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Sicherer Hafen oder gefahrvolle Zone?
Thomas Görgen (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-86676-114-8
Preis: 69,00 EUR
649 Seiten
Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben alter Menschen (Format DIN-A4)
Inwieweit sind in einer Gesellschaft, deren Altersstruktur starken Wandlungen unterworfen ist, Seniorinnen und Senioren von Straftaten betroffen? Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben älterer Menschen empirisch untersucht. Neben der Gefährdung durch Straftaten spielt der Aspekt der subjektiven Sicherheit eine große Rolle. Die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Studie analysiert insbesondere auch die Situation derjenigen, die im häuslichen Umfeld gepflegt werden und deren Erfahrungen in Kriminalstatistiken wie in großen standardisierten Bevölkerungsbefragungen kaum Niederschlag finden. Es entsteht ein differenziertes Bild von Sicherheits- und Unsicherheitszonen im höheren Lebensalter.
Inhalt: Zusammenfassung 1. Projektstruktur und Projektverlauf 2. Datenbasis 3. Befunde 4. Schlussfolgerungen I. Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen – eine facettenreiche Thematik (Thomas Görgen) 1.1 Überblick 1.2 Schwerpunkte der Untersuchung 1.3 Weitere Aspekte des Themenfeldes „Alter und Kriminalität“ II. Ältere Menschen als Kriminalitäts- und Gewaltopfer: zum aktuellen Forschungsstand (Thomas Görgen) 2.1 Ein Themenfeld im Schnittpunkt gerontologischer und kriminologischer Forschung 2.2 Ältere Menschen als Opfer von Kriminalität und Gewalt 2.3 Kriminalitätsfurcht und Sicherheitsgefühl im Alter 2.4 Misshandlung und Vernachlässigung pflegebedürftiger älterer Menschen 2.5 „Kein Thema wie jedes andere“ – Viktimisierungsforschung bei Pflegebedürftigkeit im Alter III. Untersuchungsansatz der Studie „Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen“ (Thomas Görgen, Sandra Herbst, Susann Rabold) 3.1 Fragestellungen der Untersuchung „Kriminalität und Gewalt im Leben alter Menschen“ 3.2 Erläuterungen zu einigen Begrifflichkeiten 3.3 Methodischer Zugang IV. Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen älterer Menschen 4.1 Die Situation im Hellfeld 4.2 Jenseits der Kriminalstatistik: Befunde einer bundesweiten Opferwerdungsbefragung (Thomas Görgen, Sandra Herbst, Susann Rabold) V. Misshandlung und Vernachlässigung älterer Menschen in der häuslichen Pflege 5.1 Überblick 5.2 Professionelle Pflege und ihre Schattenseiten: Befunde einer schriftlichen Befragung ambulanter Pflegekräfte (Susann Rabold, Thomas Görgen) 5.3 Wenn Pflege in der Familie zum Risiko wird: Befunde einer schriftlichen Befragung pflegender Angehöriger (Thomas Görgen, Ruben Bauer, Michael Schröder) 5.4 Ambivalente Nähe: eine qualitative Interviewstudie zur Viktimisierung Pflegebedürftiger in häuslichen Pflegearrangements (Barbara Nägele, Sandra Kotlenga, Thomas Görgen, Bekje Leykum). 5.5 „Blicke über den Zaun“: Befunde zur Viktimisierung in stationären Einrichtungen (Thomas Görgen) 5.6 Misshandlung und Vernachlässigung in der Pflege – eine kriminologische Perspektive (Thomas Görgen) VI. Sicherheitsgefährdungen im Alter – Schärfe- und Unschärfebereichewissenschaftlicher Erkenntnis (Thomas Görgen) 6.1 Sicherheit im Alter: Was wir wissen, gerne wüssten – und vielleicht nie wissen werden 6.2 Opferwerdung im hohen Alter – ein Musterfall der Viktimisierung „wenig sichtbarer Populationen“? VII. Wohin nun? – Konsequenzen für den Umgang mit Sicherheitsgefährdungen im Alter (Thomas Görgen, Barbara Nägele, Sandra Kotlenga) 7.1 Überblick und allgemeine Überlegungen 7.2 Kriminalitätsgefährdungen im Alter: Perspektiven der Prävention und Opferhilfe 7.3 Subjektive Sicherheit im Alter: Handlungsbedarf und Handlungsoptionen 7.4 Partner- und Nahraumgewalt im Alter: Anpassungs- und Vernetzungserfordernisse der Hilfestrukturen 7.5 Misshandlung und Vernachlässigung älterer Pflegebedürftiger: Möglichkeiten vernetzter Prävention und Intervention 7.6 Fazit und Ausblick Literatur
Broadcast Yourself Eine qualitative Untersuchung zur Darstellung der Polizei bei Großereignissen auf der Internetplattform YouTube und ihrer Wirkung auf die Nutzer
Caroline Schug
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-228-2
Preis: 19,80 EUR
186 Seiten
Akzeptanz und Legitimität der Polizei in der Gesellschaft hängen maßgeblich davon ab, wie sie von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Im heutigen Meinungsbildungsprozess spielen die Neuen Medien eine zunehmend wichtige Rolle. Dabei ist gerade das Internet als Plattform für Information, Kommunikation und Selbstdarstellung von besonderer Bedeutung. Insbesondere auf YouTube gibt es zahlreiche Videos mit Polizeibezug. Die behandelten Themen, die Art und Weise der Darstellung, die Produktionsformen und damit die Möglichkeiten, sich ein Bild von der Polizei zu machen, sind äußerst vielfältig. Bei Großeinsätzen haben die Veranstaltungsteilnehmer zahlreiche Gelegenheiten das polizeiliche Einsatzhandeln zu filmen und ins Internet einzustellen. Gewalttätiges Vorgehen der Beamten scheint dabei eine zentrale Rolle zu spielen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Verfasserin, wie das Handeln der Polizei tatsächlich dargestellt und welches Bild der Polizei vermittelt wird. Durch eine anschließende Analyse der YouTube-Kommentare wird deutlich, wie das Vorgehen der Polizei von den Rezipienten beurteilt bzw. wahrgenommen wird. Abschließend werden die Auswirkungen auf die polizeiliche öffentlichkeitsarbeit dargestellt und entsprechender Handlungsbedarf aufgezeigt. Die Neuen Medien müssen in der alltäglichen sowie Einsatz begleitenden Pressearbeit stärker berücksichtigt werden!
