Marcel Schöne
Pierre Bourdieu und das Feld Polizei - Ein besonderer Fall des Möglichen Schriften zur Empirischen Polizeiforschung, Band 13

Inhalt
Inhaltsverzeichnis
1. Prolog - Das Feld Polizei. Eine Außenansicht der Innenansicht
1.1 Modus Operandi – Methodisches
1.2 Forschungsthese
1.3 Das Feld Polizei
1.4 Positionen und Positionierungen
1.5 Wegskizze
2. Das Verhältnis von Nähe und Distanz zum Forschungsfeld oder die Grenzen objektivistischer Objektivierung
2.1 (Berufs)Biographisches
2.2 Grenzgänge
2.3 Fährnisse objektivistischer Objektivierung
2.4 Dosis facit venenum - Nähe und Distanz zum Forschungsfeld
2.5 Die Umkehrung des Verhältnisses zum Forschungsobjekt
2.6 Verbindung von Theorie und Praxis
3. Gesellschaftliche Differenzierung bei Pierre Bourdieu
3.1 Theorie der Praxis
3.2 Das Habituskonzept
3.3 Dialektik von Habitus und Feld
3.4 Das Feldkonzept
3.5 Das Kapitalkonzept Bourdieus
3.6 Conclusio
4. Die relative Autonomie der Felder
4.1 Cuius regio eius religio - Die Autonomie des Feldes Polizei
4.2 Polizei und Gesetze
4.3 Polizei und Politik
4.4 Polizei und Innenministerium
4.5 Polizei und Parlament
4.6 Polizei und Staatsanwaltschaft
4.7 Polizei und Medien
4.8 Polizei und Bürgerschaft
4.9. Conclusio
5. Kapitalien im Feld Polizei
5.1 Staatliches Metakapital – Schwungmasse des Feldes
5.2 Im Namen des Volkes oder Gewaltmonopol als symbolisches Kapital
5.3 Die Symbolik der Macht oder Das Ausstattungskapital der Polizei
5.4 Hexis des Feldes – Physisches Kapital
5.5 Polizeiliche (Aus)Bildung als kulturelles Kapital
5.6 Das Lachen der Polizeipräsidenten – Zur polizeilichen ökonomie
5.7 Nur für den Dienstgebrauch! - Kollegialer Gabentausch
5.8 Kurze Dienstwege - Sozialkapital im Feld
5.9 Nomen est omen - Ehrenkodex als symbolisches und soziales Kapital
5.10 Conclusio - Inflationsgeschütztes im Feld
6. Ruhe bewahren, Sicherheit ausstrahlen! – Das Produktionsfeld Polizei
6.1 Credo, ergo sum – Der Glaube an das polizeiliche Feld
6.2 Dr. Jekyll und Mr. Hyde? - Das polizeiliche Sein
6.3 Exkurs: Moderne und Sicherheit - So viel Freiheit wie möglich und so viel Sicherheit wie nötig?
6.4 Exklusive Sicherheitsproduktion – Der Kampf ums Monopol
6.5 Exkurs: Leviathan oder Behemoth - Die Grundstruktur der modernen Gesellschaft
6.6 Mundus vult decipi, ergo decipiatur – Die Präventivwirkung des Nichtswissens
7. Das Ausbildungssystem des Feldes Polizei
7.1 Zertifiziertes kulturelles Kapital
7.2 Polizeiliche Laufbahnen und Ausbildungseinrichtungen
7.3 Generalisten vs. Spezialisten
7.4 Interne Ausbildungswelt Polizei
7.5 Formelles und informelles Betriebswissen
7.6 Polizei und Polizistenkultur
7.7 Investitionen ins Feld
8. Raum des Möglichen – Das Feld als Denk- und Diskursraum
8.1 Die Macht der Zeichen – Zum Sprachraum Polizei
8.2 Soziolekt Polizei
8.3 Kommunikation der doppelten Teilnahme: Sprache auf der Vorderund der Hinterbühne des Feldes
8.4 Interne Kommunikation
8.5 Externe Kommunikation
8.6 Conclusio
9. Sine ira et studio – Interesse im polizeilichen Feld
9.1. Formalistische Unpersönlichkeit – das Feld zwischen Zerberus und Mutter Teresa
9.2 Nomen Nominandum - Polizeiliches Handeln ohne Ansehen der Person?
9.3 „Sei nie arglos – Rechne immer mit Gefahren!“ - Misstrauen im Feld Polizei
9.4 Militem aut monachum facit desperatio? - Berufswahl Polizei
9.5 Ausgewählte feldspezifische Interessenlagen
9.6 Conclusio
10. Einer von uns – Familiensinn im Feld Polizei
10.1 Tous pour un, un pour tous! - Das Feld Polizei als familiäre Korporation
10.2 Solidarität, Loyalität, Zusammenhalt – Der polizeiliche Ehrenkodex
10.3 Feldspezifische Inauguration - Vereidigung als Setzungsritus
10.4 Goldene Weihen – Die Zwiespältigkeit der verbeamteten Staatsnähe
10.5 Kollegiale Kameradschaft
