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Die Polizei und der Tod Geschichten und Gedanken zu eine Über-Lebens-Frage
Tobias Trappe (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-224-4
Preis: 19,80 EUR
172 Seiten
Wie wohl keine andere Berufsgruppe sind Polizisten "in Geschichten verstrickt": in Gewaltgeschichten, Angstgeschichten, Schuldgeschichten, in Geschichten von Einsamkeit, Not, Gefahr, Leid, aber vor allem auch von Sterben und Tod. Diese Geschichten hinterlassen bei jedem Polizisten Spuren. Meist jedoch bleiben solche Spuren stumm und verlieren sich im Alltag. Der vorliegende Band versucht sie zum Sprechen zu bringen.
Die hier gesammelten Texte der Polizei-Poeten, vor allem aber die Erzählungen junger Polizisten gewähren einen zum Teil sehr persönlichen und individuellen Einblick, vor welchen "über-Lebens-Fragen" die Polizeibeamten/innen stehen. Begleitet werden diese Geschichten durch Beiträge aus Sicht der Polizeiseelsorge sowie der Praxis. Gemeinsam bilden diese Erfahrungen und überlegungen die Grundlage für eine erste Skizze einer "Ethik im Gewaltmonopol". Abgerundet wird der Band schließlich durch Arbeitsmaterialien für den berufsethischen Unterricht, etwa zur überbringung einer Todesnachricht bei getöteten Kindern oder zum Umgang mit Schwerstverletzten bei einem Unfall.
INHALT Vorwort des Inspekteurs der Polizei Nordrhein-Westfalen Dieter Wehe Warum dies kein Grußwort ist Reinhard Mokros - Vizepräsident der FHöV NRW Was geht mich das an? Tobias Trappe Der Kurs und der Tod Anstelle einer Einleitung I. Eine persönliche Erfahrung II. Einige einfache, aber vielleicht nicht ganz überflüssige Wahrheiten zur Ethik 1. Ethik als Gespräch 2. Ethik als Einladung zu und Vertrauen in Freiheit 3. Du zählst: Ethik als Schule der Demokratie III. Zu diesem Band: Eine Danksagung Mehr Leben Die Polizei und der Tod Ausgewählte Texte der Polizei-Poeten Zur Einführung von Volker Uhl I. „Wie alles begann“ von Volker Uhl II. „Nicht mal drei Sekunden“ von Werner Stotz III. „Drei Freunde“ nacherzählt von Volker Uhl IV. „Wie einen Angehörigen verlieren“ von Frank Bartel und Volker Uhl V._ „Am Wegrand“ von Ludwig Eulenlehner VI. „Der Zirkusbesuch“ von Volker Uhl VII. „Die Frau in Rot“ von Volker Uhl Wahnsinn Der Kurs und der Tod Eine Begegnung Zur Einführung 1. Das habe ich nicht gewollt 2. Die einzigen Kinder 3. Robotisch 4. … guckte mir mitten in die Augen 5. Was machen wir hier? 6. Jetzt-und-gleich-gucken-wir-erst-mal-und-fantasieren-nicht-Theorie 7. Mit aus dem Fenster gerissen 8. Jede Menge Graustufen 9. Den Kopf halten 10. Zu wenig Zeit 11. 400 Meter Luftlinie 12. Darauf wurde ich in meiner Ausbildung nicht vorbereitet 13. Hitze-Schlag 14. Versprich es mir 15. Zwei Stunden warten 16. Zum ersten Mal verliebt 17. Keine Schweinerei hinterlassen 18. Gesichtslos 19. Wie kann man sich nur ..? 20. Eventuell ein Mensch? 21. Reisende kann man nicht aufhalten 22. Warum muss er jetzt gerettet werden? 23. „Tut mir leid, dass es Ihre Schicht trifft …“ 24. Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? 25. Ich saß einfach nur da und hörte zu Nichts tun Judith Palm Wie Mord in meinen Gebeinen über den Tod, seelische Eigensicherung und die heilende Kraft der Rituale I. Polizei und Tod: Ethik im Grundlagenmodul eines Polizeikurses II. Seele oder Psyche? III. Seele – nicht Psyche. Ein kleiner theologischer Exkurs IV. „Seelische Eigensicherung“ V. Rituale als Hilfestellung VI. Schlussbetrachtung Der Tote schreit nicht Marcus Freitag Die Polizei und der Tod Grenzgang und Ausblick I. Begegnung mit dem Tod II. Verdrängung des Todes und der Trauer III. Umgang mit Tod und Trauer als polizeiliche Kernaufgabe: Opferschutz IV. Hilfe im Umgang mit dem Tod – übergangsrituale 1 Das kirchliche Angebot der begleitenden Liturgie 2. Liturgie als diakonale Begleitung – Rituale der Nächstenliebe Die Fratze Erich Traphan Polizist sein – ein Beruf, der die Seele fordert Das Kind in uns Tobias Trappe Die Polizei und der Tod Einige überlegungen zur Ethik im Gewaltmonopol I. Unabweisbar, unabschließbar, gemeinschaftlich: Die „Probleme der Ethik“ II. Ethik im Gewaltmonopol als Ethik der Grenzsituationen 1. Aporien der Gewalt 2. Vorbereiten auf das Scheitern 3. Im Schattenreich 4. Nach uns kommt keiner? – Wirklich nicht? 5. Weichen oder Wachsen? Selbstwerden an Grenzsituationen 6. „Polizisten sind auch nur Menschen“ oder Groß von sich selbst denken III. Death work 1. Du kommst nicht davon: Der eigene Tod 2. Warum soll ich mir das antun? 3. Macht über die Macht der Angst 4. Sterben lernen oder Die ethische Professionalität polizeilicher Arbeit 5. Die Solidarität der Sterblichen 6. Der eigene Tod als Entscheidung 7. „Für mein Leben gern“: über die Liebe zur Polizei 8. Das Opfer, das ich bin, und das Opfer, das ich leiste Die Lehre Der Tod als Frage und Auftrag I. Wieso weinen Sterbende nie? II. Sterbende sind Lebende 1. Ist da nicht noch jemand? 2. Menschenrechte Sterbender III. Wenig gut zu machen: Die Nachricht vom Tod eines Kindes Vorbereitung auf den konkreten Fall Unverzüglich benachrichtigen Auswirkungen auf den Trauerprozess – Nachricht persönlich überbringen Wenn die Angehörigen weit weg wohnen – Telefonnummer hinterlassen Auf Reaktionen gefasst sein – Mögliche Aggressionen aushalten Regeln für die überbringung von Todesnachrichten Abschied ermöglichen Zeit für Erklärungen nehmen „Ratschläge“ vermeiden – Entscheidungen der Eltern zulassen Schuldzuweisungen vermeiden
