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Herausforderungen von interkulturellen polizeilichen Vernehmungen am Beispiel türkeistämmiger Auskunftspersonen

Serdar Can

Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-86676-572-6
Preis: 24,90 EUR
210 Seiten

Die polizeiliche Vernehmung wird im Jargon der Ermittler als „Königsdisziplin“ bezeichnet. So müssen die von ihrem Berufsethos geleiteten Ermittlungsbeamten mit einem kommunikativ-taktischen Geschick insbesondere ein günstiges Kommunikationsklima schaffen, dass die Auskunftspersonen zu einer gerichtsverwertbaren Aussage veranlasst. Denn Vernehmungsarbeit ist Beziehungsarbeit wie die Autoren Mohr, Schimpel und Schröer in einem veröffentlichten Lehr- und Studienbrief illustrieren. Demgegenüber sind vor allem beschuldigte Auskunftspersonen im Strafverfahren mit zahlreichen Rechten ausgestattet, die ihnen gegenüber den vernehmenden Polizeibeamten eine strukturelle Aushandlungsdominanz erlaubt. In einer multikulturell zusammengesetzten Gesellschaft wie in Deutschland stehen Polizeibeamte in diesem Zusammenhang vor einer noch herausfordernden Ausgangslage. Sie begegnen bei ihren Ermittlungen nicht selten potenziellen Auskunftspersonen mit den unterschiedlichsten herkunftskulturellen Orientierungen, die sie zu einer Aussage bewegen wollen. Hierbei erschweren gegenseitige negative Stereotypen und Erwartungshaltungen sowie divergierende herkunftskulturelle Kommunikationsstile die Ermittlungsarbeit. Herr Kriminaldirektor Maerkert vom Bund Deutscher Kriminalbeamter verdeutlicht diese Herausforderung mit dem Hinweis, dass eine kooperationshemmende Grundhaltung von nichtdeutschen Auskunftspersonen in ein mutmaßlich geringeres Anklage- oder Verurteilungsrisiko münden kann.

Die heraufordernde Thematik der interkulturellen polizeilichen Vernehmung hat der Autor, selbst Polizeibeamter, als Studierender im berufsbegleitenden Masterstudiengang „Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft“ an der juristischen Fakultät der Ruhruniversität Bochum im Rahmen seiner Masterarbeit (am Beispiel der Türkeistämmigen Untersuchungsgruppe) aufgegriffen und mit einer eigenen empirischen Erhebung wissenschaftlich beleuchtet. Neben der Darstellung des Phänomens einer zur Bezugsgruppe der Deutschstämmigen Auskunftspersonen vergleichsweise geringeren Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft der Türkeistämmigen werden mögliche das Phänomen begünstigende Ursachen vorgestellt. Anschließend sind in der Arbeit praktische Handlungsempfehlungen für die interkulturelle polizeiliche Vernehmungskommunikation formuliert.

Inhalt:

1 Einleitung
1.1 Untersuchungsgegenstand und Zielsetzung
1.2 Aufbau und Methodik der Arbeit

2 Die polizeiliche Vernehmung
2.1 Kommunikationstheoretische Aspekte
2.2 Begriffsbestimmung und Aufbau einer Vernehmung
2.3 Rechtliche Grundlagen
2.4 (Sozial)psychologische Grundlagen
2.5 Der Einfluss von Kultur

3 Die T̈ürkeistämmigen in Deutschland
3.1 Vom „Gastarbeiter“ zu Migranten
3.2 Heterogenität und sozialstrukturelle Merkmale
3.3 Herkunftskulturelle Orientierungen
3.3.1 Wertesystem und Normen
3.3.2 Ausprägung nach Hofstedes Kulturdimensionen
3.3.3 Verbale und nonverbale Kommunikation

4 Die fragile Interaktion mit dem „Fremden“
4.1 Das Verhältnis zwischen Polizei und „Fremden“
4.1.1 Kriminologisch-kriminalistische Diskurse
4.2 Bisherige Forschungen zum Untersuchungsgegenstand
4.2.1 Der interkulturelle Kommunikationskonflikt
4.2.2 Andere wissenschaftliche Arbeiten
4.3 Kursorischer Überblick über Ursachenfaktoren

5 Forschungsmethode
5.1 Vorüberlegungen
5.2 Experteninterviews als Erhebungsinstrument
5.2.1 Die befragten Experten
5.2.2 Problemzentriertes, (leitfadengestütztes) Interview
5.2.3 Transkription der Interviews
5.3 Datenauswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse
5.4 Gütekriterien

6 Darstellung der Ergebnisse
6.1 Das Phänomen der fragilen Vernehmungskommunikation
6.1.1 Die Kommunikationsmuster des Phänomens
6.2 Ursachenfaktoren und Erklärungsansätze
6.2.1 Sozialpsychologische Faktoren
6.2.1.1 Divergierender Habitus als Beziehungsblockade
6.2.1.2 Gegenseitige Vorbehalte und negative Stereotypen
6.2.2 Subkulturelle Faktoren
6.2.2.1 Polizeikultur bzw. „Cop Culture“
6.2.2.2 Die Figur des „marginal man“
6.2.3 Migrationsspezifische Faktoren
6.2.3.1 Geringere Loyalitätsbindung zur fremden Polizei
6.2.3.2 Hybride Identitätsform
6.2.3.3 Randständigkeit und Ausgrenzungserfahrungen
6.2.4 Kultur- und erziehungsspezifische Faktoren
6.2.4.1 Tradiertes Polizeibild und Erziehung im Widerspruch
6.2.4.2 Das christliche Schuld- und Vergebungsdispositiv
6.2.4.3 Gesichtswahrung und Kommunikationsstil
6.2.4.4 Polizei als Konfliktstörer
6.2.4.5 Geringere Autoritätshörigkeit gegenüber der Polizei
6.2.4.6 Kollektivkultur begünstigt Konfliktfähigkeit
6.3 Kritische Bewertung und Diskussion der Ergebnisse
6.3.1 Das Phänomen und seine Kommunikationsmuster
6.3.2 Ursachenfaktoren
6.3.2.1 Sozialpsychologische Faktoren
6.3.2.2 Kultur- und erziehungsspezifische Faktoren
6.3.2.3 Subkulturelle Faktoren
6.3.2.4 Migrationsspezifische Faktoren
6.4 Handlungsempfehlungen für Vernehmer
6.4.1 Vorbereitung
6.4.2 Kontaktphase
6.4.3 Belehrung
6.4.4 Vernehmung zur Sache