10.6 Zumutungen der Intimität
10.7 Banalität vs. Großereignis
10.8 Baukasten der Emotionen
10.9 Das Urteil der Kameraden
10.10 Polizeiliche Tugend – der Raum des ethisch und habituell Möglichen
10.11 Conclusio
11. Die Herren von der Kripo und die Männer von der Schutz – Die Logik der Klassen
11.1 Raum von Unterschieden
11.2 Theoretische und wahrscheinliche Klassen
11.3 Conclusio
12. Epilog: Das Feld Polizei – Ein besonderer Fall des Möglichen
12.1 Feldanalyse
12.2 Weiterer Forschungsbedarf
13. LITERATUR
Glossarium

Inhalt
Inhalt
Hermann Groß/Peter Schmidt
Polizei: Job, Beruf oder Profession?
Hans-Joachim Asmus
Professionalisierung der Polizei?
Anton Sterblingv
Professionalisierungsaussichten der Polizei? Voraussetzungen, Chancen, Notwendigkeiten und Grenzen
Colin Rogers
Professionalising the Police – Educating Police Officers in South Wales
Anja Mensching
Polizeiliches Handeln – jenseits von kopflosem Handwerk und verkopfter Profession. Auf Spurensuche nach einem vermeintlichen Widerspruch
Guido Kirchhoff
Grundrechtsschutz durch gute Ausbildung. Warum eine akademische Ausbildung von Polizisten verfassungsrechtlich erforderlich ist
Peggy Szymenderski
Gefühlsarbeit als Element professioneller Polizeiarbeit?
Marion Rauchert/Henriette Bohn/Susanne Facklam
Wer übernimmt den Staffelstab? Eine empirische Untersuchung der Bewerbungssituation für den Aufstieg in den höheren Polizeidienst in Mecklenburg-Vorpommern
Lena Lehmann
Auslandsmissionen – eine berufliche Bereicherung?
Gisèle van Elsbergen
Polizierende in Krimiserien. Acht eklektizistische Thesen
Anna Schmedemann
Vernehmen als polizeiliche Praxis. Die Krimireihe Tatort als Blaupause
Autorenverzeichnis
Hermann Groß/Manfred Bornewasser/Bernhard Frevel/Karlhans Liebl/Thomas Ohlemacher/Peter Schmidt (Hrsg.)
Polizei – Polizist – Polizieren?

Festschrift für Hans-Joachim Asmus
Inhalt
Thomas Ohlemacher
Empirische Polizeiforschung 1999-2009: Einfach klasse, schlicht Masse oder marginal erfolgreich? zugleich eine Laudatio auf den Polizeiforscher Hans-Joachim Asmus
Anja Mensching
Qualitative Polizeiforschung als bunte Erzählung und sachadäquate Erkenntnis
Jürgen Stock
Öffentliche Sicherheit durch Forschung - Perspektiven des Bundeskriminalamtes
Bernhard Frevel
Politik Polizei als Beruf. Ein Essay mit Anleihen an Max Weber
Rafael Behr
Intimität oder Abschottung - warum Polizisten am liebsten unter sich sind. Ein Essay zu den Ambivalenzen im polizeilichen Selbstverständnis
Hermann Groß/Peter Schmidt
Wer wird Polizist in Hessen? Berufsentscheidung und Studienmotivation 2009
Ingmar Weitemeier
Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen in Europa auf die polizeiliche Aus- und Weiterbildung
Heinz-Gerd Weijers
Psychosoziale Integration ehemaliger Volkspolizisten in die Landespolizei von Sachsen-Anhalt – Längsschnittbetrachtung zum Selbstbild eines Berufsstandes
Karlhans Liebl
Verklärtes und reflexionsloses Fremdbild? – Die Volkspolizei und ihre Beurteilung zur Jahrtausendwende
Peter Löbbecke
Studieren zwischen System und Lebenswelt. Über den Status des „studierenden (Polizei-)Beamten“ und seine sozialisatorischen Folgen. Vorüberlegungen zu einem empirischen Projekt
Werner Schiewek
Ist Vorbeugen besser als Heilen? Ethisch-moralische Grenzen der Prävention in Polizei und Gesellschaft
Marcel Schöne
Sine ira et studio – Interesse im polizeilichen Feld
Jürgen Marx
Wir sind friedlich! Was seid Ihr? Eine kommunikationspsychologische Annäherung an eine Parole
Clemens Lorei
Polizei im Jagdfieber. Eine kognitive Annäherung
Claudia Wiese/Manfred Bornewasser
Betriebliche Sicherung des Arbeitsplatzes ist ein guter Schutz vor individuellen rechtsextremistischen Orientierungen
Autorenverzeichnis
Bernhard Frevel und Rüdiger Bredthauer (Hrsg.)
