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Polizeiwissenschaft Fiktion, Option oder Notwendigkeit?
Karlhans Liebl & Eberhard Kühne (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-669-3
Preis: 32,90 EUR
366 Seiten
Die Polizeien der Länder und des Bundes werden bei der Gefahrenabwehr und der Strafverfolgung ständig vor neue und größere Herausforderungen gestellt. Stichworte sind terroristische Bedrohungen, politischer Extremismus, Cybercrime und zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft. Diesem Umstand tragen die Gesetzgeber mit neuen Befugnissen für die Polizei Rechnung. Als Stichworte seien die Vorratsdaten-speicherung, online-Durchsuchungen, der Begriff der „drohenden Gefahr“, das BKA- Gesetz sowie Landes- Polizeigesetze genannt.
Daraus erwachsen Befürchtungen und Bedenken, dass diese erweiterten Befugnisse nicht vollständig grundrechtskonform sind. In diesem Kontext zeigten das Bundes-verfassungsgericht und die Verfassungsgerichte der Länder zum wiederholten Male die Grenzen gesetzgeberischen Handelns auf.
Welche Bedeutung kommt der Polizeiwissenschaft zu, um diese Entwicklungen erfolg- reich zu gestalten? Fünfzehn Autorinnen und Autoren liefern mit ihren Aufsätzen in diesem Buch Antworten auf diese Frage und kommen zu einem klaren Fazit:
Polizei und Gesellschaft brauchen eine beobachtende, gestaltende und kritisch reflektierende Polizeiwissenschaft, die die Aufgaben der Polizei in der Gesellschaft und die dazu erforderlichen Befugnisse bestimmt.
Die Polizei braucht eine Polizeiwissenschaft, die ihre Kompetenzen stärkt und ihren Ressourcenbedarf begründet.
Die Gesellschaft braucht eine Polizeiwissenschaft, die Effizienz und Angemessenheit polizeilichen Handelns bei Gefahrenabwehr und Strafverfolgung auf wissenschaftlicher Grundlage dem politischen Diskurs zugänglich macht.
Mit diesem Buch wird der aktuelle Stand der Polizeiwissenschaft kritisch reflektiert und es werden die Konturen der zu etablierenden Polizeiwissenschaft her-ausgearbeitet.
Inhalt:
Vorwort
Eberhard Kühne & Karlhans Liebl
Der Stellenwert von Theorien in Zeiten der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz – mit Ausblicken auf die Polizeiwissenschaften und Polizeiausbildung
Anton Sterbling
„Polizeiwissenschaft“ als eigenständige Disziplin – historische Entwicklung und Bedeutung
Martin H. W. Möllers
Polizeiwissenschaft als Ermessens- und Führungslehre.
Skizze eines Kontext-Vergleichs
Rainer Prätorius
Forschung für und bei der Polizei – Vermittlungsoption zwischen Notwendigkeit und Fiktion
Esther Jarchow
Über die Polizei forschen oder mit Polizist*innen reden?
Zwei Perspektiven der Polizeiforschung: Möglichkeiten und Konsequenzen.
Nils Zurawski
Digitale und gesellschaftliche Transformationen.
Polizeiwissenschaft mit Norbert Elias
Oliver Bidlo & Julia Katherina Mahnken
Polizeiwissenschaft als ganzheitliche Sicht auf die Polizei in der demokratischen Gesellschaft
Eberhard Kühne
Polizei - eine Verwaltungsbehörde? Zur Tragikomödie „Darum brauchen wir keine Polizeiwissenschaft“
Karlhans Liebl
Wissen als Herausforderung – Polizeiliches Einsatztraining in systemsicher Perspektive
Swen Körner & Mario S. Staller
Polizeiliches Einsatztraining als Herausforderung für die Wissenschaft – Kommunikative und inhaltliche Aspekte
Mario S. Staller & Swen Körner
Erwartungen eines Praktikers an die Polizeiwissenschaft
Horst Brandt
„Neues“ Polizei- bzw. „Sicherheitsrecht“ in Deutschland - Sicherheitspolitischer „Paradigmenwechsel“ oder gebotene Anpassung an eine elementar veränderte Sicherheitslage?
