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Truppen- und Einsatzpsychologie im Feldjägerwesen der Bundeswehr

R-J. Gorzka, P.Y. Herzberg, C. Lorei & N. Hanssen (Hrsg.)

Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-718-8
Preis: 19,80 EUR
126 Seiten

In Verbindung mit den fachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten kommt der Resilienz im Sinne einer psychischen Widerstandsfähigkeit eine zentrale Rolle in der erfolgreichen Auftragsausführung zu. Diese besondere Bedeutung der Resilienz wird wesentlich durch den demographischen Wandel sowie durch weitere Einflussfaktoren, wie den Bedarf an hochspezialisierter Qualifizierung oder der zunehmenden Digitalisierung, nachhaltig verstärkt. 

Vor diesem Hintergrund wurde im Aufgabenbereich Feldjägerwesen der Bundeswehr ein verwendungsspezifisches Resilienzkonzept entwickelt und in der Ausbildung evaluiert. Ergänzend zur Ausbildung wurde dieses Handbuch entwickelt, um die Ausbildungsinhalte zu vertiefen und ein allgemeines Nachschlagewerk zum Themenkomplex Resilienz zur Verfügung zu stellen. 

Neben truppen- und einsatzpsychologischen Themenfeldern sind auch Erkenntnisse aus der jahrelangen und vielfältigen Zusammenarbeit mit Polizeien der Länder, des Bundes sowie dem Bundeskriminalamt in das Handbuch mit eingeflossen. Somit gibt das entstandene Werk einen Überblick zu relevanten Bereichen, die in der Ausbildung spezialisierter Feldjägerkräfte und Spezialkräfte der Polizei Anwendung finden: 


• Feldjäger 

• Truppen- und Einsatzpsychologie 

• Resilienz in Spezialverwendungen 

• Psychotraumatologie 

• Stressmanagement 

• Cybercrime 

• Sexualdelikte 

• Psychologie des Schusswaffengebrauchs 

• Psychologie des Nahkampfes


Die Darstellung der ausgewählten relevanten Themen erfolgt kapitelweise mit einer besonderen Betonung der Resilienz. Ihr ist – ebenso wie der Relevanz in der Ausbildung – als erfolgskritischer Faktor viel Aufmerksamkeit gewidmet worden. Zu jedem Thema gibt es eine kurze Darstellung der wesentlichen Merkmale und der Bedeutung im Aufgabenbereich Feldjägerwesen Bundeswehr. Auf wissenschaftliche Herleitungen wurde zu Gunsten der allgemeinen Verständlichkeit verzichtet. Angereichert sind die verwendungsspezifischen Informationen durch praxisrelevante und trainingsspezifische Anleitungen zum Selbststudium für JEDERMANN. In der Summe ist dieses ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Dienstgradgruppen im Aufgabenbereich Feldjägerwesen Bundeswehr. 

Inhalt:

Vorwort

Teil 1 Einführung
1 | Feldjäger
2 | Truppen- und Einsatzpsychologie

Teil 2 Truppenpsychologische Kapitel
3 | Resilienz in Spezialverwendungen
4 | Psychotraumatologie
5 | Stressmanagement

Teil 3 Einsatzpsychologische Kapitel
6 | Cybercrime
7 | Sexualdelikte
8 | Psychologie des Schusswaffengebrauchs
9 | Psychologie des Nahkampfes






Kriminalwissenschaften Lehrbuch Kriminalistik/Kriminologie

Rita Bley

Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-640-2
Preis: 19,80 EUR
322 Seiten

Dieses Lehrbuch richtet sich an Polizeibeamte zur Erlangung von kriminalwissenschaftlichem Grundlagenwissen für Studium und Praxis. Neben den kriminalistischen Themen wie Kriminaltechnik und Vernehmung werden kriminologische wie Kriminalitätstheorien, Hell- und Dunkelfeldproblematik, Viktimologie und Kriminalprävention erläutert. Die Phänomene Jugendkriminalität, Tötungsdelikte, Sexualdelikte, Häusliche Gewalt sowie Organisierte und Politisch motivierte Kriminalität werden mit Praxisbezug dargestellt.

Inhalt:

1. Einführung

2. Begriffsbestimmungen
2.1. Kriminalwissenschaften
2.2. Kriminalistik
2.3. Kriminologie

3. Erklärungsansätze
3.1. Biologische/psychologische Kriminalitätstheorien
3.2. Anomietheorie n. Merton
3.3. Subkulturtheorien
3.4. Kulturkonflikttheorien
3.5. Theorie der differenziellen Assoziation
3.6. Neutralisierungstechniken
3.7. Kontrolltheorien
3.8. Labeling Approach
3.9. Teufelkreismodell n. Quensel
3.10. Routine Activity Approach
3.11. Sozialökologische Ansätze
3.12. Theorie der „broken windows“

4. Hell- und Dunkelfeld
4.1. Hellfeld
4.2. Dunkelfeld
4.3. Dunkelfeldforschung in MV
4.4. Kriminologische Regionalanalyse Stadt NB

5. Sicherheitsgefühl
5.1. Einflussfaktoren/Komponenten
5.2. Sicherheitsempfinden in MV
5.3. Wohnumfeld & Nachbarschaft

6. Kriminalprävention
6.1. Ansatzpunkte und Wirkungsebenen
6.2. Standards der Kriminalprävention
6.3. Evidenzbasierte Kriminalprävention/Evaluation
6.4. Kommunale Kriminalprävention
6.5. Polizeiliche Prävention
6.6. Weitere kriminalpräventive Konzepte

7. Viktimologie
7.1. Viktimisierungsprozess
7.2. Opferbedürfnisse
7.3. Opferrechte im Strafverfahren
7.4. Opferschutzbeauftragte (OSB)
7.5. Falldarstellung zum Viktimisierungsprozess

8. Jugendkriminalität
8.1. Forschungsstand
8.2. Diversion
8.3. Prävention
8.4. Täter-Opfer-Ausgleich (TOA)
8.5. Warnschussarrest

9. Vernehmung
9.1. Zeugenvernehmung
9.2. Beschuldigtenvernehmung

10. Sicherung und Dokumentation des Tatbefundes
10.1. Sicherungsmaßnahmen
10.2. Auswertemaßnahmen

11. Kriminaltechnik
11.1. Spurenarten
11.2. Auswertungsmöglichkeiten
11.3. Daktyloskopische Spuren
11.4. Molekulargenetische Spuren (DNA)
11.5. Schuhspuren
11.6. Schuss-/Schusswaffenspuren
11.7. Textile Spuren/Mikrospuren
11.8. Boden- und Vegetationsspuren
11.9. Werkzeugspuren

