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Einsatzkarten StPO - ED Behandlung - Identitätsfeststellung von Prof. Dr. Tanja Hartmann-Wergen
Prof. Dr. Tanja Hartmann-Wergen
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-86676-909-0
Preis: 2,90 EUR
2 Seiten
Ein in der Praxis befindlicher Polizeibeamter muss schnell agieren und sein strafprozessuales Wissen ohne Zuhilfenahme von Gesetzen jederzeit abrufen können.
Die Einsatzkarten zum Strafprozessrecht für die Bereiche ED Behandlung – Identitätsfeststellung bieten in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, schnell und wirksam die einzelnen Voraussetzungen und Formvorschriften der jeweiligen strafprozessualen Eingriffsnorm zu rekapitulieren und entsprechend rechtmäßig zu handeln.
Belastungs- und Führungserleben im Polizeidienst Einschätzung durch Vorgesetzte und Mitarbeiter sowie Zusammenhang mit Führungskräftetrainings
Nicole Bartsch
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-220-6
Preis: 29,90 EUR
248 Seiten
Der Beruf des Polizeibeamten gehört zu den eher stressreichen Berufen. Der Umgang des Einzelnen mit Belastungen und Herausforderungen am Arbeitsplatz nimmt wesentlichen Einfluss auf gesundheitliche Ressourcen und Risiken. Nach dem aktuellen Stand der Forschung werden soziale Unterstützung und eine hohe Selbstwirksamkeit neben der Möglichkeit, Handlungs- und Entscheidungsspielraum wahrzunehmen, als wesentliche Schutzfaktoren gegen die Auswirkungen von Belastungen gesehen.
Da es bisher wenig differenzierte Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Belastungs- und Führungserleben im Polizeidienst gibt, wird dieses anhand einer Befragung in der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt näher betrachtet. Nach einem überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu Stress in der Polizei und deren Auswirkungen wird der Zusammenhang zwischen Führung, psychischen Belastungen und Stressbewältigung dargestellt. Darauf aufbauend werden Zielsetzungen, zu klärende Fragestellungen sowie das verwendete Untersuchungsdesign und die gewonnenen Ergebnisse vorgestellt und anhand der eingangs aufgestellten Fragestellungen und Hypothesen diskutiert. Darüber hinaus stellt die Autorin interessante überlegungen an, welche Interventionen angesichts der Untersuchungsergebnisse und bestehender knapper Ressourcen besonders effektiv und wichtig zu sein scheinen.
Inhalt Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis I. Einleitung II. Theoretischer Hintergrund 1. Die Rolle von psychischen Belastungen im Polizeiberuf 1.1 Die Polizei - ein stressintensiver Beruf 1.2 Die psychosoziale Belastungssituation in der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt 2. Auswirkungen von Stress 2.1 Gesundheitliche Auswirkungen von psychischen Belastungen 2.2 Bedeutsamkeit von vorhandenen riskanten Verhaltens- und Erlebensmustern für die psychische Belastbarkeit 2.3 Zusammenhang zwischen Stress und Berufszufriedenheit 2.4 Zusammenhang zwischen Stress und Arbeitszufriedenheit 2.5 Einfluss von Selbstwirksamkeit auf Gesundheit und Leistung 3. Zusammenhang zwischen Führung, psychischen Belastungen und Stressbewältigung 3.1 Aspekte eines erfolgreichen Führungsverhaltens 3.2 Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen, Führungsverhalten und Fehlzeiten 3.3 Ein Führungsstil als Stressbewältigungsstrategie? 4. Interventionsmöglichkeiten 4.1 Intervention durch Verhaltenstrainings 4.2 Prävention durch Verhaltenstrainings in der Polizei 4.3 Implementierung von Trainingserfahrungen in den Berufsalltag III. Untersuchungsmethodik 1. Zielsetzungen und allgemeine Fragestellungen 2. Differenzierte Fragestellungen und Hypothesen 2.1 Studie I 2.2 Studie II 3. Messinstrumente 3.1 Studie I 3.2 Studie II 3.3 Messung des Belastungserlebens 3.4 Messung des Führungsverhaltens 3.5 Messung des Lerntransfers und der Trainingswirksamkeit 4. Methode 4.1 Untersuchungsdesign 4.2 Zeitplan 5. Untersuchung 5.1 Durchführung, Beschreibung der Stichproben 5.1.1 Studie I - Befragung der Führungskräfte und Mitarbeiter 5.1.2 Studie II - Befragung der Trainingsteilnehmer IV. Ergebnisse 1. Studie I - Befragung der Führungskräfte und Mitarbeiter 1.1 Deskriptive Ergebnisse nach Teilbereichen 1.1.1 Soziodemographische Auswertung 100 1.2 Belastungserleben und Erleben des Führungsverhaltens bei Führungskräften und Mitarbeitern in der Polizei 2. Studie II - Befragung der Trainingsteilnehmer 2.1 Deskriptive Ergebnisse nach Teilbereichen 2.1.1 Soziodemographische Auswertung 2.2 Belastungserleben und Erleben des Führungsverhaltens von Führungskräften im Trainingskontext V. Vergleichende Diskussion der Ergebnisse 1. Belastungserleben 1.1 Unterschiedliches Belastungserleben bei Führungskräften und Mitarbeitern 1.2 Belastungserleben im Berufsvergleich 1.3 Belastungserleben der Führungskräfte in Abhängigkeit zur Weiterbildungserfahrung 1.4 Zusammenhang zwischen Dienstalter und Belastungserleben 1.5 Veränderung des Belastungserlebens durch Training 2. Führungsverhalten 2.1 Zusammenhang zwischen Belastungserleben der Mitarbeiter und dem Erleben des Führungsverhaltens 2.2 Führungsverhalten aus Sicht der Führungskräfte 2.3 Veränderung des Führungsverhaltens der Führungskräfte durch Training 3. Lerntransfer 3.1 Lerntransfer der Führungskräfte 4. Handlungsempfehlungen 4.1 Ausrichtung der Führungskräftetrainings auf das Führungsverhalten 4.1.1 Förderung der Weiterbildungsqualifizierung 4.2 Schaffung von Handlungs- und Entscheidungsspielraum 4.3 Durchführung von dienstaltersgruppenspezifischen Maßnahmen 5. Kritik und Ausblick
Patiententötung Hintergründe, Motive und Konsequenzen für die Patientensicherheit
Carina J.M. Englert & Dietmar Heubrock
Erscheinungsjahr: 2017
ISBN: 978-3-86676-482-8
Preis: 18,90 EUR
48 Seiten
Dieses Manual setzt sich damit auseinander, welche Motive und/oder welche Umstände hoch qualifiziertes Pflegepersonal dazu veranlassen, ihnen anvertraute Patienten durch eigenes rationales Handeln entweder gezielt zu töten, oder deren Tod durch bewusste aktive Handlungen willentlich und wissentlich in Kauf zu nehmen. Es wird dargestellt, welche Dynamik diesem Handeln zugrunde liegt und welche Faktoren dazu geeignet sind, ein solches Handeln auszulösen. Dabei wird analysiert, welchen Einfluss die individuellen Charaktereigenschaften der handelnden Personen haben und welche Rolle dabei Umstände, wie die Situation am Arbeitsplatz, aber auch die persönliche Lebenssituation, spielen.
