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Gesellschaftliche Spaltungstendenzen als Herausforderung Beiträge zur Theorie und Praxis zeitgemäßer politischer Bildung für die und in der Polizei
Kai E. Schubert (Hg.)
Erscheinungsjahr: 2022
ISBN: 978-3-86676-753-9
Preis: 24,90 EUR
147 Seiten
Gegenwärtige Tendenzen zunehmender gesellschaftlicher Desintegration und verschiedene bedenkliche Entwicklungen – wie etwa der erstarkende Rechtsextremismus – verdeutlichen die Notwendigkeit professionell arbeitender Sicherheitsbehörden. Gleichzeitig steht aber auch die Polizei wegen rassistischen, antisemitischen und rechtsextremen Verhaltens einiger ihrer Mitglieder regelmäßig in der Kritik.
Zeitgemäßes polizeiliches Handeln ist auf Kenntnisse politischer Entwicklungen sowie politische Urteilsfähigkeit angewiesen, ebenso auf die Reflexionsfähigkeit in Bezug auf das eigene Verhalten sowie eine konsequent demokratisch-rechtsstaatliche Haltung. Hierzu kann die politische Bildung in der Polizeiaus- und -fortbildung beitragen.
Die Beiträge dieses Bandes werfen Schlaglichter auf verschiedene Aspekte dieser politischen Bildung: auf ihre strukturelle Verankerung ebenso wie ihre grundsätzliche Notwendigkeit. Politische Bildung wird in Beziehung gesetzt zum konzeptionellen Paradigma der Prävention. Praxisbezogene Beiträge gehen auf die Themenfelder Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus ein.
Inhalt:
Christoph Kopke
Vorwort
Kai E. Schubert
Einleitung: Gesellschaftliche Spaltungstendenzen als Herausforderung.
Zu Theorie und Praxis zeitgemäßer politischer Bildung für die und in der Polizei
Christoph Kopke, Philipp Kuschewski
Politische Bildung, Polizei und die Frage der Prävention
Hendrik Cremer
Grund- und Menschenrechte als Bildungsauftrag. Zum Umgang mit rassistischen und rechtsextremen Positionen von Parteien in der polizeilichen Aus- und Fortbildung
Marco Gensch
Politische Bildung in der Bundeswehr und der Polizei Berlin im Vergleich. Ihre rechtliche Verankerung in der Ausbildung der Offizier- und Komissaranwärter*innen
Kai E. Schubert
Antisemitismus als Gegenstand der akademischen Polizeiausbildung.
Überlegungen zu Relevanz, Spezifik und pädagogischer Bearbeitung des Themas
Alexander Lorenz-Milord, Marc Schwietring, Alexander Steder
Mehr als Wissen für die Praxis. Das Modellprojekt Regishut – Sensibilisierung zu Antisemitismus in der Berliner Polizei
Bibliographie Politische Bildung und Polizei
Die Autoren
Polizei der Zukunft – Zukunft der Polizei
Jonas Grutzpalk & Martin Klein (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-840-6
Preis: 28,90 EUR
108 Seiten
Dieser Band enthält die schriftlich ausgearbeiteten Vorträge zur Tagung „Polizei der Zukunft – Zukunft der Polizei“, die im August 2023 an der HSPV NRW in Bielefeld stattfand.
Die Beiträge orientieren sich am soziologischen AGIL-Schema, d.h. sie fragen nach der Anpassung der Polizei an ihre (rechtlichen) Umwelten, den Zielen polizeilicher Arbeit, der Integration in die Polizei sowie nach Latenzen in der polizeilichen Wissensweitergabe.
Die Rolle der Polizei bei der Konfliktbewältigung wird unter den Aspekten der Möglichkeit der Einflussnahme auf (rechtliche) Handlungsoptionen sowie der Zielrichtung und Ausrichtung von Polizeireformen erörtert. Die Chancen, Perspektiven und Risiken smarter Polizeiarbeit bzw. der Nutzung von digitalen Daten werden diskutiert.
Damit bietet dieser Tagungsband der Politik, der polizeibezogenen Forschung und der Polizeipraxis kritische und konstruktive Impulse und Anregungen für eine Beschäftigung mit der Zukunft der Polizei, die weder als Niedergang noch als technisches Wunderlang beschrieben wird. Sondern als eine sich ändernde soziale Einrichtung in einer sich ändernden sozialen Umwelt.
Inhalt:
Die Zukunft sehen – Überlegungen zu einem wissenschaftlich informierten Blick in die Glaskugel
Niels Jansen
Bleibt alles anders. Latenzen im polizeilichen Wissensmanagement
Jonas Grutzpalk, Jens Bergmann und Stephanos Anastasiadis
Polizei als Akteurin gesellschaftlicher Konfliktbearbeitung – Eine Frage der Haltung?
Nils Zurawski
Polizei als Akteurin gesellschaftlicher Konfliktbewältigung – Eine Frage des Rechts?
Martin Klein
Bewertung polizeilicher Leistung
Dennis Özmen
Smarte Polizeiarbeit – Chance und Herausforderung
Christoph Buchert
Kriminalkommissar Kraftfahrzeug überführt eigenen Fahrzeugnutzer – Mehr Fahrsicherheit oder der Schritt zum gläsernen Fahrzeugführer?
