte und der Mensch als Zahl
4. Analyse der Figuration Kriminalpolizei
4.1.Gewordensein: Die Entwicklung zu einer eigenständigen Einheit
4.2.Aufgaben der Kriminalpolizei: Status quo
4.3.Ausrichtung der Kriminalpolizei
4.4.Neue Herausforderung: Komplexität fordert Öffnung und Agilität
4.5.Zwischenergebnisse: ganzheitlich statt präventiv oder repressiv
5. Analyse der Technikbetroffenheit der Kriminalpolizei
5.1.Innerhalb der Figuration
5.1.1.Zwischenergebnisse: Spannungen aufgrund gegensätzlicher Entwicklungen (privat vs. Beruf) und verschobener Machtbalancen
5.2.Veränderungen in der Außenwirkung: Fallbeispiel „Kellereinbruch“
5.2.1.Zwischenergebnisse: Entgrenzte Bürger und nationalstaatlich begrenzte Kriminalermittelnde (von der anordnenden zur Hilfe annehmenden Partei)
5.3.Veränderungen in den Ermittlungen: Fallvergleich „Drogenhandel“
5.3.1.Zwischenergebnisse: Veränderte Marktmöglichkeiten und veränderte Täterstrukturen führen zu neuen Ermittlungsmöglichkeiten und erfordern kriminalstrategische und strukturelle Anpassungen
5.4.Analyse veränderter Interdependenzen in der Gewaltenteilung
5.4.1.Zwischenergebnisse: Ausdehnung der kriminalpolizeilichen Ermittlungen in Europa und legislativ bedingte Asymmetrie
5.5.Mikro- und Makrozusammenhänge: Wo entstehen Spannungen?
5.5.1.Zwischenergebnisse: Grenzen des nationalstaatlichen Gewaltmonopols und Bedarf disruptiver Veränderungen
6. Essenzen und eigene Synthesen
6.1. Notwendige Anpassungsbedarfe
6.2. Dimensionale Erweiterung der Kriminalistik
7. Diskussion, Fazit und Ausblick
III. Anlagen
Die Pflicht zur individuellen Kennzeichnung von Polizeibeamten
Nils Neuwald
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 978-3-86676-771-3
Preis: 24,90 EUR
127 Seiten
Ziel der durchgeführten Untersuchung ist die Erhebung des aktuellen Einführungs- und Umsetzungstandes der Kennzeichnungspflicht sowie etwaiger diesbezüglicher Bestrebungen im Bund und in den Ländern. Der Fokus wurde hierbei auf die wissenschaftliche Betrachtung der Wirkungen und Folgen der eingeführten Kennzeichnungsverpflichtung gelegt. Es wurde untersucht, welche Befürchtungen und Erwartungen sich bestätigt haben und ob es in der Folge zu Anpassungen in den Positionen und Argumentationen der beteiligten Akteure gekommen ist. Weiterhin wurde betrachtet, wie überzeugend und belastbar die vorgebrachten Argumente sind und wie sich die aktuelle Rechtslage gestaltet. Hieraus wurde eine allgemeine Empfehlung für die Umsetzung einer Kennzeichnungspflicht sowie eine Entscheidung bzgl. ihrer Notwendigkeit abgeleitet.
Zu diesem Zweck wurden umfangreich Literatur, Rechtsprechung und diverse Quellen ausgewertet sowie zahlreiche Anfragen bei Ministerien, Polizeigewerkschaften, NGO´s und politische Parteien durchgeführt.