Die Verfasser, eine in der Intensivpflege erfahrene Gesundheits- und Krankenpflegerin und Psychologin, und ein national und international ausgewiesener Kriminalpsychologe, haben sich mit der Dynamik und den verschiedenen Facetten von Patiententötungen eingehend auseinandergesetzt. Ihre Ergebnisse und Erkenntnisse konnten sie in Fortbildungen für Klinikleitungen und –personal sowie auch durch fallbezogenen Beratungen bei Verdachtsfällen einbringen. Das vorliegende Manual soll nunmehr auch die polizeiliche Ermittlungs- und Präventionsarbeit unterstützen – sei es durch Hinweise auf für Patiententötungen charakteristische Motiv- und Lebenslagen der Täter oder durch die Zusammenarbeit in Präventionsteams zur Verbesserung der Patientensicherheit in Kliniken.
Inhalt Einleitung I Begriffsbestimmungen – Sterben, Sterbehilfe und Töten in der Klinik II Tatmotive 1. überforderung 2. Mitleid 3. Habgier 4. Geltungssucht III Täterprofile IV Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit 5. Mitarbeiterbezogene Massnahmen 5.1 Fort- und Weiterbildung 5.2 Debriefing 5.3 Curricular änderungen in der Pflegeausbildung 6. Organisatorische Massnahmen im Klinikbetrieb 6.1 Qualifizierte Leichenschau 6.2 Kontrolle des Medikamentenverbrauchs 7. Technische Massnahmen V Fallbeispiel Literatur Glossar
Privatisierung und Entstaatlichung der inneren Sicherheit – Erscheinungsformen, Prozesse und Entwicklungstendenzen
Ludger Stienen
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-136-0
Preis: 29,80 EUR
436 Seiten
Eine empirische Untersuchung zur Transformation von Staatlichkeit am Beispiel der inneren Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland
Aufgabenentspezifizierung und Verflechtung - das Ende vom Gewaltmonopol?
Der Staat unserer Tage ist in die Krise geraten. Aufgabenüberforderung, budgetäre Restriktionen und veränderte Rahmenbedingungen bei der Aufgabenwahrnehmung kennzeichnen seine prekäre Situation. Zahlreiche Aufgabenfelder im Bereich der staatlichen Infrastruktur- und Daseinsvorsorge wurden bereits privatisiert und entstaatlicht. Auch der hoheitliche Kernbereich staatlicher Aufgabenerfüllung kann sich scheinbar dieser Tendenz nicht entziehen. Das öffentliche Gut Sicherheit wird immer mehr zu einer marktfähigen Dienstleistung. Vom Ende des Gewaltmonopols und einem Übergang der Polizeigewalt auf Private wird bereits gesprochen.
Doch ist es gerechtfertigt, von einer Ökonomisierung und einem Strukturbruch bei der Aufgabenwahrnehmung im Politikfeld der inneren Sicherheit zu sprechen? Die vorliegende Untersuchung geht dieser Fragestellung mit einem neuen methodischen Ansatz nach. Dieser innovative Ansatz, eine Kombination aus der betriebswirtschaftlichen Leistungstiefenmethodik und dem Konzept der abgestuften Verwaltungsverantwortung, geht über die bisherigen Analysemodelle hinaus. Er ermöglicht erstmalig eine an der staatlichen Leistungstiefe orientierten Bestandsaufnahme der Privatisierungsentwicklung im Bereich der inneren Sicherheit. Diese differenzierte Darstellung, die einen deutlichen Trend zu einer Aufgabenentspezifizierung und einem Formenwandel bei der Aufgabenwahrnehmung sichtbar werden lässt, wird aus politikwissenschaftlicher Sicht bewertet und ins Verhältnis gesetzt zur aktuellen Diskussion über die Transformation von Staatlichkeit.