7 Fazit und Ausblick






Gewalt gegen Einsatzkräfte Maßnahmen zur Deeskalation von Konflikten im Lösch- und Rettungsdienst

Dietmar Heubrock & Carina J.M. Englert

Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-690-7
Preis: 19,80 EUR
58 Seiten

Das Behindern von Lösch- und Rettungseinsätzen und vor allem die zunehmenden aggressiven Übergriffe im Einsatz belasten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rettungsdienst in erheblichem Maße und erfordern eine wirksame Reaktion. Das vorliegende Manual beschreibt daher nicht nur Ausmaß, Formen, Situationen und Akteure von Gewalt gegen Rettungskräfte, sondern gibt auch praxisnahe Hinweise für präventive Einsatztaktiken. Darüber hinaus wird ein proaktives Einsatztraining vorgestellt, das die Verfasser in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Bremen entwickelt und evaluiert haben.

Prof. Dr. Dietmar Heubrock ist Leiter der Arbeitsgruppe Rechtspsychologie des Instituts für Psychologie der Universität Bremen und forscht seit vielen Jahren zu polizeipsychologischen Themen.
Dr. Carina J.M. Englert hat nach einer Ausbildung zur Intensivkrankenpflegerin und einem Psychologie-Studium mit einer Arbeit zu Übergriffen im Rettungsdienst promoviert und ist u.a. als Gerichts-Sachverständige und in der Fort- und Weiterbildung tätig.

Inhalt:

Einleitung

I Gewalt gegen Einsatzkräfte – Daten und Fakten zu Häufigkeit, Personen und Situationen

II Maßnahmen zur Prävention von Gewalt gegen Einsatzkräfte

III Einsatzbezogene Strategien zur Deeskalation von Übergriffen
Strukturierung von Gefährdungslagen
Intoxikationen: Rauschmittel und andere psychotrope Substanzen
„Active Vision“: Frühzeitiges Erkennen gefährlicher Gegenstände am Einsatzort
Einsatzkommunikation
Einsatztaktik „Guardian Angel“

IV Aus-, Fort- und Weiterbildung
Mentale Vorbereitung, Training und Reflexion
Das Einsatztraining der Berufsfeuerwehr Bremen
Evaluation: Stressreduktion durch einsatznahes Training

V Ausblick

Literatur






Selbst- und Fremdwahrnehmung der bayerischen Sicherheitswacht am Beispiel der Stadt Kempten

Tamara Verena Pitz

Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-336-4
Preis: 19,80 EUR
150 Seiten

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem interessanten und aktuellen Themenfeld der Kriminologie/Kriminalpolitik: Anhand einer Fallstudie in der Stadt Kempten geht die Verfasserin der Fragestellung nach, inwieweit die bayerische Sicherheitswacht einen Beitrag zur Erhöhung der subjektiven Sicherheit der Bevölkerung leistet und insbesondere, inwieweit sie das Aufgabenfeld der Polizei ergänzt und unterstützt. Die Arbeit möchte den Status quo der Selbst- und Fremdeinschätzung der Sicherheitswacht Kempten abbilden und gleichzeitig das Potential, das in der Sicherheitswacht steckt, sichtbar machen. über diese Formen der Kustodialisierung oder freiwilligen Polizeidienste hat sich seit Ende der 1990er Jahre ein interdisziplinärer, wissenschaftlicher Diskurs etabliert, der diese Entwicklungen unter anderem aus kriminologischer, polizeiwissenschaftlicher, juristischer und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive sehr kontrovers diskutiert. Mit der vorliegenden, empirisch fundierten Arbeit, die weite Teile des Diskurses berücksichtigt, leistet die Autorin einen wichtigen Beitrag zu dieser Debatte.