12. Wiedererkennungsverfahren
12.1. Arten von Wiedererkennungsverfahren
12.2. Sequentielle Videowahlgegenüberstellung

13. Tötungsdelikte
13.1. Hell- und Dunkelfeld
13.2. Tanatologie
13.3. Polizeiliche Todesermittlung
13.4. Phänomenologie des nicht natürlichen Todes
13.5. Identifizierung von Leichen
13.6. Operative Fallanalyse

14. Häusliche Gewalt
14.1. Phänomenologie
14.2. Prävention und Intervention

15. Kindesmisshandlung und -vernachlässigung
15.1. Formen der Gewalt
15.2. Prävention und Intervention

16. Sexualdelinquenz
16.1. Begriffsbestimmung
16.2. Hell- und Dunkelfeld
16.3. Sexualstraftäter
16.4. Polizeiliche Maßnahmen
16.5. Prävention

17. Sexueller Missbrauch und Missbrauchsabbildungen
17.1. Pädosexualität
17.2. Cybergrooming
17.3. Kinderpornografie
17.4. Sofortmaßnahmen
17.5. Prävention

18. Organisierte Kriminalität
18.1. Rockerkriminalität
18.2. Clankriminalität
18.3. Enkeltrick
18.4. Menschenhandel

19. Politisch motivierte Kriminalität
19.1. Rechtsextremismus
19.2. Tätertypen rechtsextremistischer Straftaten
19.3. Radikalisierungsprozesse
19.4. Linksextremismus
19.5. Islamischer Terrorismus
19.6. Prävention

20. Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED)
20.1. Modus Operandi/Täter
20.2. Opferperspektive
20.3. „Smart-Ort als Tatort“
20.4. Predictive Policing
20.5. Prävention






Glaubhaftigkeit und Suggestibilität kindlicher Zeugenaussagen unter Einbeziehung entwicklungspsychologischer Aspekte

Anke Regber

Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 978-3-935979-97-9
Preis: 9,90 EUR
81 Seiten

Band 5

Spätestens seit den Wormser Missbrauchsprozessen
in den Neunziger Jahren weiß man um die Bedeutung kindlicher Zeugenaussagen.
Damals hatten fehlerhafte Glaubhaftigkeitsgutachten dazu geführt, dass
24 mutmaßlich des sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagte Männer
und Frauen letztendlich doch freigesprochen wurden. „Die familienübergreifenden
Massenmissbrauchshandlungen fanden nicht statt“, hatte der Vorsitzende
Richter im Urteil klargestellt und kam zum Ergebnis, dass die Kinder Opfer
derer wurden, die es gut gemeint und schlecht gemacht haben. Gemeint sind
Sachverständige, Kinderärzte, Psychologen, Staatsanwälte und
Ermittlungsrichter, die mit Ihren Untersuchungen und Vernehmungen vermeintliche
Straftaten entdeckten, die de facto nie geschehen waren. Ein Gutachten zeigte
damals auf, dass die Aussagen der Kinder durch die vielen Befragungen unbewusst
manipuliert worden waren.

Gerade bei Straftaten nach §§ 176, 176a, 176b StGB ist die Stimmung
im Umfeld von Ermittlungen aufgeheizt und eine sachlich-nüchterne Aufklärung
dieser Straftaten nicht immer einfach. Charakteristisch ist dabei die Intimität
der Tatsituation: Kinder sind bei derartigen Straftaten die einzigen Zeugen.
Allein von ihrer Aussage und der der Angeklagten hängt ein ent-sprechendes
Urteil ab. „Von den ersten Vernehmungen hängt also geradezu die
ganze Zukunft des Prozesses ab: In ihnen wird eigentlich fast immer der Sachverhalt
endgültig geklärt oder endgültig verschleiert“. Diese
Aussage von William Stern in seinem Werk „Jugendliche Zeugen in Sittlichkeitsprozessen,
ihre Behandlung und psychologische Begutachtung“ (1926, S. 47) bringt
zum Ausdruck, dass in frühen Phasen der Ermittlungsarbeit die Weichen
für den Erfolg oder Misserfolg eines Verfahrens gestellt wer-den. Denn
gerade hier – das haben die Erfahrungen der Wormser Miss-brauchsprozesse
gezeigt – ist die Gefahr der Beeinflussung der Kinder durch suggestives
Befragen am größten.

Entscheidend bleibt die Frage, ob ein Kind nun die Wahrheit sagt oder nicht.
Anke Regber gibt in ihrer Arbeit zahlreiche Hinweise zur Glaubhaf-tigkeitsbeurteilung
von kindlichen Zeugenaussagen hinsichtlich entwicklungspsychologischer Aspekte.
Auch die Ausführungen der Autorin zum Problem der Suggestibilität
von Kindern machen die vorliegende Arbeit zu einem wertvollen Begleitbuch
für die polizeiliche Praxis. Es eignet sich dabei trotz des expliziten
Bezugs auf kindliche Zeugenaussagen desgleichen für Praktiker, die vornehmlich
mit Vernehmungen von Erwachsenen zu tun haben.

Mit der Lektüre dieser Arbeit verbindet die Autorin die Hoffnung, dass
die Integrierung entwicklungspsychologischer Aspekte in die polizeiliche Vernehmungslehre
dazu führen könnte, dass der Beamte mehr Verständnis für
die Eigenart des kindlichen Denkens, Handelns und Erlebens entwickelt. Letztendlich
geht es darum, das vom Kind Erlebte möglichst wirklichkeitsgetreu zu
erfassen. Denn der Fall Worms zeigt: selbst bei Freispruch sind die Angeklagten
für den Rest ihres Lebens stigmatisiert. Und die Leidtra-genden sind
am Ende doch die Kinder.

Inhalt: 1. Einleitung 2. Geschichtliche Aspekte 2.1 Zeugeneignung von Kindern im Wandel der Zeit 2.2 Geschichte der gerichtlichen Sachverständigentätigkeit 3. Die psychologische Begutachtung 3.1 Der psychologische Sachverstand als Beweismittel (Möglichkeiten und Grenzen) 3.2 Anlass und Häufigkeit der Begutachtung von Kindern 3.3 Der Stellenwert der Begutachtung 3.4 Ein überblick zu den aussagepsychologischen Konstrukten 4. Zeugeneignung von Kindern aus entwicklungspsychologischer Sicht 4.1 Aussage- bzw. Zeugentüchtigkeit 4.2 Kinder verschiedener Alterstufen als Zeugen 5. Die Glaubhaftigkeit einer Aussage 5.1 Differenzierung zwischen Glaubwürdigkeit und Glaubhaftigkeit 5.2 Bedeutung für Praxis 5.3 Differenzierung zwischen Glaubhaftigkeit und Aussagegenauigkeit 5.4 Unterschiede zwischen erlebnisbegründeten und unwahren Aussagen 5.5 Motivbezogene Aspekte beim Kind 5.6 Hinweise für die polizeiliche Praxis 6. Das Problem der Suggestibilität 6.1 Begriffsbestimmung 6.2 Das Werk von William Stern 6.3 Allgemeine Ausführungen zum Suggestionsprozess 6.4 Bedingungen für das Auftreten von Suggestionseffekten 6.5 Differenzierung zwischen wahren und suggerierten Aussagen 6.6 Suggestibilität und Alter des Kindes 6.7 Einfluss von Zeitpunkt und Häufigkeit der Präsentation falscher Informationen 6.8 Hinweise für die polizeiliche Praxis