Holger Plank
Wissensmanagement aus kriminalistischer Perspektive
Ralph Berthel
Wissen, Wissenschaft, Polizeiwissenschaft - eine Betrachtung aktueller Aspekte
Clauss-Siegfried Grommek
Über Normativität und Notwendigkeit - Zur Bedeutung einer ethisch reflektierten Polizeiwissenschaft
Marco Krüger
Studien zum Freiwilligen Polizeidienst in Hessen 2013 im Fokus: Migrationshintergrund
Hans Schneider
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-366-1
Preis: 12,80 EUR
61 Seiten
Rund 20 % der in Hessen im Freiwilligen Polizeidienst Aktiven haben einen Migrationshintergrund. Die sprachlichen und kulturellen Kompetenzen, die im Rahmen des Dienstes in der Begegnung mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern gleichen Migrationshintergrundes bzw. dem verbindenden Element „Migrationshintergrund zu haben“, zur Verfügung stehen und abgerufen werden können, sind der Projektphilosophie „Präsenz zeigen – mit Bürgern sprechen – Beobachten – Melden“ besonders dienlich. Viele Fallschilderungen – von Koordinatoren und Polizeihelfern – konnten von Situationen berichten, in denen Sprachkenntnisse, Wissen um Einstellungen, Mentalitäten genutzt werden konnten, um diese Situationen zu entspannen, Missverständnisse aufzulösen, Zugänge für Lösungen zu öffnen und als Mittler zur hessischen Polizei zu dienen; dies vor allem auch deshalb, weil das Bild von Polizei bei Personen mit Migrationshintergrund und Ausländern herkunftslandbedingt oftmals negativ besetzt ist. So das Ergebnis einer empirischen Untersuchung, die im Sommer 2013 im Auftrag des Landespolizeipräsidiums durchgeführt und bei der 27 (von 32) Koordinatoren des Freiwilligen Polizeidienstes in den Polizeipräsidien und den Polizeidirektionen befragt und Gruppendiskussionen mit 29 der insgesamt 102 Helferinnen und Helfern mit Migrationshintergrund ausgewertet wurden. Und noch etwas anderes ist deutlich geworden: Die institutionalisierte Form der Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern in der Polizeiarbeit in Gestalt des Freiwilligen Polizeidienstes mit der gezielten Einbeziehung von Polizeihelfern mit Migrationshintergrund ist ein gelungenes Beispiel und Symbol für Integration. Im FPolD wird die Mitarbeit in der öffentlichen Verwaltung und hier insbesondere im Bereich der inneren Sicherheit als Kernbestandteil staatlichen hoheitlichen Handelns sowie soziales Engagement, beides unbestritten wichtige Elemente einer Integration, ermöglicht. Es dürfte nur wenige Bereiche geben, in denen der prozentuale Anteil der Beteiligten mit Migrationshintergrund sich in ähnlicher Weise dem Bevölkerungsanteil annähert – so wie dies für den FPolD in Hessen der Fall ist. Insofern erscheint es nicht übertrieben, von einem Leuchtturmprojekt der Integration zu sprechen. Leuchtturmprojekt aber auch deshalb, weil Vollzugsbeamte, Polizeihelfer und die den Freiwilligen Polizeidienst in Anspruch nehmende Bevölkerung ohne Migrationsuntergrund gehalten sind, sich mit Fragen der Migration und Integration zu befassen, eigene, durchaus existente Vorurteile auf den Prüfstand zu stellen und eigene interkulturelle Kompetenz zu entwickeln.
Inhalt: Vorbemerkung 1. Der Hessische Freiwillige Polizeidienst als Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung 1.1 Studie aus 2000 1.2 Studie aus 2001 1.3 Studie aus 2007 1.4 Studie aus 2011 1.5 Studie aus 2012 2. Im Fokus 2013: Angehörige des Freiwilligen Polizeidienstes mit Migrationshintergrund 2.1 Forschungshypothesen 2.1.1 Besonderer polizeilicher Einsatzwert 2.1.2 Dienst im FPolD und Migrationshintergrund: Nullhypothese 2.1.3 Leuchtturmprojekt der Integration 3. Methodik 3.1 Zielgruppe Koordinatoren 3.2 Zielgruppe Angehörige des FPolD mit Migrationshintergrund 3.3 Länderabfrage 3.4 Methodische Einschränkungen 4. Ergebnisse 4.1 Besonderer polizeilicher Einsatzwert 4.2 Dienst im FPolD und Migrationshintergrund: Nullhypothese 4.3 Leuchtturmprojekt der Integration 5. Zusammenfassung und Folgerungen 6. Offene Fragen Literatur- und Quellenverzeichnis
Heinrich-Mörtel-Forschungspreis: Interdisziplinäre Arbeiten zur Inneren Sicherheit 2010
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN: 978-3-86676-171-1
Preis: 22,80 EUR
174 Seiten
Im Jahr 2010 erfolgte zum mittlerweile sechsten Mal mit Hilfe der beim PP Westhessen in Wiesbaden eingerichteten „Heinrich-Mörtl-Stiftung zur Aus- und Weiterbildung der Polizeibediensteten des Landes Hessen“, die Ausschreibung des Forschungspreises „Interdisziplinäre Arbeiten zur Inneren Sicherheit“ am Fachbereich Polizei der seit 01.01.2011 umbenannten Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV).
Der mittlerweile an der Hochschule nachhaltig etablierte Forschungspreis bietet die Möglichkeit, herausragende Leistungsnachweise, deren Bewertungen bisher leider nur zu einem geringen Anteil in die Gesamtnote eingehen, zu würdigen. Gerade weil diese Leistungsnachweise vom Arbeitsaufwand als auch vom Arbeitsergebnis her Charakter, Umfang und Qualität von Diplomarbeiten oder zukünftig Bachelortheses oftmals übersteigen, ist dieser Preis immer wieder eine in hohem Maße positive und motivierende Einrichtung.