Empirische Polizeiforschung XII: Demografischer Wandel und Polizei

Grußwort des Polizeivizepräsidenten der Freien und Hansestadt Hamburg
Reinhard Fallak
Grußwort des Präsidenten der Hochschule der Polizei Hamburg: Demografischer Wandel ist Zukunft
Jörg Feldmann
Demografischer Wandel und Polizei – Eine Einleitung aus unterschiedlichen Perspektiven
Bernhard Frevel und Rüdiger Bredthauer
Zukunftsforschung im Landeskriminalamt Niedersachsen – Methodik, Prognoseergebnisse und Erfahrungen
Alexander Gluba
Demografie und Kriminalität: Hintergründe und Methodik zur Prognose der Kriminalitätsbelastung in Mecklenburg-Vorpommern
Manfred Bornewasser
Weniger Jugendliche weniger (Jugend-)Kriminalität weniger Polizei(bedarf)? – Erste Ansätze einer Prognose der Kriminalitätsentwicklung
Stefan Markus Giebel und Stefanie Kemme
Polizei und Generation 65plus: Berührungspunkte, Problemfelder und Empfehlungen – Ergebnisse einer ersten empirischen Annäherung
Erdmuthe Meyer zu Bexten und Hans Schneider
Viktimisierung von Senioren – empirische Daten und Schlussfolgerungen für eine alternde Gesellschaft
Thomas Görgen
Kriminalitätsfurcht im höheren Lebensalter: Widerspiegelung von Viktimisierungserfahrungen, altersspezifischer Vulnerablität oder psychosozialen Lebenslagen?
Karl-Heinz Reuband
Von der Sicherheit zu den Zukunftsbildern des Individualverkehrs ab 65
Martin Mönnighoff
Demografischer Wandel und interkulturelle öffnung der Polizei
Daniela Hunold
Ethnische Minderheiten in der Polizei – Eine Herausforderung für die Polizei in England
Oksan Karakus
Autorenverzeichnis
Inhalt
Rafael Behr & Thomas Ohlemacher (Hrsg.)
Offene Grenzen - Polizieren in der Sicherheitsarchitektur einer post-territorialen Welt

Mit dem Begriff „post-territorial“ beziehen wir uns auf ein Gesellschaftsverständnis, in dem die statischen Raumgrenzen zunehmend porös werden und neue (z.T. virtuelle, soziale, kulturelle, ethnische) Grenzen geschaffen werden, die sich nicht an die Trennung Zivilgesellschaft – Staat oder an die Grenzen von Nationalstaaten halten. Uns interessieren dabei besonders die überwindung territorialer Hoheitssphären (Landesgrenzen) durch veränderte Zuständigkeiten.
Die Beiträge in diesem Band spiegeln die Breite des Tagungsthemas wider: Zunächst werden die Irritationen, Veränderungen, Entwicklungen aus dem Innern der Institution Sicherheit und Ordnung beschrieben, dann die transnationalen Sicherheitsaktivitäten und schließlich semantische Verschiebungen, wie sie sich am Begriff der „strategischen Früherkennung“ zeigt.