Inhaltsverzeichnis Abkürzungen Kapitel 1 Einleitung – Problemstellung und Untersuchungsgegenstand 1. Problemlage, Fragestellung und Erkenntnisziel 2. Forschungsbedarf 3. Eingrenzung der Untersuchung und einbezogene Fallstudien 3.1 Fallstudie Gefahrenabwehr 3.2 Fallstudie Straftaten- und Ordnungswidrigkeitenverfolgung 3.3 Fallstudie Strafvollzug 3.4 Exkurs: Gemeinsame Aus- u. Fortbildung von Polizei und Sicherheitsgewerbe sowie Revolving Door-Phänomene 4. Arbeitsthesen 5. Aufbau der Untersuchung u. Inhaltsübersicht der Kapitel Kapitel 2 Forschungsstand – Moderne Staatlichkeit im Wandel 1. Neubestimmung öffentlicher Aufgaben und die Veränderung von Staatlichkeit 1.1 Der Staat und sein gegenwärtiger Status 1.2 Staatsaufgaben im Wandel – eine Diskussion mit Tradition 1.3 Der Aufgabenwandel und seine Auswirkungen 2. Der moderne Staat in der aktuellen Diskussion 2.1 Binnenadministrative Modernisierungsstrategien – New Public Management und Leistungstiefentheorie 2.2 Der überforderte Staat 2.3 Kooperativer Staat / Steuerungsstaat/Netzwerkstaat 2.4 Der aktivierende Staat 2.5 Vom Leistungsstaat zum Regulierungsstaat/Gewährleistungsstaat 2.6 Regieren jenseits des Nationalstaates 2.7 Verlust der Alleinverantwortung und Zerfaserung 2.8 Reflexive Modernisierung des Staates 2.9 Der kosmopolitische Staat der Zukunft 2.10 Exkurs: Governance in Räumen beschränkter Staatlichkeit 3. Vom staatlichen Gewaltmonopol zur kooperativen Aufgabenwahrnehmung – Die Privatisierung der inneren Sicherheit in der aktuellen Diskussion 3.1 Verfassungsrechtliche Aspekte 3.1.1 Grundlagen des Gewaltmonopols 3.1.2 Spannungsverhältnis Gewaltmonopol – private Gewaltgestattung 3.1.3 Demokratieprinzip 3.1.4 Sozialstaatsprinzip 3.1.5 Grundgesetzlicher Funktionsvorbehalt 3.2 Modelle und Wahrnehmungsformen 3.2.1 Sicherheitspolitisches Mitwirkungsverhältnis 3.2.2 Police-Private Partnership und kooperativer Verwaltungsstaat 3.2.3 Integrationsmodelle 3.2.4 Die Grenzen des tatsächlich Möglichen 3.2.5 Private Sicherheitstätigkeit: Krise und Verformung des Rechts 3.2.6 Arbeitskreis Politikfeldanalyse Innere Sicherheit 3.2.7 Innere Sicherheit und bürgerschaftliches Engagement 3.2.8 Rückbesinnung auf die hoheitliche Eingriffsverwaltung Kapitel 3 Forschungsdesign – Analysekonzept, Privatisierungsverständnis, Erhebungsmethode 1. Ausgangspunkt des Analysekonzepts: Idealtypische Formen der Leistungserbringung 2. Erklärungsheuristik I: Leistungstiefenmethodik 2.1 Strategische Relevanz 2.2 Spezifität 2.3 Das Zusammenwirken von strategischer Relevanz und Spezifität 3. Erklärungsheuristik II: Das Konzept der abgestuften Verwaltungsverantwortung 4. Privatisierungsverständnis 4.1 Privatisierung durch Entspezifizierung 4.2 Formen der Entspezifizierung 5. Erhebungsmethodik Kapitel 4 Fallstudie Gefahrenabwehr und Schutzaufgaben Empirische Befunde 1. Kooperationsverträge Polizei – Privates Sicherheitsgewerbe 1.1 Nordrhein-Westfalen 1.2 Hessen 1.3 Mecklenburg-Vorpommern 1.4 Berlin 1.5 Hamburg 1.6 Sachsen 1.7 Schleswig-Holstein 1.8 Niedersachsen 1.9 Brandenburg 1.10 Thüringen 1.11 Sonstige Bundesländer 1.12 Zwischenbewertung 2. Freiwillige Polizeidienste 2.1 Bayerische Sicherheitswacht 2.2 Sicherheitspartner Brandenburg 2.3 Sicherheitswacht Sachsen 2.4 Freiwilliger Polizeidienst Hessen 2.5 Freiwilliger Polizeidienst Baden-Württemberg 2.6 Freiwilliger Ordnungs- und Streifendienst Niedersachsen 2.7 Zwischenbewertung 3. Sicherung kritischer Infrastruktur 3.1 Luftsicherheitsaufgaben 3.2 Sicherung kerntechnischer Anlagen 3.3 Zwischenbewertung 4. Sicherung militärischer Anlagen und Liegenschaften 5. Öffentlicher Personenverkehr 5.1 Deutsche Bahn AG 5.2 Regionaler Nahverkehr 5.2.1 U-Bahnwache München 5.2.2 Hamburger Hochbahn Wache 5.3 Zwischenbewertung Kapitel 5 Fallstudie Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten Empirische Befunde 1. Ordnungswidrigkeitenverfolgung im ruhenden u. fließenden Verkehr 1.1 Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs durch durch Hilfspolizei und freiwilligen Polizeidienst 1.2 Frankfurter Modell – Aufgabenübertragung durch Arbeitnehmerüberlassung und Hilfspolizeistatus 1.3 Berliner Modell – Aufgabenübertragung mittels Vertrag 1.4 Bayern – Einbindung Privater bei Geschwindigkeitsüberwachung mittels integrierter Leiharbeitnehmer 1.5 Rheinland-Pfalz – Einbindung Privater bei der Geschwindigkeitsüberwachung in Form technischer Hilfeleistung 1.6 Saarland – Verkehrsunfallaufnahme durch privaten Beweissicherungsdienst 1.7 Zwischenbewertung 2. Das Sicherheitsgewerbe im Strafverfahren 2.1 Ermittlungen für Beschuldigte und Geschädigte im Strafverfahren 2.2 Kooperation von Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsgewerbe 2.3 Zwischenbewertung Kapitel 6 Fallstudie Strafvollzug Empirische Befunde 1. Private Haftanstalten 1.1 Normative Rahmenbedingungen 1.1.1 Grundgesetz 1.1.2 Strafvollzugsgesetz 1.2 Privatisierungsmaßnahmen in Justizvollzugsanstalten 1.2.1 Justizvollzugsanstalt Hünfeld (Hessen 1.2.2 Justizvollzugsanstalt Essen und Ratingen (NRW) 1.2.3 Abschiebehaftmodell Büren (NRW) 1.2.4 Justizvollzugsanstalt Rostock und Neustrelitz (MV) 1.2.5 Justizvollzugsanstalt Burg (Sachsen-Anhalt)……………. 