Predictive Policing in der Risikogesellschaft Auswirkungen auf die soziale Kontrolle und die Gesellschaft

Eike Bone-Winkel

Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-675-4
Preis: 19,80 EUR
93 Seiten

Precobs, PredPol, PreMap, KrimPro, KLB-operativ, hessenDATA, SKALA, HunchLab, BlueCrush – Diese und viele andere Namen stehen für verschiedene Softwarelösungen aus dem Bereich des Predictive Policing, eine Technologie, die seit dem letzten Jahrzehnt zahlreiche Interessen auf medialer, politischer und polizeilicher Seite hervorgerufen hat. Dabei ist die Vorverlagerung staatlicher Eingriffsmaßnahmen, Begrifflichkeiten wie „Gefährder“ oder „Terrorismus“ sowie eine dauerhaft latente und durch lobbyistische Interessen aufrecht erhaltene Gefahr und die gleichzeitige Ressourcenknappheit in den Sicherheitsbehörden Grund genug, dass vorrangig kommerzielle Softwareanbieter ihre Angebote mit Verlockungen zur Kriminalitätsreduktion und Prävention erfolgreich den staatlichen Institutionen anbieten können.

Aber können die versprochenen Effekte der Softwarelösungen überhaupt erzielt werden und wie werden sie gemessen? Welche kriminologischen Theorien sind Grundlage für die Entwicklung einzelner Softwareangebote? Was bedeutet der Einsatz für den polizeilichen Alltag? Welche Auswirkungen hat die Anwendung von Predictive-Policing-Programmen auf die Gesellschaft? Wie objektiv und frei von Diskriminierung operieren die Algorithmen, wenn sie auf einer polizeilichen Datengrundlage aus der Vergangenheit aufbauen, um daraus die Zukunft zu berechnen? Was hat gerade jetzt und in den vergangenen Jahren die Diskussion zum Einsatz von Predictive-Policing-Software beschleunigt?

Diesen und weiteren Fragen versucht dieses Buch aus dem Blickwinkel der Risikogesellschaft nachzugehen, um die bestehenden Diskussionen zum Einsatz von Predictive-Policing-Software fortzuführen und zu ergänzen.

Inhalt:

Vorwort

1 Einleitung
1.1 Zielrichtung
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Die Risikogesellschaft und ihre Auswirkung auf soziale Kontrolle
2.1 Welches Risiko?
2.1.1 Soziale Kontrolle im geschichtlichen Kontext
2.1.2 Zusammenfassung der sozialen Kontrolle in der Risikogesellschaft
2.2 Die Entwicklung des Straf- und Gefahrenabwehrrechts in der Risikogesellschaft
2.2.1 Veränderungen des Gefahrenabwehrrechts
2.2.2 Veränderungen des Strafrechts
2.3 Kriminalprognostische Forderungen an die Risikogesellschaft
2.4 Der Fokus auf den Wohnungseinbruchsdiebstahl
2.4.1 Die Gefahrenlage
2.4.2 Die Zahlen
2.4.3 Der Täter
2.4.4 Die Opfer

3 Predictive Policing – Mittel und Zweck sozialer Kontrolle?
3.1 Definition von Predictive Policing im geschichtlichen Kontext
3.2 Big Data und vorausschauende Polizeiarbeit
3.3 Kriminologische Theorien mit Bezug zu Predictive Policing
3.3.1 Rational-Choice-Theorie
3.3.2 Routine-Activity-Approach
3.3.3 Kriminologie des Alltags
3.3.4 Lifestyle-Approach
3.3.5 Repeat-Victimisation
3.3.6 Near-Repeat-Victimisation
3.3.7 Boost- und Flag-Hypothese
3.4 Welche Variablen spielen in der Berechnung eine Rolle?
3.5 Theoretische Ziele bereits genutzter Softwarelösungen in Deutschland
3.5.1 SKALA – System zur Kriminalitätsauswertung und Lageantizipation .
3.5.2 PRECOBS – Pre Crime Observation System
3.5.3 PreMAP – Predictive Mobile Analytics for the Police
3.6 Auswirkungen von Predictive Policing auf die formelle soziale Kontrolle
3.7 Auswirkungen von Predictive Policing auf die Gesellschaft

4 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis






Neonatizid eine Einzelfallrekonstruktion zum Phänomen der Neugeborenentötung

Sandra Hahn & Lisa Maldener

Erscheinungsjahr: 2016
ISBN: 978-3-86676-466-8
Preis: 22,90 EUR
159 Seiten

Immer mehr Taten von Neugeborenentötungen (Neonatizid) gelangen medial in den Blickpunkt, sodass der Eindruck entstehen kann, dass diese Delikte einen Anstieg verzeichnen. Dies kann statistisch allerdings nicht belegt werden. Auffällig ist jedoch die Besonderheit, dass bei dem Phänomen des Neonatizides fast ausschließlich Frauen als Täter festgestellt werden. Doch was muss passieren, dass eine Mutter in der Lage ist und keinen anderen Ausweg sieht, als ihr eigenes ›Fleisch und Blut‹ unmittelbar nach der Geburt zu töten?
Um diese Frage zu beantworten wurde von den Autorinnen innerhalb einer qualitativen Arbeit ein Einzelfall rekonstruiert. Die Kindsmutter hat ihr Neugeborenes unmittelbar nach der Geburt im Schnee ausgesetzt, was den Tod des unbekleideten Säuglings zur Folge hatte. Anschließende Gutachten und Vernehmungen, wie z.B. die der Eltern der Kindsmutter sowie ihres Freundes, welche die Schwangerschaft nicht bemerkt haben wollen, wurden hierfür analysiert.
Daraus resultierende Ergebnisse können sowohl im Kontext (kriminal)polizeilicher Ermittlungsarbeit herangezogen werden als auch zur Erkenntnisgewinnung in Bezug auf Fragen von sozialwissenschaftlicher Relevanz beitragen. Mittels der Analyse unterschiedlicher Vernehmungen und Gutachten kann das Tathandeln in Bezug auf die Abgrenzung einer negierten oder nicht bemerkten Schwangerschaft herausgestellt werden, was nicht nur für die polizeilichen Ermittlungen von Interesse ist. Auch können diese Aspekte im Vorhinein einer derartigen Tat von Nutzen sein, wenn die negierte Schwangerschaft als Risikofaktor in der Gesellschaft bekannt und wahrgenommen wird.