„Merhaba Polizei“ - Die deutsche Polizei im Spiegel türkischer Printmedien am Beispiel der Tageszeitung Hürriyet Darstellungsformen zwischen reißerischer Medienmache und informativer Berichterstattung
Aşkin Bingöl
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-294-7
Preis: 18,90 EUR
112 Seiten
Welches Bild der Polizei vermitteln türkischsprachige Medien im Wettstreit zwischen reißerischer Medienmache und informativer Berichterstattung? Welche Rollen werden handelnden Polizisten bzw. türkeistämmigen Migranten hierbei zugeschrieben? Das Buch gibt einen Überblick darüber, wie das breite Spektrum polizeilicher Aktionsformen bzw. wie die Polizei als Institution in der Hürriyet-Europa, einem der auflagenstärksten türkischsprachigen Printmedien in Deutschland, medial aufgearbeitet wird.
Polizeiliche Ereignisse verfügen über ein enormes Nachrichtenpotenzial, weil ihnen vielfach menschliche Lebenssachverhalte mit hohem emotionalem Wert zu Grunde liegen. An solche Nachrichten werden nicht selten manifeste bis latente Botschaften angedockt, die die Wahrnehmung von Polizei in der Gesellschaft beeinflussen. Gerade kulturelle und sprachliche Herausforderungen in der Interaktion zwischen Polizeibeamten und Migranten bieten genügend Andockpunkte, um das Bild der Polizei mit der Macht reißerischer Schlagzeilen und flankierender Bilder zu prägen und in das Bewusstsein der Leserschaft zu transportieren.
Die Forschungsarbeit beleuchtet deshalb neben Themen der Integration, Medienrezeptionsformen türkeistämmiger Bürger in Deutschland auch Formen der medialen Wirklichkeitskonstruktion der Hürriyet-Europa bei der Beschreibung und Bewertung polizeilicher Interaktion mit türkeistämmigen Migranten. Betrachtet wird insbesondere die Wirkungs-dynamik von visuell hinterlegten Botschaften mit moralisierenden Deutungsangeboten sowie die scheinbare Diskrepanz zwischen dem vermittelten Bild der Polizei als Institution und der präsentierten Realität ihrer Akteure.
Inhalt: 1. Einführung – Die Polizei und ihr mediales Bild 1.1 Darstellung und Bedeutung der Untersuchung 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit 2. Stand der Forschung 2.1 Empirische Studien in deutschsprachigen Medien 2.2 Bisherige Forschungsarbeiten bei türkischsprachigen Medien 2.3 Hürriyet und Polizei – eine neue Forschungsperspektive 3. Türkeistämmige Migranten in Deutschland 3.1 Ein kurzer Abriss: Vom Gastarbeiter zum Deutschtürken 3.2 Formen der Medienrezeption in der türkeistämmigen Bevölkerung 4. Hürriyet – der Meinungsmacher? 4.1 Kurzportrait und Selbstverständnis 4.2 Stellenwert der Zeitung innerhalb der Ethnomedien 4.3 Hürriyet als Untersuchungsgegenstand – Warum dieses Printmedium? 5. Die empirische Untersuchung – Methode und Vorgehensweise 5.1 Zur Schwierigkeit der Quellenerhebung 5.2 Umfang und Auswahl der untersuchungsrelevanten Artikel 5.3 Inhaltsanalyse als Untersuchungsmethode 5.4 Analyseablauf und Vorgehensweise bei der Kategorienbildung 5.4.1 Festlegung des Auswertematerials 5.4.2 Analyse der Entstehungsbedingungen 5.4.3 Formale Charakteristika des Materials 5.4.4 Zielrichtung der Analyse 5.4.5 Kategorienbildung und Codierungsverfahren 5.5 Struktur und Inhalt des entwickelten Kategoriensystems 5.5.1 Die Polizei als Institution 5.5.2 Spektrum dargestellter polizeilicher Ereignisse 5.5.3 Darstellung und Bewertung polizeilicher Arbeit 5.5.4 Darstellung anderer Behörden/Politik 5.5.5 Rollenzuweisung an handelnde Polizeibeamte 5.5.6 Rollenzuweisung an beteiligte türkeistämmige Migranten 6. Darstellung und Interpretation der Ergebnisse 6.1 Aufbau und überblick der Ergebnisdarstellung 6.2 Die Polizei als Institution – Perspektiven und Botschaften 6.3 Spektrum dargestellter polizeilicher Ereignisse 6.4 Darstellung und Bewertung der polizeilichen Arbeit 6.5 Wahrnehmung und Bewertung der Akteure bei der Interaktion zwischen Polizisten und türkeistämmigen Migranten 6.5.1 Rollenzuweisung an handelnde Polizeibeamte 6.5.2 Rollenzuweisung an beteiligte türkeistämmige Migranten 6.6 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse 7. Schlussbetrachtung und Bedeutung für die Polizei 8. Anhang 8.1 Auswertungseinheit/Schlagzeilenübersicht 8.2 Kategorien- und Codesystem 8.3 Liste der Dokumente 8.4 übersicht der Codings mit jeweiligen Text- und Bilddaten 9. Literaturverzeichnis
Social Media, App’s und Co. – Die Rolle der Polizei im Zeitalter des Web 2.0 Zum Stellenwert von medialer Präsenz und Vertrauen stiftender Kommunikation auf mobilen Endgeräten im Zeitalter des Web 2.0
Alexander Fehr
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-371-5
Preis: 19,80 EUR
112 Seiten