Inhalt: A. Erfolgsmodell Sicherheitswacht? B. Kustodialisierung am Beispiel der bayerischen Sicherheitswacht I. Theoretische Vorüberlegungen 1. Das Modell der Kustodialisierung a) Begriffsbestimmung b) Ursachen der Integration Ehrenamtlicher in das Sicherheitsgefüge c) Standortbestimmung innerhalb der neueren polizei- und kriminalpolitischen Strategien d) Ausgestaltung der (staatlichen) Kustodialisierung in den einzelnen Bundesländern e) Verfassungsrechtliche Bedenken f) Weitere Bedenken gegen die Integration Freiwilliger in die Innere Sicherheit aa) Nicht probates Mittel bb) Erhebliches Gefahrenpotential cc) Kontraproduktive Effekte 2. Die bayerische Sicherheitswacht a) Historischer Abriss b) Personalauswahl und Bewerbermotivation c) Ausbildung, Ausstattung und Aufwandsentschädigung d) Aufgaben e) Befugnisse f) Die Rolle der Sicherheitswacht im bayerischen Sicherheitsgefüge 3. Die Kemptener Sicherheitswacht a) Anbindung an die Polizeiinspektion Kempten b) Entstehung und Zusammensetzung der Kemptener Sicherheitswacht c) Werbung, Auswahl und Motivation der Bewerber d) Aus- und Fortbildung in Kempten e) Streifenalltag II. Zentrale Fragestellung und Hypothesen III. Methodische Reflexionen 1. Bürgerbefragung a) Zielsetzung b) Erhebungsmethode des „Face-to-face“-Interviews mittels eines standardisierten Fragebogens aa) Gründe für die Wahl dieser Erhebungsmethode bb) Fragebogen-Konstruktion c) Stichprobe aa) Stichprobengröße bb) Stichprobenauswahl d) Feldzugang und Rücklauf e) Auswertung mittels SPSS 2. Experteninterviews a) Zielsetzung b) Erhebungsmethode der Experteninterviews aa) Gründe für die Wahl dieser Erhebungsmethode bb) Konstruktion der Interview-Leitfäden c) Expertenauswahl d) Auswertung mittels Qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring IV. Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kemptener Sicherheitswacht 1. Die Kemptener Sicherheitswacht aus Bürgersicht a) Theoretische Vorüberlegungen zur Kriminalitätsfurcht aa) Sicherheitsgefühl und Kriminalitätsfurcht bb) Kriminalitätsfurcht-Paradoxon b) Ergebnisse der Bürgerbefragung aa) Stärkung des Sicherheitsgefühls bei Kenntnis der Sicherheitswacht bb) Erfahrungen mit der Sicherheitswacht cc) Akzeptanz der Sicherheitswacht 2. Das Selbstbild der Kemptener Sicherheitswacht a) Selbstwahrnehmung in Bezug auf den Bürger aa) Das Verhältnis zum Bürger bb) Ausbildung cc) Ausstattung dd) Befugnisse b) Selbstwahrnehmung in Bezug auf die Polizei aa) Entlastung bb) Zusammenarbeit cc) Das Verhältnis zur Polizei c) Sinn der Integration von Ehrenamtlichen ins kommunale Sicherheitsgefüge aa) Brückenschlag bb) Vorbildfunktion cc) Zeitfaktor dd) Zivil-Trumpf ee) Präventionsauftrag ff) Wissensvorsprung 3. Die Kemptener Sicherheitswacht aus Sicht der Polizei a) Fremdwahrnehmung durch die Polizeibeamten der Dienstgruppen aa) Kooperation mit der Sicherheitswacht (1) Entlastung (2) Zusammenarbeit (3) Das Verhältnis zur Sicherheitswacht bb) Sinn der Integration von Ehrenamtlichen ins kommunale Sicherheitsgefüge b) Fremdwahrnehmung durch die Polizeibeamten der Führungsebene aa) Das Verhältnis zur Sicherheitswacht (1) Entlastung (2) Akzeptanz der Sicherheitswacht bb) Sinn der Integration von Ehrenamtlichen ins kommunale Sicherheitsgefüge cc) „Erfolgsmodell Kempten“ 4. Diskussion der in den Interviews geäußerten Verbesserungsvorschläge a) Vertiefte Praxiseinführung für die Dienstanfänger der Sicherheitswacht b) Zentrale Ausbildung c) Zuständigkeit zur Ordnungswidrigkeitenverfolgung d) Angestelltenverhältnis statt Ehrenamt 5. Zusammenfassung der Ergebnisse und Abgleich mit den Forschungshypothesen 6. Auseinandersetzung mit der geäußerten Kritik a) Probates Mittel b) Positive Effekte c) Überschaubare Gefahren C. Erfolgsmodell Sicherheitswacht!






Sozialwissenschaftliche Methoden in der Polizeiwissenschaft Die lebensweltliche Verortung der Kontrolle von Kriminalität

Jo Reichertz/Anna Schnepper (Hrsg.)

Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-205-3
Preis: 24,90 EUR
258 Seiten

Schriftenreihe Polizieren: Polizei, Wissenschaft und Gesellschaft, Band 4

Der Polizei und ihren Mitgliedern wird oftmals vorgehalten, dass sie ihre Arbeit unreflektiert und unkritisch verrichten und es sich quasi in ihrer Nische, fern und abseits jeder gesellschaftlichen oder gar wissenschaftlichen Realität bequem gemacht haben. Die Herausgeber wollen mit diesem Band deutlich machen, welches Potenzial innerhalb der Institution Polizei vorhanden ist und dass die Polizeiwissenschaft (leider oftmals zu wenig beachtete) interessante und wichtige empirische wie theoretische Ergebnisse produziert. Die Beiträge, die auf Abschlussarbeiten des Bochumer Masterstudiengangs „Kriminologie und Polizeiwissenschaft“ basieren, beschäftigen sich im Einzelnen mit der Wahrnehmung von schwerer Kriminalität in den Medien, dem Phänomen der Partnertötung aus Sicht polizeilicher Experten, der Prävention von Folter und Misshandlung in staatlichen Exekutivorganen, anzeigehemmenden und anzeigefördernden Faktoren in den Realitätskonstruktionen männlicher Opfer häuslicher Gewalt sowie der Veränderung regionaler Kontrollkulturen.
 