Inhalt VORWORT EINFüHRUNG – ZUM ANLIEGEN DER STUDIE 1. PHäNOMENOLOGIE 1.1 Eine Begriffsdiskussion 1.2 Erscheinungsformen des Neonatizids 1.2.1 Zur aktiven Form der Tatbegehung 1.2.2 Zur passiven Form der Tatbegehung 1.2.3 Die Abgrenzung zur Aussetzung eines Säuglings 1.2.4 Die Angaben der Kindsmutter und die objektiven Daten der rechtsmedizinischen Gutachten – ein Vergleich 1.2.5 Zur Auffindesituation der Neugeborenen 2. ZUR MOTIV- UND URSACHENFORSCHUNG: NEGIERTE SCHWANGERSCHAFT 2.1 Entstehung und Verlauf einer negierten Schwangerschaft 2.2 Zur Differenzierung zwischen Verdrängung und Verheimlichung 3. DIE GELTENDE RECHTSLAGE IN DEUTSCHLAND 3.1 Zum strafrechtlichen Beginn des ›Menschseins‹ – eine Abgrenzung zu den Vorschriften des Schwangerschaftsabbruchs gemäß §§ 218 ff. StGB 3.2 Zur Abschaffung des Sondertatbestands der Kindstötung gem. § 217 StGB 3.3 Gegenwärtige Rechtslage und Strafmaß 3.4 Rechtsmedizinische Erkenntnisse und Vorgehen bei Verdacht auf Neonatizid 3.4.1 Feststellung des Neugeborenseins 3.4.2 Feststellung der Reife und der Lebensfähigkeit des Säuglings 3.4.3 Feststellung des Gelebthabens des Neugeborenen 3.4.4 Feststellung der Todesursache des Kindes 4. HANDLUNGSALTERNATIVEN – EINE WIRKSAME OPTION ODER DIE ERöFFNUNG EINER GESETZESWIDRIGEN HANDLUNG? 4.1 Die anonyme Geburt 4.2 Die vertrauliche Geburt 4.3 Babyklappen 4.3 Rechtliche Bewertung der Handlungsalternativen Babyklappen und anonymen Geburten 4.4 Bilanzierung vorliegender Erkenntnisse im Kontext von Handlungsalternativen 5. ZUM DELIKT DES NEONATIZIDS IN DER PRAXIS – EINE EINZELFALLSTUDIE 6. DATENSCHUTZ 7. FORSCHUNGSDESIGN – ZUR LOGIK DER METHODISCHEN VORGEHENSWEISE 8. ANALYSE DES AUSDRUCKSMATERIALS 8.1 Ereignisschilderung 8.2 Analyse der objektiven Daten 8.3 Analyse des transkribierten Notrufs 8.4 Analyse der Vernehmung des Kindsvaters sowie Freund der Kindsmutter 8.5 Analyse der Vernehmung des Vaters der Kindsmutter 8.6 Analyse der Vernehmung der Mutter der Kindsmutter 8.7 Analyse des Gutachtens der Kindsmutter 8.8 Informationen zum Obduktionsbericht des toten Säuglings 9. REKONSTRUKTIONSLOGISCHE GESAMTINTERPRETATION – ZUSAMMENFASSUNG DER EMPIRISCHEN ERGEBNISSE 10. FAZIT QUELLENVERZEICHNIS






Kriminalpräventive Wirksamkeit der Stadtpolizei  Eine Untersuchung am Beispiel des Leipziger Stadtordnungsdienstes 

Karsten Lauber

Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 978-3-86676-742-3
Preis: 32,90 EUR
326 Seiten

Polizieren. Polizei, Wissenschaft und Gesellschaft, Band 17


Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der kriminalpräventiven Wirksamkeit des kommunalen Ordnungsdienstes. Die Ausgangsfrage dabei ist, ob der kommunale Ordnungsdienst die Erwartungen der Bürger*innen hinsichtlich einer Verminderung der Kriminalitätsfurcht erfüllt. Als Untersuchungsgegenstand dient der als Stadtordnungsdienst bezeichnete kommunale Ordnungsdienst in Leipzig. Diese Organisationseinheit ist Teil des Ordnungsamtes. Er wurde 2018 in „Polizeibehörde“ umbenannt und tritt seitdem unter dieser Bezeichnung öffentlichkeitswirksam auf.

Über wesentliche Aspekte der Herstellung lokaler Sicherheit liegen aus kriminologischer Perspektive bereits gut replizierte Ergebnisse vor. Vor allem die kommunale Kriminalprävention erzielt seit den 1990er Jahren hohe Aufmerksamkeit und wurde bereits umfangreich beschrieben, analysiert und untersucht. Während „Kustodialisierungs-Dienste“ wie die Sicherheitswacht oder private Sicherheitsdienste einige Aufmerksamkeit in der Kriminologie erzielten, trifft dies weniger auf die kommunalen Ordnungsdienste zu, vor allem im Hinblick auf empirische Arbeiten.

Die Arbeit trägt zunächst dazu bei, einen Beitrag zu den empirisch noch wenig untersuchten kommunalen Ordnungsdiensten zu leisten. So wird von offiziellen Vertretern gerne die positive Wahrnehmung und Akzeptanz der Außendienste der Ordnungsämter in der Bevölkerung beschrieben und deren reduzierender Einfluss auf die Kriminalitätsfurcht festgestellt, ohne dass es hierfür empirische Nachweise gibt. Daneben reichert die Untersuchung die vorliegenden Erkenntnisse über die kommunale Kriminalprävention in Bezug auf die Aktivitäten der Ordnungsdienste an. Zuletzt soll eine Antwort auf die Frage gefunden werden, welchen Beitrag die kommunalen Ordnungsdienste zu einer guten Polizeiarbeit leisten.

Das Erfordernis dieser Untersuchung wird durch die steigende Bedeutung der kommunalen Ordnungsdienste für die lokale Sicherheit bekräftigt. Nicht erst seit der Corona-Pandemie werden zu-nehmend Ordnungsstörungen thematisiert. Anders als der staatliche Polizeivollzugsdienst unterliegt der kommunale Ordnungsdienst einer unmittelbaren lokalpolitischen Steuerung, auf die in besonderem Maße auch die Interessen der lokalen Wirtschaft, der Touristen und der Kommunalpolitiker*innen Einfluss nehmen können. Mit dem kommunalen Ordnungsdienst geben die Kommunen ein Bekenntnis zum Standortfaktor Sicherheit ab. Ob und wie sie dieses Bekenntnis erfüllen und was ggf. verbessert werden kann, untersucht diese Arbeit.

Inhalt:

1 Einleitung
1.1 Ziel und Relevanz der Untersuchung
1.2 Aufbau der Untersuchung

2 Begriffsbestimmungen
2.1 Kommunaler Ordnungsdienst
2.2 Ordnungsbegriffe/Ordnungsstörungen

3 Polizeibegriffe und -systeme
3.1 Entwicklung des Polizeibegriffs
3.2 Aktuelle Polizeibegriffe
3.4 Zwischenfazit
3.5 Polizieren statt Polizei

4 Entwicklung der Polizei in Deutschland
4.1 Entwicklung der Institution Polizei
4.2 Entpolizeilichung
4.3 Zuständigkeitsabgrenzung auf dem Gebiet der Gefahrenabwehr

5 Kriminalprävention in Deutschland
5.1 Polizeiliche Kriminalprävention
5.2 Kommunale Kriminalprävention
5.3 Exkurs community policing
5.4 Zusammenfassung

6 Kommunale Ordnungsdienste
6.1 Entlastung und Rückzug der Polizei
6.2 Mehr Polizei, mehr Sicherheit
6.4 Kriminalitätsfurcht als kriminalpolitische Kategorie
6.5 Positionen des Deutschen Städtetags
6.6 Kritik an den kommunalen Ordnungsdiensten

7 (Re-)Kommunalisierung der Polizei
7.1 Kommunale Selbstverwaltung
7.2 (Re-)Kommunalisierung
7.3 (Re-)Kommunalisierung von Polizei anhand ausgewählter Beispiele
7.4 Zwischenfazit

8 Polizeirecht in Sachsen
8.1 SächsPolG
8.2 Polizeirechtsnovelle 2020
8.3 Gemeindliche Vollzugsbedienstete

9 Stadtordnungsdienst in Leipzig
9.1 Einrichtung des Stadtordnungsdienstes
9.3 Politische Initiativen zur Aufwertung des Stadtordnungsdienstes
9.4 Transformation des Stadtordnungsdienstes zur Polizeibehörde
9.5 Auswirkungen der Transformation des Stadtordnungsdienstes zur Polizeibehörde
9.6 Zwischenfazit

10 Forschungsstand zu den kommunalen Ordnungsdiensten
10.1 Untersuchungen in Leipzig
10.2 Sonstige Bürgerbefragungen
10.3 Forschungsarbeiten
10.4 Zwischenfazit

11 Konzeption der Untersuchung
11.1 Operationalisierung
11.2 Drittvariable
11.3 Daten und Stichprobe

12 Beschreibung der Datengrundlage

13 Ergebnisse
13.1 Deskriptive Ergebnisse
13.2 Bivariate Analysen
13.3 Moderationsanalysen
13.4 Ergebnisse

14 Zusammenfassung der Ergebnisse

15 Diskussion der Befunde und Ausblick

Anlagen






Informationsverarbeitung und Wissensmanagement der Polizei beim Aufbruch in eine digitalisierte Welt

Eberhard Kühne

Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-221-3
Preis: 32,80 EUR
196 Seiten

Polizeiarbeit ist Informationsverarbeitung. Das Sammeln, Speichern und Auswerten von Informationen ist seit je her das Kerngeschäft polizeilicher Arbeit. Das Buch beginnt mit Thesen zur Informationsverarbeitung der Polizei in einer demokratischen Gesellschaft. Wie ändert sich Polizeiarbeit unter den Bedingungen von Internet und Neuen Medien? Das Buch gibt eine übersicht über die gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen moderner Polizeiarbeit. Der Bogen spannt sich von der Erkenntnisgewinnung aus klassischen und modernen Informationsquellen über die Arbeitsschritte der Informationsverarbeitung bis zur Präsentation der Ermittlungsergebnisse. Diese Prozesse polizeilicher Arbeit werden als Wissensmanagement verstanden und unter diesem Blickwinkel auf ihr Optimierungspotenzial untersucht. Dabei werden eine Vielzahl von wissenschaftlichen wie praktischen Fragen aufgeworfen:
Was sind die Grundoperationen polizeilicher Informationsverarbeitung? Welche Perspektiven ergeben sich für Datamining? Wie sollen Wikis und Führungsinformationssysteme in der Polizei aufgebaut sein? Welche Fragen soll die Polizeiwissenschaft in diesem Zusammenhang bearbeiten und beantworten? Welche Aufgaben ergeben sich für Aus- und Fortbildung in der Polizei? Als Abschluss werden Grundsätze der ordnungsgemäßen Informationsverarbeitung in der Polizei formuliert in Anlehnung an die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, die für jeden Kaufmann zum kleinen Einmaleins gehören. Möge dieses Buch dazu beitragen, die Professionalität der Polizei im Umgang mit Informationen und Wissen weiter zu erhöhen und die Akzeptanz der Bürger für diese Arbeit zu verbessern. Der souveräne und rechtssichere Umgang der Polizei mit Informationen ist notwendiger denn je, um unsere Gesellschaft in Freiheit und Sicherheit zu gestalten.