Obwohl die Polizei regelmäßig als Gegenstand von Berichterstattungen und Diskussionen innerhalb von sozialen Medien erscheint, so bewegt sie sich ihrerseits auf modernen Medienplattformen häufig noch immer wie auf (an anderer Stelle populär gewordenem) unerforschtem „Neuland“. In diesem Buch soll gezeigt werden, wie moderne Kommunikationsstrukturen wirken und inwiefern moderne Phänomene wie „social media“, „Web 2.0-Anwendungen“ und „Apps“ Einfluss auf das Verhältnis der Polizei zu ihren Bürgern entfalten. Weiterhin wird anhand der Darstellung der Möglichkeiten einer eigenen Polizei-App ein Weg aufgezeigt, wie sie in Zukunft auf der Basis von vertrauen stiftender Kommunikation zeitgemäß mit ihren Kunden in Kontakt treten kann und welche Vorteile für alle Beteiligten sich hieraus ergeben können. Begleitend hierzu enthält das Buch eine empirische Erhebung bezüglich der Akzeptanz und des gewünschten Informationsangebots einer solchen App und eine Interpretation der Umfrageergebnisse. Abschließend wird gezeigt, wie die Polizei durch die Einbeziehung der Elemente Transparenz, Kollaboration und Partizipation den Weg zu einem neuen Selbstverständnis beschreiten und somit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und Erhalt von Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung schaffen kann.
Der Autor Alexander Fehr ist Polizeibeamter im Dienst des Landes Rheinland-Pfalz und hat zudem einen Abschluss in der Fachrichtung Kriminologie (M.A.) an der Universität Hamburg erlangt.
Inhalt: 1. Kommunikations- oder Informationsgesellschaft, digitale oder virtuelle Welt?! Eine Darstellung verschiedener Erklärungsansätze zur Einordnung der gegenwärtigen Gesellschaft 1.1 Definition des Begriffs Web 2.0 1.2 Informationsgesellschaft 1.3 Kommunikationsgesellschaft 1.4 Virtuelle/digitale Gesellschaft 2. Transparenz und Mitbestimmung als Ausdruck eines neuen Demokratieverständnisses und eines existenziellen Bedürfnisses unserer Gesellschaft? 2.1 Stuttgart 21, neue Netzpolitik, das Hamburger Transparenzgesetz - Eine Aufzählung von Beispielen gesellschaftspolitischer Diskussionen und deren Implikationen für die Polizei und ihre Kommunikationsstrategie. 2.2 Auf dem Weg in die virtuelle Kommunikationsgesellschaft? Geschieht durch die globale Vernetzung und die Digitalisierung von Kommunikationskanälen ein erneuter „Strukturwandel der öffentlichkeit“ in Anlehnung an die Erkenntnisse von Habermas? 3. Zentrale Kategorien der Kommunikation und deren Bedeutung für die Polizei 3.1 Grundsätze der Unternehmenskommunikation nach Reichertz 3.2 Exkurs: Vertrauen 3.3 Vertrauen schaffen durch persönliche Kommunikation 3.4 Vertrauen schaffen durch moralische Selbstverpflichtung 4. Der technische Wandel in der öffentlichen Verwaltung und der Polizei und die damit verbundenen Veränderungen im Verhältnis "Bürger-Behörde" 4.1 Die veränderte Selbst- und Außendarstellung durch technischen Wandel 4.2 Die veränderte Selbst- und Außendarstellung durch organisatorischen Wandel 5. Die Polizei als „Dienstleister“ für den Bürger – Realistische Aufgabenbeschreibung oder politisch intendierte Wunschvorstellung? 6. Die Polizei-App als Ergänzung zu bestehenden Konzepten der öffentlichkeitsarbeit der Polizei 6.1 Traditionelle Presse-und öffentlichkeitsarbeit der Polizei 6.2 Jugendliche und Heranwachsende als „Target Group“ von besonderem polizeilichem Interesse 7. Ein überblick zu Smartphone-basierten Angeboten der Polizei in Deutschland und im internationalen Vergleich 7.1 Kosten, gebundene Ressourcen und rechtliche Rahmenbedingungen der App-Entwicklung am Beispiel der Polizei Brandenburg 8. Eine quantitative Erhebung zur Interessenabfrage bezüglich einer Polizei-App mittels schriftlichem Fragebogen 8.1 Methode und Gestaltung des Fragebogens 8.2 Auswertung und Interpretation der Fragebögen und Auswirkungen auf die Thesen 9. Die Einbeziehung von Elementen der Transparenz, Kollaboration und Partizipation auf Weg zu einem neuen Selbstverständnis von Polizei und öffentlicher Verwaltung 9.1 E-Democracy 9.2 Good Governance 9.3 Open Government 10. Chancen und Risiken einer neuen Kommunikationsstrategie und der Implementierung einer Polizei-App in das bestehende Informationsangebot 11. Kritische Würdigung: Transparenz schafft Vertrauen!? 12. Literatur-und Quellenverzeichnis
Die Deutsche Volkspolizei der DDR – Beiträge eines Seminars an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster
Wolfgang Schulte (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2018
ISBN: 978-3-86676-528-3
Preis: 24,90 EUR
215 Seiten
Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V., Band 22
Inhalt:
Generation Z: Hat die Kriminalpolizei ein Nachwuchsproblem? Eine empirische Untersuchung im ZKD Hannover
Frank-Holger Acker
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-686-0
Preis: 24,90 EUR
185 Seiten
Schriftenreihe Polizei & Wissenschaft
Die Polizei steht als Arbeitgeber bereits seit einigen Jahren in direkter Konkurrenz zur freien Wirtschaft. Die Tatsache, dass in den meisten Bundesländern das Abitur eine Zugangsvoraussetzung ist, verengt den Kreis möglicher Bewerberinnen und Bewerber weiter.
