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Formierung der Ortspolizei Bremerhaven (1945 bis 1947) Die Durchsetzung einer kommunalen Struktur im Bundesland Bremen
Nadine Laue
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-295-4
Preis: 19,80 EUR
128 Seiten
Im Mai 1945 übernahmen die Amerikaner von den britischen Besatzungskräften die Enklave Bremen und damit auch die Verantwortung in Wesermünde und Bremerhaven. Ihre Aufgabe war neben der Verwaltung der Enklave unter anderem der Aufbau einer funktionsfähigen Verwaltung. Der Neuaufbau, auch der Polizei, orientierte sich an der Politik der vier D: Demokratisierung, Dezentralisierung, Demilitarisierung und Denazifizierung. Die Masterarbeit setzt sich mit der Umsetzung dieser Politik in der Bremerhavener Polizei in der Zeit von 1945 bis 1947 auseinander. Sie zeigt unter anderem auf, warum die Ortspolizeibehörde Bremerhaven heute die einzige noch existierende kommunale Polizei Deutschlands ist.
Inhalt: 1. Einleitung 2. Forschungsstand und theoretischer Ansatz 3. Aufbau und Grenzen der Arbeit 4. Abschnitt A: Die Entwicklung an der Unterweser 4.1. Die Entstehung der Städte Bremerhaven und Wesermünde bis 1933 4.2. Polizei in Bremerhaven und Wesermünde bis 1933 4.3. Stadtentwicklung von 1933 bis 1945 4.4. Polizei während der NS-Zeit 4.5. NS-Terror in den Unterweserstädten 4.6. Judenverfolgung 4.7. Kriegsende in Wesermünde und Bremerhaven 5. Abschnitt B: Besetztes Land 5.1. Alliierte Verhandlungen/Besatzungspolitik 5.2. Amerikanische Besatzungszone 5.3. Enklave Bremen 5.4. Amerikaner in Bremerhaven/Wesermünde 6. Abschnitt C: Polizeiaufbau in Wesermünde/Bremerhaven 6.1. Dezentralisierung 6.1.1. Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde 6.1.2. Organisation der Polizei in Wesermünde 6.1.3. Verwaltungspolizei in Wesermünde 6.1.4. Polizei in Bremerhaven 6.2. Entmilitarisierung 6.2.1. Bewaffnung der Polizei 6.2.2. Uniform 6.2.3. Verhalten 6.3. Entnazifizierung 6.3.1. Entnazifizierung in der US-Zone 6.3.2. Entnazifizierung in Wesermünde 6.3.3. Entnazifizierung in der Polizei Wesermünde 6.3.4. Aufhebung der NS-Gesetzgebung 6.4. Demokratisierung 6.4.1. Demokratisierung in der US-Zone 6.4.1. Zuständigkeiten und Aufgaben der Polizei 6.4.2. Gewaltenteilung 6.4.4. Einstellungen und Personalbestand 6.4.5. Ausbildung 6.4.6. Weibliche Polizei 6.5. Verkehrssicherheitsarbeit in Wesermünde 6.6. überfall- und Verkehrsunfallkommando 6.7. Berichtwesen 6.7.1. Berichte an die Militärregierung im Detachment G1C2 6.7.2. Berichte an den Oberbürgermeister in Wesermünde 6.7.3. Tägliche Lagemeldungen/Kriminalitätsberichte 7. Abschnitt D: Kommunale Verwaltung 7.1. Gründung des Bundeslandes Bremen 7.1.1. Eigenständigkeit Wesermündes/Bremerhavens 7.1.2. Ortspolizeibehörde Bremerhaven 7.1.3. Stadtbremisches überseehafengebiet 7.2. Die Entwicklung der Ortspolizeibehörde Bremerhaven 7.2.1. Organisationsstrukturen 7.2.2. Zusammenarbeit mit der MP 7.2.3. Aufgaben und Zuständigkeiten 7.2.4. örtliche Zuständigkeit 7.2.5. Präventionsarbeit 7.2.6. Selbstverständnis 7.2.7. Corporate Design 8. Fazit 9. Abkürzungsverzeichnis 10. Literatur-/ Quellenverzeichnis
Safety and Security Governance – Kommunale Politik der Inneren Sicherheit aus der Perspektive des Governance-Ansatzes
Verena Schulze
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-202-2
Preis: 27,90 EUR
268 Seiten
Seit den frühen 1990er Jahren haben sich Kriminalpräventive Räte, Ordnungspartnerschaften und andere sicherheitspolitische Gremien in den Kommunen entwickelt. Zumeist unter Einbindung und Führung durch Polizei und Stadtverwaltung agieren hier Vertreter verschiedener Behörden und Organisationen um mittels Kommunikation, Koordination und Kooperation die lokale Sicherheit und/oder das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu verbessern. Sozialwissenschaftliche Untersuchungen dieser Gremien befassten sich zunächst mit der Verbreitung, Akteurskonstellation und Maßnahmegestaltung, später kamen qualitativ angelegte Studien hinzu, die untersuchten, wie sich die internen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse in derartigen Gremien darstellen. Schnell wurde deutlich, dass komplexe Interdependenzbeziehungen bestehen, asymmetrische Machtkonstellationen vorzufinden und mikropolitische Arrangements beobachtbar sind, dass insgesamt heterogene Strukturen und Gestaltungsprozesse die Szenen prägen.