Inhalt Vorwort Stephan Altrogge Die Wahrnehmung von schwerer Kriminalität im öffentlichen Diskurs am Beispiel von Schulamokläufen in Deutschland Simon Bildstein Partnertötung – Phänomen und Präventionspotenzial aus der Sicht polizeilicher Experten Marcel Häßler Zur Prävention von Folter und Misshandlung in staatlichen Exekutivorganen Marco Hein Anzeigehemmende und anzeigefördernde Faktoren in den Realitätskonstruktionen männlicher Opfer häuslicher Gewalt Holger Plank Die Veränderung regionaler Kontrollkulturen – Eine Betrachtung unter kriminologischen, rechts- und polizeiwissenschaftlichen Aspekten  






Gewalt im sozialen Nahraum II

D. Schröder & C. R. Berthel

Erscheinungsjahr: 2005
ISBN: 978-3-935979-65-8
Preis: 29,00 EUR
237 Seiten

Die Gewalt im sozialen Nahraum hat viele Facetten. Im vorliegenden Band werden
zunächst anknüpfend an den Band „Gewalt im sozialen Nahraum
I“ noch offene Aspekte und Perspektiven zur Häuslichen Gewalt aufgegriffen.
So wird ein interessantes rechtsmedizinisches Modellprojekt vorgestellt, eine
juristische Perspektive erläutert und es kommt die Betrachtung aus ärztlicher
Sicht zu Wort. Dieser Teil wird mit überlegungen zur Prävention
von Partnertötungen abgeschlossen.
An das Thema Häusliche Gewalt anknüpfend beschäftigen sich
mehrere Autorinnen und Autoren mit dem Problemfeld Stalking. Bei diesem Thema,
dass erst vor kurzem intensiv aufgegriffen wurde, interessiert insbesondere
die Optimierung polizeilicher Handlungsstrategien um Umgang mit Tätern
und Opfern.
Danach werden Aspekte der Gewalt gegen behinderte Menschen und der Gewalt
gegen Senioren aufgegriffen. Hierbei handelt es sich um zwei besonders verletzliche
Opfergruppen, die häufig nur begrenzte oder gar keine Möglichkeit
zur Gegenwehr haben und den Tätern / Täterinnen regelmäßig
in Abhängigkeitsverhältnissen ausgeliefert sind. Hier ist von einem
großen Dunkelfeld auszugehen, da solche Taten nur selten zur Anzeige
gelangen. Gerade wegen der besonderen Lage der Opfer müssen die staatlichen
Organe jedoch zukünftig versuchen, sich besser in diesen Feldern zu positionieren.
So bietet dieses Buch zu weiteren, wesentlichen Feldern der Gewalt im sozialen
Nahraum qualifizierte Informationen zu den Phänomenen, den Ursachen und
zu Ansätzen einer Optimierung im Sinne eines verbesserten Opferschutzes.

Inhalt: Vorwort Modellprojekt zur Implementierung eines Rechtsmedizinischen Kompetenzzentrums für die Untersuchung von Opfern von Gewalt in Hamburg Dragana Seifert; Axel Heinemann und Klaus Püschel; Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Gewaltschutzgesetz - Ein Beispiel für die ressortübergreifende Zusammenarbeit Dr. Helmut Fünfsinn, Hessisches Justizministerium Sind Partnertötungen präventabel? Uwe Stürmer, Innenministerium Baden-Württemberg Häusliche Gewalt aus medizinischer Perspektive Heide Mark; ärztin aus Berlin Heute Opfer – Morgen Täter? Kinder und Jugendliche im Kontext häuslicher Gewalt – ein verkanntes Problem Yvonne Wilms Falldarstellungen aus Hamburger Kriminalakten Frau Susanne Ritter-Witsch, Polizei Hamburg Polizeiarbeit und Stalking Jens Hoffmann, Arbeitsstelle für Forensische Psychologie, Technische Universität Darmstadt Erfahrungen von Stalking-Opfern mit der Polizei im Bundesland Hessen Ursula Simonis, Hessische Polizei Gewalt in der Begleitung von behinderten Menschen Heiner Bartelt; Kinderheilstätte Nordkirchen Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen Sebastian Wessel, Polizeipräsidium Krefeld Gewalt gegen Senioren in pflegerischen Beziehungen – Vernachlässigung und Misshandlung Otto Inhester; Pflegewissenschaftler Dorsten Lebensqualität und Würde pflegebedürftiger Menschen in Zeiten der Minutenpflege Claus Fussek, Sozialpädagoge und Leiter der Vereinigung Integrationsförderung (ViF) „Alter – ein Risiko?“ überblick über ein Symposium des Landespräventionsrates NRW Yvonne Wilms Angaben zu den Herausgebern






Veränderung von Partnerschaftsvariablen durch ambulante Opferbetreuung und Täterarbeit nach dem Auftreten Häuslicher Gewalt

Nicole Kratky, Nadia Abou Youssef, Heike Küken

Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-184-1
Preis: 16,90 EUR
126 Seiten

Häusliche Gewalt stellt eine gesellschaftliche Problematik mit hoher Prävalenz dar. Aus diesem Grund werden Interventionsangebote für Opfer und Täter sowohl quantitativ als auch qualitativ immer vielfältiger. Bei der Konzeption, Umsetzung und Bewertung dieser Interventionsmaßnahmen ist es unerlässlich, neben den eigentlichen Gewalthandlungen in Intimbeziehungen auch Partnerschaftsvariablen wie Kommunikation, Problembelastung und partnerschaftliche Bindung mit einzubeziehen. Forschungsergebnisse verweisen darauf, dass diese Aspekte der Partnerschaft einen Einfluss auf die Entstehung und Dynamik von Häuslicher Gewalt haben.
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe für Forensische Psychologie der Technischen Universität Darmstadt und der „Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt Südpfalz“ wurde die vorliegende Längsschnittstudie im Hinblick auf das oben genannte Ziel realisiert. Die Studie ist dabei Teil einer langfristig angelegten Evaluation und bildet die ersten Ergebnisse ab.