Inhalt Raubgrabung Ina Boike 1. Einleitung 2. Rechtliche Grundlagen 2.1 Hessisches Denkmalschutzgesetz (HDSchG) 2.2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) 2.3 Strafgesetzbuch (StGB) 3. Kriminologische Untersuchung 3.1 Allgemeines 3.2 Täter 3.3 Opfer/Schaden 3.4 Tatorte 3.5 Tatmittel 3.6 Tatzeit 3.7 Tatbegehungsweise 3.8 Individuelle und situative Bedingungen 3.9 Normative Bedingungen 4. Kriminalistische Untersuchung 4.1 Der Erste Angriff 4.2 Prävention und Möglichkeiten zur Bekämpfung der Raubgräberei 4.2.1 Die „AG Raubgrabung“ beim HLKA 4.2.2 Zusammenarbeit Denkmalpflege - Sondengänger 4.2.3 Verkaufsverbot für Metallsonden 4.2.4 Denkmalschutzgesetze 4.2.5 „Austrocknen“ des Marktes 5. Schlussbetrachtung 6. Literatur 7. Abbildungsnachweis Mediengewalt Olivia Oestreicher 1. EINFüHRUNG 2. Daten und Fakten 2.1 KIM-Studie 2008, Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger 2.2 JIM-Studie 2008, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger 3. Die Problematik der Internetsuchmaschinen 3.1 Beispiel www.Google.de 3.2 Beispiel www.Google.com 4. Gewaltvideos 4.1 Feststellung des Todes 4.2 Der Begriff „SNUFF“ 5. Kriminalistisch-kriminologische Beurteilung eines Beispielvideos und Beispielfotos 5.1 Beurteilung eines Beispielvideos 5.1.1 Allgemeine 5.1.2 Kriminalistisch-kriminologische Einschätzung 5.2 Beurteilung von Beispielfotos 5.2.1 Allgemeine Analyse 5.2.3 Kriminalistisch-kriminologische Einschätzung 6. Die Faszination der Mediengewalt- Erscheinungsformen und Ursachen 6.1 Erscheinungsformen 6.2 Erklärungsansätze 7. Gewaltprävention - Umgang mit Medien - Handlungsempfehlungen 8. Schlussbemerkung 9. Quellenverzeichnis 10. Weiterführende Literatur 11. Anlagen Interkulturelle Kompetenz Basiskompetenz im Polizeivollzugsdienst Jens Rosenberg Kapitel I Einleitung 1 Einführung in die Thematik 2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit Kapitel II Definition: Kultur - Interkulturalität - Kompetenz 1 Kultur 2 Interkulturalität 3 Kompetenz Kapitel III Die Begegnung mit dem Fremden und interkulturelle Kompetenz 1 Die Begegnung mit dem Fremden 2 Interkulturelle Kompetenz Kapitel IV Implikationen in der Praxis – Konzepte der Weiterbildung zum Erwerb interkultureller Kompetenz 1 Zielsetzungen eines interkulturellen Trainings 2 Zentrale Elemente eines interkulturellen Trainings 3 Trainingsformen interkulturellen Lernens Kapitel V Interkulturalität im Fokus von Polizeiarbeit –Problemanalyse und praktische Relevanz 1 Relevanz von Interkulturalität im Polizeidienst 1.1 Kriminalität und Interkulturalität 1.2 Interkulturalität unter Kollegen im Polizeidienst 2 Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselkompetenz im Polizeidienst Kapitel VI Interkulturelle Begegnung und interkulturelle Kompetenz im Polizeidienst Kapitel VII Zur Implementierung von Ansätzen interkultureller Weiterbildung im Kontext des Polizeivollzugsdienstes 1 Interkulturelle Qualifizierung der Polizei nach Jacobsen 2 Ausblick Kapitel VIII Ergebnisse der Untersuchung Literatur
Stress im Polizeiberuf
Martina Steinbauer, Reinhold Jagsch & Ilse Kryspin-Exner
Erscheinungsjahr: 2002
ISBN: 978-3-935979-03-0
Preis: 23,00 EUR
218 Seiten
Verarbeitung belastender Ereignisse im Dienst
Obwohl bekanntermaßen der Beruf des Polizeibeamten einer der subjektiv
belastendsten und stressigsten ist, existieren insbesondere im deutschsprachigen
Raum nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit diesem Thema
befassen und die Frage
untersuchen, wie Polizisten auf belastende Ereignisse im Dienst reagieren. Diese
Studie soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und geht u.a.
den Fragen nach, welche Situationen und Ereignisse von Beamten der österreichischen
Bundespolizei als Stress empfunden werden und wie belastend diese sind, welche
Auswirkungen die Stressoren auf
das dienstliche und private Leben haben und welche Wege der Verarbeitung eingeschlagen
werden. Weiterhin wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Akuten und
Posttraumatischen Belastungsstörungen nach dem Erleben von sehr belastenden
Ereignissen im Dienst erforscht. Die Fragen werden hinsichtlich Unterschieden
auf Grund des Geschlechtes, der Diensterfahrung und des Verwendungszweiges (Sicherheitswache
und Kriminalpolizei) untersucht.