Magali Böger und Julius Böger
Polizei und politisches System in der Bundesrepublik, Jahrbuch Öffentliche Sicherheit – Sonderband 8
Robert Chr. van Ooyen
Erscheinungsjahr: 2024
ISBN: 978-3-86676-866-6
Preis: 34,90 EUR
371 Seiten
Die Innere Sicherheit der liberalen Demokratie Bundesrepublik befindet sich seit Jahren in einem rasanten Wandel – und mit ihr die Polizei. In der Neuauflage werden die folgenden Entwicklungen, Kontroversen und Begriffe thematisiert:
• Machtzuwachs von Bundespolizei und BKA im föderalen System seit 9/11
• Von der paramilitärischen Spezialpolizei BGS zur Bundespolizei
• Parlamentarische Kontrolle bei Unterstützungseinsätzen
• Schaffung des neuen Bundespolizeibeauftragten
• Polizei und Rechtsextremismus
• Empfehlungen des NSU-Ausschusses des Bundestags für die Polizei
• Werthebach-Kommission zur Polizeifusion des Bundes
• Neue Sicherheitsarchitektur und erweiterter Sicherheitsbegriff
• Vom Grundrecht auf Sicherheit zum Freund-Feind-Recht
• Trennungsgebot von Polizei und Militär bei G 8-Gipfel und Luftsicherheit
• Trennungsgebot von Polizei und Verfassungsschutz bei der OK
• Polizei und Fremde
• Kopftuch im Polizeidienst
• Polizei und Bürgerbeteiligung bei Community Policing
• Polizeiwissenschaft in Deutschland
• Europäisierung der Inneren Sicherheit und der Polizei
Inhalt
Vorwort
A Bundespolizeien und Machtzuwachs
BKA und BPOL seit den 1990er Jahren und 9/11
Vom paramilitärischen BGS zur Bundespolizei
Parlamentarische Kontrolle der Unterstützungseinsätze der Bundespolizei im Verbundsystem der Inneren Sicherheit
B Polizei und Reform
Der neue Bundespolizeibeauftragte - und lange Weg zur Kontrolle der Polizei nach internationalen Standards
Rechtsextremismus bei der Polizei: Placebos, Vogel-Strauß-Politik und eine böse Dunkelfeld-Vorahnung - aber keine unabhängigen Beschwerdestellen
Sicherheitskultur und Behördenversagen: Die Empfehlungen des NSU-Ausschusses des Bundestags für eine ,Kulturrevolution' bei Verfassungsschutz und Polizei
(Un-)Kooperative Sicherheit: Empfehlungen der ,Werthebach-Kommission‘ zu den Polizeien des Bundes und ihre Verpuffungen
C Polizei, Staatstheorie und neue Sicherheitsarchitektur
Die neue Sicherheit des erweiterten Sicherheitsbegriffs
Bundesregierung, Staatstheorie und Verfassungsgericht im Streit um die neue Sicherheit
Tabubruch: Einsatz der Bundeswehr in polizeilichen Lagen - die Luftsicherheit II-Entscheidung
Polizei und Verfassungsschutz: Das Trennungsgebot im Lichte von alliiertem Polizeibrief und Parlamentarischem Rat
D Polizei und pluralistische Gesellschaft
Polizei und ,Fremde' - zu einem (ver)störenden Thema
(K)ein Kopftuch für Polizistinnen?
Bürger und Community Policing
E Polizei und Wissenschaft
Auf der Suche nach den Polizeiwisssenschaften
Resolution: Polizei und Forschung des AK Empirische Polizeiforschung
F Polizei und Europäisierung
Europäisierte Sicherheit im Mehrebenensystem
Europäisierung von Grenzpolitik und Terrorismusbekämpfung
,Europäisierung' als Mythos? BKA und BPOL im Politikfeld Innere Sicherheit
Anhang: Stellungnahme des Menschenrechtskommissars des Europarats zur unabhängigen und effektiven Untersuchung von Beschwerden gegen die Polizei
Autorenangabe
Spezielle Spurensicherungsmethoden
Udo Amerkamp
Erscheinungsjahr: 2002
ISBN: 978-3-935979-02-3
Preis: 19,00 EUR
160 Seiten
Verfahren zur Sichtbarmachung von daktyloskopischen Spuren
Die Bedeutung des Fingerabdruckes im Ermittlungsverfahren und vor Gericht ist
unübertroffen. Die daktyloskopische Spur ist nach wie vor die einzige Spur,
die eine eindeutige Identifizierung des Spurenverursachers ermöglicht.
Ihr Beweiswert wird nicht einmal vom sogenannten „genetischen Fingerabdruck
“, der DNA-Analyse, erreicht. In diesem Buch sind Mittel und Methoden
aufgeführt, die es dem Spurensicherer ermöglichen, die beste und geeignetste
Methode auszuwählen
und anzuwenden. Dem Ermittler soll es die Möglichkeiten der daktyloskopischen
Spurensuche und -sicherung aufzeigen und ihn bei seiner Arbeit unterstützen.
Nach einer kurzen Einführung in Tatortarbeit und Daktyloskopie
werden die verschiedenen Spurensicherungsverfahren ausführlich vorgestellt
und erläutert. Von Einstaubmitteln wird der Bogen über Sekundenkleber
zu den verschiedenen chemischen Lösungen geschlagen, die Fingerspuren
entwickeln. Ein umfangreicher Rezeptteil stellt die Zusammensetzungen der Lösungen
vor und ermöglicht so, diese selbst herzustellen. Ablaufdiagramme zeigen
die Vorgehensweise auf verschiedenen Oberflächen von Papier bis
Haut oder bei blutigen Abdrücken und ermöglichen eine optimale Spurensicherung.