Vor diesem Hintergrund untersucht Verena Schulze in ihrer Studie „Safety and Security Governance. Kommunale Politik der Inneren Sicherheit aus der Perspektive des Governance-Ansatzes“ kommunale kriminalpräventive Gremien aus einer steuerungstheoretischen Perspektive. Auf der Basis des allgemeinen Governance-Begriffs wird ein spezifischer Safety and Security Governance-Begriff bestimmt und kritisch reflektiert. Anhand ausgewählter Fallstudien wird untersucht, wie sich die Steuerungstätigkeit derartiger Gremien darstellt bzw. darstellen kann und wie es um die Legitimität und Effektivität der dort entwickelten Sicherheitsarbeit steht.
Inhalt Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 1 Governance in einem hoheitlichen Politikfeld? 1.1 Zentrale Forschungsfragen und Zielsetzungen 1.2 Forschungskontext: das Projekt „KoSiPol“ 1.3 Forschungsstand 1.3.1 Governance 1.3.2 Kommunale Sicherheitspolitik 1.3.3 Forschungsbedarf und eigener Beitrag 1.4 Aufbau der Arbeit 2 Forschungsdesign 2.1 Theoretischer Zugang 2.1.1 Governance 2.1.2 Politikfeldanalye 2.1.3 Akteurszentrierter Institutionalismus 2.1.4 Elemente der qualitativen Netzwerkanalyse 2.2 Methoden empirischer Sozialforschung 2.2.1 Die Fallstudien 2.2.2 Problemzentrierte Interviews 2.2.3 Dokumentenanalyse 3 Kooperative kommunale Sicherheitspolitik 3.1 Innere Sicherheit als Politikfeld 3.1.1 Innere Sicherheit auf kommunaler Ebene 3.1.2 Akteure kooperativer kommunaler Sicherheitspolitik 3.2 Theoretische Bezugspunkte 3.2.1 Kriminalprävention 3.2.2 Subjektive Sicherheit 3.3 Formale Vorgaben 4 Der Governance-Ansatz 4.1 Allgemeines 4.1.1 Herkunft 4.1.2 Theoretische Einordnung: Politische Steuerung 4.1.3 Bedeutung und Systematisierungsaspekte 4.2 Local Governance 5 Safety and Security Governance: Governance in der kooperativen kommunalen Sicherheitspolitik 5.1 Sicherheit - Security und Safety 5.1.1 Exkurs: Der erweiterte Sicherheitsbegriff 5.1.2 Safety und Security 5.1.3 Safety and Security Governance 6 Ausgestaltungen von Safety and Security Governance 6.1 Die Governance-Perspektive als Analyseinstrument 6.2 Strukturen 6.2.1 Dimension und Analysekategorien 6.2.2 Governance-Strukturen in den Fallstudien 6.2.3 Governance-Strukturen und politische Steuerung 6.3 Prozesse 6.3.1 Dimension und Analysekategorien 6.3.2 Governance-Prozesse in den Fallstudien 6.3.3 Governance-Prozesse und politische Steuerung 6.4 Output 6.4.1 Dimension und Analysekategorien 6.4.2 Output in den Fallstudien 6.4.3 Output und politische Steuerung 7 Schlussfolgerungen aus und für Safety and Security Governance 7.1 Inhaltliche Ebene 7.1.1 Effektivität 7.1.2 Legitimität 7.2 Theoretische Ebene 7.2.1 Veränderungen in der Steuerungstätigkeit? 7.2.2 Safety and Security Governance reloaded 7.2.3 Möglichkeiten und Grenzen von Governance als Forschungsansatz 8 Schlussbetrachtung: Safety and Security Governance kompakt 8.1 Zielsetzungen und Ergebnisse 8.1.1 Safety and Security Governance als politikwissenschaftlicher Governance-Ansatz für die kooperative Sicherheitspolitik auf Ebene der Kommune 8.1.2 Ausgestaltungen von Safety and Security Governance 8.1.3 Effektivität und Legitimität von Safety and Security Governance 8.2 Kritische Würdigung des Forschungsdesigns 8.3 Ausblick für die weitere Forschung 8.4 Empfehlungen für die Praxis Literatur
Politische Bildung und Polizei Normative Grundlagen und Gestaltung der Bildungspraxis
Philipp Kuschewski
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 978-3-86676-732-4
Preis: 38,90 EUR
459 Seiten
In der bundesdeutschen Demokratie obliegt dem staatlichen Gewaltmonopol eine besondere Verantwortung für den Schutz des Staates, der Gesellschaft und eines jeden Menschen. Vor diesem Hintergrund benötigen Polizistinnen und Polizisten neben rechtlichen und polizeifachlichen Kenntnissen auch politische Bildung, welche sie befähigt, Urteilsfähigkeit zu entwickeln, um polizeiliche Anforderungssituationen kritisch reflektiert in ihrem politisch gesellschaftlichen Kontext zu verstehen und die Menschenwürde achtend im Sinne der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu handeln.
Die vorliegende Untersuchung setzt sich insofern zuerst mit den normativen Anforderungen auseinander, welche an die polizeilich-politische Aus- und Fortbildung gestellt werden. Mittels einer empirischen Betrachtung wendet sie sich weiterhin der Praxis der Bildungsarbeit und möglicher Optimierungspotentiale zu. Die gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend in den (eingangsabgesteckten) normativen Kontext eingeordnet und daran orientiert bewertet. Dabei geht es insgesamt immer auch um die Akteurinnen/Akteure der polizeilich-politischen Bildung sowie Fragen ihres Zusammenwirkens. Im Fokus stehen zudem relevante Kompetenzen, Themenfelder und Methoden der Bildungsarbeit.