Inhalt

Schriften zur Empirischen Polizeiforschung
Wie in allen Lebensbereichen werden auch von und innerhalb der Polizei Fehler
begangen. Angefangen bei fehlender Umsicht beim täglichen Dienstgeschäft
(z.B. bei der Eigensicherung), falscher Auslegung von Loyalität und „Korpsgeist“,
falschem Umgang mit dem Bürger oder internen Verfehlungen (z.B. Mobbing,
Konkurrenzkämpfe) bis hin zu schweren Verstößen in Verbindung
mit Fremden-feindlichkeit, Willkürakten, übergriffen oder Korruption.
Verschiedene Skandale in den vergangenen Jahren machten deutlich, dass es teilweise
gravierende Defizite im Umgang mit Fehlern gab: Bagatellisierung („Einzelfälle“),
unzureichende Fehlervermeidungs-strategien, unzureichende Führungs-qualitäten,
lückenhafte bzw. falsche Information der öffentlichkeit aber auch
Vernachlässigung der polizeiinternen Aufarbeitung von und Auseinander-setzung
mit individuellen und struktu-rellen Fehlern.
Ein Grund für diese scheinbar nur schwer zu bewältigende Problemsituation
könnte darin liegen, dass sich die Polizei als Vertreterin von Recht und
Ordnung, also von positiv besetzten gesellschaftlichen Gütern sieht. Daß
die Polizeiangehö-rigen das „Gute“ in der Gesellschaft verteidigen
und vertreten, war in der Vergangenheit - vermutlich - leichter darzustellen
oder wurde von der Allgemeinheit eher akzeptiert, sodass eine offene Auseinandersetzung
mit Problemen unterblieb, mit der Folge, dass der konstruktive Umgang mit Fehlern
hierunter litt.
Die Bagatellisierung, Rechtfertigung oder Negierung von Fehlern reicht jedoch
heute weder im Außen- noch im Innen-verhältnis. Insoweit muss es
als Fortschritt bewertet werden, dass sich die Polizei diesen Themen stellte
und auch externe Gutachter mit der Problemanalyse betraute.
Wie sieht es jedoch mit der Umsetzung der Erkenntnisse aus diesen Forschun-gen
aus? Wurden Konsequenzen gezogen oder dienten die Forschungen nur als Alibi,
dass die Polizei sich aufgeschlossen gegenüber von Problemen zeigt? Wie
werden diesbezügliche Erkenntnisse in eine zukunftsorientierte Ausbildung
und damit für das aufgrund der zunehmenden Globalisierung und gesellschaftlichen
Segregation mit wachsenden kulturell bedingten Konflikten behaftete Aufgabengebiet
integriert?
In dem Sammelband werden die Vorträge zu dieser Problematik, die auf der
5. Tagung der „Empirischen Polizeiforschung“ in Münster von
PolizeipraktikerInnen und WissenschaftlerInnen gehalten wurden, vorgelegt. Der
Sammelband enthält die neuesten Forschungsergebnisse und überlegungen
zu diesem Thema und setzt die Reihe der Veröffentlichungen des Arbeitskreises
„Empirische Po-lizeiforschung“ als 5. Band fort.
Inhalt
Zur Einführung
Karlhans Liebl
Anmerkungen zur empirischen Polizeiforschung aus
der Polizei-Führungsakademie
Klaus Neidhardt
Zur Soziologie des Fehlers
Helge Peters
Mehr Fehler – mehr Sicherheit!?
Reingard Kess
Von der Schwierigkeit, ein Berufsethiker zu sein
Hans Werner Alberts
Fehler als retrospektive (Un-)Sinnzuweisung innerhalb
der Polizei oder: über die Unentscheidbarkeit dessen, was ein Fehler ist
Anja Mensching
Fehler bei der polizeilichen Ausbildung und im
polizeilichen Handeln
Uwe Füllgrabe
Fehlerkultur – Irren in Maßen ohne
Sanktion
Tanja Volkmer
Fehlverhalten und der ‚code of conduct’
in der polizeilichen Begegnung mit „ausländischen Mitbürgern“
Christian Büttner
Fehler – was ist das?