Inhalt 1 Einführung 1.1 Problembeschreibung: Die Wahrnehmung polizeilicher Bilder im Internet 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit 2 Die Internetplattform YouTube 2.1 Begriffsbestimmungen 2.1.1 Internetplattform 2.1.2 Video - Clip - Film 2.1.3 YouTube - Broadcast Yourself 2.2 Entstehung und Bedeutung der Internetplattform YouTube 2.3 Wesentliche Nutzungsmöglichkeiten der Internetplattform YouTube 2.4 YouTube: Zahlen und Fakten 2.5 YouTube-Videos mit Polizeibezug: Überblick und erforderliche thematische Eingrenzung 3 Methoden der empirischen Untersuchung und Vorgehensweise 3.1 Auswahl der untersuchungsrelevanten Videos 3.1.1 Medium Internet: Besonderheiten bei Datenauswahl und -erhebung 3.1.2 YouTube-Videos zu „Stuttgart 21“: Überblick 3.1.3 YouTube-Videos zu „Castor 2010“: Überblick 3.1.4 Auswahlkriterien 3.2 Die hermeneutisch-wissenssoziologische Videoanalyse 3.3 Die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse 4 Analyse der ausgewählten YouTube-Videos zu „Stuttgart 21“ 4.1 Video 1: „Räumung im Park Polizei schlägt wehrlosen! …“ 4.1.1 Äußere Merkmale und Inhalt 4.1.2 Interpretation 4.2 Video 2: „Schlagstockeinsatz gegen Stuttgart 21 …“ 4.2.1 Äußere Merkmale und Inhalt 4.2.2 Interpretation 4.3 Video 3: „Stuttgart 21 Polizeigewalt bei Demonstration …“ 4.3.1 Äußere Merkmale und Inhalt 4.3.2 Interpretation 4.4 Video 4: „Stuttgart 21: Unsere Polizei - Einsatz im …“ 4.4.1 Äußere Merkmale und Inhalt 4.4.2 Interpretation 4.5 Inhaltsanalyse der YouTube-Kommentare zu „Stuttgart 21“ 5 Analyse der ausgewählten YouTube-Videos zu „Castor 2010“ 5.1 Video 5: „Castor 2010 - Die Polizei setzt die Interessen …“ 5.1.1 Äußere Merkmale und Inhalt 5.1.2 Interpretation 5.2 Video 6: „Castor-Blockaden eskalieren“ 5.2.1 Äußere Merkmale und Inhalt 5.2.2 Interpretation 5.3 Video 7: „Castor 2010: Ausschreitungen im Wendland“ 5.3.1 Äußere Merkmale und Inhalt 5.3.2 Interpretation 5.4 Inhaltsanalyse der YouTube-Kommentare zu „Castor 2010“ 6 Zusammenfassende Darstellung und Möglichkeiten der Generalisierung der Forschungsergebnisse 6.1 Ergebnisse der Videoanalyse 6.2 Ergebnisse der Inhaltsanalyse der Kommentare 7 Schlussfolgerungen für die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei 8 Anhang 8.1 Partituren der analysierten Videos 8.1.1 Partitur - Video 1 8.1.2 Partitur - Video 2 8.1.3 Partitur - Video 3 8.1.4 Partitur - Video 4 8.1.5 Partitur - Video 5 8.1.6 Partitur - Video 6 8.1.7 Partitur - Video 7 8.2 Einstellungsgrößen und -perspektiven 8.3 Kategorien- und Codesystem der Kommentare zu „Stuttgart 21“ 8.4 Kategorien- und Codesystem der Kommentare zu „Castor 2010“ 8.5 Bewertung des polizeilichen Verhaltens: Berechnungsgrundlage der Kreisdiagramme 8.6 Statistik der deutschen YouTube-Nutzer 9 Literatur- und Quellenverzeichnis
Gleichbehandlung von Polizeibeamt*innen innerhalb der Polizeibehörde Gibt es in der Polizeiinstitution eine rassistische Realität, welche die Relevanz einer Rassismusstudie begründet?