Inhalt:
1 Problemhintergrund, Konzept und Gang der Untersuchung
1.1 Themenrelevanz und -eingrenzung
1.2 Erkenntnisleitendes Interesse
1.3 Anmerkungen zum Forschungsstand
1.4 Methodische Überlegungen
1.5 Der Ablauf der Untersuchung
2 Einordnung und normative Rahmung der Untersuchung
2.1 Politische Bildung – Eine allgemeine Betrachtung
2.2 Grundlegende polizeispezifische Verortung politischer Bildung
2.3 Erwartungen an die Polizei in der Demokratie
2.4 Anforderungen an die politische Bildung der Polizei
2.5 Zwischenfazit
3 Akteurinnen und Akteure auf dem Feld der polizeilichpolitischen Bildung
3.1 Polizeiliche Zielgruppen – Die Nachfrageseite politischer Bildung
3.2 Akteurinnen und Akteure auf der Anbietendenseite polizeilich-politischer Bildung
3.3 Kooperationen von polizeilichen und nichtpolizeilichen Akteurinnen/Akteuren der politischen Bildung
3.4 Zusammenfassende Gedanken und Spiegelung der Erkenntnisse am normativen Rahmen der Untersuchung
4 Kompetenzen – Die Ziele polizeilich-politischer Bildung
4.1 Lehren, Lernen und Kompetenzen – Die Ausgangslage
4.2 Akteurinnen-/Akteurs-Perspektiven I: Polizeiliche Zielgruppen
4.3 Akteurinnen-/Akteurs-Perspektiven II: Lehrende und Angehörige der strategischen Ebene
4.4 Zusammenfassende Gedanken und Spiegelung der Erkenntnisse am normativen Rahmen der Untersuchung
5 Themenfelder – Die Inhalte polizeilich-politischer Bildung
5.1 Lehren, Lernen und Themenfelder – Die Ausgangslage
5.2 Akteurinnen-/Akteurs-Perspektiven I: Polizeiliche Zielgruppen
5.3 Akteurinnen-/Akteurs-Perspektiven II: Lehrende und Angehörige der strategischen Ebene
5.4 Zusammenfassende Gedanken und Spiegelung der Erkenntnisse am normativen Rahmen der Untersuchung
6 Methoden – Die Formate polizeilich-politischer Bildung
6.1 Lehren, Lernen und Methoden – Die Ausgangslage
6.2 Akteurinnen-/Akteurs-Perspektiven I: Polizeiliche Zielgruppen
6.3 Akteurinnen-/Akteurs-Perspektiven II: Lehrende und Angehörige der strategischen Ebene
6.4 Zusammenfassende Gedanken und Spiegelung der Erkenntnisse am normativen Rahmen der Untersuchung
Psychische Gesundheit und Suizidprophylaxe in der Polizei
Andrea Fischbach, Philipp W. Lichtenthaler & Sabine Fink (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-617-4
Preis: 24,90 EUR
196 Seiten
Aufgaben und Anforderungen in der Polizei sind vielfältig, herausfordernd und häufig „stressig“. Psychische Erkrankungen aufgrund von Stressbelastungen haben in allen Berufsfeldern in Deutschland zugenommen – die Polizei ist hier keine Ausnahme. Die Arbeits- und Organisationspsycholog*innen in den Polizeien stellen sich dem täglichen Anspruch, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit in der Polizei nachhaltig zu fördern. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist es nötig, stets aktuelles Wissen und Erfahrungen zum Thema Gesundheit in der Polizei zu erlangen.
Dieser Band soll dazu dienen, empirische Untersuchungen, aktuelle Konzepte und innovative Interventionsprogramme zum Thema psychische Gesundheit und Suizidprophylaxe in der Polizei darzustellen und einen Austausch der Polizeien zu diesem Thema zu fördern.
Inhalt:
ORGANISATIONS- UND ARBEITSGESTALTUNG
Kapitel 1
Psychische Gesundheit in der Polizei: Die Niederlande und Deutschland im Vergleich
Wilmar Schauefli, Andrea Fischbach & Philipp W. Lichtenthaler
Kapitel 2
Die Problematik der Wiederaufnahme des Polizeidienstes nach einer psychischen Erkrankung
Knut Latscha & Lisa Haag
Kapitel 3
Zwischen Verständnis und Genervt sein - Zur Rolle von Führungskräften im Umgang mit psychisch beeinträchtigten Mitarbeiter*innen innerhalb der Polizei
Jürgen Biedermann
Kapitel 4
Braucht die Polizei noch praktizierende Einsatzpsychologen?
Hans Peter Schmalzl
Kapitel 5
Modellbasierte Situations- und Prozessanalysen in Einsatzteams: Ansatzpunkte zur Messung, Reflexion und Veränderung
Mona Rynek & Thomas Ellwart
PRÄVENTION UND INTERVENTION
Kapitel 6
Psychisch belastete Polizeibeamt*innen: Wie geht die Polizei damit um?
Marc Stein & Jennifer Heuschling
Kapitel 7
Chancen und Grenzen einer über die Polizei hinausgehenden Netzwerkarbeit
Beate Drevs & Edeltraud Seeger
Kapitel 8
Angstbewältigungstraining im Unterricht an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz
Frank Hallenberger
Kapitel 9
Zielgruppenspezifische Angebote innerhalb der Polizei – Gruppengespräche für Männer als Teil der Verhältnisprävention
Edeltraud Seeger
Kapitel 10
Tai Chi in der Polizei – mentale Vorbereitung zur Förderung einsatzkompetenten Verhaltens
Bernd Körber & Detlef Schmidt
SUIZID UND SEINE FOLGEN
Kapitel 11
Suizidalität und Suizidprävention in der Polizei
Sabine Fink
Kapitel 12
Die Polizei, eine suizidgefährdete Berufsgruppe?