EINLEITUNG I. THEORETISCHER TEIL 1 STRESS 1.1 Begriffsdefinitionen und geschichtliche Entwicklung 1.2 Die Reaktion des Körpers auf Streß 1.3 Psychologischer Streß und psychologische Streßtheorien 1.4 Streß und Angst 2 DIE POLIZEI 2.1 Historisches 2.2 Organisation 2.3 Zahlen, Fakten und Aufgaben der Beamten 2.4 Die Ausbildungen 3 DER POLIZEIBEAMTE' 4 STRESS IM POLIZEIBERUF4.1 Auswirkungen auf das Individuum und das Problembewußtsein des einzelnen 4.2 Die Entstehung von psychischen Traumen 4.3 Der individuelle Umgang mit traumatisierenden Situationen 4.4 Spezifischer bisheriger Forschungsstand 5 STRESSVERARBEITUNG 5.1 Prävention von PTSD 5.2 Die Verarbeitung von besonderen Belastungen im Polizeiberuf 5.3 Traumatherapie (am Beispiel des Instituts für Psychotrauma in Utrecht) 5.4 Möglichkeiten der Verarbeitung von Belastungen bei der österreichischen Bundespolizei II. EMPIRISCHER TEIL 1 PROBLEMDARSTELLUNG UND FORSCHUNGSHYPOTHESEN 2 UNTERSUCHUNGSTEILNEHMER 2.1 Die erste Erhebung im März 2001 2.2 Die zweite Erhebung im Juli/August 2001 3 UNTERSUCHUNGSPLAN 3.1 Die erste Erhebung im März 2001 3.2 Die zweite Erhebung im Juli/August 2001 4 UNTERSUCHUNGSMATERIALIEN 4.1 Die erste Erhebung im März 2001 4.2 Die zweite Erhebung im Juli/August 2001 5 ELEKTRONISCHES INSTRUMENTARIUM III. ERGEBNISSE DARLEGUNG DER DESKRIPTIVEN STATISTIK SOWIE DER STATISTISCHEN HYPOTHESENPRüFUNG 1 DIE ERSTE ERHEBUNG IM MäRZ 2001 1.1 Fragestellung 1: Welche beruflichen Situationen und Ereignisse werden von den Beamten der österreichischen Bundespolizei als "Streß" empfunden, und wie stark sind diese für die Polizisten belastend? 1.2 Fragestellung 2: Welche Auswirkungen haben die Stressoren auf das dienstliche und private Leben der Beamten? 1.3 Fragestellung 3: Welche Wege der Streßverarbeitung werden von den Polizisten eingeschlagen? 2 DIE ZWEITE ERHEBUNG IM JULI/AUGUST 2001 IV. INTERPRETATION UND DISKUSSION DER ERGEBNISSE EINLEITUNG 1 DIE ERSTE UNTERSUCHUNG IM MäRZ 2001 2 DIE ZWEITE UNTERSUCHUNG IM JULI/AUGUST 2001 3 GESAMTZUSAMMENFASSUNG V. ABSTRACT VI. LITERATURVERZEICHNIS VII. ANHANG FRAGEBOGEN "STRESS IM POLIZEIBERUF" FRAGEBOGEN "VERARBEITUNG BELASTENDER EREIGNISSE IM POLIZEIDIENST
Arbeitgeberattraktivität der Polizei Nordrhein-Westfalen
Lars König
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 78-3-86676-544-3
Preis: 19,90 EUR
103 Seiten
Im bundesdeutschen Vergleich ist der Polizeiberuf im bevölkerungsreichsten Bundesland am unattraktivsten! Dieser Eindruck entsteht angesichts der relativen Mehrheit unbesetzter Ausbildungsstellen zur Polizistin bzw. zum Polizist in Nordrhein-Westfalen. Die Maßnahmen der Polizei Nordrhein-Westfalen lassen sich nur bedingt als positiv bewerten, da es zu viele Divergenzen zwischen der internen und externen Kommunikation gibt, welche sich latent negativ auf das Employer Branding und die Arbeitgeberattraktivität auswirken. Im Ergebnis ist eine bestehende Lücke zwischen Selbstbild und Fremdbild eines Arbeitgebers zu überwinden, um eine überzeugende Employer-Branding-Strategie zum Aufbau einer authentischen Arbeitgebermarke effektiv zu nutzen.
Nach seiner ersten Veröffentlichung „Bedeutung von Personalrecruiting für deutsche Sicherheitsunternehmen“ aus dem Jahr 2015, bleibt Lars König M.Sc. MBA mit seinem hier vorliegenden Buch dem Bereich Personalmanagement treu.
Inhalt:
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Eingrenzung der Forschungsfrage
1.3 Aufbau und Vorgehensweise
1.4 Zusammenfassung
2 Theoretischer Hintergrund zum aktuellen Stand der Forschung bezüglich Darstellung und Relevanz von Arbeitgeberattraktivität allgemein und speziell bei der Polizei
2.1 Begriffsdefinitionen
2.2 Zusammenhänge und Unterschiede verschiedener Begriffe
2.3 Allgemeine Darstellung und Relevanz von Arbeitgeberattraktivität aus Anbietersicht
2.4 Allgemeine Wahrnehmung und Relevanz der Arbeitgeberattraktivität aus Bewerbersicht
2.5 Einflussfaktoren auf die Arbeitgeberattraktivität
2.6 Personalwirtschaftliche Handlungsfelder zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität
2.7 Darstellung und Relevanz von Arbeitgeberattraktivität speziell bei der Polizei
2.8 Best-Practice Beispiele zu Arbeitgeberattraktivität der Polizei als Teil der öffentlichen Verwaltung
2.9 Zusammenfassung
3 Bestimmung der Methodentriangulation nach Denzin zur qualitativen Erforschung von Arbeitgeberattraktivität und späteren Anwendung bei der Beantwortung der Forschungsfrage
3.1 Kriterien qualitativer Forschung
3.2 Ausgangssituation zu Beginn des Forschungsvorhabens
3.3 Beschreibung und begründeter Einsatz und Ausschluss qualitativer Forschungsmethoden für die Methodentriangulation zur späteren Anwendung bei der Beantwortung der Forschungsfrage
3.4 Zusammenfassung
4 Anwendung der Methodentriangulation nach Denzin zur Beantwortung der Forschungsfrage
4.1 Festlegung und Beschreibung des zu untersuchenden Datenmaterials
4.2 Ergebnisse bei Anwendung des Untersuchungsplans Dokumentenanalyse
4.3 Ergebnisse bei Anwendung der Verfahrensweise Qualitative Inhaltsanalyse
4.4 Quantitativ vergleichende Analyse der externen Kommunikation verschiedener Polizeibehörden und zusätzliche Validierung der gewonnenen Erkenntnisse
4.5 Interpretation der Ergebnisse
4.6 Zusammenfassung
5 Fazit und Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Arbeitgeberattraktivität für die Polizei Nordrhein-Westfalen
5.1 Fazit und Bewertung der Arbeitgeberattraktivität der Polizei Nordrhein-Westfalen
5.2 Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Arbeitgeberattraktivität der Polizei Nordrhein-Westfalen
5.3 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
VI. Sammelband
Gesellschaft für Kriminologie, Polizei und Recht e.V. (Herausgeber)
Erscheinungsjahr: 2020
ISBN: 978-3-86676-619-8
Preis: 24,90 EUR
143 Seiten
Grußwort von Prof. Dr. Günter Krings,
Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
eine der wichtigsten Aufgaben der Innenpolitik ist die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit. Nur in einem sicheren Land können die Bürgerinnen und Bürger frei leben. Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt und unsere Sicherheitsbehörden leisten hervorragende Arbeit. Um den gegenwärtigen Herausforderungen im Bereich der inneren Sicherheit auch in Zukunft adäquat begegnen zu können, ist insbesondere Dreierlei notwendig: Die Gewährleistung praxistauglicher Befugnisse, die angemessene Ausstattung der Sicherheitsbehörden mit Personal und Material, und die Aufrechterhaltung des Vertrauens der Bevölkerung in den Staat als Garanten der öffentlichen Sicherheit.