Zusammenfassung Abstract 1. Einleitung 1.1. Häusliche Gewalt 1.1.1. Prävalenz Häusliche Gewalt 1.1.2. Formen Häuslicher Gewalt 1.1.3. Gewaltmuster 1.1.4. Gewaltdynamik 1.2. Partnerschaftsvariablen 1.2.1. Partnerschaftliche Kommunikation 1.2.2. Problembelastung 1.2.3. Bindung 1.3. Opferbetreuung und Täterarbeit in Deutschland 1.3.1. Entwicklung der Interventionsstellen gegen Häusliche Gewalt in Deutschland 1.3.2. Opferbetreuung 1.3.3. Täterarbeit 1.3.4. Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt Südpfalz 1.4. Herleitung der Hypothesen 1.4.1. Interventionsmaßnahmen und Häufigkeit von Gewalt 1.4.2. Kommunikation, Interventionsmaßnahmen und Gewalt 1.4.3. Problembelastung, Interventionsmaßnahmen und Gewalt 1.4.4. Bindung und Partnerschaftsgewalt 1.5. Hypothesen 1.5.1. Häusliche Gewalt 1.5.2. Kommunikation 1.5.3. Problembelastung 1.5.4. Bindung 1.5.5. Weiterführende Fragestellung 2. Methode 31 2.1. Erhebungsdesign 2.2. Erhebungsinstrumente 2.2.1. Demographische Daten 2.2.2. Bindungsfragebogen für Partnerschaften 2.2.3. Problemliste 2.2.4. Fragebogen zur Erfassung partnerschaftlicher Kommunikationsmuster 2.2.5. Inventar zur Erfassung von Partnerschaftsgewalt 2.3. Durchführung 3. Ergebnisse 3.1. Deskriptive Ergebnisse 3.1.1. Stichprobenbeschreibung 3.1.2. Häusliche Gewalt (IPG) 3.1.3. Partnerschaftliche Kommunikation (FPK) 3.1.4. Problembelastung (PL) 3.1.5. Bindungsstil (BinFB) 3.2. Hypothesenprüfung 3.2.1. Häusliche Gewalt 3.2.2. Kommunikation 3.2.3. Problembelastung 3.2.4. Bindungsstil 3.3. Weiterführende Fragestellung 3.3.1. Hypothesenprüfung H5a 3.3.2. Hypothesenprüfung H5b 3.3.3. Hypothesenprüfung H5c 4. Diskussion 4.1. Zusammenfassung der Ergebnisse 4.2. Diskussion der Ergebnisse 4.3. Einschränkungen und Perspektiven 4.4. Ansätze für die Interventionsstelle Literaturverzeichnis Anhang Anhang A: Cluster der Gewalthandlungen (IPG) Anhang B: Cluster der Konfliktbereiche (PL)






„Polizei und Gewalt“ Eine handlungstheoretische Rekonstruktion polizeilicher Konfliktarbeit

Jana Reuter

Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-370-8
Preis: 19,80 EUR
123 Seiten

Die diesem Buch zugrundeliegende ethnographische Forschungsarbeit beschäftigt sich mit den beobachtbaren Entstehungsfaktoren und Kontextbedingungen von Gewalt im polizeilichen Alltagshandeln. Dieses Thema gehört momentan nicht nur zu den polizeilichen Hochkontroversthemen, sondern wird auch in den Medien und in der Politik vielfältig diskutiert.

Die Polizei als Inhaberin des „Gewaltmonopols des Staates“ ist durch Gesetz zur Anwendung von unmittelbarem Zwang legitimiert. Diesem Gewalthandeln des Staates steht die kriminalisierte Gewalt von Privatpersonen gegenüber. Durch diese Dichotomie wird aus Sicht der Verfasserin der Entstehungskontext von Gewalt zwischen der Polizei und dem Bürger vernebelt. Daher wird die Eskalation und die Deeskalation von Gewalt zwischen Polizeibeamten und ihrem Klientel in der vorliegenden Studie als Interaktionszusammenhang verstanden.

Weil die Forscherin selbst auch Polizeibeamtin des operativen Einzeldienstes ist, nimmt sie eine Doppelrolle ein und forscht aus der Polizeipraxis heraus mit einem hohen Maß an Selbstreflexivität über ihre eigene Berufsrolle. In der vorliegenden explorativen Studie wird untersucht, welche Rolle die Einstellungen, die Gestik und Mimik, die Kommunikationsinhalte und das Einsatzverhalten der Polizeibeamten sowie der von ihnen nach außen getragenen Symbole bei der Entstehung von Gewalt spielen. Abgerundet wird die Arbeit mit fundierten Präventionsvorschlägen und einem Exkurs zur Erklärung der These des Anstiegs von Gewalt gegenüber Polizeibeamten.

Inhalt: 1. Einleitung 2. Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes 2.1 Forschungsstand „Gewalt gegen Polizei“ 2.1.1 Untersuchung von Fritz Manglkammer 1938 2.1.2 Studie von Jürgen Martin 1951 2.1.3 Untersuchung von Siegfried Borchardt 1955 2.1.4 Untersuchung von Ralf Stührmann 1965 2.1.5 Studie von Klaus Sessar 1980 2.1.6 Studien von Joachim Jäger 1987, 1988, 1994 2.1.7 Studie von Ekkehard Falk 2000 2.1.8 Studie des KFN 2003 2.1.9 Studie des KFN 2010 2.1.10 Kriminologische Untersuchung zur Gewalt gegen Polizeibeamte aus Tätersicht von Rita Steffes-enn 2012 2.1.11 Studie des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW 2011/2012 2.1.12 Projekt der Polizei in Hessen 2.1.13 Projekt des KFN „Gewalt gegen Polizeibeamte und –beamtinnen aus dem Einsatz- und Streifendienst 2.2 Forschungsstand „Gewalt von Polizei“ 2.2.1 Darstellung der Zahlen von PKS und StVSt zu rechtswidrigen Gewaltdelikten durch die Polizei 2.2.2 „Polizisten vor Gericht“ Tobias Singelnstein 2.2.3 Bericht von Amnesty International „Täter unbekannt“ 2.3 Folgen und Auswirkungen der bisherigen Studien 2.4 Rechtliche Grundlagen 2.5 Theoretischer Rahmen 2.5.1 Sozialbehaviorismus nach Georg Herbert Mead 2.5.2 Der Symbolische Interaktionismus nach Herbert Blumer 2.5.3 Ertrag der Theorien für die vorliegende Forschungsarbeit 2.6 Begriffsbestimmung 2.6.1 Definition des Gewaltbegriffs im Rahmen dieser Arbeit 2.6.2 Definition des Begriffs „Polizei“ 2.7 Forschungsfrage 3. Forschungsdesign 3.1 Auswahl des Beobachtungszeitraumes 3.2 Auswahl und Beschreibung der Dienststelle und Streifenteams 3.3 Besonderheiten und Störfaktoren 4. Methodische Umsetzung 4.1 Forschungszugang 4.2 Durchführung der teilnehmenden Beobachtung 4.3.1 „Hier herrscht Darwinismus“ 4.3.2 „Deeskalation können wir auch“ 4.3.3 „Mit Gequatsche zum Erfolg“ 4.3.4 „Zeigen, wer hier der Herr im Ring ist!“ 4.3.5 „Einen kühlen Kopf bewahren“ 4.3.6 „Jeder Mensch ist unterschiedlich und daher ist auch jede Konfliktsituation eine andere!“ 4.3.7 „So´n bisschen sind wir eben auch Sozialarbeiter!“ 5. Ergebnisdarstellung 5.1 überblick über die Arbeitsergebnisse 5.2 Vergleich mit den Ergebnissen bisher bekannter Studien 5.3 Reflexion der Methode 5.4 Reflexion der Beobachtertätigkeit 5.5 Analyse und Bewertung der Untersuchungsergebnisse 5.5.1 Einstellungen und Handlungen 5.5.2 Kommunikation 5.5.4 Beobachtetes Einsatzverhalten 5.6 Gewalt begünstigende und Gewalt vermeidende Faktoren 5.7 Hypothesenbildung 6. Diskussion der Untersuchungsergebnisse 6.1 Fazit 6.2 Folgen für den Präventionsbereich 6.3 Weitergehende Empfehlungen 6.4 Exkurs zur Erklärung der These des Anstiegs von Gewalt gegenüber Polizeibeamten Literaturverzeichnis






Gewalt und Vernachlässigung gegenüber alten Menschen - Entstehungsbedingungen und Wege wirksamer Prävention

Landespräventionsrat Nordrhein-Westfalen (Hrsg.)

Erscheinungsjahr: 2010
ISBN: 978-3-86676-124-7
Preis: 32,90 EUR
438 Seiten

Studies in Criminology and Forensic Sciences – Beiträge zu den gesamten Kriminalwissenschaften: Vol. 3Wenn von Gewalt oder Vernachlässigung gegenüber älteren Menschen die Rede ist, entsteht leicht eine bedrückende Situation, ohne dass weiterführende Perspektiven erkennbar werden. Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich die Altersstruktur wandelt. Die Belange betagter Menschen werden gewichtiger und
drängender in einer Zeit, in der scharfer Wettbewerb propagiert und praktiziert wird und die Solidarität zwischen den Generationen auf der Strecke zu bleiben scheint. Diese Herausforderung für eine moderne Welt, die ansonsten menschliche Werte und Menschenrechte betont, bildet gleichsam den Ausgangspunkt
Konferenz „Gewalt und Vernachlässigung gegenüber alten Menschen, des Tagungsband das vorliegende Werk darstellt. Wie steht es um unsere Bemühungen im Umgang mit älteren, die unsere Hilfe und unseren Schutz brauchen? Die Aspekte, die zu erörtern sind, umfassen ein weites Spektrum an Fragestellungen, von den Erscheinungsformen und Entstehungsbedingungen der Gewalt gegen ältere bis hin zu besseren  alternativen Praxis-Modellen für das alltägliche Leben.