Marc Stein
Kapitel 13
Suizidvorsorge in der Polizei – Teil der Führungsaufgabe?!
Thorsten Porsch & Robert Herrmann
Autor*innenverzeichnis
Öffentliche Sicherheit durch Stadtplanung
Martin H. W. Möllers
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-854-3
Preis: 29,80 EUR
144 Seiten
Jahrbuch Öffentliche Sicherheit – Sonderband 26
Deutschland erfährt derzeit einen gesellschaftlichen Wandel, der sozioökonomisch durch Globalisierung und demographische Altersverschiebungen besondere Ausprägungen hat und sich stadtgeographisch durch einen zunehmenden Verfall einzelner Wohn- und Industriequartiere in den Städten darstellt. Besonders negativ betroffen scheinen suburbane Gemeinden mit 40.000 bis 60.000 Einwohnern zu sein, die am Rande von Ballungsräumen liegen. Darüber hinaus sind in jüngster Zeit Aspekte der öffentlichen Sicherheit zu berücksichtigen, welche die Stadtentwicklungsplanung beeinflussen. Städteplaner müssen sich darüber im Klaren sein, welche Akteure die Sicherheit einer Stadt beeinträchtigen und welche Behörden für die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit in Aktion treten. Schließlich sind auch „Lebensrisiken“ zu berücksichtigen, die, wie 2020 der Ausbruch der weltweiten Pandemie des Corona-Virus, die ganz Europa lahmlegte, sowie Flüchtlingsdramen, wie sie von der türkischen Regierung vorsätzlich ausgelöst wurden, indem Hunderte Menschen mit Bussen an die Grenzen zu Europa verfrachtet wurden, brachte in Europa somit eine besondere Problemlage, die in Deutschland auch Auswirkungen auf kommunale Planungen hatte, weil es neue Unterkünfte bedurfte. Diese Situation verschärfte sich schließlich durch den brutalen Überfall der russischen Armee auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022. Am 10. Oktober 2023 griff überraschend die Hamas Israel an. Seitdem ist im Nahen Osten ebenfalls Krieg. Diese Entwicklungen beeinträchtigen die Stadtplanungen auch in Deutschland erheblich. Denn Krankenhäuser werden überlastet, mehr Flüchtlinge kommen ins Land, die beherbergt werden müssen, und Unterstützungsmaßnahmen für die Opfer der Angriffskriege werden notwendig. Die darauffolgenden Maßnahmen bringen „Lebensrisiken“, welche die „Freiheit“ beschränken und den Staat und die Kommunen Maßnahmen ergreifen lassen, die der „Sicherheit“ dienen sollen.
Die hier vorgelegte Abhandlung untersucht und thematisiert daher Möglichkeiten und Grenzen politisch-administrativer Steuerung von Stadtentwicklungsprozessen in solchen suburbanen Gemeinden.
Inhalt:
Vorwort
1 Allgemeine Einführung in das Thema
2 Theoretische Grundlagen für Forschungsprojekte zur Gemeinde- und Stadtentwicklung
2.1 Der soziologische, politikwissenschaftliche und der staatsrechtliche Gemeindebegriff
2.2 Der Rahmen gemeindlichen Handelns
2.3 Aufgaben und Ziele der kommunalen Neugliederung am Beispiel Nordrhein-Westfalens in den Jahren 1967 bis 1975
2.4 Die politischen Strukturen des gesellschaftlich-politischen Prozesses
2.5 Stadtentwicklungsprozesse in Metropolen sowie in historisch gewachsenen Groß- und Mittelstädten der Bundesrepublik Deutschland
2.6 Die leitende Fragestellung für Untersuchungen zu Gemeindeentwicklungsprozessen
3 Analyse der Bedingungen für urbane Veränderungs- und Umstrukturierungsprozesse
3.1 Die Regulationstheorie als Erklärungsmodell des langfristigen wirtschaftlich-gesellschaftlichen Wandels
3.2 Die Gestaltung des Lebensraums als zentrale Aufgabe der Kommunalpolitik
3.3 Die Phasen der Verarbeitung politischer Probleme
3.4 Das Beziehungsgeflecht der politischen Akteure in der Gemeinde und die Instrumente politischer Gestaltung
3.5 Die Handlungs- und Entscheidungsspielräume der Gemeindepolitik
3.6 Ökonomische Standortanforderungen und -orientierungen
3.7 Das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden am Beispiel Nordrhein-Westfalens
3.8 Die Entwicklung der finanziellen Situation der Gemeinden seit den 1970er Jahren am Beispiel Nordrhein-Westfalens
4 Das Phänomen ,Bedrohung der öffentlichen Sicherheit‘ zur Berücksichtigung bei der Stadtentwicklungsplanung
4.1 Die Akteure, die ein friedliches Zusammenleben beeinträchtigen oder sogar verhindern
4.2 Die Akteure, die zum Netzwerk der Sicherheitspolitik gehören
4.3 Das politisch-institutionelle Umfeld der öffentlichen Sicherheit
4.4 Das korrespondierende politische Umfeld der öffentlichen Sicherheit