Maria Gericke
Erscheinungsjahr: 2023
ISBN: 978-3-86676-781-1
Preis: 28,90 EUR
180 Seiten
Die deutsche Polizei strebt in der multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft eine vielfältige und mit transkulturellen Fähigkeiten ausgestattete Belegschaft an. Während Polizist*innen mit Migrationsgeschichte eine Identifizierung mit der Organisation und der beruflichen Rolle gelingt, ergeben sich dennoch Diskriminierungswahrscheinlichkeiten hinsichtlich ihrer ethnischen und herkunftsspezifischen Merkmale und Kompetenzen, welche mit stereotypischen Fremdheitskonstruktionen einhergehen.
Die Arbeit widmet sich vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Polizeistudie sowie den Verschließungstendenzen der Polizeiinstitution gegenüber empirischer Forschung der Frage, ob in der Polizeiinstitution rassistische Realitäten vorliegen, welche die Relevanz einer Rassismusstudie begründen. Der Fokus liegt hierbei auf den Polizist*innen mit Einwanderungsgeschichte bzw. Vielfältigkeitsmerkmalen und deren Akzeptanz innerhalb ihres herkunftsdeutschen Kolleg*innenkreises. Die Erforschung erfolgt entlang des seitens der Institution artikulierten Gleichbehandlungsgrundsatzes und geht der Überlegung nach, ob es sich bei dem arbeitsrechtlichen Grundsatz um ein der Diversität zuträgliches Anliegen handelt.
Inhalt:
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Forschungsfrage / Zielsetzung der Arbeit
1.3 Methodik
1.4 Aufbau der Arbeit; Literatur- und Kapitelübersicht
2 Grundlagen und theoretischer Hintergrund
2.1 Über Rassismen als Ideologie
2.2 Rassismen und ihre Erscheinungsformen
3 Migration, Integration und die zweite Generation
3.1 Interkulturalität und Transkulturalität
3.2 Integration durch Teilhabeberechtigung
3.3 Die ‚nationale Identität‘: Konservatismus und Traditionalismus
3.4 Interkulturelle Kompetenz als soziales Vermögen im Polizeiberuf
4 Forschungszugang und Polizei
4.1 Ein Blick in die Geschichte ab 1990
4.2 Die Relevanz von Forschung zu innerpolizeilichen Einstellungsmustern
4.3 Studienlage und Forschungsstand
4.4 Institutionalisierte Diskriminierung
4.5 Abgelehnte Rassismusstudien / Polizeistudie
4.6 Die Stimme der Polizeigewerkschaften
5 Die Polizeiinstitution: Strukturen und Kulturen
5.1 Die Polizeiorganisation: Eine Institution
5.2 Kulturen in der Polizei
5.3 Cop Culture und die Anfälligkeit für diskriminierende Strukturen
5.4 Polizeiinterne Bekenntnisse und Loyalitätsbindung
5.5 Soziale Dominanzorientierung
6 Gleichbehandlung oder Gerechtigkeit
6.1 Das dringliche dienstliche Interesse an Polizist*innen mit Migrationsgeschichte
6.2 Einstellung von Personen mit Migrationsgeschichte in den Polizeidienst
6.3 Motive für Personen mit Migrationsgeschichte den Polizeiberuf zu ergreifen
6.4 Gleichbehandlung vs. Diversität
6.5 Gleichberechtigung anstelle von Gleichbehandlung
7 Kreieren des „Anderen“: Sozial-psychologische Theorieansätze
7.1 Aktivierung von Frames über Sprache
7.2 Soziale Identitätstheorie
7.3 Othering
7.4 „Triple Jeopardy“
7.5 Umgang mit „fremd“ gelesenen Menschen als polizeiliches Gegenüber und Umgang mit „ausländisch“ gelesenen Menschen als Kolleg*innen
7.6 Die innerpolizeiliche, einheimische Akzeptanz von „Anders-Sein“
7.7 Wir- / Sie-Gruppen und die Reduzierung von Animositäten
7.8 Die Kontakthypothese nach Allport
8 Kritikkultur und Ausblick
8.1 Abwehrverhalten und Bagatellisierung
8.2 Verzahnung von Reformansätzen
9 Schlussdiskussion: (Feld)Forschung als zielführendes, umsetzbares und legitimes Mittel zur Gestaltung einer interkulturell kompetenten und vorurteilsfreieren Polizei
Literaturverzeichnis
Anhang
Nationale und internationale Entwicklungen in der Kriminologie
Joachim Obergfell-Fuchs & Martin Brandenstein (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-935979-92-4
Preis: 39,00 EUR
687 Seiten
Festschrift für Helmut Kury zum 65. Geburtstag