Inhalt Vorwort Thesen zur Informationsverarbeitung einer modernen Polizei in einer demokratischen Gesellschaft 1 Polizeiarbeit als Informationsverarbeitung 1.1 Die rechtsstaatlichen Rahmenbedingungen der polizeilichen Informationsverarbeitung 1.2 Sicherheit und Freiheit 1.3 Der gesetzliche Auftrag der Polizei erfordert die Nutzung aller benötigten Informationen 1.4 Das Magische Dreieck der polizeilichen Informationsgewinnung 1.5 Vorgangsbearbeitung als Informationsverarbeitungsprozess 1.6 Lagebewältigung als Informationsverarbeitungsprozess 1.7 Strafverfolgung, Gefahrenabwehr und Informationsverarbeitung 1.8 Polizeiliche Auswertung als Informationsverarbeitungsprozess – das moderne Auswerteverständnis der Polizei 1.9 Polizeiinterne Information und Kommunikation 1.10 Input, Verarbeitung, Output 1.11 Prozessgrenzen und Medienbrüche der Informationsverarbeitung 1.12 WEB 2.0: neue Möglichkeiten für Straftäter und Strafverfolger 1.13 Soziale Netzwerke – Normalität sozialer Kommunikation und Marktplatz der Eitelkeiten 1.14 Künftige Entwicklungen in Technik und Gesellschaft und ihr Einfluss auf die Aufgaben der Polizei 1.15 Gibt es die ideale Informationsverarbeitung der Polizei? 2 Input: Erkenntnisse aus allen Quellen gewinnen 2.1 pull oder push: erste Erkenntnisse – gebracht oder geholt? 2.2 System-Input in die Polizei und Eingabe in IT-Verfahren 2.3 Die klassischen Informationsquellen der Polizeiarbeit 2.4 Ausweitung des Potenzials vorhandener Informationsquellen 2.5 Erkenntnisgewinnung und Spurensicherung in den Neuen Medien 2.5.1 Polizei in Sozialen Netzwerken 2.5.2 Beispiele für Täterermittlungen mittels der Neuen Medien 2.5.3 Ein Beispiel der komplexen Informationsgewinnung durch Neue Medien 2.5.4 überwindung von Kryptografie als besondere Herausforderung an die Strafverfolgung 2.5.5 Die online-Identifizierung vom Computernutzern und Computern 2.5.6 Bilder und ihre zusätzlichen Informationen 2.5.7 Computer Forensik – Spurensicherung im 21. Jahrhundert 2.6 Informationen aus fragwürdigen Quellen – Beispiel Steuer-CD 2.7 Die Bewertung des Input 2.8 Die ultimative Herausforderung: Der Blick ins Gehirn 3 Informationsverarbeitung: Wissensbildung durch aktives Handeln 3.1 Daten, Informationen und Wissen 3.2 Datensammlungen und Datenmodelle 3.3 Anforderungen an IT-Verfahren zur Unterstützung polizeilicher Handlungen 3.4 Eine kurze übersicht über die Fahndungs- und Vorgangsbearbeitungssysteme der Polizeien in Deutschland 3.5 Grundoperationen polizeilicher Informationsverarbeitung 3.5.1 Was sind die Grundoperationen der polizeilichen Informationsverarbeitung? 3.5.2 Der Vergleich als die zentrale Methode polizeilicher Informationsverarbeitung 3.6 Das große Problem: Zusammenhänge erkennen … und darstellen! 3.7 Die Auswertung von Massendaten – ein Beispiel 3.8 Die Zusammenführung von Daten als wichtigste Voraussetzung zur Wissensbildung 3.8.1 Grundlagen der Zusammenführung von Daten 3.8.2 Datenzusammenführung – erst Rasterfahndung dann Data-Mining? 3.8.3 Automatische Generierung eindeutiger personenbezogener Schlüsselnummern als technische Grundlage einer Datenzusammenführung 3.8.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen für das Zusammenführen von Informationen am Beispiel der Anti-Terror-Datei 3.8.5 Exkurs: Volkszählung 2010/11 3.8.6 Exkurs: Google als Datensammler 3.8.7 Künftige Software und Verfahren zur automatisierten Auswertung großer heterogener Datenbestände 3.9 Methoden zur Wissensbildung in der Polizei 3.9.1 Kriminalistisches Denken 3.9.2 Die Kriminalistische Fallanalyse 3.9.3 The Intelligence Cycle 3.9.4 Versions- oder Hypothesenbildung? 3.9.5 Ermittlungsarbeit als SUDOKU? 3.9.6 Die Beschuldigtenvernehmung als Spieltheorie 3.9.7 Außergewöhnlich: der Beschuldigte als Ermittler 3.10 Ein abstraktes Modell polizeilicher Wissensbildung 4 Der Output: die Produkte polizeilicher Informationsverarbeitungsprozesse 4.1 Ziele und Produkte polizeilicher Vorgangsbearbeitung 4.2 Interne und externe Produkte 4.3 Informationsbedarf für Controlling und Produktorientierte Steuerung 4.4 Die Erkenntnisse der Strafverfolger dem Gericht präsentieren 4.4.1 Gesichertes Wissen falsch interpretiert 4.4.2 Falsches Wissen im Gerichtsverfahren - Der Fall „Bauer Rudi“ 5 Wissensmanagement in der Polizei 5.1 Die Polizei als lernende Organisation 5.2 Wissensmanagement – die Grundlagen 5.2.1 Die Ressource Wissen 5.2.2 Aufgaben des Wissensmanagements in der Polizei 5.2.3 Wissensmanagement – eine Definition 5.2.4 Informationsmanagement vs. Wissensmanagement? 5.3 Wissen in der Polizei präsentieren und kommunizieren 5.3.1 Informationspannen der Polizei – wer arbeitet, macht Fehler! 5.3.2 Polizeiliches Meldewesen 5.3.3 KPMD - der Paradigmenwechsel von der Perseveranzhypothese zum modernen Auswerteverständnis 5.3.4 Auskunftssysteme 5.3.5 Beispiel Nicht-numerische Sachfahndung 5.3.6 Intranets der Polizei als angewandtes Wissensmanagement 5.3.7 Wiki in der Polizei – eine Form des Wissensmanagements 5.4 Grundrisse des Qualitätsmanagements in der Polizei 5.4.1 Braucht die Polizei ein Qualitätsmanagement? 5.4.2 Datenqualität als Schwerpunkt 5.4.3 Gestaltung von Schnittstellen 5.5 Mobile Datenverarbeitung 5.5.1 Anforderungen 5.5.2 Car- PC und operatives Flottenmanagement 5.5.3 eBook-Reader 5.5.4 Was sollte ein PolicePhone können? 5.6 Der Schutz des Organisationswissens 5.6.1 Bedrohungen der Datensicherheit 5.6.2 Umstrukturierungen und Strukturreformen 5.6.3 Personalrotation 5.7 Führungs-Informationssysteme (FIS) 5.7.1 FIS in der Wirtschaft 5.7.2 Konzeptioneller Ansatz eines Führungsinformationsystems der Polizei 5.8 IT-Verfahren - ihr Nutzen und die Grenzen ihrer Effizienz 5.9 Wissensmanagement und Polizeiwissenschaft 5.10 Wissensmanagement in der Aus- und Fortbildung 6 Die Grundsätze ordnungsgemäßer Informationsverarbeitung in der Polizei Fazit – Polizeiinformatik, Polizeiwissenschaft und Wissensmanagement auf die Agenda! Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Quellenverzeichnis Anlagen






Systemisches Führen in der Polizei Möglichkeiten und Grenzen systemischer Interventionen im Spannungsfeld zwischen Organisation und Führungskraft

Thomas Baadte

Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-86676-542-9
Preis: 19,90 EUR
122 Seiten

Systemisches Führen basiert auf dem Paradigma des Konstruktivismus bzw. auf konstruktivistisch- systemischen Konzepten unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen. Das vorliegende Buch geht der Frage nach, wie das auf Kooperation angelegte Führungskonzept der Polizei mit einem systemischen Führungsansatz zeitgemäß fortentwickelt und welcher Möglichkeitsraum für Führungsinterventionen damit eröffnet werden kann. Gefragt wird aber auch nach Hindernissen, die den Grenzbereich systemischen Führens in einer stark reglementierten, hierarchischen Organisation markieren.