4.5 Die Behörden des staatlichen Gewaltmonopols zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit
4.6 Gefahrenabwehr und Strafverfolgung bei Polizei und Staatsanwaltschaft
4.7 Die Zentralregister als Instrumente für die Innere Sicherheit
4.8 Die Nachrichtendienste in Bund und Ländern und ihre Strukturen
4.9 Die Katastrophenschutzbehörden des Bundes und der Länder sowie Bundessicherheitsbehörden
5 Besondere Problemlagen mit Auswirkungen auf kommunale Planungen
5.1 Das ,Lebensrisiko‘ und die Interdependenz von ,Freiheit‘ und ,Sicherheit‘
5.2 Die staatliche ,Garantie‘ einer öffentlichen Sicherheit und das (wahrgenommene) Lebensrisiko
5.3 Maßnahmestrategien im Feld transnationaler Terrorismus in Europa
5.4 Das ,Sicherheitsgefühl‘ der Bevölkerung als verteidigungswürdiges Schutzgut des Staates
5.5 Zustimmungsstrategien zur Durchsetzung von gewünschten staatlichen Maßnahmen
5.6 Zusammenfassung und Ausblick auf Maßnahmestrategien im Feld transnationaler Terrorismus in Europa
6 Folgerungen aus der Bedingungsanalyse städtischer Veränderungs- und Umstrukturierungsprozesse für empirische Untersuchungen
6.1 Inhaltliche Vorgaben in einer empirischen Untersuchung
6.2 Methodische Grundlagen zur Organisation einer Untersuchung zur Stadtentwicklung
Verbot der Hells Angels Eine Analyse der Wirksamkeitseffekte strafrechtlicher Verbotsnormen am Beispiel des Hamburger Charters
Jana Frauen
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-169-8
Preis: 19,80 EUR
139 Seiten
Es vergeht kaum eine Woche, in der es keine erneuten Pressemeldungen über den sogenannten ’Rockerkrieg’ und die Gefährlichkeit der Hells Angels gibt – häufig verbunden mit der Forderung von Verboten eben dieser Gruppierungen. Doch was ist eigentlich die Funktion von Verboten? Wann wirkt eine Norm und wann kann überhaupt von einer Wirkung oder Geltung gesprochen werden? Welche Faktoren begünstigen eine Wirksamkeit, welche protegieren eine Normverletzung? Und wer sind eigentlich die Hells Angels? Bewirken Verbote bei dieser Subkultur überhaupt etwas? Welche Wirksamkeitseffekte zeigte das Verbot des Hamburger Hells Angels Motorcycle Club im Jahr 1983?
Diese Analyse besteht aus einem rechtstheoretischen Teil - Begriff, Funktion, Wirksamkeit, Effektivität einer Rechtsnorm -, einem soziologischen Part -, Darstellung der Subkultur Hells Angels - sowie einer Verknüpfung beider Bereiche mit einem kriminalsoziologischen Ansatz, dem Hamburger Verbot und dessen Wirksamkeitseffekte sowie dem Ausblick auf die Möglichkeit eines bundesweiten Verbotes.
1 EINLEITUNG 2 STRAFRECHTLICHE VERBOTSNORMEN 2.1 BEGRIFFSBESTIMMUNG 2.2 FUNKTIONEN 2.3 WIRKSAMKEIT & EFFEKTIVITäT 2.3.1 Wirksamkeitsfaktoren 2.3.2 Dimensionen der Wirksamkeit 2.3.3 Normenabweichung 3 DIE HELLS ANGELS 3.1 VOM KLEINEN MOTORRADCLUB ZU GLOBAL PLAYERS 3.1.1 Entstehung 3.1.2 Charakteristika 3.1.3 Strukturen & Organisation 3.2 DIE HELLS ANGELS IN DEUTSCHLAND 3.2.1 Die Hells Angels in der medialen öffentlichkeit 3.2.2 Phasen & Maßnahmen von Polizei und Justiz 3.2.3 Das Hamburger Charter 4 DAS VERBOT DES HAMBURGER CHARTERS 4.1 HINTERGRüNDE 4.2 RECHTLICHE VORAUSSETZUNGEN 4.2.1 Verbot nach § 129 StGB 4.2.2 Verbot nach § 20 VereinsG 4.3 INHALT & DURCHSETZUNG 4.4 WIRKSAMKEITS-EFFEKTE 4.4.1 Wirksamkeit & Repressionsfolgen 4.4.2 Problematische Effekte 4.4.3 Gründe für die Wirksamkeitseffekte 4.4.4 Bewertungen 5 RÉSUMÉ 6 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNISSE 7 ANHANG 7.1 GLOSSAR 7.2 GESETZESTEXTE 7.2.1 Gesetz zur Regelung des öffentlichen Vereinsrechts (Vereinsgesetz) 7.2.2 Auszüge aus dem Strafgesetzbuch 7.2.3 Auszüge aus dem Grundgesetz
Polizeiorganisation im Wandel: Die Evaluation der Polizeireform in Bayern
Gerd Neubeck, Udo Münch, Dieter Schneider, Antonio Vera, Jörg Ziercke & Klaus Zuch
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-342-5
Preis: 22,90 EUR
201 Seiten
Wichtige Entwicklungen wie der demografische Wandel, die Globalisierung und der rasante technische Fortschritt haben im Zusammenspiel mit der Finanzmittelknappheit der öffentlichen Hand in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass öffentliche Organisationen im Allgemeinen und die Polizeien des Bundes und der Länder regelmäßig umfassende Reformen ihrer Organisationsstrukturen und -prozesse umsetzen mussten. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einer solchen Reorganisation, nämlich der Polizeireform in Bayern in den Jahren 2006 bis 2009.