Vorwort Allgemeines zur Tatortarbeit Daktyloskopische Spurensuche und -sicherung A. Begriffsbestimmung B. Entstehungsbedingungen C. Allgemeines zur Spurensuchensuche und -sicherung 1. Auswahl des Verfahrens 2. Spurensuche auf verschiedenen Oberflächen Nicht saugende Oberflächen Saugende Oberflächen Klebeflächen Metall Rohes Holz Textilien, Gewebe Fingerabdrücke mit Blut Fingerabdrücke auf Haut Verfahren zur Sichtbarmachung I. Adhäsionsverfahren 1. Allgemeines 2. Hilfsmittel zum Aufbringen und Abheben von Adhäsionsmitteln2.1 Pinsel 2.1.1 Die Marabu-Feder 2.1.2 Der Zephyr®-Pinsel 2.1.3 Der Fehhaar-Pinsel 2.2 Magnet-Bürste 2.3 Pulver-Zerstäuber 2.4 Streuverfahren 2.5 Flammruß-Verfahren 2.6 Folienabzug 3. Adhäsionsmittel 3.1 Rußpulver 3.2 Argentorat 3.3 Manifer 3.4 Lycopodium 3.5 Caput Mortuum 3.6 Resina Draconis 3.7 Bi-Chromatische Pulver 3.8 Lumineszenzpulver 3.9 Magnetpulver 41 II. Spezielle Spurensicherungsmethoden A. Cyanacrylat-Bedampfung auf nicht saugenden Oberflächen 1. Allgemeines 2. Möglichkeiten und Hilfsmittel der Bedampfung 2.1 Vorbemerkungen 2.2 Spurenvorbehandlung 2.3 Luftfeuchtigkeit bei der Bedampfung 2.4 Bedampfung im Labor und am Tatort 2.4.1 Bedampfungskammern 2.4.2 Bedampfungsarten 2.4.2.1 Langzeitbedampfung 2.4.2.2 Aktivator 2.4.2.3 Vlies 2.4.2.4 Hitze-Verdampfung 2.4.2.4.1 Heizplatten 2.4.2.4.2 Babyflaschenwärmer 2.4.2.4.3 Lötkolben 2.4.2.4.4 Fingerabdruck-Visualisierungs-System 2.4.2.4.5 Festes Cyanacrylat 2.4.2.4.6 Bedampfungsschränke 2.4.2.5 LOCTITE Hard Evidence™ 2.4.2.6 Cyanacrylat-Film 2.4.2.7 Sprüh-Technik 2.4.2.8 Cyanacrylat mit Diethylether 2.4.2.9 VCA-Methode 3. Kontraststeigerung 3.1 Allgemeines 3.2 Konventionelle Einstaubverfahren 3.3 Schwarzfolienabzug und Abformung 3.4 Gentian Violett 3.5 Fluoreszierende Farbstoffe 4. Schlussbemerkungen B. Spurensicherung auf saugenden Spurenträgern 1. Allgemeines 2. Spurensicherungsmethoden 2.1 Ninhydrin-Anwendungen 2.1.1 Grundsätzliches 2.1.2 Verbesserung von Ninhydrin-Spuren 2.1.2.1 Eisessig 2.1.2.2 Wärme 2.1.2.3 Enzyme 2.1.2.4 UV-Behandlung 2.1.2.5 Metallsalze 2.1.2.6 Ninhydrinderivate 2.2 Das 3-Stufen-Verfahren 2.2.1 Jod 2.2.2 Silbernitrat 2.3 DFO (1,8 Diaza-9-fluorenon) 2.4 Weitere Reagenzien 2.5 Verhältnis zu kriminaltechnischen Untersuchungen C. Spurensicherung an Klebebändern 1. Allgemeines 2. Ablösen von Klebebändern 2.1 Kälteanwendung 2.2 Wärmeanwendung 2.3 Lösungsmittel 3. Hilfsspurenträger 4. Daktyloskopische Spurensuche 4.1 Gentian Violett 4.1.1 Gentian Violett mit Phenol 4.1.2 Gentian Violett mit Paraben 4.1.2.1 Kalte Anwendung 4.1.2.2 Heiße Anwendung 4.1.3 Spurentransfer 4.2 Sticky-Side Powder 4.3 Andere Spurensicherungslösungen 4.3.1 Westley’s Clear Magic 4.3.2 Selbst hergestellte Lösungen 4.3.3 Adhäsionsmittel-Suspension 4.4 Cyanacrylat und Fluoreszenzmittel D Blut – als Spur und als Substanz 1. Arbeitssicherheit 2. Blut als Substanz 2.1 Serologie und DNA-Analyse 2.2 Sicherung von Blut 3. Die Suche nach Blut 3.1 Licht und Vorproben 3.2 Chemielumineszenz 4. Daktyloskopische Spuren mit Blut 4.1 Amido-Schwarz 4.2 Ungarisch Rot 4.3 Leukokristallviolett 4.4 Tetramethylbenzidin 4.5 Tetra-NPB 4.6 Diaminobenzidin (DAB) 4.7 Sonstiges E. Sonstige Spurensicherungsmethoden 1. Eisessig und Brünierungsmittel 2. Manoxol-Molybdän-Verfahren/SPR 3. Rutheniumtetroxid (RTX) 4. Physical Developer (PD) 5. Kolloidales Gold 6. Hochvakuum-Metall-Bedampfung (HV) 7. Weitere Spurensicherungsreagenzien Rezepte 1. Fingerspuren auf saugenden Oberflächen 1.1 DFO (1,8-Diaza-9-fluorenon) 1.2 Ninhydrin-Rezepturen 1.3 Ninhydrinderivate 1.4 Metallsalze 1.5 Jod-7,8-Benzoflavon 1.6 Silbernitrat 2. Einfärbemittel 2.1 Fluoreszierende Einfärbemittel für Cyanacrylat-Spuren 2.2 Gentian Violett 2.3 Gentian Violett Paraben 2.4 Adhäsionsmittel-Suspension 3. Fingerspuren mit Blut 3.1 Amido-Schwarz 3.2 Chemielumineszenz 3.3 Diaminobenzidin (DAB) 3.4 Tetramethylbenzidin 3.5 Leukokristallviolett 4. Sonstige Spurensicherungsverfahren 4.1 Manoxol-Molybdän Verfahren 4.2 Rutheniumtetroxid 4.3 Physikalischer Entwickler PD 4.4 Kolloidales Gold Literaturverzeichnis
'Eine digitale Streifenfahrt...'