243 1.2.6 Justizvollzugsanstalt Offenburg (BW) 1.2.7 Justizvollzugsanstalt Bremervörde (Niedersachsen) 1.2.8 Berlin: Expertenkommission Staatsaufgabenkritik und JVA Großbeeren 1.2.9 Justizvollzug Hamburg 1.2.10 Abschiebehaftanstalt Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) 1.2.11 Justizvollzug Thüringen 1.2.12 Justizvollzugsanstalt München u. Gablingen (Bayern) 1.3 Zwischenbewertung 2. Elektronisch überwachter Hausarrest 2.1 Hessen 2.2 Baden-Württemberg 2.3 Zwischenbewertung Kapitel 7 Exkurs: Gemeinsame Ausbildung und Revolving Door-Phänomene Empirische Befunde 1. Gemeinsame Ausbildung von Polizei und Sicherheitsgewerbe 1.1 FH für Verwaltung u. Dienstleistung Altenholz (SH) 1.2 Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin 1.3 Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen 1.4 Hochschule der Polizei Hamburg 1.5 Deutsche Hochschule der Polizei 1.6 Zwischenbewertung 2. Revolving Door-Phänomene Kapitel 8 Internationaler Vergleich 1. USA 1.1 Aufgabenfeld Gefahrenabwehr und Schutzaufgaben 1.2 Aufgabenfeld Strafvollzug 2. Vereinigtes Königreich 2.1 Aufgabenfeld Gefahrenabwehr und Schutzaufgaben 2.2 Aufgabenfeld Strafvollzug 3. Frankreich 3.1 Aufgabenfeld Gefahrenabwehr und Schutzaufgaben 3.2 Aufgabenfeld Strafvollzug 4. Österreich 5. Italien 6. Zwischenbewertung Kapitel 9 Ergebnisse – Zerfaserung und Pluralisierung der inneren Sicherheit 1. Allgemeine Entwicklungen aus dem Feld der inneren Sicherheit mit Rückwirkungen auf den Privatisierungsprozess 1.1 Veränderung der Sicherheitslage und der staatlichen Struktur 1.2 Handlungsleitende Relevanz des subjektiven Sicherheitsgefühls 1.3 Bedeutungsgewinn von Prävention und Gefahrenabwehr 1.4 Zunahme semi-öffentlicher Räume u. privater Kontrollstrategien 2. Performanzprofil der Privatisierung 2.1 Institutionelle Ausdifferenzierung: Neue Wahrnehmungsmodelle, Akteure und Leistungstiefe 2.2 Privatisierung im Bereich der inneren Sicherheit: Politikfeldspezifische Formen 2.3 Rechtlich bedenkliche Überdehnung bestehender Rechtsinstitute 2.4 Aufnahme neuer Formen – bürgerschaftliches Engagement und Marktmodelle 2.5 Hybridisierung öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Modelle/Prinzipien 2.6 Grundrechtsrelevanz als Maßstab für die Ausdifferenzierung 3. Auswirkungen auf die Position des Staates 4. Eine sich lockernde Verantwortungsstruktur des Staates 5. Marktentwicklung und Kommodifizierung der inneren Sicherheit 6. Probleme, Grenzen und Regelungsbedarf 6.1 Gemengenlage statt Konzept 6.2 Zielkonflikte mit dem Gewaltmonopol 6.3 Unzureichende Rechtsgrundlagen und Datenschutzprobleme 6.4 Demokratische Kontrolle: Zunehmende Komplexität der Legitimationsmuster 7. Die festgestellten Veränderungen im internationalen Vergleich 8. Zusammenfassung und generalisierbare Aussagen Literaturverzeichnis Monografien Gesetze/Verordnungen/Leitfäden/Berichte
Kommunikation im Web 2.0 - Public Relations, Prävention und Nachwuchsgewinnung auf dem Internetportal „Facebook“
Christian Huber
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-217-6
Preis: 16,80 EUR
104 Seiten
Das Jahr 2004 datiert einen Meilenstein in der historischen Entwicklung der Kommunikation im Internet. Das Web 1.0, auch als statisches Web bezeichnet, wurde vom Web 2.0, auch Mitmach-Web genannt, abgelöst. Wirtschaftsunternehmen, aber auch Behörden verlieren seither immer mehr Contenthoheit im Netz. Der klassische Internetnutzer wandelt sich vom Nutzer zum Produzenten. Als ein wesentlicher Bestandteil des Web 2.0 gelten Social Communities wie z. B. das Internetportal Facebook. In der Facebook-Community kommunizieren allein in Deutschland über 20 Millionen Menschen. Wirtschaftsunternehmen haben den Trend längst erkannt und gehen verstärkt dazu über, sogenannte Fanpages zu betreiben, über die sie Public Relations, Nachwuchsgewinnung oder Produktpräsentationen realisieren. Auf diese Weise kann die mediale Erreichbarkeit der Facebook-Generation gewährleistet werden. Aber auch für Behörden, wie z. B. die Polizei ist diese mediale Erreichbarkeit künftig von enormer Bedeutung. Diese völlig neue Form der Kommunikation birgt Gefahren und insbesondere in der praktischen Umsetzung werden viele Fehler gemacht. Das Buch soll einen thematischen überblick liefern und dazu beitragen, diese Fehler in der Anfangszeit zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 1. Thematische Einführung 1.1 Historische Entwicklung des Internets 1.2 Untersuchungsfragestellung 2. Grundlagen 2.1 Web-Generationen 2.1.1 Web 1.0 2.1.2 Web 2.0 2.1.3 Web 3.0 2.2 Kommunikation im Web 2.0 2.3 Virtuelle soziale Netzwerke 