Dabei handelt es sich nicht um eine „klassische“ wissenschaftliche Studie, sondern um das Ergebnis einer Evaluation der in der Bayerischen Polizei durchgeführten Reformmaßnahmen. Die Autoren der vorliegenden Arbeit haben als Mitglieder einer Expertenkommission die durchgeführten Reformmaßnahmen sowie die davon betroffenen Organisationsstrukturen und die Arbeitsprozesse vor und nach der Reorganisation auf der Grundlage von zahlreichen Ortsbegehungen, Einzel- und Gruppengesprächen sowie einer fragebogengestützten Selbstevaluation sämtlicher Präsidien sowie des Landeskriminalamts analysiert, bewertet und Handlungsempfehlungen gegeben. Insofern liefert diese Arbeit nicht nur wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Frage, wie moderne Organisationsgestaltung in der Polizei des 21. Jahrhunderts aussehen kann, sondern auch interessante Einblicke in die praktische Umsetzung von Organisationsreformen im öffentlichen Sektor.
Inhalt: INHALTSVERZEICHNIS ABKüRZUNGSVERZEICHNIS VORWORT A MANAGEMENTFASSUNG 1 VORBEMERKUNGEN 2 FESTSTELLUNGEN DER KOMMISSION 2.1 Arbeitsfeld „Neue Organisationsstruktur“ 2.2 Arbeitsfeld „Dienststelle Polizeipräsidium (neu)“ 2.3 Arbeitsfeld „Basisdienststellen der Schutz- und Kriminalpolizei“ 2.4 Arbeitsfeld „Einsatzzentrale (neu)“ 2.5 Arbeitsfeld „Kriminaldauerdienst“ 2.6 Arbeitsfeld „Kriminalpolizeiinspektionen mit Zentralaufgaben“ 2.7 Arbeitsfeld „Operative Ergänzungsdienste/Technische Ergänzungsdienste“ 2.8 Arbeitsfeld „Bayerisches Landeskriminalamt“ 2.9 Arbeitsfeld „Bayerische Bereitschaftspolizei“ 2.10 Arbeitsfeld „Bayerisches Polizeiverwaltungsamt“ 2.11 Arbeitsfeld „Zusammenarbeit mit externen Stellen“ 3 FAZIT B BERICHT DER EXPERTENKOMMISSION 1 DIE POLIZEIREFORM IN BAYERN 1.1 Politische Reformziele 1.2 Grobbeschreibung der Reformmaßnahmen 1.3 Wesentliche Reformmaßnahmen 1.4 Einzelmaßnahmen 2 EVALUATION DER POLIZEIREFORM IN BAYERN 2.1 Auftrag der Kommission 2.2 Zusammensetzung der Kommission 2.3 Arbeitsfelder und Zuständigkeiten 2.4 Methodik 2.5 Arbeitsweise der Kommission 3 ERGEBNISSE DER EVALUATION 3.1 Arbeitsfeld „Neue Organisationsstruktur“ 3.1.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.1.2 Aktueller Stand 3.1.3 Erfahrungen 3.1.4 Bewertung und Empfehlung 3.2 Arbeitsfeld „Dienststelle Präsidium (neu)“ 3.2.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.2.2 Aktueller Stand 3.2.3 Erfahrungen 3.2.4 Bewertung und Empfehlung 3.3 Arbeitsfeld „Basisdienststellen der Schutz- und Kriminalpolizei“ 3.3.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.3.2 Aktueller Stand 3.3.3 Erfahrungen 3.3.4 Bewertung und Empfehlung 3.4 Arbeitsfeld „Einsatzzentrale (neu)“ 3.4.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.4.2 Aktueller Stand 3.4.3 Erfahrungen 3.4.4 Bewertung und Empfehlung 3.5 Arbeitsfeld „Kriminaldauerdienst“ 3.5.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.5.2 Aktueller Stand 3.5.3 Erfahrungen 3.5.4 Bewertung und Empfehlung 3.6 Arbeitsfeld „Kriminalpolizeiinspektionen mit Zentralaufgaben“ 3.6.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.6.2 Aktueller Stand 3.6.3 Erfahrungen 3.6.4 Bewertung und Empfehlung 3.7 Arbeitsfeld „Operative Ergänzungsdienste/Technische Ergänzungsdienste“ 3.7.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.7.2 Aktueller Stand 3.7.3 Erfahrungen 3.7.4 Bewertung und Empfehlung 3.8 Arbeitsfeld „Bayerisches Landeskriminalamt“ 3.8.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.8.2 Aktueller Stand 3.8.3 Erfahrungen 3.8.4 Bewertung und Empfehlung 3.9 Arbeitsfeld „Bayerische Bereitschaftspolizei“ 3.9.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.9.2 Aktueller Stand 3.9.3 Erfahrungen 3.9.4 Bewertung und Empfehlung 3.10 Arbeitsfeld „Bayerisches Polizeiverwaltungsamt“ 3.10.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.10.2 Aktueller Stand 3.10.3 Erfahrungen 3.10.4 Bewertung und Empfehlung 3.11 Arbeitsfeld „Zusammenarbeit mit externen Stellen“ 3.11.1 Reformmaßnahmen und -ziele 3.11.2 Aktueller Stand 3.11.3 Erfahrungen 3.11.4 Bewertung und Empfehlung 4 FAZIT 4.1 Zusammenfassende Bewertung 4.2 Zentrale Feststellungen und Empfehlungen 4.3 Schlusswort VERWENDETE LITERATUR ANHANG
Nebenrealitäten - Jugendgewalt aus Zukunftsangst 2. Auflage
Reinhart Lempp
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-3-86676-077-6
Preis: 24,90 EUR
154 Seiten
Reinhart Lempp legt in diesem Buch innovative Thesen zur aktuellen Zunahme der Gewalttätigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor. Aus dem Blickwinkel seines Kinder- und Jugendpsychiatrischen Lebenswerks und mit seiner umfassenden Erfahrung als Gerichtsgutachter beleuchtet er dabei das Phänomen der Nebenrealitäten als die menschliche Fähigkeit, sich in eine Phantasie-, Gedanken- oder Glaubenswelt zurückzuziehen. Dabei zeigt er auf, dass diese Nebenrealitäten zum Teil auf Zukunftsängsten aufbauen und bei schweren Gewalttaten Jugendlicher eine wesentliche Rolle spielen.