Hans-Jörg Bücking & Thomas Kubera
Erscheinungsjahr: 2004
ISBN: 978-3-935979-50-4
Preis: 29,00 EUR
385 Seiten
Evaluation einer Videoüberwachung beim Polizeipräsidium Bielefeld
Die vorliegende Studie stellt eine exemplarische Evaluation der ersten Videoüberwachung
in Nordrhein-Westfalen beim Polizeipräsidium Bielefeld in einem Parkgelände
im Innenstadtbereich dar. Sie erfasst einen Untersuchungszeitraum von Ende 1998
bis Anfang 2003 und ist in ihrem Umfang bisher einmalig in Deutschland.
Die Autoren haben sich bei der Erstellung des Evaluationsdesigns u.a. an Projekten
aus Großbritannien angelehnt. Sie zeigen am praktischen Beispiel auf,
mit welchen Methoden die Kriminalitätsentwicklung und vermutete Verdrängungseffekte
auf verschiedenen Basisdaten für den eigentlichen Untersuchungsraum sowie
Vergleichs- und Kontrollräume untersucht werden können. Weitere die
Videoüberwachung flankierende Maßnahmen finden genauso Berücksichtigung,
wie Ereignisse, die sich im Untersuchungszeitraum ergeben haben.
Verschiedene Befragungen von Bürgern des betreffenden Stadtbezirks, von
Nutzern der Parkanlage, von gewerblichen Anrainern, von Angehörigen von
Randgruppenszenen und von Experten der Polizei sowie des Ordnungsamtes geben
Auskunft über das Sicherheitsgefühl und die Akzeptanz von Videoüberwachungsmaßnahmen.
Die betreffenden Interviewbögen sind als Muster hinterlegt.
In einer Effizienzanalyse erfolgt abschließend eine Kosten-Nutzen-Berechnung
des Videoschutzkonzeptes, das beim dortigen Polizeipräsidium in der Form
einer „digitalen Streifenfahrt“ durchgeführt wird.
Im Ergebnis der Evaluationsstudie steht eine positive Bewertung des Bielefelder
Projekts. Insbesondere Betäubungsmittelkriminalität und Eigentums-
und Vermögensdelikte können offensichtlich nachhaltig beeinflusst
werden. Eine Verdrängung in benachbarte Räume oder strukturell vergleichbare
Räume im Verhältnis 1:1 war nicht nachweisbar. Die Resonanz in der
Bevölkerung, insbesondere bei Anrainern und Nutzern ist ausgesprochen positiv
und geeignet, das Sicherheitsgefühl zu stärken. Bedingt ist sogar
eine Ausstrahlungswirkung auf sonstige Bereiche der Stadt nachzuweisen. Bei
der in Bielefeld gewählten Betriebsart ist rein unter betriebswirtschaftlicher
Betrachtung bereits frühzeitig eine Amortisation festzustellen.
1 Einleitung 1.1 Historische Entwicklung und Ausgangslage 1.2 Ausgangslage für die Untersuchung 2 Evaluationsdesign 2.1 Allgemein 2.2 Untersuchung des Kriminalitätslagebildes 2.3 Untersuchung von Kontrollräumen 2.4 Untersuchung von Verdrängungseffekten 2.5 Untersuchungen zum Sicherheitsgefühl und zur Akzeptanz des Videoschutzes 2.6 Effizienzanalyse 2.7 Befragungsinstrumente und Referenzdaten 2.8 Berücksichtigung kontextueller Bedingungen, insbesondere flankierender Maßnahmen 2.9 Bildung von Zeitabschnitten 3 Ergebnisse zur Untersuchung des Kriminalitätslagebildes 3.1 Betrachtung der Kriminalitätsentwicklung von 1999 — 2002 im Abgleich mit Kontrollräumen 3.2 Kriminalitätsentwicklung im Park im Detail auf der Basis von 3.3 Kriminalitätslagebild im Park im Detail auf der Basis der Vorgangsauswertung 4 Ergebnisse der Untersuchung von Verdrängungseffekten 4.1 Bewertung von Verdrängungseffekten auf der Basis von Daten der Vorgangsverwaltung 4.2 Bewertung von Verdrängungseffekten auf der Basis von Daten der Vorgangsauswertung 4.3 Untersuchung von personellen Verdrängungseffekten 5 Ergebnisse der Untersuchung des Sicherheitsgefühls, der Auswirkungen und Akzeptanz des Videoschutzes 5.1 Ergebnisse einer telefonischen Bürgerbefragung 5.2 Ergebnisse einer Befragung von Nutzern der Parkeinrichtung 5.3 Ergebnisse einer Befragung von gewerblichen Anrainern 5.4 Befragung von Experten der Polizei und des Ordnungsamtes 6 Ergebnisse der Effizienzanalyse 6.1 Ermittlung der Personalkosten 6.2 Investitions- und Betriebskosten der Videoüberwachungsanlage 6.3 Kosten-Nutzen-Vergleich nach dem Prinzip der Break-Even-Analyse 6.4 Fazit