Inhalt: I. Stand und Entwicklung der Kriminologie in Deutschland Günther Kaiser Wo steht die Kriminologie, und wohin geht sie? Fritz Sack Deutsche Kriminologie: auf eigenen (Sonder)Pfaden? – Zur deutschen Diskussion der kriminalpolitischen Wende Dieter Dölling Zu den Kriminalitätstheorien II. Kriminelle Karrieren in einer sich verändernden Gesellschaft Paul C. Friday Globalization and the impact on juvenile crime and delinquency Georgia Zara and David P. Farrington Later criminal careers: Psychological influences III Belastete Sozialinstanzen – Gewalt in Familie und Schule Siegfried Lamnek und Jens Luedtke Opfer elterlicher Gewalt – Opfer von Gewalt in der Schule? Toshio Yoshida Gewalt gegen Frauen in der japanischen Familie Hans Joachim Schneider Tödliche Lektionen – Kriminalpsychologie tödlicher Schulgewalt Thomas Feltes und Britta Goldberg Selbstberichtet Delinquenz, Viktimisierung und Verbrechensfurcht bei Schülern mit und ohne Migrationshintergrund – Ergebnisse einer Befragung von 4.000 Bochumer Schülerinnen und Schülern IV. Opferforschung, Kriminalitätsfurcht, Lebenstile Wolfgang Heinz Zum Stand der Dunkelfeldforschung in Deutschland Klaus Sessar Warum man abends nicht das Haus verlässt. Kriminologische Ergebnisse aus einem europäischen Forschungsprojekt zu Unsicherheiten in Großstädten
Sexualdelinquenz und Falschbezichtigung
Joachim Burgheim & Hermann Friese
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-935979-82-5
Preis: 15,90 EUR
117 Seiten
Eine vergleichende Analyse realer und vorgetäuschter Sexualdelikte
Opfer von Vergewaltigungen haben mehr als die Opfer anderer Straftaten mit
Voreinstellungen und Vorurteilen zu kämpfen. Allzu oft wird den viktimisierten
Frauen noch unterstellt, die Tat insgeheim provoziert, gewollt oder mindestens
geduldet zu haben. Solche Vergewaltigungsmythen erhalten dann auch noch eine
Bestätigung, wenn sich herausstellt, dass eine angezeigte Vergewaltigung
tatsächlich frei erfunden war. Die Identifizierung einer Falschbezichtigung
bereitet dem polizeilichen Ermittler mitunter erhebliche Schwierigkeiten.
– Ausgehend von einem studentischen Projekt an der Fachhochschule für
öffentliche Verwaltung (FHöV) NRW waren die polizeilichen Ermittlungsakten
von 320 Vergewaltigungsdelikten (gemäß § 177 StGB) und 60
solcher Falschbezichtigungen untersucht worden. Anhand der vergleichenden
Analyse der operationalisierbaren Einzelmerkmale des Tatgeschehens werden
in diesem Band die typisierenden Besonderheiten vorgetäuschter Sexualstraftaten
herausgearbeitet und im Rahmen der Gesamtproblematik diskutiert.
Inhalt: 1 Genesis, 39-41 2 Zur Problematik vorgetäuschter Sexualdelikte 2.1 Kriminologische Betrachtungen: Vergewaltigungen als „unterberichtete“ und „unkontrollierte“ Delikte 2.2 Die Möglichkeiten der Aussagepsychologie zur Identifizierung von Falschaussagen 2.3 Falschbezichtigungen und Mythenbildung 3 Zum Ansatz der eigenen Untersuchung 4 Die Darstellung der Befunde 4.1 Die Häufigkeitsverteilungen der Einzelmerkmale in den beiden Vergleichsgruppen 4.2 Die Bestimmung des Einflusses der Prädiktoren auf die Zuordnung zu den Vergleichsgruppen 4.3 Weitere Einzelergebnisse 5 Die Bedeutung der Ergebnisse 5.1 Wann ist ein Sexualdelikt vorgetäuscht? 5.2 Das Problem der „missing values 5.3 Die Besonderheiten vorgetäuschter Delikte 5.4 Letzte Betrachtungen 6 Literatur 7 Anhang 7.1 Die Variablen und ihre Kodierungen 7.2 Häufigkeitstabellen mit Signifikanzprüfung – Ergebnisse der logistischen Regressionsanalyse 8 Angaben zu den Autoren
Analyse eines Erpresserschreibens
Heike Würstl
Erscheinungsjahr: 2004
ISBN: 978-3-935979-43-6
Preis: 8,90 EUR
44 Seiten
Band 1
Die Autorin, eine Thüringer Polizeikommissarin, zeigt
exemplarisch anhand der Analyse eines Erpresserschreibens, wie mit Hilfe des
sequenzanalytischen Verfahrens der objektiven Hermeneutik, das von Ulrich Oevermann
entwickelt wurde und sich besonders für die Analyse von Texten eignet,
durch extensive Textauslegung Hypothesen bezüglich des Tathergangs und
des Tätertyps gebildet werden, um Ermittlungsansätze zu gewinnen.