Gleichzeitig veränderten sich Selbstverständnis und Anspruch der Menschen, die neu in den Arbeitsmarkt eintreten. Gemäß dem Generationenkonzept sind junge Männer und Frauen heutzutage nicht nur als Digital Natives mit den technologischen Veränderungen der letzten Jahre aufgewachsen und sozialisiert, sondern haben auch andere Vorstellungen von Berufs- und Lebensplanung als ältere Generationen.
Innerhalb der Organisation konkurrieren verschiedene Verwendungsbereiche um den polizeilichen Nachwuchs. Wer in Niedersachsen den Beruf der Polizeibeamtin bzw. des Polizeibeamten ergreift, kann nach dem Studium ebenso in der Bereitschaftspolizei wie dem Einsatz- und Streifendienst oder der Kriminalpolizei Verwendung finden.
Die vorliegende Monografie dokumentiert einen mehr als sechsmonatigen Forschungsprozess. Mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Methoden wurde untersucht, wie Studierende den Ermittlungsbereich wahrnehmen und ob die Kriminalpolizei unter Berücksichtigung der sich verändernden Umstände ein Nachwuchsproblem hat.
Inhalt:
1. Einleitung
2. Auftrag und Forschungseinstieg
2.1 Übersicht zum bisherigen Kenntnisstand
2.2 Forschungseinstieg in Feldphase I:
2.3 Forschungseinstieg in Feldphase I: Ergebnisse
2.4 Forschungseinstieg in Feldphase I: Ergebnisse SB-
2.5 Befragung Studierende PA und weitere Schritte
3. Feldphase II: Fragebogenerstellung
3.1 Verteilung der Generationen im ZKD Hannover Stand Juli 2020
3.2 Interviewleitfaden Kommissariatsebene und
3.3 Fragebogenerstellung Befragung Mitarbeiterebene ZKD
3.4 Fragebogenerstellung Befragung Studierende Polizeiakademie
4. Feldphase II: Ergebnisse Interviews K-Ebene
4.1 Themenblock I: Das Kommissariat ist attraktiv
4.2 Themenblock II: Die neue Generation ist anders
4.3 Themenblock III: Wechsel in den Ermittlungsdienst
4.4 Zusammenfassung Auswertung Interviews K-Leitungsebene
5. Feldphase II: Auswertung Mitarbeiterebene ZKD
5.1 Beschreibung der Daten
5.2 Auswertung Themenblock I
5.3 Auswertung Themenblock II
5.4 Auswertung Themenblock III
5.5 Zusammenfassung Auswertung Befragung Mitarbeiterebene ZKD
6. Feldphase II: Auswertung Befragung Studierende
6.1 Beschreibung der Daten
6.2 Auswertung Themenblock I
6.3 Auswertung Themenblock II
6.4 Auswertung Themenblock III
6.5 Zusammenfassung Auswertung Befragung Studierende
7. Resümee und Ausblick
Literatur
Abkürzungsverzeichnis
Plötzlich im Homeoffice: Die Pandemie als Wegbereiter mobiler Arbeitsformen im öffentlichen Dienst Eine aktuelle Studie am Beispiel des Hessischen Polizeipräsidiums für Technik
Marcel Müller
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-86676-733-1
Preis: 19,80 EUR
96 Seiten
Polizeiwissenschaftliche Analysen, Band 36
Die Corona-Pandemie beeinflusst nicht nur das Privatleben vieler Menschen, sondern hat ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitswelt: Und zwar sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor. Im Zuge der sogenannten Bundesnotbremse wurden viele Arbeitgeber dazu aufgefordert, mithilfe verschiedener Maßnahmen zur Eindämmung möglicher Infektionsketten beizutragen: Eine dieser Maßnahmen bestand schließlich darin, die Beschäftigten ins Homeoffice zu entsenden. Dies stellte die hessische Polizei vor große Herausforderungen, denn bis dato herrschte dort eine Anwesenheitskultur vor und es fehlte (zunächst) an ausreichend mobilen Endgeräten, weshalb mobile Arbeitsformen im Behördenalltag eher die Ausnahme darstellten. In diesem Sinne kann die Pandemie letztlich als Digitalisierungs- und Modernisierungstreiber betrachtet werden, in deren Folge sich neue und flexiblere Arbeitsformen eröffneten. Die vorliegende Studie befasst sich daher – am Beispiel des Hessischen Polizeipräsidiums für Technik – in erster Linie mit den Chancen und Risiken, die sich hieraus für die Behörde sowie ihre Beschäftigten ergeben: Dabei sollen mögliche Auswirkungen auf den Behördenalltag beleuchtet und gleichzeitig potenzielle Lösungsansätze aufgezeigt werden. Darüber hinaus sollen nicht nur die Zufriedenheit der Beschäftigten mit den neuen Homeoffice-Möglichkeiten eruiert, sondern ebenso die vorrangigsten Motivationsgründe für ihre Teilnahme (oder Nicht-Teilnahme) am Homeoffice herausgearbeitet werden. Hierbei sind vor allem die verschiedenen Einflussfaktoren, die im Wesentlichen zur erfolgreichen Arbeitsverrichtung im Homeoffice beitragen, von Interesse.
Inhalt:
Vorwort
1 Einleitung und Vorstellung der Studie
1.1 Hintergründe zur Studie
1.2 Forschungs- und Studiendesign
2 Beschreibung der Stichprobe
3 Homeoffice-Nutzung der Beschäftigten
3.1 Beschäftigungsverhältnis und Umfang der Homeoffice-Tage
3.2 Warum nehmen Sie am Homeoffice teil?
3.3 Warum nehmen Sie nicht am Homeoffice teil?
3.4 Arbeitszeitverschiebung im Homeoffice
3.5 Arbeitsplatz im privaten häuslichen Bereich
3.6 Technische Ausstattung im privaten häuslichen Bereich
3.7 Verlagerung der Technik zwischen Büro und Homeoffice
3.8 Kommunikationsverhalten im Büro und im Homeoffice
4 Zufriedenheit der Beschäftigten
4.1 Wie gut oder schlecht haben die folgenden Dinge im Homeoffice funktioniert?
4.2 Welche Faktoren haben – bei Ihnen persönlich – zum Erfolg beigetragen?
4.3 Welche Faktoren haben – bei Ihnen persönlich – zum Misserfolg beigetragen?
4.4 Welche Werkzeuge sind Ihnen im Homeoffice am wichtigsten?
4.5 Wie zufrieden sind Sie mit den Homeoffice-Werkzeugen?
4.6 Was vermissen Sie im Homeoffice?
5 Team-Leistung
5.1 Virtuelle Zusammenarbeit zur Überwindung räumlicher Distanz
5.2 Austausch, Unterstützung und Zusammenhalt
6 Risiken und Chancen von mobiler Arbeit
6.1 Probleme und Herausforderungen für die Behörde
6.2 Chancen und Möglichkeiten für die Behörde
7 Abschlussfragen
8 Diskussion und Zusammenfassung
8.1 Kritische Reflexion
8.2 Schlussfolgerungen
9 Quellenverzeichnis
10 Abbildungsverzeichnis
Viktimisierung, Kriminalitätsfurcht und Anzeigeverhalten im Freistaat Sachsen Eine Untersuchung zum Dunkelfeld im Jahre 2010
Karlhans Liebl
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-86676-367-8
Preis: 29,00 EUR
198 Seiten
Seit in den 1960er Jahren in den Vereinigten Staaten Forschungsinstitute erste Untersuchungen zur Erforschung des tatsächlichen Kriminalitätsumfangs durchführten, wurden Forderungen laut, solche Untersuchungen auch regelmäßig in Deutschland durchzuführen. Trotz der starken Orientierung der deutschen Kriminologie auf Forschungsstrategien der US-amerikanischen Kriminologie kam es bisher jedoch nur zu wenigen Projekten im Bereich der Dunkelfeldforschung. So dauerte es über 20 Jahre nach der Wiedervereinigung bis eine erste Untersuchung in einem „Neuen Bundesland“ durchgeführt wurde, deren Ergebnisse, bezogen auf das Jahr 2010 im Freistaat Sachsen, hier vorgestellt werden. Es liegen damit die ersten Hinweise auf das wahre Ausmaß von Eigentums- und Vermögensdelikten aber auch zu Gewalt- und Bedrohungstaten vor. Mit untersucht wurden auch Gründe für die Nicht-Anzeige und die Auswirkungen von Viktimisierungen auf die Kriminalitätsfurcht.
Inhalt: 1 Zur „Dunkelfeld-Forschung“ in Deutschland 1.1 Anfänge der Dunkelfeldforschung in Deutschland 1.2 Täterbefragungen 1.3 Opfer- mit Täterbefragungen bzw. Viktimisierungsuntersuchungen 2 Methodische Fragen und Stichprobe 2.1 Methoden der Dunkelfeldforschung 2.2 Durchführung der vorliegenden Untersuchung 3 Geschlecht, Alter und Anzeigeverhalten der Opfer 3.1 Geschlecht und Alter der Opfer 3.2 Geschlecht, Alter und Anzeigeverhalten 4 Aspekte der Kriminalitätsfurcht, Verhalten und Viktimisierung 5 Registrierte Kriminalität und Dunkelfeld im Freistaat Sachsen – Untersuchungsergebnisse im Vergleich 6 Ergebnisse der Viktimisierungsuntersuchung bezogen auf einzelne Delikte 6.1 Sachbeschädigung 6.2 Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen 6.3 Diebstahl aus Kraftfahrzeugen 6.4 Diebstahl von Kraftfahrzeugen oder Motorrädern 6.5 Fahrraddiebstahl 6.6 Wohnungsdiebstahl 6.7 Diebstahl aus Boden- und Kellerräumen 6.8 Wohnungseinbruch 6.9 Gartenhaus- oder Gartenlauben-Einbruch 6.10 Diebstahl von Geld, Geldbörsen oder Kreditkarten 6.11 Diebstahl von Hand- oder Einkaufstaschen 6.12 Raubdelikte 6.13 Bedrohung 6.14 Stalking 6.15 Sexualdelikte 6.16 Leichte Körperverletzung 6.17 Schwere Körperverletzung 6.18 Beleidigung 6.19 Betrug 6.20 Computer- oder Internetbetrug 6.21 Kapitalanlagebetrug 6.22 Unterschlagung 6.23 Brandstiftung 7 Abschließende Hinweise 8 Literaturverzeichnis
Der Freiwillige Polizeidienst in Baden-Württemberg
Marcus Ehm
Erscheinungsjahr: 2005
ISBN: 978-3-935979-67-2
Preis: 24,90 EUR
288 Seiten
Eine Institution zwischen Aufstockung und Abschaffung
Polizeiwissenschaftliche Analysen: Band 6
Das Buch gibt einen überblick über diese Einrichtung, die nunmehr
seit über 40 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland existiert.