Gundolf de Riese-Meyer
Aus Fehlern lernen oder Fehlverhalten kontrollieren
und sanktionieren? – Die Erfahrungen der Hamburger Polizeikommission
Werner Lehne

Schriften zur Empirischen Polizeiforschung
Band 3
Kommunale Präventionsgremien erfreuen sich seit Anfang der 90er Jahre in
den deutschen Städten und Gemeinden wachsender Beliebtheit. Als Schnittstelle,
wo die lokalen Präventionsaktivitäten gebündelt und abgestimmt
werden, fällt ihnen bei der Erarbeitung, Ent-wick-lung und Umsetzung von
kooperativen Präventionskonzepten eine Schlüsselrolle zu. Die ressortübergreifend
zusammengesetzten Gremien stehen dabei vor der anspruchsvollen Aufgabe, die
aus dem breiten Akteursspektrum resultierenden Meinungs- und Interessenkonflikte
zu überbrücken und in eine konstruktive Problemlösung zu überführen.
Sie sehen sich auch mit einer wachsenden Zahl kritischer Stimmen aus Praxis,
Wissenschaft und Bevölkerung konfrontiert. Von symbolischer Politik, von
selektiver Problembearbeitung, von ausbleibenden Er-folgen, von mangelnder Bürgerbeteiligung,
von fehlenden Evaluationsbemühungen und von asymmetrischen Akteursbeziehungen
ist da die Rede. Um ihre strukturellen Besonderheiten herauszuarbeiten und ihr
„Innenleben“ näher zu erforschen, hat der Autor eine qualitative
Studie in zwei kommunalen Präventionsgremien in einer nordrhein-westfälischen
Stadt durchgeführt. Im ersten Teil des Buches findet zunächst eine
kritische Auseinandersetzung mit dem Stand der Diskussion über die Stärken
und Schwächen und mit den derzeitigen Entwicklungslinien der kommunalen
Kriminalprävention statt. Die dort zusammengetragenen Argumente, Thesen
und Befunde werden im zweiten Teil um einige neue Aspekte und Gedankengänge
aus der empirischen Untersuchung ergänzt und erweitert. Der Autor kommt
zu dem Schluss, dass kommunalen Präventionsgremien trotz bestehender Defizite
ein großes Potenzial innewohnt, die aktuellen Sicherheitsprobleme erfolgreich
anzugehen. Es sind allerdings noch weitere Anstrengungen nötig, damit sie
ihr Potenzial vollständig entfalten und sich zu einem Zukunftsmodell für
kooperative Präventionsarbeit weiterentwickeln können.
Inhalt
Inhalt:
Vorwort
1 Sicherheit in der Stadt
1.1 Problemskizze
1.2 Erkenntnisleitendes Interesse
1.3 Ziel und Aufbau der Untersuchung
2 Kommunale Kriminalprävention – Eine
Einführung
2.1 Prävention – ein Begriff, viele Konzepte
2.2 Theorieüberblick
2.3 Die Stadt als neue alte Ordnungsmacht?
2.4 Verdrängungseffekte
2.5 Rückkopplungseffekte
2.6 Evaluation von Prävention
3 Chancen und Grenzen kommunaler Präventionsgremien
3.1 Von der Koexistenz zur Kooperation
3.2 Instrument einer stillschweigenden Verwaltungsreform?
3.3 Blickfelderweiterung vs. Blickfeldverengung
3.4 Asymmetrische Kooperationsbeziehungen
3.5 Die neue Rolle der Polizei
3.6 Die ambivalente Rolle der Bürger
4 Methodisches Vorgehen
4.1 Kommunale Präventionsgremien – Ein neues Feld für die qualitative
Forschung?
4.2 Das problemzentrierte Interview
4.3 Feldzugang und Feldbeschreibung
4.4 Auswertungsverfahren
5 Kommunale Kriminalprävention im Meinungsbild
der Akteure
5.1 Präventionsgremien als Kontakt- und Informationsbörse
5.2 überflüssige Debattierrunde oder unverzichtbare Schnittstelle?
5.3 Das Spannungsfeld zwischen Polizei und Sozialarbeit
5.4 Bürgerbeteiligung – Ein zweischneidiges Schwert?
5.5 Evaluation – Zwischen Notwendigkeit und Aussichtslosigkeit
6 Mehr Sicherheit in der Stadt?
6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
6.2 Ausblick – Aufgaben und Empfehlungen für eine zukunftsorientierte
Kriminalprävention
Bibliographie

Schriften zur Empirischen Polizeiforschung
Band 2
Vom 8. bis 10. Juli 2004 war Frankfurt Konferenzort der sechsten Tagung „Empirische
Polizeiforschung“. Die (Erfolgs)-Geschichte dieser Tagungs-reihe wurde
mit dem Thema „Innen- und Außensicht(en) der Polizei“ fortgesetzt,
wozu sich rund 50 Teilnehmer aus Wissenschaft, Polizei und Politik eingefunden
hatten. Erneut wurde deutlich, dass es einen großen Bedarf unter Wissenschaftlern
und Polizeibeamten gibt, sich über polizeiwissenschaftliche Fragestellungen
auszutauschen, die über die traditionelle und etablierte Kriminologie hinausgehen
und die Organisation Polizei in den Mittelpunkt der Analyse stellen.