Inhalt:
Vorwort
1 Thematische Einführung und Relevanz der Fragestellung
1.1 Aktualit.t und Bedeutung des Themas
1.2 Ziel und replizierender Ansatz der Arbeit
2 Forschungsdesign
2.1 Theoretischer Kontext der Arbeit
2.2 Begriffsbestimmung und Eingrenzung des Themas
2.3 Stand der Forschung
2.4 Untersuchungsfragestellung
2.5 Methodik, Design und Vorgehen bei der Datenerhebung
3 Kennzeichnungspflicht in Deutschland
3.1 Bund
3.2 Baden-Württemberg
3.3 Bayern
3.4 Berlin
3.5 Brandenburg
3.6 Bremen
3.7 Hamburg
3.8 Hessen
3.9 Mecklenburg-Vorpommern
3.10 Niedersachsen
3.11 Nordrhein-Westfalen
3.12 Rheinland-Pfalz
3.13 Saarland
3.14 Sachsen
3.15 Sachsen-Anhalt
3.16 Schleswig-Holstein
3.17 Thüringen
4 Positionen der Befürworter und Gegner der Kennzeichnungspflicht
4.1 Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen
4.2 Polizeigewerkschaften
4.3 Politische Parteien
5 Analyse und Bewertung der diskussionsprägenden Argumente
5.1 Beamte können aufgrund ihrer Uniformierung nicht ermittelt werden
5.2 Ausreichen der Ausweispflicht
5.3 Ausreichen der normalen taktischen Kennzeichnung
5.4 Zunahme unberechtigter Anzeigen
5.5 Gefährdung der Beamten und ihrer Angehörigen
5.6 Unzulässiger Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung
5.7 Rechtspflicht zur Einführung einer individuellen Kennzeichnung
5.8 Negative Auswirkung auf Motivation und Akzeptanz durch die Beamten
5.9 Polizeibeamte werden unter Generalverdacht gestellt
5.10 Verhaltenspsychologische Aspekte (Deindividuation)
5.11 Verbesserung des Verhältnisses zur Bevölkerung
5.12 Selbstreinigungskräfte der Polizei und „Die Mauer des Schweigens“
5.13 Geeignetheit und Wirksamkeit der Kennzeichnungspflicht
6 Darstellung der wesentlichen Forschungsergebnisse
6.1 Wie hat sich die Kennzeichnungspflicht in den Bundesländern etabliert?
6.2 Gibt es Veränderungen/Anpassungen in den Positionen der Akteure?
6.3 Welche Argumente werden vorgebracht? Gibt es Anpassungen?
6.4 Wie überzeugend sind die Hauptargumente?
6.5 Wie ist die Rechtslage?
6.6 Welche Probleme sind bei der Einführung und Nutzung aufgetreten?
6.7 Welche Anpassungen wurden vorgenommen, sind beabsichtigt?
6.8 Welche Anpassungen sollten vorgenommen werden?
6.9 Wie sollte eine Kennzeichnungspflicht allgemein umgesetzt werden?
6.10 Bedarf es einer verpflichtenden Kennzeichnung?
7 Zusammenfassung und Fazit
Anhang
Literatur- und Quellenverzeichnis
Cybermobbing – Cybergrooming – Sexting Evaluation des Präventionsprojekts Law4swchool
Rita Bley & Johannes Fischbach
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-845-1
Preis: 24,90 EUR
93 Seiten
Die aktuellen onlinebasierten Phänomene Cybermobbing, Cybergrooming und Sexting werden anhand von Hell- und Dunkelfelddaten sowie Opferdispositionen und Täterstrategien beschrieben. Daran schließt die Präsentation der Ergebnisse der Evaluation des Präventionsprojekts Law4school an. Dazu wurden in den letzten zwei Jahren deutschlandweit Schüler*innen ab 5. Klasse online befragt sowie Lehrer*innen interviewt. Das Projekt hat sich als wirksam erwiesen.
Inhalt:
1 Einführung
2 Begriffsbestimmungen
2.1 Cybermobbing
2.2 Cyberstalking
2.3 Cybergrooming
2.4 Sexting
3 Phänomenologie
3.1 Täter*innen
3.2 Opfer
3.3 Hell- und Dunkelfeld
4 Präventionsprojekt Law4school
4.1 Durchgeführte Webinare
4.2 Inhalte der Webinare
5 Evidenzbasierte Kriminalprävention
6 Evaluationsstudie
6.1 Projektablauf
6.2 Forschungsmodell
6.3 Datenauswertung
6.4 Wirkungsmessung
6.5 Bystanderintervention
6.6 Inhaltsanalytische Auswertung der Lehrer*inneninterviews
7 Zusammenfassung/Fazit
Literaturverzeichnis