Inhalt: Einführung 1. Einordnung der Grundgedanken in die wissenschaftliche Diskussion 1.1 Zunahme von Jugendgewalt 1.2 Neue Formen der Gewaltkriminalität 1.3 School Shootings 2. Zukunftsangst und Gewalt 2.1 Der Blick nach vorn 2.2 Angst vor der Zukunft 2.3 Neue ängste von Eltern und Jugendlichen 2.4 Pubertäre Störungen als Folge der Zukunftsangst 2.5 Aggression als Folge der Zukunftsangst 3. Konkurrenz der Realitäten 3.1 Erleben der Wirklichkeit 3.2 Entstehung des Realitätsbezuges 3.3 Nebenrealität und Wahn 3.4 Voraussetzungen für die Nebenrealität 4. Formen der Nebenrealität 4.1 Ziel der baldigen Verwirklichung 4.2 Befriedigende und entlastende Tagträume 4.3 Geteilte Wirklichkeiten 4.4 Bedingungen und Ausdrucksformen der Nebenrealitäten 5. Gemeinsame Nebenrealitäten 5.1 Nebenrealitäten in der Wissenschaft 5.2 Nebenrealitäten in der Politik 5.3 Nebenrealitäten in Religionen 5.4 Nebenrealitäten und die Medien 6. Kriminologische Bedeutung der Nebenrealität 6.1 Fallbeispiel Erfurt 6.2 Bedeutung der Bildmedien 6.3 Information durch Bildmedien 6.4 Gefahren durch Bildmedien 6.5 Gewalttaten durch überidentifizierung 6.6 Unterschiedliche Grade der Nebenrealitäten bei Tötungsdelikten 6.7 Zusammenfassung der Bedeutung von Nebenrealitäten 7. Folgerungen 7.1 Folgerungen für Erziehung und Schule 7.2 Neue Zukunftsangst Literatur
Von der Staats- zur Bürgerpolizei? Empirische Studien zur Kultur der Polizei im Wandel
Carsten Dübbers
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN: 978-3-86676-411-8
Preis: 22,80 EUR
245 Seiten
Schriften zur Empirischen Polizeiforschung, Band 19
Die Kultur der Polizei wird sowohl in der Polizeiwissenschaft, als auch in den Medien vielschichtig betrachtet. Insbesondere nach übergriffen werden als Paradigmen geltende Vorstellungen über die Polizei rezipiert, so z.B. Korpsgeist, gewaltbetonende Männlichkeit und „Crime Fighter“. Fragt man nach der empirischen Basis für diese Aussagen so stellt man fest, dass sich die zumeist qualitativen Studien insbesondere auf Forschungen Peter K. Mannings im anglo-amerikanischen Raum und auf Rafael Behr im Deutschen Raum beziehen.
Diese Arbeit zeigt im Rahmen einer quantitativ empirischen Studie in der Kölner Polizei, dass durch verschiedene gesellschaftliche Prozesse, u.a. der Akademisierung der Polizei, die zentralen Werte der Polizeikultur sich verschieben und lädt dazu ein, die Konzepte neu zu denken und sich auf die „Next Generation“ der Polizei einzustellen.
Kontextuiert wird die Arbeit durch eine politische Rahmung, welche den Weg von einer Staatspolizei zu einer modernen Bürgerpolizei, die eine andere Kultur voraussetzt, zeichnet.