Quellen der literaturbasierten Arbeit sind sowohl themenbezogene wissenschaftliche Publikationen als auch Selbstbeschreibungen der Polizeiorganisationen. Ausgewählt werden einerseits theoriegeleitete Beschreibungen der Organisation als selbstreferenzielles System, andererseits praxisbezogene Publikationen zu systemischen Interventionsmethoden und
-instrumenten. Die Literatur wird entsprechend der zentralen Fragestellungen analysiert, mit bestehenden Vorschriften und Konzepten zur Führung in der Polizei verglichen und als Basis für die Fortentwicklung polizeilicher Führungskonzepte (beispielhaft Rheinland-Pfalz) verwendet.

Als Ergebnis wird festgehalten, dass der systemische Führungsansatz Grundsätzen für Führung und Zusammenarbeit in der Polizei entspricht. Er bietet deshalb vielfältige, anschlussfähige Möglichkeiten, das polizeiliche Konzept kooperativer Führung in den Dimensionen der strukturellen, interaktionellen und selbstreflexiven Führung fortzuschreiben. Vorgeschlagen werden systemische Methoden und Instrumente in den Bereichen Organisationsberatung, Strategie- entwicklung, Projektmanagement, Kommunikation und Personalentwicklung. Zugrunde liegen jeweils systemische Grundhaltungen und Einstellungen, die Führungsinterventionen in komplexen Systemen erst wirksam werden lassen.

Inhalt

1. Einleitung

2. Theoretische Grundlegung
2.1. Kybernetik
2.2. Konstruktivismus
2.2.1. Radikaler Konstruktivismus
2.2.1.1. Kybernetik zweiter Ordnung
2.2.1.2. Autopoiesis
2.2.2. Sozialer Konstruktionismus
2.3. Theorie sozialer Systeme
2.4. Systemische Organisationstheorie
2.4.1. Kommunikation von Entscheidungen
2.4.2. Entscheidungsprogramme
2.4.3. Kommunikationswege
2.4.4. Personen
2.4.5. Organisationskultur
2.5. Personale Systemtheorie
2.6. Personzentrierte Systemtheorie

3. Systemisches Führen: Intervenieren im Spannungsfeld zwischen Autopoiesis und Allopoiesis
3.1. Rollenübernahme: Abschied vom Mythos planbaren Führungserfolgs
3.2. Nicht-Trivialisierung: Abschied vom Machermythos
3.3. Kontextsteuerung: Abschied vom Steuerungsmythos
3.4. Selbstreflexion: Blinde Flecken in der Kommunikation erkennen
3.5. Grundhaltungen: Voraussetzungen gelingender Intervention
3.6. Zwischenfazit

4. Die Polizeiorganisation – Ein soziales System
4.1. Polizeiliche Entscheidungsprämissen
4.2. Führung in der Polizei – Status quo
4.2.1. Führen nach Vorschrift – Das Kooperative Führungssystem (KFS)
4.2.2. Kooperative Führung – Ein Beispiel aus der Praxis
4.2.3. Ansätze zur Fortentwicklung des KFS
4.2.3.1. Transformationaler Ansatz
4.2.3.2. Soziologischer Ansatz

5. Möglichkeiten systemischen Führens in der Polizei
5.1. Interaktionelle Führungsinterventionen: Die systemische Gestaltung zwischenmenschlicher Kommunikation
5.1.1. Systemisches Fragen
5.1.2. Systemische Fragetypen
5.1.3. Anwendungsfelder
5.2. Introspektive Führungsinterventionen: Die Inanspruchnahme von Beratung zur Entscheidungsfindung und zur Selbstführung
5.2.1. Kollegiale Fallberatung für Führungskräfte
5.2.2. Coaching für Führungskräften
5.3. Strukturelle Führungsinterventionen: Die systemische Gestaltung organisationaler Rahmenbedingungen
5.3.1. Systemische Strategieentwicklung
5.3.2. Systemische Organisationsberatung
5.3.3. Systemisches Projektmanagement
5.3.4. Kompetenzorientierte Personalentwicklung

6. Grenzen systemischer Führung
6.1. Tradierte Entscheidungsprogramme
6.2. Strenge Hierarchie
6.3. Heroische Erwartungen an Führungspersonen
6.4. Gelebte Organisationskultur

7. Fazit und Ausblick

Anlagen

Literaturverzeichnis






Neuland Cybercrime? Liegt in einer Zentralisierung der behördlichen Sachbearbeitung der Schlüssel zum Bekämpfungserfolg?

Christoph Büchele

Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-86676-565-8
Preis: 22,90 EUR
144 Seiten

Die Strafverfolgung in einer digitalen Welt stellt aktuell eine der größten Herausforderungen der Kriminalistik dar. Zur Verbesserung der Situation werden häufig die Einstellung von mehr Experten, neue rechtliche Ermittlungsmöglichkeiten und die Implementierung von weiteren Sicherheitsmechanismen gefordert. Der Autor hat es sich mit dieser Veröffentlichung zum Ziel genommen neue Impulse in diese Debatte einzubringen und stellt deshalb die Frage der grundsätzlichen Herangehensweise an die Ermittlungen in diesem Bereich. Stoßen die deutschen Strafverfolgungsbehörden mit den klassischen Zuständigkeitsregelungen bei diesem Phänomen an ihre Grenzen? Über diese Fragestellung hinaus wird ein Überblick über Definitionen von „Cybercrime“ gegeben. Die Faktoren, welche dieses neue Kriminalitätsphänomen begünstigen, werden detailliert dargestellt und eine umfassende schematische Darstellung der kriminellen Handlungsweisen im Internet erarbeitet.
Diese Arbeit kann deshalb auch als grundsätzliches Nachschlagewerk zur Thematik dienen.

Die zugrundeliegende Master Thesis wurde 2016 im Studium „Kriminalistik“ an der Steinbeis-Hochschule Berlin erstellt und im Oktober 2017 mit dem Preis der deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK) ausgezeichnet.