2.3.1 Darstellung sozialer Netzwerke im Internet 2.3.2 Soziologische Aspekte in sozialen Netzwerken 3. Kriterien für das Kommunikationsverhalten im Marketing 3.1 Community-Marketing 3.2 Virales Marketing 3.3 Kundenbindung 4. Bereiche für Web 2.0 Kommunikation in der Polizei 4.1 Public Relations 4.2 Prävention 4.3 Nachwuchsgewinnung 5. Die Internetplattform „Facebook“ 5.1.1 Historie 5.1.2 Zahlen, Daten, Fakten 5.1.3 Möglichkeiten der Präsenz in „Facebook“ 5.1.4 Möglichkeiten und Formen der Interaktion 5.1.5 Darstellung der Polizei 6. Methodik und Ablauf der Untersuchung 6.1 Untersuchungsdesign 6.2 Wissensstand 6.3 Online-Inhaltsanalyse 6.4 Planung und Durchführung der Online-Befragung 6.4.1 Auswahl der Stichprobe 6.4.2 Befragungstool 6.5 Erhebung von Expertenwissen 7. Online-Befragung 7.1 Ergebnisdarstellung 7.2 Kernaussagen der Online-Befragung 8. Einflussfaktoren bei „Polizei-Facebook-Seiten“ 8.1 Einflussfaktoren im Vor- und Umfeld 8.1.1 Strategie 8.1.2 Nicht autorisierte Seiten 8.1.3 Externer Rat 8.1.4 Einbindung der Medien 8.1.5 öffentlichkeitsarbeit nach Innen 8.2 Aufbau der „Facebook-Seite“ 8.2.1 Grundsätzliche Gestaltung 8.2.2 Seitenetikette 8.2.3 Recht 8.2.4 Technischer Support 8.2.5 Ressourceneinsatz 8.2.6 Nachrichtenfunktion 8.3 Inhaltliche Gestaltung der „Facebook-Seite“ 8.3.1 Thematische Schwerpunkte 8.3.2 Visualisierung 8.3.3 Länge der Beiträge 8.3.4 Authentizität und Offenheit 8.3.5 Selbstdarstellung 8.4 Umgang mit Interaktionen 8.4.1 Entscheidungskompetenz/Handlungsspielraum 8.4.2 Löschen von Einträgen/Spamfilter/User-Ausschluss 8.4.3 Moderatorenfunktion 8.4.4 Sprachlicher Umgang 8.4.5 Interaktionsgeschwindigkeit 8.4.6 Interaktionsabstand 8.4.7 Fan-Engagement 8.4.8 Steigerung der Fanzahlen/Virale Verbreitung 8.5 Visionen für die Zukunft 8.5.1 Bürgernähe 8.5.2 Medienunabhängigkeit 8.5.3 „Facebook“ als Zentralplattform 8.5.4 Seitenarchivierung 8.5.5 Inflationäre Entwicklung 9. Review auf die Untersuchungsfragestellung 9.1 Errichtung und Aufbau der Seite 9.2 Inhaltliche Gestaltung 9.3 Interaktives Verhalten 9.4 Visionen 9.5 übertragbarkeit der Faktoren 10. Reflexion und Ausblick Literaturverzeichnis
Radikalisierung und Deradikalisierung in deutschen Strafvollzugsanstalten
Gabriela Piontkowski, Arthur Hartmann, Sarah Holland & Trygve Ben Holland
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-86676-559-7
Preis: 32,90 EUR
340 Seiten
Im Rahmen eines aus Mitteln des EU-Fonds für die Innere Sicherheit (ISF-Polizei )finanzierten und vom Bundeskriminalamt als Zuständige Behörde vergebenen Forschungsprojektes untersuchte das Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung (IPoS) der Hochschule für Öffentliche Verwaltung (HfÖV) Bremen die Aspekte Radikalisierung und Deradikalisierung in deutschen Strafvollzugsanstalten sowie Möglichkeiten der gesellschaftlichen (Re-)Integration von Strafgefangenen, wobei ein besonderer Bezug zu Strukturen außerhalb des Gefängnisses (Nachsorge und Bewährungshilfe, aber auch Gefangenenunterstützung aus dem radikalen Milieu) hergestellt wurde.
In vorliegendem Buch wird der relevante Rechtsrahmen in Deutschland vor dem Hintergrund internationaler Bestimmungen und Praktiken analysiert. Hinzu treten Befragungen von Sachverständigen aus den Bereichen Justizvollzug, Bewährungshilfe, Ministerien (politische Ebene), Staatsanwaltschaft, Rechtsanwaltschaft, Verfassungsschutz, Polizei, Wissenschaft und Akteure der Zivilgesellschaft. Aus den Erkenntnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Inhalt:
I Allgemeiner rechtlicher Rahmen
I-1 Ausgestaltung des Strafvollzugs
I-2 Haftarten
I-2.1 Frauenvollzug
I-2.2 Jugendstrafvollzug
I-2.3 Untersuchungshaft
I-2.4 Offener und geschlossener Vollzug
II Vollzug und Vollzugs-/Eingliederungsplanung
II-1 Planungsgrundlagen
II-2 Unterbringung
II-3 Therapie
II-4 Schulische und berufliche Qualifizierung/Ausbildung
II-5 Arbeit
II-6 Soziale Hilfen
II-7 Freizeit
II-8 Außenkontakte
II-9 Vollzugsöffnende Maßnahmen
II-10 Entlassungsvorbereitung und Nachsorge
III Erkennen von Radikalität im Strafvollzug
III-1 Untersuchungshaft
III-2 Strafhaft
III-3 VERA-2-R
III-4 RADAR-iTE
III-5 ERG 22+
III-6 MIVEA
IV Unterbringung von Gefangenen
IV-1 Offener oder geschlossener Vollzug
IV-2 Einzelunterbringung
IV-3 Wohngruppenvollzug
IV-4 Unterbringung extremistischer Gefangener
V Umgang mit extremistischen Gefangenen in JVAen
V-1 Untersuchungshaft
V-1.1 Zum Umgang mit Gefährdern
V-1.2 Zum Umgang mit Sympathisanten
V-1.3 Zum Umgang mit Gefährdeten
V-2 Strafhaft/Behandlungsvollzug
V-2.1 Therapie
V-2.2 Schulische und berufliche Qualifizierung/Ausbildung
V-2.3 Arbeit
V-2.4 Soziale Hilfen
V-2.5 Sozialtherapie als Spezialeinrichtung des Strafvollzuges
V-2.6 Freizeit
V-3 Gefangenenseelsorge
V-4 Deradikalisierungsarbeit in den Justizvollzugsanstalten
V-4.1 VPN
V-4.2 HAYAT
V-4.3 Denkzeit Gesellschaft
V-4.4 Legato KuBiBe
V-4.5 re:vision/IFAK e.V.