Erstens bedarf es einer Anpassung der Sicherheitsarchitektur in Deutschland an die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen für die öffentliche Sicherheit und damit einhergehend einer Anpassung der rechtlichen Befugnisse an die technischen Möglichkeiten der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Im Cyber-raum müssen den Sicherheitsbehörden die gleichen Kompetenzen zustehen wie in der analogen Welt. Die effektive Bekämpfung von Gefahrenpotenzialen aus dem digitalen Raum erfordert darüber hinaus eine zukunftsfähige Ausgestaltung zentraler Ermittlungsinstrumente wie der Telekommunikations- und informationstechnischen Überwachung. Im Kampf gegen Extremismus und Terrorismus muss sichergestellt sein, dass auch die Verfassungsschutzbehörden angemessene und praxistraugliche Befugnisse besitzen, um Bedrohungen frühzeitig aufklären zu können.
Die Sicherheitsbehörden sind zweitens personell adäquat auszustatten und in der Ausrüstung zu stärken. Bereits in den letzten Jahren wurden die Haushaltsmittel der Sicherheitsbehörden deutlich verstärkt und mit dem Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2020 hat die Bundesregierung diesen Weg unter anderem mit Schaffung tausender neuer Stellen für die Polizeien des Bundes konsequent fortgesetzt.
Inhalt:
Staatssekretär Prof. Günter Krings, MdB: politisches Grußwort
Dr. Stefan Süss: Grußwort
Dr. Hagen Streb: Vorwort
Teil I: Kriminologie
Karl Kipping: Predictive Policing im Spannungsfeld von Informations- und Verdachtsgewinnung
Teil II: Justizvollzug + Strafrecht
Lena Bitz: Die strafrechtliche Verantwortlichkeit von Betreibern sogenannter Underground Economy Foren
Kimberly Erlebach: Volkssport Versicherungsbetrug – Ursachen und Präventionsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung der Fragestellung, ob durch konsequente Strafanzeigen und verstärkte Strafverfolgung eine Präventionswirkung zu erwarten ist
Sebastian F. Herbst: Methoden zur Prävention und Identifikation falscher Erinnerungen im Strafprozess
Prof. Ruth Linssen: Strafrecht zielgruppenorientiert vermitteln: Eine Gebrauchsanweisung für „Linssen Law Learning“
Teil III: Führung, Psychologie und Schlüsselqualifikationen
Dr. Stefan Süss: Erfolgreiches Projektmanagement: Konzeption und Gründung, Führung sowie Weiterentwicklung eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins – dargestellt am Beispiel der GKPR e.V.
Eingriffsrecht der Polizei (NRW) Band 3 Hauptstudium
Pascal Basten
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-658-7
Preis: 32,90 EUR
1051 Seiten
Eingriffsrecht der Polizei ist Recht der Polizei zu Maßnahmen mit möglichen Grundrechtseingriffen; es ist – entsprechend den Grundrechtsfunktionen von Abwehr, Schutz und Mitwirkung sowie Teilhabe – nicht nur Eingriffsrecht, sondern auch Erhaltungsrecht und Ermöglichungsrecht.
Eingriffsrecht der Polizei ist eine besondere Disziplin mit höherer Vielschichtigkeit an Rechtsquellen und Rechtserkenntnisquellen zu Rechten und Rechtsgütern aus mehreren Rechtsgebieten, die mehr als andere der umfassenderen (Rechts-)Ordnung und einem strukturierteren (Rechts-)System bedürfen. Dieses Werk befasst sich mit wesentlichen Begriffen, Formen, Inhalten des Eingriffsrechts der Polizei (NRW); beinhaltet also insbesondere:
• polizeirelevante Grundlagen des Rechts und Rechtsgrundlagen;
• polizeilich relevantes Grundgesetz-Recht (Verfassungsrecht, Staatsrecht, Grundrechte);
• Polizei- und Ordnungsrecht der Polizei (NRW);
• formelles Strafrecht und Ordnungswidrigkeitenrecht der Polizei;
• und zwar für alle Rechtsanwender aus und für „Theorie, Training, Praxis“.