Inhalt:

Vorwort

1 Einleitung: Herausforderungen einer neuen Kriminalitätsform

2 Begriff Cybercrime
2.1 Cybercrime und seine Synonyme
2.2 Definitionen des BKA
2.3 Definition der EU-Kommission
2.4 Fazit: Definition Cybercrime muss „Cyber“ und „Crime“ beinhalten

3 Ursachen und Katalysatoren von Cybercrime
3.1 Hinführung
3.2 Globalisierung
3.3 Digitalisierung
3.4 Fazit: „Neuland“ für Strafverfolger – „Kiez“ für Straftäter

4 Lagebild
4.1 Behördliche Lagebilder
4.2 Forschung

5 Erscheinungsformen von Cybercrime
5.1 Hinführung
5.2 Unkompliziertes Anbieten, Veröffentlichen und Verbreiten von Daten und Inhalten
5.3 Diebstahl von Informationen
5.4 Angriffe auf Daten und EDV-Systeme
5.5 Schadsoftware
5.6 Täuschung und Betrug
5.7 Fazit: Vielfältige Handlungsoptionen für unterschiedliche Straftäter

6 Zuständigkeit für die Sachbearbeitung
6.1 Hinführung
6.2 Entscheidungsgrundlage: Tatort
6.3 Regelungslage Polizei
6.4 Regelungslage Staatsanwaltschaft
6.5 Organisatorisches Herangehen
6.6 Fazit: Traditionelle Kriterien für die Bestimmung der Zuständigkeit sind im Bereich Cybercrime kritisch zu sehen

7 Erläuterung der wissenschaftlichen Methoden
7.1 Übersicht über die Methoden
7.2 Experteninterview
8 Betrügerische Angebote auf Online-Immobilienbörsen
8.1 Phänomenbeschreibung
8.2 Vorbemerkung
8.3 Fallauswertungen
8.4 Interviews
8.5 Fazit: Betrügerische Immobilienangebote – ein verwaltetes Phänomen

9 Windows-Verschlüsselungs-Trojaner
9.1 Phänomenbeschreibung
9.2 Interviews
9.3 Fazit: WVT-Verfahren – ein vielversprechendes Ermittlungsvorgehen

10 Zentrale Prüfung der These
10.1 Positive Effekte der zentralisierten Bearbeitung
10.2 Nachteile
10.3 Rahmenbedingungen
10.4 Validität der Ergebnisse

11 Fazit: Zentralisierte Verfahren – die Antwort auf die Herausforderung

12 Literaturverzeichnis

13 Anhang






Gleichbehandlung von Polizeibeamt*innen innerhalb der Polizeibehörde Gibt es in der Polizeiinstitution eine rassistische Realität, welche die Relevanz einer Rassismusstudie begründet?

Maria Gericke

Erscheinungsjahr: 2023
ISBN: 978-3-86676-781-2
Preis: 28,90 EUR
180 Seiten

Die deutsche Polizei strebt in der multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft eine vielfältige und mit transkulturellen Fähigkeiten ausgestattete Belegschaft an. Während Polizist*innen mit Migrationsgeschichte eine Identifizierung mit der Organisation und der beruflichen Rolle gelingt, ergeben sich dennoch Diskriminierungswahrscheinlichkeiten hinsichtlich ihrer ethnischen und herkunftsspezifischen Merkmale und Kompetenzen, welche mit stereotypischen Fremdheitskonstruktionen einhergehen.

Die Arbeit widmet sich vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Polizeistudie sowie den Verschließungstendenzen der Polizeiinstitution gegenüber empirischer Forschung der Frage, ob in der Polizeiinstitution rassistische Realitäten vorliegen, welche die Relevanz einer Rassismusstudie begründen. Der Fokus liegt hierbei auf den Polizist*innen mit Einwanderungsgeschichte bzw. Vielfältigkeitsmerkmalen und deren Akzeptanz innerhalb ihres herkunftsdeutschen Kolleg*innenkreises. Die Erforschung erfolgt entlang des seitens der Institution artikulierten Gleichbehandlungsgrundsatzes und geht der Überlegung nach, ob es sich bei dem arbeitsrechtlichen Grundsatz um ein der Diversität zuträgliches Anliegen handelt.

Inhalt:

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Forschungsfrage / Zielsetzung der Arbeit
1.3 Methodik
1.4 Aufbau der Arbeit; Literatur- und Kapitelübersicht

2 Grundlagen und theoretischer Hintergrund
2.1 Über Rassismen als Ideologie
2.2 Rassismen und ihre Erscheinungsformen

3 Migration, Integration und die zweite Generation
3.1 Interkulturalität und Transkulturalität
3.2 Integration durch Teilhabeberechtigung
3.3 Die ‚nationale Identität‘: Konservatismus und Traditionalismus
3.4 Interkulturelle Kompetenz als soziales Vermögen im Polizeiberuf

4 Forschungszugang und Polizei
4.1 Ein Blick in die Geschichte ab 1990
4.2 Die Relevanz von Forschung zu innerpolizeilichen Einstellungsmustern
4.3 Studienlage und Forschungsstand
4.4 Institutionalisierte Diskriminierung
4.5 Abgelehnte Rassismusstudien / Polizeistudie
4.6 Die Stimme der Polizeigewerkschaften

5 Die Polizeiinstitution: Strukturen und Kulturen
5.1 Die Polizeiorganisation: Eine Institution
5.2 Kulturen in der Polizei
5.3 Cop Culture und die Anfälligkeit für diskriminierende Strukturen
5.4 Polizeiinterne Bekenntnisse und Loyalitätsbindung
5.5 Soziale Dominanzorientierung

6 Gleichbehandlung oder Gerechtigkeit
6.1 Das dringliche dienstliche Interesse an Polizist*innen mit Migrationsgeschichte
6.2 Einstellung von Personen mit Migrationsgeschichte in den Polizeidienst
6.3 Motive für Personen mit Migrationsgeschichte den Polizeiberuf zu ergreifen
6.4 Gleichbehandlung vs. Diversität
6.5 Gleichberechtigung anstelle von Gleichbehandlung

7 Kreieren des „Anderen“: Sozial-psychologische Theorieansätze
7.1 Aktivierung von Frames über Sprache
7.2 Soziale Identitätstheorie
7.3 Othering
7.4 „Triple Jeopardy“
7.5 Umgang mit „fremd“ gelesenen Menschen als polizeiliches Gegenüber und Umgang mit „ausländisch“ gelesenen Menschen als Kolleg*innen
7.6 Die innerpolizeiliche, einheimische Akzeptanz von „Anders-Sein“
7.7 Wir- / Sie-Gruppen und die Reduzierung von Animositäten
7.8 Die Kontakthypothese nach Allport

8 Kritikkultur und Ausblick
8.1 Abwehrverhalten und Bagatellisierung
8.2 Verzahnung von Reformansätzen

9 Schlussdiskussion: (Feld)Forschung als zielführendes, umsetzbares und legitimes Mittel zur Gestaltung einer interkulturell kompetenten und vorurteilsfreieren Polizei

Literaturverzeichnis

Anhang