V-4.6 Kick-off
VI Verkehr mit der Außenwelt
VI-1 Kontaktsperre
VI-2 Besuche
VII Rechtliche Grundlagen für Sicherheitsmaßnahmen
VII-1 Besondere Sicherungsmaßnahmen
VII-2 Beschränkung des Aufenthalts in Gemeinschaft
VII-3 Disziplinarmaßnahmen
VII-4 Besonderheiten in der Untersuchungshaft
VIII Eingliederungs- und Übergangsmanagement
VIII-1 Bewährungshilfe
VIII-2 Führungsaufsicht
VIII-3 Resozialisierungsgesetze
VIII-4 Kooperationsvereinbarungen
VIII-4.1 Beispiel Hamburg
VIII-4.2 Beispiel Bremen
VIII-4.3 Beispiel Berlin
IX Grundlagen der Zusammenarbeit der Akteure/Datenschutz
IX-1 Bereichsspezifische Datenschutzregelungen
IX-2 Ausblick: Musterentwurf eines Justizvollzugsdatenschutzgesetz
IX-3 Ausblick: Entwurf Zweites Gesetz zur Anpassung des Datenschutzrechts an VO 2016/679 und zur Umsetzung RL 2016/680
IX-4 Stabsstelle NeDiS
IX-4.1 Identifizierung
IX-4.2 Prävention
IX-4.3 Deradikalisierung
IX-4.4 Koordinierung
IX-6 Kompetenzzentrum Deradikalisierung Bayern
IX-7 KODEX Bremen
X Mitarbeiter inner- und außerhalb JVAen
X-1 Ansprechpartnersystem
X-2 Strukturbeobachter
X-3 Rolle des Sicherheitsdienstleiters
X-4 Schulungen
XI Prävention
XI-1 EU Projekt PRALT
XI-2 Stärkung des Jugendgerichtswesens (EU Projekt Strengthening)
XI-3 Andere Projekte
XII Handlungsempfehlungen
Quellenverzeichnis
Empirische Polizeiforschung XXII Demokratie und Menschenrechte Herausforderungen für und an die polizeiliche Bildungsarbeit
Bernhard Frevel & Peter Schmidt (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-86676-573-3
Preis: 22,90 EUR
223 Seiten
Inhalt:
Editorial: Demokratie und Menschenrechte – Herausforderungen an und für die polizeiliche Bildungsarbeit
Bernhard Frevel
Grundlagen und Orientierungen
Politische Bildung und Polizei – Ein Werkstattbericht zum gleichnamigen Forschungs- und Entwicklungsprojekt
Bernhard Frevel
Die Friedens- und Konfliktforschung als Grundlage einer bürgerorientierten und friedensstiftenden Handlungskompetenz der Polizei
Norbert Kueß
Kritisches Denken und professionelle Polizeiarbeit – Gedanken zur Weiterentwicklung der politischen Bildung in der Polizei
Jochen Christe-Zeyse
Themen und Anwendungsbereiche
Wirkungsvolle Menschenrechtsbildung in der Polizei. Realität oder Illusion mit Feigenblattcharakter?
Günter Schicht
Freiheitsentziehung – Werden die Menschenrechte mit den Effekten abgegeben?
Christina Hof
Polizei und Konzentrationslager – Studientage für angehende Polizist/innen
Julius Scharnetzky
Mehr gelernt als geplant? Versteckte Lehrpläne im Einsatztraining
Mario Staller, Swen Körner, Valentina Heil und André Kecke
Betzavta (Miteinander) – Mehr als eine Demokratie. Einbindung eines Demokratielernprogramms in die polizeiliche Aus- und Fortbildung
Peter Faesel
Didaktische Herausforderungen
Menschenrechtsbildung und Toleranz gegenüber Ambiguität Zur Kooperation der HWR Berlin mit Amnesty International
Hartmut Aden und Alexander Bosch
Menschenrechte als Herausforderung für die Fachgruppe Ethik an der FHöV NRW
Michael Borowski
Politische Bildung und Emotionen
Lena Lehmann
Der 1. Mai 1989 Chronik eines Polizeieinsatzes
Michael Stricker
Erscheinungsjahr: 2023
ISBN: 978-3-86676-796-6
Preis: 36,90 EUR
281 Seiten
Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V., Band 27
Am 29. Januar 1989 fand in Berlin (West) die Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin statt. Hierbei kam es zu erheblichen Stimmenverlusten und letztlich zur Abwahl des Senats von CDU und FDP. Der neue rot-grüne Senat aus SPD und Alternativer Liste war nach der Wahl von Walter Momper am 16. März 1989 zum neuen Regierenden Bürgermeister erst sechs Wochen im Amt, als erneut der 1. Mai und ein damit prognostizierbar schwerer Polizeieinsatz bevorstand.
Berlin (West) war seit Anbeginn der 1980er-Jahre eine Hochburg der Hausbesetzerszene. Hierbei war der Stadtbezirk Kreuzberg besonders herausragend. In ihm hatte sich seit Jahren eine starke, politisch linksorientierte Szene entwickelt, die im bewussten Widerspruch zu den etablierten Parteien stand. Dazu gehörte auch eine neue gewaltbereite Personengruppe, die sich selbst als Autonome bezeichnete.
Die Bevölkerung von Kreuzberg war von einer hohen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Niedergang geprägt. Deren Wohnumfeld bestand oftmals großflächig aus einer überalterten und entsprechend nicht saniertem Gebäudesubstanz. Daraus resultierte, dass in Kreuzberg meist ärmere Bevölkerungsgruppen wohnten, zu denen neben den gering verdienenden Arbeitern auch Studenten und Migranten zählten. Die linke Politszenerie entwickelte darin ein Eigenleben und eine Art Parallelgesellschaft, worin und woraus sie ihr Unterstützerpotential zog. Dies wirkte sich als Magnet für Gleichgesinnte aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland aus. Da es in Berlin (West) aufgrund des bestehenden Vier-Mächte-Status keine Wehrpflicht gab, zogen Personen gerade deshalb in diese Stadt und vor allem nach Kreuzberg.
Am 1. Mai 1987 kam es in Kreuzberg erstmalig zu erheblichen Ausschreitungen, die beim Straßenfest am Lausitzer Platz begannen. Dabei explodierte regelrecht die Stimmung und es begann ein verbissener Straßenkampf mit der Polizei, der ein ungeahntes Ausmaß an Gewalt und Zerstörung mit sich zog.
Während es am 1. Mai 1988 gelang, die Ausschreitungen des Vorjahres in zeitlicher und flächenmäßiger Ausbreitung zu verringern, stand der 1. Mai 1989 für die Polizei Berlin unter einer nunmehr neuen politischen Ägide. Die Einsatzplanung der Polizei für die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration“ sah demnach vor, dass der Aufzug nur mit schwachen Polizeikräften an der Spitze und am Schluss begleitet werden sollte. Eine seitliche Begleitung, insbesondere von erkanntem, autonomem Gewaltpotential, sollte vorerst unterbleiben, um nicht möglicherweise provozierend zu wirken.
Stattdessen sollten Polizeikräfte in den Seitenstraßen parallel zum Aufzug mitgeführt und bereitgehalten werden. Entlang der Aufzugsstrecke erfolgten mehrfach Sachbeschädigungen und Plünderungen durch autonome Klientel. Die herangeführten Polizeieinheiten konnten dies nicht verhindern. Nach Ende des Aufzuges am Hermannplatz im Stadtbezirk Neukölln strömten größere Gruppen von Gewalttätern nach Norden in Richtung Kreuzberg. Entgegen der polizeilichen Erwartungen erfolgten, gewissermaßen in einem fließenden Übergang, weitere Sachbeschädigungen, Plünderungen und jetzt auch sehr gezielte Angriffe gegen Polizeikräfte, die vielerorts personell unterlegen waren. Was folgte, waren erneut schwerste Ausschreitungen in Kreuzberg, die das Ausmaß der Sachschäden, aber insbesondere die Anzahl der verletzten Polizeibeamten der beiden Vorjahre bei weitem überstiegen. Es kam mehrfach zu Einsatzsituationen, wo einzelne Beamte bereits die Schusswaffe in der Hand hielten und viele sich in unmittelbarer Lebensgefahr befanden.
Der Polizeieinsatz anlässlich der Ausschreitungen am 1. Mai 1989 findet nur in den Onlinearchiven von manchen Zeitungen, in linker Szeneliteratur und in wenigen Büchern eine Erwähnung. Eine detaillierte Darstellung der Geschehnisse fehlte bisher. Dieses Buch stellt sich dieser Aufgabe und zeigt in sechs Kapiteln, wie es zu diesem Polizeieinsatz kam, einen zeitlichen Ablauf der Ereignisse und welche Erfahrungen die Polizei daraus entnahm. Ergänzt wird die Einsatzdokumentation durch die Darstellung der Struktur der beteiligten Polizeikräfte sowie ihrer Ausrüstung und Fahrzeuge. Durch eine große Anzahl von Kartenskizzen und Abbildungen wird der Polizeieinsatz in seinen Einzelheiten illustriert.
Inhalt:
Vorgeschichte
1. Einsatzkräfte und Einsatzmittel
2. Einsatzvorbereitungen und Einsatzkonzeption
3. Einsatzverlauf: Montag, 1. Mai 1989
4. Einsatzverlauf: Dienstag, 2. Mai 1989
5. Einsatznachbereitung
6. Einsatzfolgezeit und Nachwort
Hauptquellenverzeichnis
‚Clankriminalität‘ Eine Literatursynthese zu abweichendem Verhalten im Kontext großfamiliärer Strukturen
Thomas Görgen, Tamara Dangelmaier, Stella Nüschen, Jens Struck & Daniel Wagner
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 978-3-86676-747-8
Preis: 24,90 EUR
107 Seiten
Spätestens seit der zweiten Hälfte der 2010er Jahre ist in Deutschland ein Phänomenbereich zum Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzung geworden, der als ‚Clankriminalität‘ bezeichnet wird. Im Zentrum einschlägiger Diskurse stehen familiäre Verbünde, die ethnischen Minderheiten zugerechnet und mit unterschiedlichen Formen abweichenden Verhaltens in Verbindung gebracht werden. Dazu gezählt werden beispielsweise spektakuläre Diebstähle und Raubstraftaten, organisierte Kriminalität (etwa im Bereich der Drogendelikte und des Menschenhandels), diverse Formen von Alltagskriminalität, Geschäftsaktivitäten unterschiedlicher Legalitätsgrade, und auch nichtkriminelle Handlungen wie etwa eine als provozierend wahrgenommene Beanspruchung öffentlichen Raumes. An einer einheitlichen und konsensfähigen Definition des Begriffs ‚Clankriminalität‘ fehlt es bislang. Die vorliegende Arbeit nimmt eine Bestandsaufnahme der einschlägigen deutsch- und englischsprachigen Fach- und Forschungsliteratur vor. Hierfür wurden insgesamt 104 Publikationen aus den Jahren 2000 bis 2021 einbezogen. Auf dieser Basis werden das Erscheinungsbild, mögliche Entstehungsbedingungen und gesellschaftliche, insbesondere sicherheitsbehördliche, Reaktionen systematisch dargestellt und erläutert.
Inhalt:
1. Einleitung
2. Methode und Überblick zu den Einschlusskriterien sowie der herangezogenen Literatur
3. Befunde zur ‚Clankriminalität‘
3.1. Befunde zur Phänomenologie von ‚Clankriminalität‘
3.2. Befunde zur Genese, zu Entstehungs- und Aufrechterhaltungsbedingungen von ‚Clankriminalität‘
3.3. Befunde zum gesellschaftlichen und kriminalpolitischen Umgang mit ‚Clankriminalität‘
4. Fazit
Literatur
Handlungsbedingungen von Vertretern in lokalen Sicherheitskooperationen
Nils Voelzke
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-257-2
Preis: 26,90 EUR
330 Seiten
Gremien zur kommunalen Kriminalprävention haben sich in Deutschland in Form von Räten, Runden Tischen, Sicherheits- und Ordnungspartnerschaften entwickelt. Wie agieren in diesen Personen als Vertreter ihrer Institution? Welche Kompetenzen haben sie? Wie können sie die Arbeit der Kooperation beeinflussen? Wie können Vertreter ausgestattet und ausgewählt werden? In dieser Arbeit greift Nils Voelzke die Frage nach dem Einfluss des Vertreters auf die Arbeit lokaler Sicherheitskooperationen auf. Es werden die Ergebnisse einer vergleichenden Fallstudie von vier Gremien aus dem Handlungsfeld häusliche Gewalt dargelegt. Das hierbei angewendete Institutional Analysis and Developement Framework wird als Analyseinstrument der Politikfeldanalyse erörtert. Anhand von Polizei und Kommunalverwaltung werden die besonderen Situationen von Vertretern, z.B. der Gleichstellungsbeauftragten, als Schnittstelle zwischen Organisation und Kooperation analysiert. Ausgehend von institutionellen Regelwerken werden die Handlungsbedingungen der Vertreter untersucht, ein Modell des Vertreters entwickelt und praktische Hinweise für die Gremienarbeit der kommunalen Kriminalprävention abgeleitet.
Inhalt Inhaltsübersicht Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 1 Einleitung: Vertreter in lokalen Sicherheitskooperationen zur häuslichen Gewalt 1.1 Allheilmittel oder „Kaffeekränzchen“? 1.2 Ausgangslage und Fragestellung 1.2.1 Stand der Forschung 1.2.2 Erkenntnisleitende Hypothesen und Forschungsziel 1.3 Das Forschungsprojekt KoSiPol 1.4 Untersuchungsmethodik 1.4.1 Analytischer Bezugsrahmen 1.4.2 Empirische Untersuchung 1.5 Struktur der Arbeit 2 Kriminalpräventive Ansätze auf lokaler Ebene und häusliche Gewalt 2.1 Kriminalprävention 2.1.1 Definition und Dimensionen der Kriminalprävention 2.1.2 Ansätze und Strukturen kommunaler Kriminalprävention 2.2 Häusliche Gewalt 2.2.1 Häusliche Gewalt: Eine Begriffsklärung 2.2.2 Häusliche Gewalt - ein Problem für die Gesellschaft 2.2.3 Prävention und Intervention im Bereich der häuslichen Gewalt 2.3 Sicherheitskooperationen im Bereich der häuslichen Gewalt 2.3.1 Kooperationsformen 2.3.2 Lokale Sicherheitskooperationen gegen häusliche Gewalt 3 Ein Analyserahmen für lokale Sicherheitskooperationen 3.1 Ziel und Anspruch eines Analyserahmens 3.2 Das IAD-Framework 3.2.1 Grundlegende Annahmen für das IAD-Framework 3.2.2 Der Aufbau des IAD-Frameworks 3.2.3 Bisherige Forschung auf Basis des IAD-Frameworks 3.2.4 Kritik am IAD-Framework 3.3 Das IAD-Framework bei der Bearbeitung der Forschungsfrage 3.3.1 Nötige änderungen und Erweiterungen 3.3.2 Ein IAD-Framework für lokale Sicherheitskooperationen 3.4 Die Erfassung von lokalen Sicherheitskooperationen und ihren Grenzstellen mit dem IAD-Framework 4 Theoretische überlegungen zu den Vertretern 4.1 Typologie der Vertreter 4.2 Rahmenbedingungen 4.3 Regeln 4.3.1 Die Position 4.3.2 Die Besetzung des Vertreters 4.3.3 Die Handlungsoptionen 4.3.4 Zielvorgaben 4.3.5 Informationszugang 4.3.6 Entscheidungsprozess 4.3.7 Gewinn 5 Die empirische Untersuchung 5.1 Methoden 5.1.1 Vom Erkenntnisinteresse zum Forschungsdesgin 5.1.2 Qualitative Inhaltsanalyse 5.1.3 Schriftliche Befragung 5.2 Vorgehen 5.2.1 Auswahl der lokalen Sicherheitskooperationen 5.2.2 Auswahl der Vertreter 5.2.3 Durchführung und Auswertung der schriftlichen Befragung 5.2.4 Datenerhebung und Auswertung der Dokumente 5.2.5 Qualitative Interviews 5.2.6 Zusammenführung und Modellbildung 6 öffentliche Organisationen als Handlungsarena für ihre Vertreter 6.1 Die Polizei 6.1.1 Deskription 6.1.2 IAD-Frameworkanalyse der Polizeivertreter 6.2 Die Kommune 6.2.1 Deskription 6.2.2 IAD-Frameworkanalyse der Gleichstellungsbeauftragten als Vertreterin 6.3 Die Handlungsarenen im Vergleich der Behörden 6.3.1 Position und Besetzung 6.3.2 Entscheidungs- und Handlungsoptionen des Vertreters 6.3.3 Ziel- und Kontrollvorgaben für die Kooperationsarbeit 7 Die Handlungsarena der Vertreter in lokalen Sicherheitskooperationen 7.1 Modell A 7.1.1 Deskription 7.1.2 IAD-Framework Strukturanalyse 7.2 Modell B 7.2.1 Deskription 7.2.2 IAD-Framework Strukturanalyse 7.3 Modell C 7.3.1 Deskription 7.3.2 IAD-Framework Strukturanalyse 7.4 Modell D 7.4.1 Deskription 7.4.2 IAD-Framework Strukturanalyse 7.5 Die Handlungsarenen im Vergleich der Kooperationen 7.5.1 Mitgliedergewinnung 7.5.2 Entscheidungs- und Handlungsoptionen des Vertreters 7.5.3 Kosten und Nutzen des Vertreters 8 Die Bedeutung des Vertreters 8.1 Der Vertreter in der öffentlichen Organisation 8.1.1 Handlungsbefähigende Ausstattung des Vertreters 8.1.2 Positionierung des Vertreters in der hierarchischen Organisation 8.1.3 Das Prinzipal-Agent-Problem 8.1.4 Vertrauen 8.1.5 Mikropolitische Ansätze 8.2 Position der Vertreter in der Kooperation 8.2.1 Positionsorientierte Macht und die Befugnis des Vertreters in der Kooperation 8.2.2 Entscheidungsorientierte Macht und die organisationale Ausstattung des Vertreters 8.2.3 Reputationsorientierte Macht und das Vertrauen in den Vertreter 8.2.4 Vektorielle Machtakkumulation 8.3 Die Arbeit von Vertretern öffentlicher Organisationen als Schnittstelle zwischen Kooperation und Hierarchie 8.3.1 Der Vertreter als personalisierte Grenzstelle 8.3.2 Identitätsbehauptung als Handlungsanreiz für den Vertreter 8.3.3 Institutionelle Freiheit und die Befreiung der Identität des Vertreters 8.4 Vertreterkonzepte als Orientierung für die Praxis 8.4.1 Vertretermodelle 8.4.2 Konsequenzen für die Vertreterbestimmung 9 Schlussbetrachtung 9.1 Die Relevanz von Person und Position für den Vertreter in lokalen Sicherheitskooperationen 9.2 Grenzen und Chancen des IAD-Frameworks - in der Analyse kommunaler Kooperationen und als Instrument der Policy-Analyse 9.3 Ausblick – Implikationen für die Erforschung kommunaler Kooperationen 9.4 Thesen für die Praxis Literaturverzeichnis