Die Institution Polizei schneidet bei Bevölkerungsumfragen zum „Vertrauen
in Institutionen“ immer sehr gut ab und nimmt nach dem Bundesverfassungsgericht
meist den zweiten Platz ein. Gleichzeitig gibt es den natio-nal und international
stabilen Befund, dass Polizeibeamte glauben, Bürger brächten ihnen
relativ wenig Vertrauen entgegen. Die öffentliche Wertschätzung verliert
sich also auf ihrem Weg bis zum einzelnen Polizisten.
Ausgehend von dieser Kluft sollte deshalb die Selbstwahrnehmung der Polizei(beamten)
mit deren Fremdwahrnehmung kombiniert werden. Wie sieht die Polizei sich selbst,
wie möchte sie gesehen werden und wie wird sie von der Bevölkerung
wahrgenommen? Dies waren die Leitfragen, die eine Bestandsaufnahme von Einstellungen,
Bewertungen und Vorstellungen auf beiden Seiten ermöglichen sollten. Ergänzende
Analysen galten den bewussten und unbewussten Selbstdarstellungen der Polizei,
wobei die Kernfrage lautete: Wie möchte die Polizei, dass die Bevölkerung
sie sieht und was macht sie dafür? Auch die Perzeption der Polizei von
politischer Seite im Hinblick auf die „gewünschte Rolle oder Erscheinung
von Polizei“ war eine Pespektive, die in den Gesamtrahmen der Tagung eingebaut
wurde.
Inhalt
Inhalt:
I. INNENSICHTEN DER POLIZEI
Thomas Ohlemacher
Niedersachsens Polizei 2001, ihr wahrgenommenes Bevölkerungsvertrauen und
ein überraschender Befund: Generationeneffekt, schwindende Subkultur oder
„lachende Dritte“
Anja Mensching
Innenansichten der niedersächsischen Polizei – gelebte Hierarchien
aus organisationskultureller Perspektive
Karl Mollenhauer
Konfliktmanagement bei der Polizei Berlin
II. GEGENSEITIGE WAHRNEHMUNGEN VON POLIZEI UND BEVöLKERUNG
Thomas Grunau
Konstrukte von Bürgern und Polizeibeamten zur Qualität
polizeilicher Arbeit
Thomas Schweer/Steffen Zdun
Gegenseitige Wahrnehmung von Polizei und Bevölkerung. Polizisten im Konflikt
mit ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen
Manfred Bornewasser
Sicherheitsempfinden und Polizeizufriedenheit der Bürger sowie Berufszufriedenheit
und Sicherheitsempfinden der Polizeibeamten
III. MEDIENREPRäSENTATION DER
POLIZEI
Joachim Kersten
Mediale Polizeibilder
Christian Büttner
Polizeiliches Handeln im Bewusstsein der neuen Mediengeneration - eine explorative
Studie
IV. AUßENSICHTEN DER POLIZEI
Carsten Dams
Erscheinungsbild der Polizei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Karlhans Liebl
„Vertrauen“ zur Polizei - Eine kritische Bestandsaufnahme und
neue Untersuchungsergebnisse
Eckhard Schäfer
Die Polizistin aus der Sicht von Schülern der Sekundarstufe I in Baden-Württemberg
Thomas Kubera
Bürgerbefragung als Element eines Qualitätsmanagements in der Polizei
Rainer Hoffmann/Ulrich Goritzka
Der Polizei-Bürger-Dialog: Möglichkeiten und Grenzen mündlicher,
schriftlicher und elektronischer Befragungen
V. DER POLITISCHE BLICK AUF POLIZEI UND POLIZEIFORSCHUNG
Norbert Nedela
Was erwartet die Polizei von der empirischen Polizeiforschung?
Wolfgang Speck
Selbstbild der Polizei: Die zunehmend abnehmende Motivation zur Berufsausübung
unter Polizeibeschäftigten in Deutschland
Autorenverzeichnis