Sie tritt damit in die Reihe von Sozialwissenschaftlern und Kriminalisten, die
im Gefolge von Oevermanns viel beachteter BKA-Studie „Zum Problem der
Perseranz in Delikttyp und modus operandi“ diese Methode in die kriminalistische
Arbeit einführten.
In dem analysierten Fall handelt es sich um eine versuchte Brieferpressung zulasten
einer vierundsiebzigjährigen Frau. Der Täter forderte von ihr 6000,-
DM und drohte bei Nichtbefolgen seiner Anweisungen mit dem Tod des Opfers.
Aus dem vorliegenden Erpresserbrief wird rekonstruiert, welche psychischen,
sozialen und kulturelle Faktoren das Handeln des Täters bestimmt haben,
wodurch der Täterkreis erheblich eingeengt wird und eine Aussage über
die Gefährlichkeit des Täters getroffen werden kann.
Das Ergebnis der Analyse ist eine aussagekräftige Persönlichkeits-struktur-hypothese.
Nach ihr handelt es sich bei dem Täter um einen verunsicherter Jugendlicher,
Heranwachsender oder Arbeitsloser, der wahrscheinlich die gleiche Etage in dem
Hauseingang, in dem auch das Opfer wohnt, bewohnt, oder zumindest in unmittelbarer
Nähe des Opfers wohnt. Er ist wahrscheinlich durchschnittlich bis höher
intelligent und stammt aus der Mittelschicht. Der Täter kann als tendenziell
ungefährlich eingeschätzt werden. Leider konnte das Analyseergebnis
nicht mit der tatsächlichen Identität konfrontiert werden, weil der
Täter nie ermittelt wurde.
Die Arbeit zeigt deutlich, dass die Sequenzanalyse der objektiven Hermeneutik
in Fällen, in denen konventionelle Ermittlungstätigkeiten keinen Erfolg
versprechen oder ausgeschöpft sind, eine ernst zunehmende Alternative zur
Entwicklung von Tatablauf-, Tätertyphypothesen und Ermittlungsansätzen
ist. Sie richtet sich gleichermaßen an neuen Ermittlungsmethoden gegenüber
aufgeschlossenen Kriminalisten und Sozialwissenschaftler, die sich für
kriminalistische Anwendungen sozialwissenschaftlicher Methoden interessieren.
1. Einleitung 2. Theoretische Grundlagen der objektiven Hermeneutik 3. Datenmaterial 4. Idealtyp einer Erpressung 5. Ziel der Analyse 6. Sequenzanalyse 6.1 Absender und Adressierung 6.2 Briefgestaltung 6.2.1 Anrede 6.2.2 äußere Form 6.2.3 Orthografie/Grammatik 6.2.4 Brief als Computerausdruck 6.3 Briefinhalt 7. Fallauswertung 8. Bedeutung der Analyse als Ermittlungsansatz 9. Fazit Quellenverzeichnis Anhang
'hoffen bis zuletzt'
Hartmut Krabs-Höhler und Joachim Müller-Lange (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-935979-93-1
Preis: 16,80 EUR
267 Seiten
Seelsorgliche Begleitung und psychosoziale Unterstützung für Angehörige nach dem Tsunami vom 26.12.2004
Der Tsunami, das Seebeben vom 26.12.2004 forderte
weltweit über 220.000 Tote und ließ eine Vielzahl von Vermissenden
und Hinterbliebenen zurück. Aus Deutschland kamen über 550 Menschen
ums Leben, 13 Menschen werden weiterhin vermisst. Die meisten der Opfer hielten
sich in Thailand auf.
Die Mitarbeitenden des Projektes „hoffen bis zuletzt“ haben es
sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal der Vermissenden und Hinterbliebenen
dieser Katastrophe zu mildern. Regionale Angehörigengruppen ermöglichten
den Erfahrungsaustausch, Schicksalsgemeinschaften entstanden, ein nieder-schwelliges
Netzwerk der Hilfe baute sich in allen betroffenen Regionen Deutschlands auf.
Die Orientierung an den Bedürfnissen von Angehörigen, eine zentrale
Steuerung und dezentrale Ausrichtung haben "hoffen bis zuletzt"
schnell zu einem Modell einer psychosozialen und seelsorglichen mittel- und
langfristigen Nachsorge nach einer Katastrophe werden lassen.
Nüchterne Bestandsaufnahme, Darstellung von Strukturen und Logistik,
und anrührende Erlebnisschilderungen von Betroffenen und Teammitgliedern
stehen dicht beieinander. Zusammen ergeben sie einen lebendigen Ausschnitt,
ein Bild aus der Katastrophe, der Situation von Betroffenen und der seelsorglichen
und psychosozialen Arbeit danach.
Aus den Erfahrungen der nunmehr fast zweijährigen Arbeit werden klare
Forderungen an Politik, Katastrophenschutz und Kirchen gestellt. Denn: Opfer
eines Großschadensereignisses haben bis heute kaum eine Lobby.
Inhalt: Vorwort Danksagung 1 Bericht der Steuerungsgruppe 1.1 Projektbeginn 1.2 Projektskizze 1.3 Elemente einer langfristigen psychosozialen Unterstützung 1.4 Projektverlauf – Projektanpassung 1.5 Vorbereitung des Jahrestages 1.6 Folgerungen für die mittel- und langfristige Nachsorge Exkurs: Niederschwellige Betreuung versus Psychotherapie? 2 Führen, Leiten, Lenken Joachim Müller-Lange Die Steuerung des Projektes „hoffen bis zuletzt“ und die Psychohygiene für die Mitarbeitenden Einladung zur Mitwirkung Fachberatung Personalauswahl Multiplikatorentreffen Sachstandsberichte Bundesweites Angehörigentreffen Jahrestagsgedenken in Thailand Vorbereitungsfahrt nach Thailand Vorbereitungstreffen des Thailand-Teams Aussendungsgottesdienst und Reisesegen Regelmäßige Teamsitzungen Einsatzabschlussgespräche Psychohygienemaßnahmen 3 Bericht des Koordinators 3.1 Die Ausgangssituation 3.2 Das Angebot des Projektes „hoffen bis zuletzt“ 3.3 Das Angebot zum Jahrestag des Seebebens 3.4 Zum Ertrag des Projektes Exkurs: Die christliche Botschaft und die Kraft der Rituale 4 Berichte von Teammitgliedern 4.1 Einsatzbericht Flughafen Düsseldorf 4.2 Bericht von Heike Börries, einer „betroffenen Helferin“ 4.3 Trauern im geschützten Raum 4.4 Abschlussbericht der Ravensburger Gruppe 4.5 Bericht von der Thailand-Reise des Vorbereitungsteams 4.6 Einsatzbericht Jahrestagbegleitung nach Thailand 4.7 Die Jahresgedenkfahrt zum 1. Jahrestag in Thailand 4.8 Eine Begegnung am Strand von Khao Lak am 26.12.2005 4.9 bundesweites Treffen für vermissenden Angehörige 5 Berichte von Angehörigen 5.1 Anke George: ein Augenzeugenbericht 5.2 Dagmar Hartung: Wie empfand ich die Reise nach Thailand 6 Berichte aus den Angehörigengruppen 6.1 Baden-Württemberg 6.2 Bayern 6.3 Berlin 6.4 Hamburg 6.5 Hessen 6.6 Nordrhein-Westfalen 6.7 Rheinland-Pfalz 6.8 Sachsen 7 Predigten 7.1 Predigt von Präses Nikolaus Schneider über Lukas 22, 32 am 7. Januar 2005 7.2 Predigt von Joachim Müller-Lange in der Andacht zum bundesweiten Angehörigentreffen 7.3 Ansprache von Präses Nikolaus Schneider beim Reisesegen und Aussendungsgottesdienst 7.4 Predigt von Dr. Uwe Rieske im Gottesdienst zum Ausklang des Projektes
Social Media, App’s und Co. – Die Rolle der Polizei im Zeitalter des Web 2.0 Zum Stellenwert von medialer Präsenz und Vertrauen stiftender Kommunikation auf mobilen Endgeräten im Zeitalter des Web 2.0
Alexander Fehr
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-371-5
Preis: 19,80 EUR
112 Seiten
Obwohl die Polizei regelmäßig als Gegenstand von Berichterstattungen und Diskussionen innerhalb von sozialen Medien erscheint, so bewegt sie sich ihrerseits auf modernen Medienplattformen häufig noch immer wie auf (an anderer Stelle populär gewordenem) unerforschtem „Neuland“. In diesem Buch soll gezeigt werden, wie moderne Kommunikationsstrukturen wirken und inwiefern moderne Phänomene wie „social media“, „Web 2.0-Anwendungen“ und „Apps“ Einfluss auf das Verhältnis der Polizei zu ihren Bürgern entfalten. Weiterhin wird anhand der Darstellung der Möglichkeiten einer eigenen Polizei-App ein Weg aufgezeigt, wie sie in Zukunft auf der Basis von vertrauen stiftender Kommunikation zeitgemäß mit ihren Kunden in Kontakt treten kann und welche Vorteile für alle Beteiligten sich hieraus ergeben können. Begleitend hierzu enthält das Buch eine empirische Erhebung bezüglich der Akzeptanz und des gewünschten Informationsangebots einer solchen App und eine Interpretation der Umfrageergebnisse. Abschließend wird gezeigt, wie die Polizei durch die Einbeziehung der Elemente Transparenz, Kollaboration und Partizipation den Weg zu einem neuen Selbstverständnis beschreiten und somit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und Erhalt von Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung schaffen kann.
Der Autor Alexander Fehr ist Polizeibeamter im Dienst des Landes Rheinland-Pfalz und hat zudem einen Abschluss in der Fachrichtung Kriminologie (M.A.) an der Universität Hamburg erlangt.