Inhalt: Tagung Mai Tagungsprogramm Projektpartner Tagungsteilnehmer Yvonne Wilms: Tagungsbericht Jan Jarab: Eröffnungsansprache Uta Renn: Grußwort der Landesseniorenvertretung Michael Walter: Einführung in die Tagung - ältere Menschen als neue Problemgruppe Gabriele Walentich: Ein hoffnungsvolles Projekt Karina Kaindl: Der Beitrag der WHO zur Prävention von Gewalt gegen alte Menschen Zvi Eisikovits & Tova Winterstein: Gewalt gegen und Vernachlässigung von alten Menschen in Israel: Vorläufige Ergebnisse der ersten nationalen Studie Thomas Görgen: Gewalt gegen alte Menschen: Stand der Prävention in Deutschland Sirkka-Liisa Kivelä: Präventionsmethoden in Finnland Workshop A: Alte Menschen in Pflegeeinrichtungen Volker Gussmann: Gewalt in Einrichtungen der stationären Altenpflege Andrea Berzlanovich: Empfehlungen zum Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen José Ferreira-Alves: Rechtliche und psychologische Ansichten zu Gewalt gegen alte Menschen: Die Perspektive von Seniorenheim-Direktoren Workshop B: Alte Menschen in häuslicher Pflege Josef Hörl: Die Konstruktion von “Gewalt” im Alter Hanneli Döhner: Pflegende Angehörige älterer Menschen in Europa: Belastungen, Bedürfnisse, Bewältigungsstrategien Robert Hugonot: Misshandlungen von älteren Menschen: Zuhören und vorbeugen – Das französische Sorgen- und Informationstelefon ALMA Arthur Hartmann: Täter-Opfer-Ausgleich als Präventionsmodell bei Nahraumgewalt gegen betagte Menschen? Thomas Görgen: Opferwerdung im höheren Lebensalter: Befunde, Forschungsprobleme und Forschungsperspektiven Workshop C: Alte Menschen als Opfer - Internationale Präventions und Interventionsansätze Ingegerd Espås: Präsentation des Schutzdienstes für alte Menschen in Oslo Isabel Iborra: Gewalt gegen alte Menschen in Süd-, Mittel- und Osteuropa - Die Situation in Spanien  - Innerfamiliäre Gewalt gegen alte Menschen in Spanien (engl.) Malgorzata Halicka, Jerzy Halicki: Gewalt in Bezug auf alte Menschen in Polen Jan Lorman: Inzidenz von Gewalt gegen alte Menschen in der Tschechischen Republik Anca Dumitrescu: Gewalttätigkeit gegen ältere Frauen in Rumänien Elder Abuse in Romania – Facts, Hardships and Solutions (engl.) Protokolle der Tagung Tagung September Programm Tagungsteilnehmer Michael Walter: Einführung in die Tagung Statements von Tagungsteilnehmern Andrea Berzlanovich José Ferreira-Alves Thomas Görgen Hildegard Grass Jerzy Halicki Ave Kerkel Giovanni Lamura Bridget Penhale Plenum Arbeitsgruppe: Fragen med. Versorgung, Rechtsvorschriften, Zusammenarbeit Sirkka-Liisa Kivelä: Präsentation Arbeitsgruppe: Fixierungen, Medikation, rechtliche Aspekte und Netzwerke Arbeitsgruppe: Risikoforschung und Prävention Arbeitsgruppe: Pan-European-Research Präsentationen der Arbeitsgruppen Forderungen an die Politik Abschlussplenum






„Merhaba Polizei“ - Die deutsche Polizei im Spiegel türkischer Printmedien am Beispiel der Tageszeitung Hürriyet Darstellungsformen zwischen reißerischer Medienmache und informativer Berichterstattung

Aşkin Bingöl

Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-294-7
Preis: 18,90 EUR
112 Seiten

Welches Bild der Polizei vermitteln türkischsprachige Medien im Wettstreit zwischen reißerischer Medienmache und informativer Berichterstattung? Welche Rollen werden handelnden Polizisten bzw. türkeistämmigen Migranten hierbei zugeschrieben? Das Buch gibt einen Überblick darüber, wie das breite Spektrum polizeilicher Aktionsformen bzw. wie die Polizei als Institution in der Hürriyet-Europa, einem der auflagenstärksten türkischsprachigen Printmedien in Deutschland, medial aufgearbeitet wird.

Polizeiliche Ereignisse verfügen über ein enormes Nachrichtenpotenzial, weil ihnen vielfach menschliche Lebenssachverhalte mit hohem emotionalem Wert zu Grunde liegen. An solche Nachrichten werden nicht selten manifeste bis latente Botschaften angedockt, die die Wahrnehmung von Polizei in der Gesellschaft beeinflussen. Gerade kulturelle und sprachliche Herausforderungen in der Interaktion zwischen Polizeibeamten und Migranten bieten genügend Andockpunkte, um das Bild der Polizei mit der Macht reißerischer Schlagzeilen und flankierender Bilder zu prägen und in das Bewusstsein der Leserschaft zu transportieren.

Die Forschungsarbeit beleuchtet deshalb neben Themen der Integration, Medienrezeptionsformen türkeistämmiger Bürger in Deutschland auch Formen der medialen Wirklichkeitskonstruktion der Hürriyet-Europa bei der Beschreibung und Bewertung polizeilicher Interaktion mit türkeistämmigen Migranten. Betrachtet wird insbesondere die Wirkungs-dynamik von visuell hinterlegten Botschaften mit moralisierenden Deutungsangeboten sowie die scheinbare Diskrepanz zwischen dem vermittelten Bild der Polizei als Institution und der präsentierten Realität ihrer Akteure.

Inhalt: 1. Einführung – Die Polizei und ihr mediales Bild 1.1 Darstellung und Bedeutung der Untersuchung 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit 2. Stand der Forschung 2.1 Empirische Studien in deutschsprachigen Medien 2.2 Bisherige Forschungsarbeiten bei türkischsprachigen Medien 2.3 Hürriyet und Polizei – eine neue Forschungsperspektive 3. Türkeistämmige Migranten in Deutschland 3.1 Ein kurzer Abriss: Vom Gastarbeiter zum Deutschtürken 3.2 Formen der Medienrezeption in der türkeistämmigen Bevölkerung 4. Hürriyet – der Meinungsmacher? 4.1 Kurzportrait und Selbstverständnis 4.2 Stellenwert der Zeitung innerhalb der Ethnomedien 4.3 Hürriyet als Untersuchungsgegenstand – Warum dieses Printmedium? 5. Die empirische Untersuchung – Methode und Vorgehensweise 5.1 Zur Schwierigkeit der Quellenerhebung 5.2 Umfang und Auswahl der untersuchungsrelevanten Artikel 5.3 Inhaltsanalyse als Untersuchungsmethode 5.4 Analyseablauf und Vorgehensweise bei der Kategorienbildung 5.4.1 Festlegung des Auswertematerials 5.4.2 Analyse der Entstehungsbedingungen 5.4.3 Formale Charakteristika des Materials 5.4.4 Zielrichtung der Analyse 5.4.5 Kategorienbildung und Codierungsverfahren 5.5 Struktur und Inhalt des entwickelten Kategoriensystems 5.5.1 Die Polizei als Institution 5.5.2 Spektrum dargestellter polizeilicher Ereignisse 5.5.3 Darstellung und Bewertung polizeilicher Arbeit 5.5.4 Darstellung anderer Behörden/Politik 5.5.5 Rollenzuweisung an handelnde Polizeibeamte 5.5.6 Rollenzuweisung an beteiligte türkeistämmige Migranten 6. Darstellung und Interpretation der Ergebnisse 6.1 Aufbau und überblick der Ergebnisdarstellung 6.2 Die Polizei als Institution – Perspektiven und Botschaften 6.3 Spektrum dargestellter polizeilicher Ereignisse 6.4 Darstellung und Bewertung der polizeilichen Arbeit 6.5 Wahrnehmung und Bewertung der Akteure bei der Interaktion zwischen Polizisten und türkeistämmigen Migranten 6.5.1 Rollenzuweisung an handelnde Polizeibeamte 6.5.2 Rollenzuweisung an beteiligte türkeistämmige Migranten 6.6 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 7. Schlussbetrachtung und Bedeutung für die Polizei 8. Anhang 8.1 Auswertungseinheit/Schlagzeilenübersicht 8.2 Kategorien- und Codesystem 8.3 Liste der Dokumente 8.4 übersicht der Codings mit jeweiligen Text- und Bilddaten 9. Literaturverzeichnis






Anhaltender Stromausfall in Berlin Stand und Entwicklungsperspektiven des Krisen- und Katastrophenmanagements

Birgitta Sticher, Claudius Ohder, Benedikt Schweer, Karl Boehme, Sarah Geißler

Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-293-0
Preis: 24,90 EUR
178 Seiten

Bericht im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „Energie- und Kraftstoffversorgung von Tankstellen und Notstromaggregaten bei längerfristigem Stromausfall“ (TankNotStrom)


Was passiert bei einem sechstägigen Stromausfall in der Millionenstadt Berlin? Welche Behörden und Organisationen sind für die Bewältigung eines derartig katastrophalen Ereignisses zuständig? Wie funktioniert die Zusammenarbeit der Akteure. Welche Probleme müssen sie bewältigen?

Wissenschaftler der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin haben sich im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts „TankNotStrom“ mit diesen Fragen beschäftigt.

Die Studie skizziert die verheerenden Auswirkungen eines anhaltenden Stromausfalles in Berlin. Sie geht jedoch über das Szenario hinaus und nimmt die zuständigen staatlichen und halb-staatlichen Akteure in den Blick. Besonderes Augenmerk gilt den Kooperationsstrukturen sowie den zwangsläufigen Veränderungen des Managements beim übergang von der Krise zur Katastrophe.

An den Problemen ansetzend, die in Berlin – aber auch in anderen Städten -bei langanhaltendem Stromausfall auftreten würden, gelangt die Studie zu dem Ergebnis, dass die Bewältigung eines solchen Szenarios änderungen beim Krisen- und Katastrophenmanagement verlangt. Hierbei steht vor allem eine Erkenntnis im Zentrum: Die Bevölkerung muss anders als bisher als aktiver Partner in das Krisen- und Katastrophenmanagement einbezogen werden. Dies gilt nicht nur für Berlin.

Inhalt 1 Vorwort 2 Das Szenario länger anhaltender Stromausfall in Berlin als Ausgangspunkt 2.1 Infrastruktursektoren 2.2 Resümee 3 Vom Krisen- zum Katastrophenmanagement 4 Rechtliche Grundlagen des Katastrophenschutzes 4.1 Bundesgesetzgebung 4.2 Ländergesetzgebung 5 Die Berliner Akteure des Krisen- und Katastrophenmanagements 5.1 Die Berliner Verwaltung 5.2 Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport 5.3 Die Berliner Bezirke 5.4 Die Berliner Feuerwehr 5.5 Die Berliner Polizei 5.6 Die Hilfsorganisationen 6 Weitere Akteure des Krisen- und Katastrophenmanagements 6.1 Das Technische Hilfswerk 6.2 Die Bundespolizei 6.3 Die Bundeswehr 6.4 Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe 6.5 Die Unterstützung durch andere Länder 7 Die Organisationsstrukturen für die Zusammenarbeit der Akteure 7.1 Die Zusammenarbeit in der Gemeinsamen Einsatzleitung 7.2 Arbeit in Krisenstäben 7.3 Die Zentrale Einsatzleitung 7.4 Zusammenfassung 8 Prozess des (staatlichen) Krisen- und Katastrophenmanagements in Berlin 8.1 Prozessbeschreibung 8.2 Beginn (Zeitpunkt t0) 8.3 Katastrophenalarm (Zeitpunkt t1) 8.4 Wiederherstellung der Stromversorgung (Zeitpunkt t2) 8.5 Aufhebung des Katastrophenalarms (Zeitpunkt t3) 8.6 Prozess-Schaubild 9 Entwicklungsperspektiven für das Krisen- und Katastrophenmanagement 9.1 Stromausfall: eine stresstheoretische Betrachtung 9.2 Vulnerabilitätstopographie in Berlin 9.3 Erhebung der Ressourcen der Bevölkerung vor der Katastrophe 9.4 Information der und Kommunikation mit der Bevölkerung 9.5 Einbindung der Bevölkerung in das Krisen- und Katastrophenmanagement 9.6 Einbeziehung der Bevölkerung vor der Krise 9.7 Die Kommunikation der Akteure 9.8 Das neue System „TankNotStrom“ 10 Ableitung von Konsequenzen für das Krisen- und Katastrophenmanagement 10.1 Konkrete Handlungsempfehlungen 10.2 Weitergehende Empfehlungen 10.3 Forschungsperspektiven I. Projektdaten II. Literatur- und Quellenverzeichnis III. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis IV. Abkürzungsverzeichnis