Dabei wird zum einen auf sehr anschauliche Weise mit Abbildungen und Tabellen
auf die praktische Seite der Institution eingegangen. Die Arbeit richtet sich
somit in erster Linie an die Angehörigen des Freiwilligen Polizeidienstes
und auch an interessierte Bürgerinnen und Bürger, die Mitglied in
der Polizeireserve werden möchten.
Auf der anderen Seite werden die rechtlichen Fragen rund um den Freiwilligen
Polizeidienst erläutert, so insbesondere zur Verfassungsmäßigkeit
und zur Rechtsnatur von bestimmten Maßnahmen. In diesem Rahmen richtet
sich die Arbeit an Polizeibeamten und auch Personen, die juristische Antworten
auf ihre Fragen suchen.
Inhalt Vorwort Abkürzungsverzeichnis Einleitung A. Die Entstehungsgeschichte des Freiwilligen Polizeidienstes und des Gesetzes über den Freiwilligen Polizeidienst I. Die Gründe für die Aufstellung und Aufrechterhaltung des II. Die Rechtliche Entstehung - das Gesetz B. Aufstellung, Ausstattung und Dienstleistung des Freiwilligen Polizeidienstes; Ersatzleistungen für den Einsatz; Ausscheiden aus der Institution I. Die Aufstellung der Polizeireserve II. Die Ausstattung des Freiwilligen Polizeidienstes III. Der Aufruf zur Dienstleistung IV. Die Ersatzleistungen für die Tätigkeit im Freiwilligen Polizeidienst V. Das Ausscheiden aus dem Freiwilligen Polizeidienst C. Die rechtliche Einordnung der Institution und ihrer Mitglieder im Hinblick auf die Aufgaben, Rechte und Verwendung I. Der Funktionsvorbehalt des Art. 33 Abs. 4 GG II. Die rechtliche Stellung der Bewerber und Angehörigen der Polizeireserve III. Die Rechte und Pflichten der Polizeifreiwilligen IV. Die Aufgaben des Freiwilligen Polizeidienstes V. Die Befugnisse der Angehörigen des Freiwilligen VI. Die Haftung bei Diensthandlungen D. Sicherheits- und sozialpolitische überlegungen zum Freiwilligen Polizeidienst; überblick über vergleichbare und ähnliche Institutionen; Stellung in der Gesellschaft I. Die Bedeutung des Freiwilligen Polizeidienstes im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Polizei und Privaten II. Vergleichbare und ähnliche Institutionen in anderen Bundesländern III. Die Stellung der Institution in unserer Gesellschaft Zusammenfassung und Ergebnisse Anlagen Literaturverzeichnis Sonstige Materialien
Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU nach Lissabon
Thomas Beck
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN: 978-3-86676-240-4
Preis: 12,80 EUR
138 Seiten
Dieses Lehrbuch will Möglichkeiten, aber auch Grenzen der außenpolitischen Zusammenarbeit im EU-Rahmen aufzeigen. Lernfragen und Zusammenfassungen strukturieren den Stoff. Der tendenzielle Rückgang des Einflusses der europäischen Mächte in einer sich globalisierenden Welt kann teilweise dadurch kompensiert werden, dass die Union in der Lage ist, geschlossen aufzutreten und einen kleinsten gemeinsamen Nenner ihrer Interessen zu finden. Dies setzt freilich Toleranz, Willen zum Kompromiss und die überzeugung von einem echten außenpolitischen Mehrwert voraus, welcher sich aus einheitlichem Handeln ergibt. Dies gelingt, wie 2003 am Beispiel des Irakkrieges und 2011 am Beispiel Libyens gezeigt, nicht immer. Nationale Interessen scheinen immer wieder unter der Fassade der EU durch. Dennoch hat die Union in zahlreichen anderen Fällen die Fähigkeit zu gemeinsamem Handeln unter Beweis gestellt. Zahlreiche Missionen militärischer, polizeilicher oder ziviler Art laufen derzeit gleichzeitig in vielen Regionen der Welt. Das Problem besteht nicht nur darin, 27 Mitgliedsstaaten zu koordinieren, sondern auch innerhalb der EU unterschiedliche Politikbereiche horizontal auszubalancieren. In diesem Buch werden die organisatorische Struktur, die Rechtsgrundlagen und die Instrumente gemeinsamer Willensbildung sowie die sich daraus gegebenen Defizite beschrieben. Ferner werden praktische Beispiele von EU-Missionen dargestellt. Schließlich wird das Verhältnis von EU und NATO bzgl. militärischer Einsätze bewertet. Abschließend fassen Thesen den gegenwärtigen Zustand der GASP/GSVP zusammen.
Inhalt Einleitung Literaturempfehlung 1. Herausforderungen für die Außen und Sicherheitspolitik 1.1 Erweiterter Sicherheitsbegriff, asymmetrische Bedrohung und Privatisierung von Konflikten 1.2 Handlungszwänge und Notwendigkeiten 1.3 GASP und GSVP in der öffentlichen Meinung 2. Grundlagen europäischer Außen- und Sicherheitspolitik 2.1 Begriff GASP und GSVP 2.2 Nationale Außenpolitik und EU-Kompetenzen bei GASP 2.2.1 Nationale Ebene 2.2.2 EU-Kompetenz Verteilung 2.3 GASP-Struktur im Wandel 2.4 Souveränität, Subsidiarität und Grenzen der Integration 2.5 Ziele der GASP (nach Art. 21 I EUV) 2.6 Europäische Sicherheitsstrategie (ESS) 3. Entstehung und Entwicklung europäischer Außen- und Sicherheitspolitik 3.1 Anfänge der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik bis zum Vertrag von Nizza 3.2 Von Nizza nach Lissabon 3.3 Reformvertrag und änderungen im Primärrecht 4. Institutionen und Instrumente 4.1 Europäischer Rat, Außenministerrat und Instrumente des Handelns 4.1.1 Europäischer Rat und Leitlinien 4.1.2 Instrumente des Rates: Standpunkte, Aktionen und Durchführungsbeschlüsse 4.2 Hoher Vertreter für GASP 4.3 Politisches und Sicherheitspolitisches Komitee PSK 4.3.1 Militärausschuss (EUMC), Ausschuss für ziviles Krisenmanagement (CIVCOM) und Politisch-Militärische Arbeitsgruppe (PMG) 4.3.2 Krisenmanagement: Generaldirektion für Krisenmanagement und Planung (CMPD), Militärstab (EUMS), Stab für Planung und Durchführung ziviler Operationen (CPCC), SitCent und Agenturen 4.4. Europäischer Auswärtiger Dienst EAD 4.5 Europäische Verteidigungsagentur EDA 5. Militärische Integration 5.1 Gemeinsame Verteidigung ohne EU-Streitkräfte 5.2 EU-Eingreiftruppe: Das Battlegroup-Konzept 5.3 Das Verhältnis zwischen GSVP und NATO 5.4 überlappende Mitgliedschaften 5.5 Europäische militärischen Fähigkeitslücke 6. Handlungsfelder: Beispiele für GASP und ESVP/GSVP Einsätze 7. Zusammenfassende Thesen - EU auf der Suche nach ihrer Rolle in der Welt Abkürzungsverzeichnis Glossar Europa-Vokabular Antworten auf die Fragen zur Lernkontrolle Literaturverzeichnis Wichtige Links
Die Klassifizierung von Sexualstraftätern anhand ihres Tatverhaltens im Kontext der Rückfallprognose und Prävention Ein typologieorienter Ansatz bei sexuellen Missbrauchs und Gewalttätern mittels der Latent Class Analyse
Jürgen Biedermann
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-86676-348-7
Preis: 32,90 EUR
420 Seiten
Die empirisch-rechtspsychologische Untersuchung von Tatbegehungsmerkmalen im Kontext von Straftätern und rückfallprognostischen Aspekten wurde lange Zeit wissenschaftlich stark vernachlässigt. Daher bestand das zentrale Ziel dieser Arbeit in der Entwicklung eines auf dem Tatverhalten von sexuellen Missbrauchs- und Gewalttätern basierenden Klassifikationsmodells, welches sowohl das spezifische Zusammenspiel einzelner Tatmerkmale darlegt als auch rückfallprognostische Differenzierungen ermöglicht. Die erzielten Erkenntnisse stützten sich hierbei auf ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Forensische Psychiatrie der Charité Berlin und dem Landeskriminalamt Berlin („Zentralstelle SPREE“). In diesem Projekt konnten rund 1000 sexuelle Missbrauchs- und Gewalttäter hinsichtlich ihres Tatverhaltens und ihrer Rückfälligkeit untersucht werden.
Mittels eines innovativen Einsatzes der Latent Class Analyse wurden acht verschiedene Täterklassen identifiziert, welche sich jeweils durch ein charakteristisches Muster der Tatbegehung auszeichneten. Eine qualitative Analyse freitextlicher Tatbeschreibungen typischer Fälle der Klassen zielte dabei in Ergänzung zu den statistischen Betrachtungen auf ein vertieftes Verständnis der Handlungslogik innerhalb der Täterklassen. Die durchgeführten Rückfälligkeitsanalysen zeigten im Weiteren auf, dass die Täterklassifikation einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten Risiko- und Gefährlichkeitseinschätzung von Sexualstraftätern leistet. Insbesondere konnten auch verschiedene Arten und Schweregrade von Rückfällen differenziert werden.
Aufgrund der gleichzeitigen Einnahme einer verständnisorientierten als auch empirisch-statistischen Perspektive bildet die entwickelte Täterklassifikation eine wichtige empirisch fundierte Brücke zum klinisch-ideografischen Prognoseansatz und nimmt somit Bezug auf die von unserem Rechtssystem geforderte Berücksichtigung der „durch die Tat zutage getretene(n) Gefährlichkeit“. Darüber hinaus ergeben sich durch die Klassifikation Anknüpfungspunkte für eine gezieltere Ausrichtung von Präventionsmaßnahmen auf Täter- und Opferseite
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Theoretischer Hintergrund 2.1 Zur Prognose kriminellen Verhaltens 2.1.1 Die Bedeutung von Prognose und Prävention im deutschen Rechtssystem 2.1.2 Grundsätzliche (Kriminal-) Prognosestrategien 2.1.3 Die Entwicklung aktuarischer Prognoseinstrumente 2.1.4 Die Kontroverse „statistische (aktuarische) vs. klinische Prognose“ 2.2 Spezifika der Sexualdelinquenz 2.2.1 Zum Entwicklungsverlauf des Sexualstrafrechts 2.2.2 Rechtliche Differenzierungen der Sexualstraftaten 2.2.3 Zur Häufigkeit, Täter- und Opfercharakteristika sowie der Strafverfolgung von Sexualdelinquenz 2.2.4 Typologien von Sexualstraftätern als Ordnungsversuch 2.2.5 ätiologische Erklärungsansätze bei Sexualdelinquenz 2.2.6 Therapeutische Ansätze bei Sexualdelinquenz 2.2.7 Rückfallraten und Rückfallprognose bei Sexualstraftätern 2.3 Das Tatbild als bislang vernachlässigter Faktor im Rahmen der Prognose von Sexualdelinquenz 2.3.1 Das Tatbild im Kontext des polizeilichen „Profilings“ 2.3.2 Das Tatbild im Kontext der forensischen Prognose 3. Fragestellung 3.1 Zusammenfassung der Ausgangslage 3.2 Ziele und Hypothesen der Arbeit 3.2.1 Die Entwicklung einer Täterklassifikation von sexuellen Missbrauchs- und Gewalttätern 3.2.2 Die Bedeutung der Täterklassifikation im Kontext der Rückfallprognose 3.2.3 Weiterführende Ziele der Arbeit 3.2.4 Hintergrund und praktischer Nutzen der Arbeit 4. Methoden 4.1 Stichprobe 4.2 Erhebungsmethoden 4.2.1 Grundlegende Aspekte bei der Analyse der BZR-Auszüge 4.2.2 Basis und allgemeine Regeln bei der Kodierung der Taten 4.2.3 Die Potentiale und Einschränkungen bei der inhaltsanalytischen Erfassung der Tathergänge 4.2.4 Berücksichtigte Variablen für die Täterklassifikation mittels der LCA 4.2.5 Die Erfassung der Prognoseinstrumente 4.2.6 Kontingenz- und Prognosekriterien 4.3 Datenanalyse 4.3.1 Die Analyse von Selektionseffekten bei der Stichprobenauswahl 4.3.2 Die statistische Entwicklung der Täterklassifikation mittels der Latent Class Analyse (LCA) 4.3.3 Externe Verortung der Täterklassifikation mittels Kontingenzbetrachtungen 4.3.4 Erweiterung der LCA durch gezielte Falldarstellungen 4.3.5 Das Cox-Modell als Verfahren zur Beurteilung rückfallprognostischer Effekte 4.3.6 Die Täterklassifikation als Rückfallprädiktor (unter Einbezug des Static-99R und TBRS) 5. Ergebnisse 5.1 Stichprobenbeschreibung und Selektionseffekte 5.2 Die Entwicklung der Täterklassifikation über die LCA 5.2.1 Die Verteilung der berücksichtigten Variablen für die Täterklassifikation innerhalb der Gesamtstichprobe (Ein-Klassenlösung) 5.2.2 Die Ermittlung der optimalen Klassenanzahl zur Beschreibung der Taten 5.2.3 Statistische Beschreibung der 8-Klassenlösung 5.3 Externe Verortung der Täterklassifikation mittels Kontingenzbetrachtungen 5.3.1 Strafrechtliche Vorgeschichte 5.3.2 Soziodemografische Variablen 5.3.3 Die strafrechtliche Bewertung der Taten 5.4 Erweiterung der statistischen Betrachtungen durch gezielte Falldarstellungen typischer Vertreter der Klassen 5.4.1 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 1 5.4.2 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 2 5.4.3 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 3 5.4.4 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 4 5.4.5 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 5 5.4.6 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 6 5.4.7 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 7 5.4.8 Typische Einzelfalldarstellungen zu Klasse 8 5.4.9 Einzelfalldarstellung und Diskussion „untypischer“ Merkmalsmuster 5.5 Die Täterklassifikation als Rückfallprädiktor (unter Einbezug des Static-99R und TBRS) 5.5.1 Die Prognose des allgemeinen sexuellen Rückfalls 5.5.2 Die Prognose des schweren sexuellen Rückfalls 5.5.3 Die Prognose des sexuellen Gewaltrückfalls 5.5.4 Die Prognose des sexuellen Missbrauchsrückfalls 5.5.5 Die Prognose des (nicht-sexuellen) Gewaltrückfalls 5.5.6 Die Prognose des schweren (nicht-sexuellen) Gewaltrückfalls 5.5.7 Die Prognose des (nicht-sexuellen) sonstigen Rückfalls 6. Diskussion 6.1 Die Klassifikation von Sexualstraftätern anhand ihres Tatverhaltens 6.2 Die Klassenzugehörigkeit als singulärer Prädiktor für die Rückfallprognose 6.3 Integrative Darstellung der Täterklassen 6.3.1 Klasse 1 6.3.2 Klasse 2 6.3.3 Klasse 3 6.3.4 Klasse 4 6.3.5 Klasse 5 6.3.6 Klasse 6 6.3.7 Klasse 7 6.3.8 Klasse 8 6.4 Der Static-99R als singulärer Prädiktor für die Rückfallprognose 6.5 Der TBRS als singulärer Prädiktor für die Rückfallprognose 6.6 Die inkrementelle Validität der Täterklassifikation hinsichtlich des Static-99R und TBRS 6.6.1 Die Differenzierungen des Rückfallrisikos durch die Täterklassen unter Berücksichtigung des Static-99R und TBRS