Alle Abschnitte sind aktuell und umfassend und mit mit vielen Originalquellen und Originaltexten versehen. Alle Teile (z.B. einzelne Maßnahmen) können selbständig und unabhängig voneinander oder quer und nebeneinander gelesen werden, insbesondere:
• als eine Art Begleiter, Checkliste, Kompendium für Studium, Training, Dienstpraxis;
• als eine Art Lexikon bezüglich Begriffen, Fachsprache, Stichworten (Argumente, Topoi und Vokabular des Eingriffsrechts);
• als eine Art Nachschlagewerk bezüglich Formen, Inhalten, Quellen.
Das Werk gibt übersichtlich und jeweils an relevanten Stellen:
• Begriffe und (Legal-)Definitionen;
• Subsumtions-Formulierungen und sonstige Formulierungen (Argumente, Topoi und Vokabular des Eingriffsrechts);
• Fallbeispiele und Quellen (Gesetzesquellen, Rechtsprechungsquellen, Schrifttumsquellen);
• weitere Sachregister und Übersichten.
Inhalt:
BUCH 3: HAUPTSTUDIUM
ABSCHNITT 1: WOHNUNGSVERWEISUNG (WVW) UND RÜCKKEHRVERBOT (RVB) ZUM SCHUTZ VOR HÄUSLICHER GEWALT
ABSCHNITT 2: ELEKTRONISCHE AUFENTHALTSÜBERWACHUNG, § 34C POLG NRW
ABSCHNITT 3: ZWANG
UNTERABSCHNITT 1: ZWANGSMITTEL-ANDROHUNG
UNTERABSCHNITT 2: ZWANGSMITTEL-ANWENDUNG
ABSCHNITT 4: BESCHLAGNAHME ZUR SICHERUNG DER VOLLSTRECKUNG DER EINZIEHUNG ODER UNBRAUCHBARMACHUNG, § 111B STPO (GGF. I.V.M. §§ 46, 53 ABS. 1 S. 2, ABS. 2 OWIG)
ABSCHNITT 5: ERKENNUNGSDIENSTLICHE MAßNAHME BEIM BESCHULDIGTEN/BETROFFENEN AUF DEM RECHTSGEBIET DER STRAFRECHTSPFLEGE AUßER ZWECKS IDF, § 81B STPO (GGF. I.V.M. §§ 46, 53 ABS. 1 S. 2, ABS. 2 OWIG)
ABSCHNITT 6: ERKENNUNGSDIENSTLICHE MAßNAHME AUF DEM RECHTSGEBIET DER GEFAHRENABWEHR, § 14 (ABS. 1 NR. 2) POLG NRW
ABSCHNITT 7: KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG, KÖRPERLICHER EINGRIFF, BLUTPROBENENTNAHME BEI BESCHULDIGTEM / BETROFFENEM AUF DEM RECHTSGEBIET DER STRAFRECHTSPFLEGE, § 81A STPO (GGF. I.V.M. §§ 46, 53 ABS. 1 S. 2, ABS. 2 OWIG)
ABSCHNITT 8: KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG, ABSTAMMUNGSUNTERSUCHUNG, BLUTPROBENENTNAHME BEI ANDEREN PERSONEN AUF DEM RECHTSGEBIET DER STRAFRECHTSPFLEGE, § 81C STPO
ABSCHNITT 9: MOLEKULARGENETISCHE UNTERSUCHUNG, §§ 81E, F STPO (VGL. § 46 ABS. 4 S. 4 OWIG)
ABSCHNITT 10: DNA-IDENTITÄTSFESTSTELLUNG, § 81G STPO
ABSCHNITT 11: MOLEKULARGENETISCHE UNTERSUCHUNG ZUR IDENTITÄTSFESTSTELLUNG, § 14A POLG NRW
ABSCHNITT 12: DNA-REIHENUNTERSUCHUNG, § 81H STPO 559
BUCH 4: HAUPTSTUDIUM 2
ABSCHNITT 1: AUSLÄNDERRECHT
UNTERABSCHNITT 1: AUSLÄNDERRECHT ALLGEMEIN
UNTERABSCHNITT 2: AUSLÄNDERRECHTLICHE MAßNAHMEN MIT ORIGINÄRER LANDESPOLIZEIZUSTÄNDIGKEIT
ABSCHNITT 2: FÜHRERSCHEIN-SICHERSTELLUNG ODER FÜHRERSCHEIN-BESCHLAGNAHME ZUR FAHRERLAUBNISENTZIEHUNGSSICHERUNG, § 94 ABS. 3 I.V.M. § 111A STPO I.V.M. §§ 69, 69A, 69B STGB
ABSCHNITT 3: JUGENDSCHUTZRECHT
ABSCHNITT 4: VERSAMMLUNGSRECHT
ABSCHNITT 5: WAFFENRECHT
BUCH 5: HAUPTSTUDIUM 3
ABSCHNITT 1: DATENVERARBEITUNG ALLGEMEIN
ABSCHNITT 2: INTERNATIONALE POLIZEILICHE ZUSAMMENARBEIT
SACHWORTREGISTER
LITERATURVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Führungslehre der Polizei – Konzeption eines neuen Führungsverständnisses
Kai Seidensticker
Erscheinungsjahr: 2017
ISBN: 978-3-86676-497-2
Preis: 19,90 EUR
160 Seiten
Das Themenfeld Führung nimmt im polizeiwissenschaftlichen und organisationsinternen Diskurs einen besonderen Stellenwert ein. Führung ist stets geprägt durch die organisationale Umwelt und spiegelt dabei auch die Kultur der Polizei wider. Gleichzeitig beeinflusst Führung aber auch die Entwicklung der Organisation selbst. Auch bewegt sich Führung immer diametral zwischen einem äußerst abstrakt-theoretischen Dasein und einer praktischen Umsetzung anhand von ominösen Führungswerkzeugen, welche unbedingten Führungserfolg garantieren wollen. Die polizeiliche Führungslehre sieht sich in der Verantwortung diese unterschiedlichen Positionen zu vereinen und eine theoretisch fundierte Basis zu schaffen, welche gleichzeitig zu gutem Führungshandeln befähigt.
Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch den polizeilichen Führungsdiskurs an den aktuellen Stand der Forschung heranzuführen und dabei Entwicklungen innerhalb der Organisation Polizei und der gesellschaftlichen Umwelt aufzugreifen. Dabei wird insbesondere das polizeiliche Führungsverständnis beleuchtet und die Notwendigkeit eines weiteren Entwicklungsschrittes diskutiert. Der Autor geht davon aus, dass die Komplexität einer Führungssituation dabei nicht durch mystische Toolboxes bewältigt werden kann, sondern vielmehr eine Kompetenzentwicklung im Fokus stehen muss, welche die Reduktion der vorhandenen Komplexität ermöglicht und so zu professionellem Führungshandeln befähigt. In diesem Zusammenhang werden die Rollen der jeweils am Führungsprozess beteiligten Akteure analysiert und insbesondere die Verantwortung für Führungserfolg nicht ausschließlich auf die jeweilige Führungskraft projiziert, sondern in gleichem Maße bei der Organisation und den Mitarbeitern verortet. Diese Perspektive erweitert die Ausrichtung einer polizeilichen Führungslehre über die reine Ausbildung von Führungskräften hinaus auf die Befähigung der gesamten Organisation zu professioneller Führung. Der polizeilichen Führungslehre ist bei dieser Betrachtung die Kompetenzentfaltung auch bei den geführten Personen implizit.
Dieser Gedankenstrang führt zu einem neuen Modell polizeilicher Führung, welches als Beitrag zu einer neuen Führungskonzeption verstanden werden soll. Dieses Rollenmodell polizeilicher Führung greift Entwicklungen im polizeiinternen Führungsdiskurs auf und verknüpft diese mit Erkenntnissen der Führungs- und Managementforschung. Der Autor unternimmt hier den Versuch eine Entwicklung des polizeilichen Führungsverständnisses auf unterschiedlichen organisationalen Ebenen anzustoßen und liefert dazu die Konzeption eines theoretischen Modells, welches zu weiteren Diskussionen anregen soll.
Inhalt
Predictive Policing Eine Bestandsaufnahme für den deutschsprachigen Raum
Felix Bode & Kai Seidensticker (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-86676-597-9
Preis: 28,90 EUR
250 Seiten
Die zunehmende Technisierung und Digitalisierung der heutigen Gesellschaft hat in den letzten Jahren auch im öffentlichen Sicherheitsbereich zu erheblichen Veränderungen geführt. Vor allem die datengetriebene Digitalisierung und ihre wissenschaftliche Nutzung im Rahmen von Data Science tragen hierzu bei. Polizeien und private Sicherheitsdienstleister fokussieren, im Wege einer möglicherweise effizienteren und objektiveren Sicherheitsarbeit, verstärkt auf Methoden des Predictive Policing. Auf kriminalpolitischer Ebene lassen sich zudem vermehrt Implementierungsvorstöße zu prädiktiven Kriminalitätsanalysen verzeichnen. Nordrhein-Westfalen hat beispielsweise Ende des Jahres 2017 die Einführung einer Predictive-Policing-Umsetzung in allen polizeilichen Großbehörden des Landes beschlossen und zwischenzeitlich flächendeckend umgesetzt.
Die Begriffsbestimmung von Predictive Policing ist in Wissenschaft und Praxis zwar nicht einheitlich, sie umfasst aber grundsätzlich jegliche Form vorausschauender Polizeiarbeit. Das Spektrum der inhaltlichen Ausgestaltung ist groß, zum Beispiel ob mit täterbezogenen Prognosen gearbeitet wird oder ob raumbezogenen Prognosen erstellt werden. Die Landschaft an Umsetzungsmöglichkeiten ist im deutschsprachigen Raum entsprechend vielfältig.
Neben der verstärkten Implementierung von Predictive-Policing-Umsetzungen in den Polizeien, zeigt sich auch im wissenschaftlichen Diskurs, dass zwischenzeitlich eine Vielzahl an Arbeiten, Artikeln und Untersuchungsberichten publiziert wurde. Leider sind diese Auseinandersetzungen allesamt sehr heterogen über die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen verteilt.