Inhalt: I. Danksagung 1. Einleitung 2. Staats- und Bürgerpolizei 2.1 Begriffliche Klärungen 2.1.1 Staatspolizei 2.1.2 Bürgerpolizei 2.1.3 Primat der Politik oder Primat des Rechts? 2.2 Kulturelle Identität einer Bürgerpolizei 2.3 Zwischenfazit 3. Forschungsstand zur Kultur der Polizei 3.1 Organisationskultur und organisationale Subkulturen 3.2 Polizei- und Polizistenkultur 3.2.1 Polizeikultur (Police Culture) 3.2.2 Polizistenkultur (Cop Culture) 3.3 Weitere Forschungen zur Kultur der Polizei 3.4 Staatspolizeiliche Polizeikultur oder bürgerpolizeiliche Polizistenkultur? 3.5 Kurzzusammenfassung 4. Soziologische Grundlagen von Polizei- und Polizistenkultur 4.1 Persönlichkeit und Sozialisation 4.2 Habitus und das Unterfeld Polizei 4.3 Veränderungen in den Herkunftsmilieus von Polizeibeamten 4.4 Sozialisation in der Organisation Polizei 4.5 Kurzzusammenfassung 5. Empirische Erhebungen 5.1 Das Feld Polizei 5.2 Methode und Entwurf einer Untersuchungsfragestellung 5.2.1 Untersuchungsfragestellung 5.2.2 Durchführung der Befragung nachGEfragt 2011 5.2.3 In nachGEfragt untersuchte Dienststellen 5.2.4 Operationalisierung der Untersuchungsfragestellungen 5.3 Methode und Durchführung bisheriger Befragungen 5.3.1 POLIS-Studie 1999/2002 5.3.2 Studie Dübbers 2009 6. Auswertung des quantitativen Materials 6.1 Führungskräfte 6.2 Polizistinnen und Polizisten 6.3 Altersbedingte Einstellungsveränderungen 6.4 Auswirkungen durch Arbeitszeitmodelle 6.5 Unterschiedliche Dienststellen im Vergleich 6.5.1 Vergleich aller Wachen 6.5.2 Pool vs. feste Dienstgruppe 6.6 Herkunft der Polizeibeamten und Akademisierung der Polizei 6.7 Zeitreihenvergleich 6.8 Messskala für Dienststellenkulturen in der Polizei 7. Reflexion der empirischen Auswertung 7.1 Kontext- oder Herkunftseffekt? 7.2 Akademisierung 7.3 Organisations- und Struktureffekte 7.4 Abkehr von der Dichotomie von Polizei- und Polizistenkultur 7.5 Gewalt als kulturformender Faktor 7.6 Paradigmenwechsel der Kultur der Polizei und Aussagekraft bisheriger Forschungsergebnisse für die Gegenwart 7.7 Möglichkeiten und Grenzen der Prävention von polizeilichen Gewaltübergriffen 7.8 Zwischenfazit 8. Ansätze für die (Weiter-)Entwicklung der neuen Kultur der Polizei 8.1 Entwicklung neuer Führungskonzepte 8.2 Weiterentwicklung der Kultur unter bürgerpolizeilichen Prämissen 8.3 Polizeibeauftragter 8.4 Kennzeichnungspflicht 9. Fazit 10. Diskussion und Ausblick
Islamische Friedensrichter in Deutschland Eine Paralleljustiz?
Timo Blankenhorn
Erscheinungsjahr: 2017
ISBN: 978-3-86676-523-8
Preis: 16,80 EUR
96 Seiten
In dem Mittelpunkt von politischen und gesellschaftlichen Diskussionen drängen sich immer mehr Themen über ausländische Familienclans, arabische Großfamilien und abgeschottete Parallelgesellschaften. Diese Publikation untersucht dabei das eher randständige Phänomen des Islamischen Friedensrichters in Deutschland, welches jedoch immer mehr an politischer Bedeutung gewinnt. Islamische Friedensrichter sind Privatpersonen, welche Konflikte zwischen verschiedenen Streitparteien regeln. Dem Wirken von Friedensrichtern ist Heimlichkeit immanent, weshalb die Streitigkeiten oftmals nicht in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten, sondern im Hintergrund von Familientreffen bewältigt werden. Dabei kommt es oftmals zu Rechtssprüchen, welche im Gegensatz zur deutschen Rechtsordnung stehen und daher unvereinbar mit dem Grundgesetz sind. Illegitime Zwangsmaß- nahmen gegenüber den betroffenen Streitparteien sind keine Seltenheit. Daneben wird durch Kriminologen, Politiker und Juristen zunehmend kritisiert, dass durch die konfliktlösenden Tätigkeiten eine staatsferne Paralleljustiz entstehen kann. Die Frage, wie sich der deutsche Rechtsstaat hierbei verhalten sollte, ist von großer Bedeutung und ein zentraler Punkt dieser Publikation.
Timo Blankenhorn: Der Autor hat den Bachelorstudiengang Polizeivollzugsdienst/Police Service (B.A.) absolviert und hat Berufserfahrung im gehobenen Landespolizeivollzugsdienst.
Inhalt
1. Einleitung – Erkenntnisinteresse
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Der Islam
2.2 Islamisches Recht
2.3 Ehre.
2.4 Rechtsverständnis
3. Der Friedensrichter
3.1 Wer ist der Friedensrichter?
3.2 Ziele des Friedensrichters
3.3 In welchen Fällen kommt es zu einer Streitschlichtung?
3.4 Die Tätigkeit eines Friedensrichters
3.4.1 Wo findet die Schlichtung statt?
3.4.2 Intervention des Friedensrichters
3.4.3 Die Schlichtung und Versöhnung
3.4.4 Maßnahmen gegenüber der Polizei und Justiz
3.5 Finanzielles einer Schlichtung
3.6 Ursprünge der Schlichtung und des Friedensrichters
3.7 Das Phänomen des Friedensrichters in Deutschland
4. Zusammenfassung und Problemfelder
5. Paralleljustiz
5.1 Entsteht durch den Friedensrichter eine Paralleljustiz?
8. Rechtliche Bewertung
8.1 Recht auf Friedensschlichtung
8.2 Straftaten im Zusammenhang mit Friedensrichtern
9. Die deutsche Behörden und der Friedensrichter
9.1 Die deutsche Justiz wendet bereits islamisches Recht an
9.2 Die Anwendung der Scharia in anderen Ländern
9.3 Zusammenarbeit zwischen Friedensrichter und dem deutschen Staat?
9.3.1 Bisherige Vorgehensweise
9.3.2 Anwendung der Schlichtung als Täter-Opfer-Ausgleich?
9.4 Bisherige Maßnahmen gegen das Problem der Paralleljustiz
9.5 Was kann die Polizei / Justiz im Einzelfall tun?
9.5.1 Justiz und Polizei sind zu träge
9.5.2 Vernehmungen
9.5.3 Sachbeweise schaffen
9.5.4 Zeugenschutz
9.5.5 Ermittlungen gegen Friedensrichter
10. Fazit