Inhalt: 1. Kommunikations- oder Informationsgesellschaft, digitale oder virtuelle Welt?! Eine Darstellung verschiedener Erklärungsansätze zur Einordnung der gegenwärtigen Gesellschaft 1.1 Definition des Begriffs Web 2.0 1.2 Informationsgesellschaft 1.3 Kommunikationsgesellschaft 1.4 Virtuelle/digitale Gesellschaft 2. Transparenz und Mitbestimmung als Ausdruck eines neuen Demokratieverständnisses und eines existenziellen Bedürfnisses unserer Gesellschaft? 2.1 Stuttgart 21, neue Netzpolitik, das Hamburger Transparenzgesetz - Eine Aufzählung von Beispielen gesellschaftspolitischer Diskussionen und deren Implikationen für die Polizei und ihre Kommunikationsstrategie. 2.2 Auf dem Weg in die virtuelle Kommunikationsgesellschaft? Geschieht durch die globale Vernetzung und die Digitalisierung von Kommunikationskanälen ein erneuter „Strukturwandel der öffentlichkeit“ in Anlehnung an die Erkenntnisse von Habermas? 3. Zentrale Kategorien der Kommunikation und deren Bedeutung für die Polizei 3.1 Grundsätze der Unternehmenskommunikation nach Reichertz 3.2 Exkurs: Vertrauen 3.3 Vertrauen schaffen durch persönliche Kommunikation 3.4 Vertrauen schaffen durch moralische Selbstverpflichtung 4. Der technische Wandel in der öffentlichen Verwaltung und der Polizei und die damit verbundenen Veränderungen im Verhältnis "Bürger-Behörde" 4.1 Die veränderte Selbst- und Außendarstellung durch technischen Wandel 4.2 Die veränderte Selbst- und Außendarstellung durch organisatorischen Wandel 5. Die Polizei als „Dienstleister“ für den Bürger – Realistische Aufgabenbeschreibung oder politisch intendierte Wunschvorstellung? 6. Die Polizei-App als Ergänzung zu bestehenden Konzepten der öffentlichkeitsarbeit der Polizei 6.1 Traditionelle Presse-und öffentlichkeitsarbeit der Polizei 6.2 Jugendliche und Heranwachsende als „Target Group“ von besonderem polizeilichem Interesse 7. Ein überblick zu Smartphone-basierten Angeboten der Polizei in Deutschland und im internationalen Vergleich 7.1 Kosten, gebundene Ressourcen und rechtliche Rahmenbedingungen der App-Entwicklung am Beispiel der Polizei Brandenburg 8. Eine quantitative Erhebung zur Interessenabfrage bezüglich einer Polizei-App mittels schriftlichem Fragebogen 8.1 Methode und Gestaltung des Fragebogens 8.2 Auswertung und Interpretation der Fragebögen und Auswirkungen auf die Thesen 9. Die Einbeziehung von Elementen der Transparenz, Kollaboration und Partizipation auf Weg zu einem neuen Selbstverständnis von Polizei und öffentlicher Verwaltung 9.1 E-Democracy 9.2 Good Governance 9.3 Open Government 10. Chancen und Risiken einer neuen Kommunikationsstrategie und der Implementierung einer Polizei-App in das bestehende Informationsangebot 11. Kritische Würdigung: Transparenz schafft Vertrauen!? 12. Literatur-und Quellenverzeichnis
Weibliche Homosexualität in der Polizeiorganisation
Jana Möbius
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-353-1
Preis: 16,80 EUR
78 Seiten
Polizeiwissenschaftliche Analysen, Band 24
Die sexuelle Orientierung ist eine Frage der Identität und spielt somit in sämtlichen Lebensbereichen eine Rolle. Der berufliche Alltag und die berufliche Lebenswelt sind insofern davon umfasst.
In der Organisation der Polizei wird Homosexualität insgesamt nur wenig thematisiert; wobei weibliche Homosexualität im Vergleich zur männlichen in der Vergangenheit noch weniger Beachtung fand.
Mit dieser Untersuchung wird zunächst abgebildet, wie weibliche Homosexualität sich im Kontext der Polizeiorganisation einordnet, welchen Stellenwert das Thema hier überhaupt einnimmt. Es werden überlegungen über Zusammenhänge, die sich durch die Besonderheiten der Polizeiorganisation bzw. des – berufes und der weiblichen Homosexualität bedingen, angestellt. Da sowohl die Berufswelt geschlechterspezifisch stereotypisiert ist als auch Stereotype über Lesben bestehen, werden gemeinsame und sich überlagernde Wirkungen untersucht.