Ziel dieses Sammelbandes soll es sein, im Rahmen einer Bestandsaufnahme zu Predictive Policing für den deutschsprachigen Raum, eine Wissensbündelung zu schaffen. In diesem Zusammenhang sollen bestehende Umsetzungen von verschiedenen Polizeien inhaltlich und methodisch dargestellt sowie aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen (z. B. der Soziologie, der Geografie oder den Rechtswissenschaften) positive wie negativen Auswirkungen von Predictive Policing diskutiert werden. Die Diskussionen zu Predictive Policing sind auch in Zeiten schneller technischer Veränderungen relativ stabil und ändern sich gerade mit Blick auf bestimmte Grundsatzfragen und -probleme nicht. Im Fokus stehen beispielsweise immer wieder
• methodische Aspekte des sog. Near-Repeat-Phänomens,
• die Schwierigkeiten bei der Wirkungszumessung,
• die Veränderung polizeilichen Kontrollverhaltens,
• die mögliche Stigmatisierung des Raumes oder aber
• die rechtlichen Befugnisse.
Mit diesem Sammelband sollen die wesentlichen Grundsatzfragen und -probleme so gebündelt werden, dass für den deutschsprachigen Raum ein Werk entsteht, welches auch den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Überblick über Predictive Policing gibt. Gleichzeitig versteht sich der Sammelband als mögliche Hilfestellung bei zukünftigen kriminalpolitischen Entscheidungen, insbesondere mit Blick auf methodische, rechtliche und ethische Grenzen von Predictive Policing.
Stigmatisierung oder zweite Chance Kontakte als Anstoß zum Wandel der gesellschaftlichen Einstellung gegenüber Inhaftierten
Lena Hügel
Erscheinungsjahr: 2019
ISBN: 978-3-86676-613-6
Preis: 19,90 EUR
107 Seiten
Trotz eines vermehrt gelebten Klimas der Toleranz und Offenheit erweisen sich Vorurteile als fester Bestandteil des Alltagslebens. Entsprechend negativen Einstellungen ausgesetzt sehen sich als besonders belastete Zielgruppe auch Inhaftierte und Haftentlassene. Durch den Rechtsbruch und die darauffolgende Inhaftierung erfolgt ein gesellschaftlicher Ausschluss, welcher sich nicht nur räumlich und zeitlich begrenzt vollzieht, sondern häufig auch nach der Entlassung fortbesteht – ein gesellschaftlicher Anschluss und damit einhergehend auch die Resozialisierung bleiben aus.
Die vorliegende Publikation greift die Realität der Inhaftierten und Haftentlassenen auf und betrachtet einen möglichen Wandel dieser Umstände vor dem Hintergrund der Kontakthypothese nach Allport (1971). Dieses bereits in den 50er Jahren von Gordon Allport veröffentlichte Konzept schreibt Kontakten das Potenzial zu, bestehende Annahmen gegenüber anderen Personengruppen zu wandeln und auf diese Weise vorurteilsreduzierend zu wirken. Ein solcher Effekt wurde bereits für eine Vielzahl verschiedener Gruppen nachgewiesen, jedoch noch nicht für Inhaftierte und Haftentlassene. Es werden daher in der vorliegenden Arbeit im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung die Chancen und Potenziale eines vermehrten Kontaktes für die Gruppe der Inhaftierten und Haftentlassenen ausgelotet.
Im Ergebnis konnte mit der durchgeführten Studie herausgearbeitet werden, dass Personen mit Kontakterfahrungen zu Inhaftierten über positivere Einstellungen gegenüber dieser Personengruppe verfügen, als dies für Personen ohne entsprechende Kontakterfahrungen festzustellen ist. Auch hinsichtlich der Bereitschaft zu einer Öffnung des sozialen Empfangsraumes bleiben Personen ohne Kontakterfahrungen hinter kontakterfahrenen Personen zurück. Diese Ergebnisse gehen mit den Erkenntnissen bereits durchgeführter Kontakthypothese-Studien einher
Inhalt:
Einleitung
Teil A: Theoretische Fundierung
1 Prozesse der Urteilsbildung und Zuschreibungen
1.1 Einstellungen
1.2 Vorurteile
1.3 Stigmatisierung
2 Einstellungen gegenüber Inhaftierten und Haftentlassenen
2.1 Rechtlicher Anspruch
2.2 Gesellschaftliche Realität
2.3 Die Bedürfnisse der Inhaftierten
3 Prozesse und Potenziale der Einstellungsänderung am Beispiel der Kontakthypothese
3.1 Die Kontakthypothese – Verläufe und Leistungsstärke
3.2 Die Wirksamkeit der Kontakthypothese auf dem Prüfstand
Teil B: Empirische Erhebung
4 Forschungsdesign
4.1 Erhebungsmethode
4.1.1 Fragestellung und methodisches Vorgehen
4.1.2 Hypothesen
4.1.3 Online-Fragebogen
4.1.4 Operationalisierung
4.1.5 Pretest
4.1.6 Gütekriterien
4.1.7 Forschungsethik
4.2 Durchführung
4.2.1 Stichprobe
4.2.2 Zugang zum Feld
4.2.3 Erhebungszeitraum
4.3 Auswertungsmethode
4.3.1 Aufbereitung des Datenmaterials
4.3.2 Analyse
5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
5.1 Deskription der Stichprobe
5.1.1 Soziodemographische Daten
5.1.2 Kontakterfahrungen mit Inhaftierten
5.1.3 Einstellung und Vorurteile
5.2 Beantwortung der Hypothesen
5.2.1 Hypothese I
5.2.2 Hypothese II
5.2.3 Hypothese III
Teil C: Abschließende Betrachtung
6 Kritische Reflexion der Durchführung und der Ergebnisse
7 Diskussion und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang