Die Bevölkerung von Kreuzberg war von einer hohen Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichem Niedergang geprägt. Deren Wohnumfeld bestand oftmals großflächig aus einer überalterten und entsprechend nicht saniertem Gebäudesubstanz. Daraus resultierte, dass in Kreuzberg meist ärmere Bevölkerungsgruppen wohnten, zu denen neben den gering verdienenden Arbeitern auch Studenten und Ausländer zählten. Die linke Politszenerie entwickelte darin ein Eigenleben und eine Art Parallelgesellschaft, worin und woraus sie ihr Unterstützerpotential zog. Dies wirkte sich als Magnet für Gleichgesinnte aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland aus. Da es in Berlin (West) aufgrund des bestehenden Vier-Mächte-Status keine Wehrpflicht gab, zogen Personen gerade deshalb in diese Stadt und vor allem nach Kreuzberg.
Das Jahr 1987 war für Berlin (West) von drei großen Ereignissen politisch, gesellschaftlich, aber auch polizeilich geprägt. Es handelte sich dabei um die anstehende Volkszählung, den Staatsbesuch des US- Präsenten Ronald Reagan und um das 750-jährige Stadtjubiläum. Alle drei Ereignisse waren für die linke Szene absolute `Reizthemen´, gegen die man nicht nur massiv protestieren, sondern, besonders von Seiten der Autonomen, auch durchaus gewaltsam vorgehen wollte. Hierzu wurde deshalb in sehr großem Maße in der öffentlichkeit eine durchweg konträre Stimmung erzeugt, die auch ganz bewusst mit gewaltsamen Aktionen begleitet werden sollte.
Am Vorabend des 1. Mai 1987 wurde durch die Polizei im sogenannten Volkszählungsboykottbüro im Mehringhof eine von der Staatsanwaltschaft Berlin angeordnete Durchsuchung vorgenommen. Das Ziel war es, dass eine sehr große Anzahl an Boykottaufrufschriften beschlagnahmt werden sollten. Diese Durchsuchung verlief erfolgreich. Beinahe zeitgleich wurde durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin (West) im ICC Berlin am Abend des 30. April 1987 die 750-Jahr-Feier festlich eröffnet. All das rief jetzt die linke Politszene auf den Plan.
Am nächsten Tag, dem 1. Mai 1987, sollte am Lausitzer Platz in Kreuzberg ein geplantes Straßenfest stattfinden, das von der Alternativen Liste und der Sozialistischen Einheitspartei Westberlin organisiert worden war. Hierbei wurde die Durchsuchung in der vorherigen Nacht heftig diskutiert. Innerhalb des Festes befanden sich aber auch Angehörige der autonomen Szene. Für sie war der nächtliche Einsatz von Polizei und Staatsanwaltschaft ein willkommener, zusätzlicher Anlass für gewaltsame Aktionen.
Erst langsam und eher verhalten begannen die Ausschreitungen in Kreuzberg rund um das Straßenfest. Dann aber explodierte die Stimmung und es begann ein Straßenkampf mit der Polizei, der ein völlig ungeahntes Ausmaß an Gewalt und Zerstörung mit sich zog. Der `Urknall´ der Gewalt am 1. Mai wurde hier geboren und verbreitete seitdem im flackernden Licht des Feuers eine völlig sinnlose Gewalt! Der Polizeieinsatz anlässlich der Ausschreitungen am 1. Mai 1987 findet nur in den Onlinearchiven von manchen Zeitungen, in linker Szeneliteratur und in wenigen Büchern eine Erwähnung. Eine detaillierte Darstellung der Geschehnisse fehlte bisher. Dieses Buch stellt sich dieser Aufgabe und zeigt in sieben Kapiteln, wie es zu diesem Polizeieinsatz kam, einen zeitlichen Ablauf der Ereignisse bis einschließlich des US-Staatsbesuches am 12. Juni 1987 und welche Erfahrungen die Polizei daraus entnahm. Ergänzt wird die Dokumentation mit der Struktur der beteiligten Einsatzkräfte der Polizei Berlin sowie deren Ausrüstung und Fahrzeuge. Durch eine große Anzahl von Karten, Skizzen, schwarzweiß- und farbigen Abbildungen wird der Polizeieinsatz in seinen Einzelheiten beleuchtet und illustriert.
Der Autor Michael Stricker ist seit dem 1. September 1988 Polizeivollzugsbeamter des Landes Berlin.
Inhalt
Inhalt:
Vorgeschichte
1. Einsatzkräfte und Einsatzmittel
2. Einsatzvortag: Donnerstag, 30. April – Freitag, 01. Mai 1987
3. Einsatzverlauf: Freitag, 01. Mai 1987
4. Einsatzverlauf: Samstag, 02. Mai 1987
5. Einsatznachbereitung
6. Einsatzfolgezeit bis zum am 12. Juni 1987
7. Demaskierung eines Mythos .
Peter Bröhl
Vom Nordkap bis zum Asowschen Meer: Deutsche Wasserschutzpolizei im Zweiten Weltkrieg Organisation, Personal, Aufgaben, Kampfeinsätze, Kriegsverbrechen
Die Wasserschutzpolizei des Deutschen Reiches wurde bereits wenige Tage nach Beginn des deutschen Überfalls auf Polen nach dort entsandt. Mit Fortgang des Krieges fanden sich deutsche Wasser-schutzpolizisten in nahezu allen von den deutschen Truppen besetzten Ländern wieder.
Neben „klassischen“, also schifffahrtsbezogenen Aufgaben, wurde die Wasserschutzpolizei allerdings auch – und im Bereich von Weißrussland und der Ukraine überwiegend – zur Bekämpfung von „Partisanen“ eingesetzt. Dass solche Einsätze nicht nur durch Polizeibataillone oder Kräfte der SS und des SD, sondern auch durch die Wasser-schutzpolizei durchgeführt wurden, ist daher insbesondere bei dem SW.-Kommando „Dnjepr“ durch Beurteilungsaussagen für den Kommandeur des Kommandos, durch den Inhalt von Ordens-vorschlägen für ehemalige Angehörige des Kommandos, durch Berichte in der damaligen Fachzeitschrift „Die Deutsche Polizei“ und durch Erkenntnisse hinsichtlich des Massakers in dem weißrussischen Dorf Wulka, sicher belegt.
Zweifelsfrei belegt sind darüber hinaus die Erschießung von 23 Dorf- bewohnern und eines Partisanenangehörigen in dem serbischen Dorf Velico-Gradiste durch Angehörige der SW.-Flottille „Serbien“ sowie die Erschießung von zehn niederländischen Bürgern in dem kleinen Ort Doniaga durch Angehörige des SW.-Kommandos „IJsselmeer“.
Damit muss festgestellt werden, dass auch die Wasserschutzpolizei während des Zweiten Weltkriegs Kriegsverbrechen begangen hat. Auch die damalige Wasserschutzpolizei war, ebenso wie andere Sparten der Polizei, durch das NS-Regime zur Durchführung staatlich gewollter Verbrechen instrumentalisiert worden. Sie war damit ebenfalls eine Stütze des verbrecherischen Systems.
Mit der vorliegenden Arbeit wurde dieses Thema – soweit bisher bekannt – erstmals im deutschsprachigen Raum aufgearbeitet.
Inhalt
Teil 1 Die deutschen Wasserschutzpolizei im auswärtigen Einsatz:
Organisation, Personal, Aufgaben und Kampfeinsätze
1.1 Die einzelnen SW.-Kommandos und SW.-Flottillen, Personalbeschaffung und Personalverluste
1.2 Österreich: SW.-Kommando „Donau“
1.3 Polen: SW.-Kommando „Weichsel“
1.4 Niederlande: Die SW.-Kommandos „Niederlande“ und „IJsselmeer“
1.5 Baltikum: SW.-Kommando „Ostland“
1.6 Italien: Die SW.-Kommandos „West-Adria“ und „Ost-Adria“
1.7 Jugoslawien: SW.-Flottille „Serbien“
1.8 Weißrussland, Ukraine und die südliche Sowjetunion
1.9 Ungarn: SW.-Flottille „Ungarn“
1.10 Dänemark: SW.-Kommando „Dänemark“
1.11 Norwegen: SW.-Kommando „Norwegen“
1.12 „…an den Brennpunkten des Geschehens“: Die Marine-Küstenpolizei (M.K.P.)
1.13 Organisatorische und personelle Verflechtungen von Wasserschutzpolizei und Kriegsmarine
Teil 2 Kriegsverbrechen der Wasserschutzpolizei im auswärtigen Einsatz
2.1 „Partisanenbekämpfung“ und „Bandenkampf“ durch die deutsche Besatzungsmacht: Eine Einführung am Beispiel Weißrussland
2.2 Weißrussland: „Judenverfolgung“ und „Judenvernichtung“: Eine kurze Erläuterung
2.3 Erschießung von Zivilisten als „Sühnemaßnahmen“
Teil 3 Zwei tragische Schicksale
3.1 Verurteilung durch die DDR-Justiz
3.2 NS-Justiz: Todesurteil wegen „Zersetzung der Wehrkraft“
Nachwort
Die 1970er-Jahre waren in der Bundesrepublik Deutschland sehr geprägt von der Frage der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Insbesondere nach der ölkrise vom Herbst 1973 wurden in gleich mehreren Bundesländern Projekte zur Errichtung von Kernkraftwerken begonnen. Dies geschah aus dem Grunde, weil die politische Führung in Bund und Ländern nach Alternativen suchte, die in der Frage der Energiegewinnung kostengünstiger und importunabhängiger waren.
Bis Mitte der 1970er-Jahre waren Zweifel oder gar Widerstände gegen den Bau von Kernkraftwerken in Teilen der Bevölkerung eher verhalten. Erst mit der Planung eines solchen Kraftwerkes bei der Ortschaft Whyl am Oberrhein im Jahr 1975 kam es zum öffentlichen Protest und es begann sich ein Widerstand in diesem zuerst noch regionalem Bereich zu organisieren. Dies führte zur Gründung von Bürgerinitiativen, die sich innerhalb von kurzer Zeit auch überregional und sogar bundesweit bildeten. Die Protestformen waren vielfältig, aber konnten als friedlich eingestuft werden. Eine drastische änderung in der Form und Umfang der Proteste begann im Herbst 1976 in Schleswig-Holstein. Dort bei der kleinen Gemeinde Brokdorf an der Unterelbe nordwestlich von Hamburg wurde mit der Errichtung eines weiteren Kernkraftwerkes begonnen. Die Demonstrationen nahmen nicht nur in der Anzahl der Teilnehmer zu, sondern es traten jetzt auch vermehrt gewaltorientierte Gruppierungen auf.
Am 19. März 1977 griffen unter ohrenbetäubenden Lärm annähernd 2.000 gewalttätige Personen in Niedersachsen an der Weser südlich von Hameln den doppelten Stahlgitterzaun des Bauplatzes vom ebenfalls neuen Kernkraftwerk Grohnde an. Zuvor waren mehrere polizeiliche Absperrungen in der Umgebung gewaltsam durchbrochen worden. Ein Vielzahl von Einsatzhundertschaften, insbesondere der Niedersächsischen Polizei und des Bundesgrenzschutz, waren zur Sicherung des Bauplatzgeländes eingesetzt. Als es schließlich zum Durchbruch des doppelten Stahlgitterzaunes kam, sollte das Gebiet rund um das Kernkraftwerk geräumt werden. Die Gewalttäter griffen organisiert und mit äußerster Brutalität an. Die Räumkette der Polizei begann zu wanken und der ganze Einsatz stand auf der Kippe. In dem Moment gingen die Polizeireiterstaffeln aus Hannover und Braunschweig zur Attacke über…
Die Demonstration vom 19. März 1977 und die Räumung des Kühlturmgeländes am 23. August 1977 finden heutzutage nur in Onlinearchiven mancher Zeitungen und in wenigen Büchern eine Erwähnung. Eine detaillierte Darstellung der Geschehnisse fehlte bisher. Dieses Buch stellt sich dieser Aufgabe und zeigt in 9 Kapiteln wie es zu diesen Polizeieinsätzen gekommen war, einen genauen Ablauf der Ereignisse und welche Erfahrungen die Polizei daraus entnahm. Ergänzt wird diese Dokumentation mit Gliederungen und Struktur der beteiligten Einsatzkräfte von Polizei und Bundesgrenzschutz sowie deren Ausrüstungen und Fahrzeuge. Durch eine große Anzahl von Karten, Skizzen, Schwarzweiß- und farbigen Abbildungen werden die Polizeieinsätze in all ihren Einzelheiten beleuchtet und illustriert.
Inhalt
Inhalt:
Vorwort
1. Einsatzvorbereitung
2. Einsatzkräfte, Einsatzkonzeption und Einsatzmittel
2.1 Einsatzkräfte:
2.1.1 Polizei Niedersachsen
2.1.2 Polizei Nordrhein-Westfalen
2.1.3 Polizei Schleswig-Holstein
2.1.4 Polizei Freie Hansestadt Bremen
2.1.5 Bundesgrenzschutz
2.2 Einsatzkonzeption
2.2.1 Einsatzgrundsätze
2.2.2 Außenschutz des Objektes
2.2.3 Innenschutz des Objektes
2.2.4 Störerlage
2.3 Einsatzkräftegliederung
2.3.1 Unterkünfte der Einsatzkräfte
2.3.2 Verpflegung der Einsatzkräfte
2.4 Einsatzmittel
2.4.1 Wasserwerfer
2.4.2 Gruppenkraftwagen
2.4.3 Halbgruppenwagen
2.4.4 Lastkraftwagen und mit Spezialausfü̈hrungen
2.4.5 Geschützte Sonderwagen
2.4.6 Hubschrauber
2.4.7 Einsatzhelme
2.4.8 Gasschutzbrille und Atemschutzmaske
2.4.9 Schutzschilde
2.4.10 Schlagstöcke
2.4.11 Schusswaffen
3. Einsatzvortag: Freitag, der 18.03.1977
4. Einsatzverlauf: Samstag, der 19.03.1977
4.1 1. Phase: Ankunft der Versammlungsteilnehmer und erster Störer
4.2 Sicherung des KKW-Objektes und Tageseinsatzstärke der Polizei
4.3 Die Versammlung in Kirchohsen und die zwei Demonstrationszüge
4.4 Der Durchbruch der Störer von zwei Seiten in Richtung des KKW
4.5 2. Phase: Der erste Angriff der Störer am Nordzaun
4.6 Der Hauptangriff am Nordost- und Ostzaun
4.7 Der Schicksalskampf der 1. Wawe-Hu
4.8 3. Phase: Die Räumung des Ostfeldes
4.9 Die Attacke der Polizeireiter
4.10 „Polizeikette Halt“
5. Einsatzfolgetag: Sonntag, der 20.03.1977
6. Einsatznachbereitung
6.1 Polizei und Bundesgrenzschutz
6.1.1 Polizei Niedersachsen
6.1.2 Polizei Freie Hansestadt Bremen
6.1.3 Bundesgrenzschutz
6.2 Störer und Demonstranten
6.3 Pressespiegel
7. Zwischenspiel
8. Die Besetzung des Kühlturmgeländes
8.1 Die Errichtung des Hüttendorfes
8.2 Die Räumung des Hüttendorfes
9. Die Grohnde-Prozesse
Nachwort
Günter P. W. Heemann
Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen Aufbau, Entwicklung und Auflösung einer Polizeiorganisation in Niedersachsen 1945 bis 2012
Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V., Band 17
Die Darstellung umfasst die Entwicklung der Wasserschutzpolizei im ab 1947 neu gegründeten Bundesland Niedersachsen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 2012. Inhaltlich gliedert sie sich in sechs Kapitel von der Neugliederung der Wasserschutzpolizei (WSP) in der britischen Besatzungszone nach den Grundsätzen der Besatzungsmacht bis zur weitgehenden Auflösung der fachlich und organisatorisch selbstständigen WSP Niedersachsen. Die Kapitel sind einheitlich in die (wirtschaftliche, gesellschaftliche, soziale, rechtliche) polizeiliche Lage auf den von der niedersächsischen Wasserschutzpolizei betreuten Wasserstraßen und Gewässern sowie in ihren Häfen und daraus sachlich und fachlich abzuleitenden Unterkapiteln Aufgaben, Organisation, Personal, Einstellung, Ausbildung, Verwaltung, Ausrüstung sowie nationale und internationale Zusammenarbeit untergliedert.
Inhalt
Inhalt:
I. Kapitel: Wiederaufbau der Wasserschutzpolizei nach dem Zweiten Weltkrieg
II. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei im neu gebildeten Bundesland Niedersachsen 1947 bis 1953
III. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei als Polizeibehörde des Landes Niedersachsen 1951 bis 1973
IV. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei als Teil eines Verwaltungsbezirks/ einer Bezirksregierung 1973 bis 2004
V. Kapitel: Die Wasserschutzpolizei als Teil einer Polizeidirektion 2004 bis 2012
VI. Kapitel: Schlussfolgerungen für die Entwicklung der niedersächsischen Wasserschutzpolizei
Anhang
Manfred Reuter
Die Gleichschaltung der preußischen und deutschen Polizeigewerkschaften im Nationalsozialismus
Inhalt
Inhalt:
1 Einleitung
2 Vor der Gleichschaltung: Die Ausgangssituation im Juli 1932
3 Rückblick: Die Vorgeschichte 1918 - 1932
3.1 Der „Verband Preußischer Polizeibeamten e.V.“
3.2 Die „Vereinigung der Polizeioffiziere Preußens e.V.“
3.3 Der „Verband der Schutzpolizeibeamten Preußens e.V.“
4 Die Gleichschaltung in Preußen und im Reich 1932 - 1945 … 41
4.1 Der „Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamten e.V.“ (KdP)
4.2 Der „Reichsbund der Deutschen Beamten e.V.“ (RDB)
5 Ausblick: Vom Ende des Nationalsozialismus bis zur Reorganisation 1945 - 1955
6 Zusammenfassung
Abkürzungsverzeichnis
Quellen-/Literaturverzeichnis
Nadine Laue
Formierung der Ortspolizei Bremerhaven (1945 bis 1947) Die Durchsetzung einer kommunalen Struktur im Bundesland Bremen
Inhalt
Inhalt:
1. Einleitung
2. Forschungsstand und theoretischer Ansatz
3. Aufbau und Grenzen der Arbeit
4. Abschnitt A: Die Entwicklung an der Unterweser
4.1. Die Entstehung der Städte Bremerhaven und Wesermünde bis 1933
4.2. Polizei in Bremerhaven und Wesermünde bis 1933
4.3. Stadtentwicklung von 1933 bis 1945
4.4. Polizei während der NS-Zeit
4.5. NS-Terror in den Unterweserstädten
4.6. Judenverfolgung
4.7. Kriegsende in Wesermünde und Bremerhaven
5. Abschnitt B: Besetztes Land
5.1. Alliierte Verhandlungen/Besatzungspolitik
5.2. Amerikanische Besatzungszone
5.3. Enklave Bremen
5.4. Amerikaner in Bremerhaven/Wesermünde
6. Abschnitt C: Polizeiaufbau in Wesermünde/Bremerhaven
6.1. Dezentralisierung
6.1.1. Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde
6.1.2. Organisation der Polizei in Wesermünde
6.1.3. Verwaltungspolizei in Wesermünde
6.1.4. Polizei in Bremerhaven
6.2. Entmilitarisierung
6.2.1. Bewaffnung der Polizei
6.2.2. Uniform
6.2.3. Verhalten
6.3. Entnazifizierung
6.3.1. Entnazifizierung in der US-Zone
6.3.2. Entnazifizierung in Wesermünde
6.3.3. Entnazifizierung in der Polizei Wesermünde
6.3.4. Aufhebung der NS-Gesetzgebung
6.4. Demokratisierung
6.4.1. Demokratisierung in der US-Zone
6.4.1. Zuständigkeiten und Aufgaben der Polizei
6.4.2. Gewaltenteilung
6.4.4. Einstellungen und Personalbestand
6.4.5. Ausbildung
6.4.6. Weibliche Polizei
6.5. Verkehrssicherheitsarbeit in Wesermünde
6.6. überfall- und Verkehrsunfallkommando
6.7. Berichtwesen
6.7.1. Berichte an die Militärregierung im Detachment G1C2
6.7.2. Berichte an den Oberbürgermeister in Wesermünde
6.7.3. Tägliche Lagemeldungen/Kriminalitätsberichte
7. Abschnitt D: Kommunale Verwaltung
7.1. Gründung des Bundeslandes Bremen
7.1.1. Eigenständigkeit Wesermündes/Bremerhavens
7.1.2. Ortspolizeibehörde Bremerhaven
7.1.3. Stadtbremisches überseehafengebiet
7.2. Die Entwicklung der Ortspolizeibehörde Bremerhaven
7.2.1. Organisationsstrukturen
7.2.2. Zusammenarbeit mit der MP
7.2.3. Aufgaben und Zuständigkeiten
7.2.4. örtliche Zuständigkeit
7.2.5. Präventionsarbeit
7.2.6. Selbstverständnis
7.2.7. Corporate Design
8. Fazit
9. Abkürzungsverzeichnis
10. Literatur-/ Quellenverzeichnis
Michael Stricker
Die Schlacht am Tegeler Weg Dokumentation des Polizeieinsatzes anlässlich einer Demonstration zu dem Ehrengerichtsverfahren gegen den Rechtsanwalt Horst Mahler vor dem Landgericht Berlin am 4. November 1968
Im Jahre 1968 kam es in der gesamten Bundesrepublik Deutschland und in Berlin (West) zu vielfältigen Protesten der sogenannten Außerparlamentarischen Opposition. Auf deren Führungsperson „Rudi“
Dutschke wurde am Gründonnerstag, dem 12. April 1968, in Berlin ein Attentat verübt. Am gleichen Abend zogen mehr als 2.000 aufgebrachte Demonstranten zum Axel–Springer–Verlagshaus, weil das Attentat von ihnen als Folge eines vergifteten politischen Klimas durch die „Springer“- Presse angesehen wurde. Einer der Wortführer der Demonstranten war der damals 32-jährige Rechtsanwalt Horst Mahler, der seit mehreren Jahren straffällig gewordene Demonstranten verteidigt hatte. Das Verlagshaus wurde an dem Abend massiv beschädigt und mehrere Auslieferfahrzeuge für Zeitungen in Brand gesetzt. Der Verleger Axel Springer verklagte Horst Mahler deshalb zur Zahlung einer hohen Schadenersatzsumme. Zusätzlich stellte der Generalstaatsanwalt beim Kammergericht Berlin den Antrag auf Ausschluss von Horst Mahler aus der Rechtsanwaltskammer. Dazu sollte ein entsprechendes Ehrengerichtsverfahren in Gang gesetzt werden.
Die Folge war, dass es schließlich beim ersten Verhandlungstag des Verfahrens, am Morgen des 4. November 1968, anlässlich einer Demonstration in der Umgebung des Berliner Landgerichts, zu einer äußerst heftigen Auseinandersetzung zwischen aufgebrachten Protestlern und der Polizei kam. Der Polizeieinsatz, bei dem die eingesetzten Polizeibeamten zum letzten Mal den Tschako als Kopfbedeckung trugen, wurde zum Höhe- und Wendepunkt für die Außerparlamentarische Opposition. Bisher wurde dieser Polizeieinsatz in der allgemeinen Geschichtsschreibung und in der polizeihistorischen Rückschau zwar teilweise erwähnt, aber noch nicht in seinen Einzelheiten dokumentiert. Dieses Buch stellt sich zur Aufgabe, den Polizeieinsatz in seinen vielfältigen Details darzustellen.
Gegliedert ist die Dokumentation in vier Kapitel:
1. Einsatzvorbereitung,
2. Einsatzkräfte, Einsatzkonzeption, Einsatzmittel
3. Einsatzablauf
4. Einsatznachbereitung
Durch eine große Anzahl von Karten, Skizzen und Schwarzweiß-Abbildungen wird der Polizeieinsatz zusätzlich in all seinen Einzelheiten beleuchtet und illustriert.
Der Autor, Michael Stricker, ist seit dem 1. September 1988 Polizeivollzugsbeamter des Landes Berlin.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Einsatzvorbereitung
2 Einsatzkräfte, Einsatzkonzeption und Einsatzmittel
2.1 Einsatzkräfte
2.2 Einsatzkonzeption
2.3 Einsatzmittel
3 Einsatzverlauf
3.1 Einsatzausgangslage
3.1.1 Einsatzkräftegliederung
3.1.2 Einsatzgrundsätze
3.2 Phase 1: Einsatzort: Osnabrücker Straße
Der erste Angriff der Störer
3.3 Phase 1: Einsatzort: Osnabrücker Straße
Der Gegenangriff der Polizei
3.4 Phase 2: Einsatzort: Tegeler Weg
Der zweite Angriff der Störer
3.5 Phase 2: Einsatzort: Tegeler Weg
Der zweite Gegenangriff der Polizei
3.6 Phase 3: Einsatzort: Schlossbrücke
Die Entscheidung
4 Einsatznachbereitung
4.1 Die Polizei
4.2 Die Störer
4.3 Der Pressespiegel
4.4 Das vergessene Todesopfer
Nachwort
Hauptquellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Mein besonderer Dank
Manfred Reuter
„In Treue fest“ Eine Studie über ausgewählte Polizeigewerkschaften und Polizeigewerkschafter in der Weimarer Republik
Dabei wird der Fokus auf die Weimarer Epoche, in der sich Polizeigewerkschaften in Deutschland herausgebildet und etabliert haben sowie schließlich als freie Verbände untergegangen sind, gerichtet. Dies ist der Zeitraum vom Ende des Kaiserreiches über die Weimarer Republik bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten; also in etwa die zwanzig Jahre zwischen 1913 und 1933. Diese Zeit wird nach 1945 auch prägend für die Polizeigewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland sein, die in wesentlichen Bereichen an das Weimarer-System anknüpfen werden.
Neben einem ersten überblick über die Polizei, die Polizeigewerkschaften und ihre Gewerkschafter in dieser Zeit, werden exemplarisch die vier wichtigsten Verbände/Organisationen der Gründungs- und Etablierungsphase innerhalb der Polizeigewerkschaften ausführlich vorgestellt. Dies ist der preußische „Schrader-Verband“, die Reichsgewerkschaft, deren Aktivitäten in der IV. Säule im Deutschen Beamtenbund sowie die Internationale Vereinigung der Polizeibeamten.
Auch zum Gedenken und zur Wahrung ihres Andenkens folgen Kurzporträts dreier herausragender Persönlichkeiten, die maßgebenden Einfluss auf die eigentliche Gründungs- und vorläufige Etablierungsphase der oben genannten Organisationen in der Weimarer Republik und damit auf die heutigen Polizeigewerkschaften hatten. Dies ist erstens der Stamm-, ja „übervater“ in ganz Deutschland, Ernst Schrader. Hinzu kommt Emil Winkler, der sich insbesondere auf internationaler Ebene verdient gemacht hat sowie als Außenseiter im Offizierskorps, der Schutzpolizeikommandant von Berlin und der letzte freie Verbandsvorsitzende im Schrader-Verband, Magnus Heimannsberg.
Inhalt
Inhalt:
1 Einleitung
2 Ein erster überblick: Polizei, Polizeigewerkschaften und Polizeigewerkschafter vom Kaiserreich bis zum Dritten Reich
2.1 Die Polizei: ihre Wesensmerkmale von der Wilhelminischen über die Weimarer bis zur Totalitären Polizei
2.2 Die Polizeigewerkschaften: vom Hilfsverein über den Kameradenverein zur Gewerkschaft bis zum Kameradschaftsbund
2.3 Die Polizeigewerkschafter: zwischen Repression, Missachtung, Mitwirkung und Ausschaltung
3 Die Historie ausgewählter Polizeigewerkschaften: von Repression im Kaiserreich über Anerkennung in der Weimarer Republik bis zur Gleichschaltung im Dritten Reich
3.1 Der „Verband Preußischer Polizeibeamten e.V.“ (Schrader-Verband)
3.1.1 Vom Hilfsverein zum Berliner Kameradenverein 1915
3.1.2 Vom Berliner zum Preußischen Kameradenverein 1917
3.1.3 Vom Preußischen Kameradenverein zum Verband der Polizeibeamten Preußens 1919
3.1.4 Vom Verband der Polizeibeamten Preußens zum Schrader-Verband 1923
3.1.5 Der Schrader-Verband bis zum Preußenschlag 1932
3.1.6 Vom Preußenschlag bis zur Gleichschaltung 1933
3.2 Die „Reichsgewerkschaft Deutscher Polizeibeamten“
3.3 Die IV. Säule im „Deutschen Beamtenbund“
3.4 Die „Internationale Vereinigung der Polizeibeamten“
4 Das Leben ausgewählter Polizeigewerkschafter: Kurzporträts dreier führender Repräsentanten
4.1 Der Stammvater: Ernst Schrader (1877 - 1936)
4.2 Der Internationalist: Emil Winkler (1882 - 1933)
4.3 Der Außenseiter: Magnus Heimannsberg (1882 - 1962)
5 Zusammenfassung
6 Ausblick
Abkürzungsverzeichnis
Quellen-/Literaturverzeichnis