der Kosten-Nutzen-Berechnung 7 Fazit der Untersuchung 8 Abkürzungsverzeichnis 9 Quellen- und Literaturverzeichnis 10 Herkunftsnachweis Fotos, Diagramme und Karten 11 Verfasser und Titel der Teilprojektarbeiten 12 Abbildungsverzeichnis 13 Tabellenverzeichnis 14 Anlagenübersicht 14.1 Anlage 1: Fragebogen TNS/EMNID 14.2 Anlage 2: Fragebogen Szeneangehörige 14.3 Anlage 3: Fragebogen Nutzer und Betreiber von Einrichtungen im Ravensberger Park 14.4 Anlage 4: Fragebogen Gewerbliche Anrainer 14.5 Anlage 5: Fragebogen Experten Polizei/ Ordnungsamt 14.6 Anlage 6: übersicht über die Befragungswerte zur Sicherheitseinschätzung verschiedener Bielefelder örtlichkeiten von 1997 bis 2002 15 Informationen zu den Autoren
Polizeiliche Überwachungsmaßnahmen in den USA
Clemens Arzt
Erscheinungsjahr: 2004
ISBN: 978-3-935979-35-1
Preis: 16,00 EUR
132 Seiten
Grundrechtsbeschränkungen durch moderne Überwachungstechniken und im War on Terrorism
Polizei ist für die Erfüllung ihrer Aufgaben
auf die Sammlung von Informationen angewiesen. Diese werden zunehmend durch
den Einsatz moderner überwachungstechniken und -technologien gewonnen.
Die Untersuchung widmet sich der Frage, wie der amerikanische Supreme Court
das Spannungsverhältnis von Freiheitsrechten der Bürgerinnen und Bürger
einerseits und den Aufgaben, Interessen und technischen Möglichkeiten der
Polizei andererseits im Verlauf der letzten Jahrzehnte austariert hat. Vor über
vierzig Jahren kritisierte einer der Richter des amerikanischen Verfassungsgerichts
in einer dissenting opinion die Anwendung elektronischer Abhöreinrichtungen:
„Electronic aids add a wholly new dimension (...). They make it more penetrating,
more indiscriminate, more truly obnoxious to a free society.“ Ob der Supreme
Court sich dieser kritischen Perspektive mit Blick auf immer ausgefeiltere überwachungsmethoden
anschloss, wird untersucht.
Die Darstellung kann sich indes nicht mit der Entscheidungspraxis des Supreme
Court allein begnügen, weil in Reaktion auf die Anschläge vom 11.
September 2001 eine Vielzahl neuer gesetzlicher überwachungs- und Eingriffsbefugnisse
eingeführt respektive bestehende Befugnisse hinsichtlich ihrer Eingriffsschwellen
neu definiert wurden. Die vorliegende Arbeit stellt die wohl erste detaillierte
Analyse der Regelungen zur polizeilichen überwachung im „USA Patriot
Act“ in Deutschland dar. Darüber hinaus werden andere zentrale Maßnahmen
im war on terrorism behandelt. Nicht nur in „liberalen“ Kreisen
der USA wird an den Regelungen dieses Gesetzes und an anderen Maßnahmen,
wie etwa der Gefangennahme hunderter Menschen in rechtlosem Zustand in Guantanamo
Bay auf Kuba, erhebliche Kritik geäußert. Die juristische Analyse
zeigt: vom war on drugs bis zum war on terrorism, auf der Strecke bleiben elementare
Grundrechte.
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis I. Einführung II. Rechtliche Grundlagen polizeilicher Eingriffsmaßnahmen III. Polizeiliche Eingriffsmaßnahmen und Verfassungsrecht IV. Der vierte Verfassungszusatz: Rechtlicher Maßstab für polizeiliche überwachungsmaßnahmen 1. Search and Seizure 2. Reasonableness 3. Probable Cause 4. Warrant 5. Reasonable Expectation of Privacy 5.1 Schutzbereich 5.2 örtliche Gegebenheiten 5.2.1 Plain View und Open View 5.2.2 Open Field und Curtilage 6. Gerichtliche überprüfung und Beweisverwertungsverbot 7. Zusammenfassung V. Visuelle Informationserhebung und vergleichbare Maßnahmen 1. Taschenlampen und vergleichbare Hilfsmittel 2. Ferngläser, Nachtsichtgeräte und vergleichbare Hilfsmittel 3. Electronic Tracking Device / Beeper 4. Infrarotkamera und vergleichbare Hilfsmittel 5. Aerial Surveillance 6. Zusammenfassung VI. Ausforschung der menschlichen Kommunikation 1. Wiretapping und Eavesdropping 2. Pen Register und Trap and Trace 3. Videokameras zur Kommunikationsüberwachung 4. Zusammenfassung VII. Neue Formen der überwachung 1. Lokalisierung von Mobiltelefonnutzern 2. Concealed Weapons Detection, Gun Detector und Electronic Frisk 3. Gaschromatographen, Massenspektometer und Electronic Canine 4. Enclosed Space Detection System und Heartbeat Detector 5. Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen und biometrische Gesichtserkennung 6. Zusammenfassung VIII. Neue rechtliche Regelungen nach dem 11. September 2001 1. Vom War on Drugs zum War on Terrorism 2. USA Patriot Act 2.1 Eingriffe in die Rechte aus dem ersten Verfassungszusatz 2.2 Eingriffe in die Rechte aus dem vierten Verfassungszusatz 2.2.1 Verfassungsrechtliche Anforderungen 2.2.2 änderungen durch den USA Patriot Act 2.2.2.1 Abhörmaßnahmen 2.2.2.2 Pen Register und Trap and Trace 2.2.2.3 Sneak and Peek Warrant 2.2.2.4 Administrative Subpoena 2.2.2.5 Eingriffe in das Bankgeheimnis 2.2.2.6 Zugriff auf Schülerdaten 3. Maßnahmen nach dem Foreign Intelligence Surveillance Act 3.1 Entstehung und Zielrichtung des Gesetzes 3.2 Zentrale Regelungen des Gesetzes 3.3 Anordnungsbefugnisse durch ein geheimes Sondergericht 3.4 änderungen durch den USA Patriot Act 4. Weitere Maßnahmen 4.1 Einschränkung der Vertraulichkeit des Grand-Jury-Verfahrens 4.2 Gewahrsamnahme terrorismusverdächtiger Ausländer 4.3 Abschiebungen wegen Verletzung aufenthaltsrechtlicher Bestimmungen 4.4 Eigentumseingriffe durch den Präsidenten 4.5 Eingriffe in die Rechte aus dem sechsten Verfassungszusatz 4.6 Einrichtung von Militärtribunalen 4.7 Ausblick 5. Zusammenfassung IX. Schlussbetrachtung Literaturverzeichnis
Analyse eines Erpresserschreibens
Heike Würstl
Erscheinungsjahr: 2004
ISBN: 978-3-935979-43-6
Preis: 8,90 EUR
44 Seiten
Band 1
Die Autorin, eine Thüringer Polizeikommissarin, zeigt
exemplarisch anhand der Analyse eines Erpresserschreibens, wie mit Hilfe des
sequenzanalytischen Verfahrens der objektiven Hermeneutik, das von Ulrich Oevermann
entwickelt wurde und sich besonders für die Analyse von Texten eignet,
durch extensive Textauslegung Hypothesen bezüglich des Tathergangs und
des Tätertyps gebildet werden, um Ermittlungsansätze zu gewinnen.
Sie tritt damit in die Reihe von Sozialwissenschaftlern und Kriminalisten, die
im Gefolge von Oevermanns viel beachteter BKA-Studie „Zum Problem der
Perseranz in Delikttyp und modus operandi“ diese Methode in die kriminalistische
Arbeit einführten.
In dem analysierten Fall handelt es sich um eine versuchte Brieferpressung zulasten
einer vierundsiebzigjährigen Frau. Der Täter forderte von ihr 6000,-
DM und drohte bei Nichtbefolgen seiner Anweisungen mit dem Tod des Opfers.
Aus dem vorliegenden Erpresserbrief wird rekonstruiert, welche psychischen,
sozialen und kulturelle Faktoren das Handeln des Täters bestimmt haben,
wodurch der Täterkreis erheblich eingeengt wird und eine Aussage über
die Gefährlichkeit des Täters getroffen werden kann.
Das Ergebnis der Analyse ist eine aussagekräftige Persönlichkeits-struktur-hypothese.
Nach ihr handelt es sich bei dem Täter um einen verunsicherter Jugendlicher,
Heranwachsender oder Arbeitsloser, der wahrscheinlich die gleiche Etage in dem
Hauseingang, in dem auch das Opfer wohnt, bewohnt, oder zumindest in unmittelbarer
Nähe des Opfers wohnt. Er ist wahrscheinlich durchschnittlich bis höher
intelligent und stammt aus der Mittelschicht. Der Täter kann als tendenziell
ungefährlich eingeschätzt werden. Leider konnte das Analyseergebnis
nicht mit der tatsächlichen Identität konfrontiert werden, weil der
Täter nie ermittelt wurde.
Die Arbeit zeigt deutlich, dass die Sequenzanalyse der objektiven Hermeneutik
in Fällen, in denen konventionelle Ermittlungstätigkeiten keinen Erfolg
versprechen oder ausgeschöpft sind, eine ernst zunehmende Alternative zur
Entwicklung von Tatablauf-, Tätertyphypothesen und Ermittlungsansätzen
ist. Sie richtet sich gleichermaßen an neuen Ermittlungsmethoden gegenüber
aufgeschlossenen Kriminalisten und Sozialwissenschaftler, die sich für
kriminalistische Anwendungen sozialwissenschaftlicher Methoden interessieren.
1. Einleitung 2. Theoretische Grundlagen der objektiven Hermeneutik 3. Datenmaterial 4. Idealtyp einer Erpressung 5. Ziel der Analyse 6. Sequenzanalyse 6.1 Absender und Adressierung 6.2 Briefgestaltung 6.2.1 Anrede 6.2.2 äußere Form 6.2.3 Orthografie/Grammatik 6.2.4 Brief als Computerausdruck 6.3 Briefinhalt 7. Fallauswertung 8. Bedeutung der Analyse als Ermittlungsansatz 9. Fazit Quellenverzeichnis Anhang
Qualitätsmanagement bei der Polizei
Christian Barthel (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2004
ISBN: 978-3-935979-26-9
Preis: 25,00 EUR
236 Seiten
Entwicklungsstand und Perspektiven
Das Anliegen dieses Readers ist es, den Stand der Umsetzung zentraler Qualitätsmanagement-Konzepte
in der Polizei zu dokumentieren. Im Zentrum stehen deshalb praktische Beispiele
aus unterschiedlichen Behörden und Dienststellen der Polizei, die das Selbstbewertungsinstruments
'Common Assessment Framework' (CAF), das Instrument der Geschäftsprozessoptimierung,
die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000-2000, das EFQM-Modell ein systematisches
Benchmarking einsetzen. Diese Praxisbeispiele verkünden nicht das hohe
Lied einer endgültigen Managementweisheit, sondern zeigen die Chancen aber
auch die Grenzen dieses Gestaltungsansatzes auf. Die Praxis und das Anwenden,
das Brauchbar-Machen des Qualitätsmanagements für die polizeiliche
Alltagsorganisation stehen im Vordergrund. In diesem Sinne will das Buch Führungskräfte
und Organisationspraktiker/-entwickler ermutigen, das Thema Qualitätsmanagement
konsequent anzugehen, sich der Instrumente entsprechend der jeweiligen Situation
vor Ort zu bedienen und dies ohne allzu heftige konzeptionelle Skrupel. Gerahmt
werden diese Praxisbeispiele durch eine Darstellung konzeptioneller Grundlagen
des Qualitätsmanagements ,so dass sich auch Neueinsteiger in dieses Thema
mit den wesentlichen Koordinaten dieses Gestaltungsansatzes vertraut machen
kann. Insgesamt handelt es sich um ein Plädoyer Qualitätsmanagement
als systematischen Organisationsentwicklungsansatz zu nutzen jenseits
naiver Konzeptgläubigkeit und implementationspraktischer Blauäugigkeit.
Inhalt: 1. Einleitung (Christian Barthel) 2. Qualitätsmanagement in der Polizei - der Spagat zwischen Routineaufgaben und professionellem Handeln (Christian Barthel) 3. Umfassendes Qualitätsmanagement in der öffentlichen Verwaltung - Grundlagen und Modelle (Frank Mosthaf) 4. Prozessorientierung als zentrales Element des Qualitätsmanagements zur Notwendigkeit und zu Anwendungen in der Polizei (Rolf Ritsert) 5. Warum QM ? (Ingo Röder) 6. Seien Sie "Methodiker" ! (Ingo Wünsch) 7. Qualitätsmanagement im Polizeipräsidium Münster - Einsatz und Konsequenzen des Common Assessment Framework (CAF) (Roland Vorholt) 8. QuickScreenEFQM - Systematische Selbstbewertung und strategische Maßnahmenplanung im Qualitätsmanagement der Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen (Bernd Heller) 9. Verbesserung polizeilicher Prozesse - am Beispiel des Prozesses Tageswohnungseinbruch (TWE) (Konrad Faber) 10. ISO - Zertifizierung des LB 2 bei der Grenzschule Lübeck (Matthias Buhmann) 11. Quick wins -erste Schritte bei der Einführung des Qualitätsmanagements (Sabine Aye-Stöhr) 12. Implizite Organisationsmodelle- und grundannahmen beim QM-Ansatz (Loes Broekmate)
Abgesichert sein und gutes Geld verdienen
Peter Löbbecke
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN: 978-3-935979-48-1
Preis: 25,00 EUR
267 Seiten
Eine qualitativ-empirische Untersuchung über Berufsbilder von studierenden Polizisten
Deutungsmuster, also die psychischen Strukturen, mit denen wir unsere Lebenswelt
im Bewusstsein „abbilden“ und ihr subjektiven „Sinn“
verleihen, beeinflussen das alltägliche Handeln. Das gilt auch für
den Lebensweltausschnitt des Berufs. Das Verständnis von Berufsbildern
als Ausschnitten von Deutungsmustern kann dazu beitragen, das Verhalten von
Polizisten während und nach der Ausbildung besser zu verstehen und gegebenenfalls
Veränderungen der Ausbildung vorzunehmen.
Das Buch leistet auf der Grundlage theoretischer überlegungen und qualitativer
Interviewforschung einen Beitrag zum Verständnis solcher Berufsbilder und
ihrer individuellen und sozialen Entwicklung. Es beschreibt die großen
ähnlichkeiten studierender Beamter, soweit es um ihre Zugehörigkeit
zu sozialen Milieus und ihre Lebensstile geht. Beide müssen als Einflussfaktoren
bei der Entstehung solcher Bilder verstanden werden.
Abgerundet wird der Band durch eine exemplarische Bestandsaufnahme verschiedener
Formen veröffentlichter Berufsbilder sowie durch einige grundsätzliche
Schlussfolgerungen für die Ausbildung an den Fachhochschulen der Polizei.
Einleitung 2 Berufsbilder in und von der Polizei: Eine Bestandsaufnahme 3 Zur theoretischen Beschreibung von Bildern 4 Bilder und soziale Milieus 5 Aspekte der Datenerhebung und Auswertung 6 Konkretheit und Differenzierung der Berufsbilder 7 Die Zugehörigkeit zu sozialen Milieus 8 Ausgewählte inhaltliche Aspekte des Berufsbildes 9 Zusammenfassung, Systematisierung der wichtigsten Ergebnisse, grundsätzliche Schlußfolgerungen für die Ausbildung, offene Fragen 10 Abkürzungsverzeichnis 11 Verzeichnisse der Abbildungen und Tabellen 12 Verzeichnis der verwendeten Literatur
Glaubhaftigkeit und Suggestibilität kindlicher Zeugenaussagen unter Einbeziehung entwicklungspsychologischer Aspekte
Anke Regber
Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 978-3-935979-97-9
Preis: 9,90 EUR
81 Seiten
Band 5
Spätestens seit den Wormser Missbrauchsprozessen
in den Neunziger Jahren weiß man um die Bedeutung kindlicher Zeugenaussagen.
Damals hatten fehlerhafte Glaubhaftigkeitsgutachten dazu geführt, dass
24 mutmaßlich des sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagte Männer
und Frauen letztendlich doch freigesprochen wurden. „Die familienübergreifenden
Massenmissbrauchshandlungen fanden nicht statt“, hatte der Vorsitzende
Richter im Urteil klargestellt und kam zum Ergebnis, dass die Kinder Opfer
derer wurden, die es gut gemeint und schlecht gemacht haben. Gemeint sind
Sachverständige, Kinderärzte, Psychologen, Staatsanwälte und
Ermittlungsrichter, die mit Ihren Untersuchungen und Vernehmungen vermeintliche
Straftaten entdeckten, die de facto nie geschehen waren. Ein Gutachten zeigte
damals auf, dass die Aussagen der Kinder durch die vielen Befragungen unbewusst
manipuliert worden waren.
Gerade bei Straftaten nach §§ 176, 176a, 176b StGB ist die Stimmung
im Umfeld von Ermittlungen aufgeheizt und eine sachlich-nüchterne Aufklärung
dieser Straftaten nicht immer einfach. Charakteristisch ist dabei die Intimität
der Tatsituation: Kinder sind bei derartigen Straftaten die einzigen Zeugen.
Allein von ihrer Aussage und der der Angeklagten hängt ein ent-sprechendes
Urteil ab. „Von den ersten Vernehmungen hängt also geradezu die
ganze Zukunft des Prozesses ab: In ihnen wird eigentlich fast immer der Sachverhalt
endgültig geklärt oder endgültig verschleiert“. Diese
Aussage von William Stern in seinem Werk „Jugendliche Zeugen in Sittlichkeitsprozessen,
ihre Behandlung und psychologische Begutachtung“ (1926, S. 47) bringt
zum Ausdruck, dass in frühen Phasen der Ermittlungsarbeit die Weichen
für den Erfolg oder Misserfolg eines Verfahrens gestellt wer-den. Denn
gerade hier – das haben die Erfahrungen der Wormser Miss-brauchsprozesse
gezeigt – ist die Gefahr der Beeinflussung der Kinder durch suggestives
Befragen am größten.
Entscheidend bleibt die Frage, ob ein Kind nun die Wahrheit sagt oder nicht.
Anke Regber gibt in ihrer Arbeit zahlreiche Hinweise zur Glaubhaf-tigkeitsbeurteilung
von kindlichen Zeugenaussagen hinsichtlich entwicklungspsychologischer Aspekte.
Auch die Ausführungen der Autorin zum Problem der Suggestibilität
von Kindern machen die vorliegende Arbeit zu einem wertvollen Begleitbuch
für die polizeiliche Praxis. Es eignet sich dabei trotz des expliziten
Bezugs auf kindliche Zeugenaussagen desgleichen für Praktiker, die vornehmlich
mit Vernehmungen von Erwachsenen zu tun haben.
Mit der Lektüre dieser Arbeit verbindet die Autorin die Hoffnung, dass
die Integrierung entwicklungspsychologischer Aspekte in die polizeiliche Vernehmungslehre
dazu führen könnte, dass der Beamte mehr Verständnis für
die Eigenart des kindlichen Denkens, Handelns und Erlebens entwickelt. Letztendlich
geht es darum, das vom Kind Erlebte möglichst wirklichkeitsgetreu zu
erfassen. Denn der Fall Worms zeigt: selbst bei Freispruch sind die Angeklagten
für den Rest ihres Lebens stigmatisiert. Und die Leidtra-genden sind
am Ende doch die Kinder.
Inhalt: 1. Einleitung 2. Geschichtliche Aspekte 2.1 Zeugeneignung von Kindern im Wandel der Zeit 2.2 Geschichte der gerichtlichen Sachverständigentätigkeit 3. Die psychologische Begutachtung 3.1 Der psychologische Sachverstand als Beweismittel (Möglichkeiten und Grenzen) 3.2 Anlass und Häufigkeit der Begutachtung von Kindern 3.3 Der Stellenwert der Begutachtung 3.4 Ein überblick zu den aussagepsychologischen Konstrukten 4. Zeugeneignung von Kindern aus entwicklungspsychologischer Sicht 4.1 Aussage- bzw. Zeugentüchtigkeit 4.2 Kinder verschiedener Alterstufen als Zeugen 5. Die Glaubhaftigkeit einer Aussage 5.1 Differenzierung zwischen Glaubwürdigkeit und Glaubhaftigkeit 5.2 Bedeutung für Praxis 5.3 Differenzierung zwischen Glaubhaftigkeit und Aussagegenauigkeit 5.4 Unterschiede zwischen erlebnisbegründeten und unwahren Aussagen 5.5 Motivbezogene Aspekte beim Kind 5.6 Hinweise für die polizeiliche Praxis 6. Das Problem der Suggestibilität 6.1 Begriffsbestimmung 6.2 Das Werk von William Stern 6.3 Allgemeine Ausführungen zum Suggestionsprozess 6.4 Bedingungen für das Auftreten von Suggestionseffekten 6.5 Differenzierung zwischen wahren und suggerierten Aussagen 6.6 Suggestibilität und Alter des Kindes 6.7 Einfluss von Zeitpunkt und Häufigkeit der Präsentation falscher Informationen 6.8 Hinweise für die polizeiliche Praxis