Inhalt: 1. Einleitung 2. Weibliche Homosexualität und Polizeiorganisation 2.1. Formale organisationale Aspekte der Polizeiorganisation 2.1.1. Integration von Frauen in die Polizei – historischer Hintergrund 2.1.2. Homosexualität und Polizei – historischer Hintergrund 2.2. Informelle organisationale Aspekte der Polizeiorganisation 2.2.1. Geschlechterstereotype 2.2.2. Stereotypes Wissen über weibliche Homosexualität 2.3. Wirkweisen geschlechtsspezifischer und homosexuellenspezifischer Eigenschaften, Vorurteile und Stereotype in der Polizeiorganisation 2.3.1. (Homo-)Sexualität in der Polizeiorganisation 2.3.2. Diskriminierung und Comingout im Arbeitsleben 2.3.3. Zusammenwirken der Eigenschaften weiblich und homosexuell 2.3.4. Wechselwirkung der Stereotype und Vorurteile hinsichtlich Geschlecht und weiblicher Homosexualität 3. Vorab-Hypothesen und Vorannahmen 4. Methodisches Vorgehen 4.1. Methodenauswahl 4.2. Das Forschungsfeld 5. Diskussion a) Das Thema „Weibliche Homosexualität in der Polizeiorganisation“ b) Die Thematisierung an sich - Thematisierungen durch die Behörde c) Die Thematisierung an sich - Thematisierungen durch die lesbischen Polizeibeamtinnen selbst d) Die Thematisierung an sich - Thematisierungen im Kollegenkreis e) Das Comingout und der Umgang mit der eigenen Homosexualität f) Umgang der anderen mit den lesbischen Kolleginnen g) Trennung von Berufsleben und Privatleben h) Häufigkeit von Lesben bei der Polizei i) Vorstellungen über die Lesbe als Polizistin, die lesbisch und weiblich ist j) Der Polizeiberuf und lesbisch sein: „Der Polizeiberuf ist ein Job für Lesben.“ k) Lesben und Leistung 6. Ergebnisse 7. Zusammenfassung und Ausblick Literatur
Aktuelle Entwicklungen im Rechtsextremismus 1. Fachtagung der Hochschule der Polizei Hamburg
Hochschule der Polizei Hamburg (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-86676-102-5
Preis: 12,80 EUR
84 Seiten
Die so genannte rechte Szene differenziert sich offenbar rasant aus. Das geht einher mit einem zunehmend offensiven Auftreten in der öffentlichkeit. In den Medien und bei Veranstaltungen bemerken Experten zurzeit ein wachsendes Selbstbewusstsein und steigende Aggressivität. Deuten die Vorgänge neben dem quantitativen Anstieg auch auf eine neue Qualität der rechtsextremen Gewalt hin? Müssen uns diese Tendenzen nicht alarmieren? Haben die Sicherheitsbehörden hier einen Trend übersehen? Auf welche Herausforderungen müssen sich die Sicherheitsorgane einstellen?
Die Hochschule der Polizei Hamburg (HdP) widmete diesen aktuellen Fragen im Sommer 2009 eine eigene Fachtagung. Der vorliegende Band enthält Beiträge von dem Diplomsoziologen Dirk Baier (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen), dem Senatsdirektor Heino Vahldieck (Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg), dem Polizeidirektor Alois Mannichl (Polizeipräsidium Niederbayern) und von Henriette Wahlberg, einer Aussteigerin aus der rechten Szene (exit Deutschland). Das Vorwort haben die Journalistin Nicole Serocka sowie der Kriminologe und Soziologe Professor Dr. Rafael Behr geschrieben.
Inhalt: Vorwort Jörg Feldmann, Präsident der Hochschule der Polizei Hamburg Grußworte Christoph Ahlhaus, Hamburger Innensenator Frank Schöndube, BDK-Landesvorsitzender Joachim Lenders, DPolG-Landesvorsitzender 2. Aktuelle Erkenntnisse einer Dunkelfeldstudie Soziologe Dirk Baier, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen 2.1. Jugendgewalt 2.2. Rechtsextremes Verhalten und Ausländerfeindliche Einstellungen 2.3. Bedingungen für Rechtsextremismus 2.4. Literatur 3. Zwischen Subkultur, Gewalt und dem Kampf um die Straße Senatsdirektor Heino Vahldiek, Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg 3.1. Rechtsextremistisches Personenpotenzial 3.2. Rechtsextremistische Gewalttaten 2008 in Hamburg 3.3. Vom neonazistischen Skinhead zum Autonomen Nationalisten 3.4. Ausblick Bundestagswahlen in Hamburg 4. Rechtsradikale Hetzkampagnen und Strafanzeigen gegen Einsatzleiter(innen) Polizeidirektor Alois Mannichl, Polizeipräsidium Niederbayern 4.1. Rechtsextremisten manipulieren die Wirklichkeit 4.2. Rechtsextreme Gewalt gegen Journalisten 4.3. Einsatz Bayerisch-Venedig 4.4. Juristische Schritte gegen die NDP 4.5. Heldengedenken und Beerdigung des Rechtsextremisten Busse 4.6. Volkstrauertag 2008 4.7. Das Bayerische Handlungskonzept Gegen Rechtsextremismus 5. Wege aus der Neonazi und Skinhead Szene 5.1. Wege in die rechte Szene 5.2. Freiheitliche Deutsche Arbeiterparte (FAP) 5.3. Tochter und Mutter 5.4. Kameradschaften und Musik 5.5. Freie Nationalisten und Autonome 5.6. Rechtsextreme Frauen 5.7. Rampenlicht und Geld 5.8. Erste Zweifel – zunehmende Gewalt 5.9. Erste Ausstiegsversuche 5.10. Permanente Gewalt 5.11. Hilfe von exit 5.12. Kampf um das Sorgerecht 6. Biografien der Referenten