Peter Leßmann-Faust
Die preußische Schutzpolizei in der Weimarer Republik Streifendienst und Straßenkamp
Inhalt
0. Einleitung
1. Preußische Polizei- und Sicherheitsorgane in der Anfangsphase der Weimarer Republik 1918-1920
1.1. Der Zusammenbruch des wilhelminischen Polizeisystems im November 1918
1.2. Sicherheitsorgane der Arbeiter- und Soldatenräte
1.3. Revolutionäre Sicherheitseinrichtungen in Berlin
1.4. Die Oberste Heeresleitung auf dem Weg zur innenpolitischen Ordnungsmacht
1.5. Die "Einwohnerwehren"
1.6. Gustav Noske und die innere Sicherheitspolitik 1919
1.7. Die Entstehung der preußischen Sicherheitspolizei 1919
1.8. Die Konkurrenz zwischen der preußischen Sicherheitspolizei und der Reichswehr
2. Von der Sicherheitspolizei zur Schutzpolizei
2.1. Die organisatorische Grundlegung der Schutzpolizei 1920
2.2. Die "Polizei-Aktion" in der preußischen Provinz Sachsen im März 1921
3. Das Personal der preußischen Schutzpolizei
3.1. Der Personalstatus der Schutzpolizeibeamten nach dem "Schutzpolizeibeamtengesetz" vom 16. August 1922 und dem "Polizeibeamtengesetz" vom 31. Juli 1927
3.2. Die Versorgung der Schutzpolizeibeamten
3.3. Die Polizeiwachtmeister
3.3.1. Die berufliche und soziale Herkunft der Polizeiwachtmeister vor dem Eintritt in den Polizeidienst
3.3.2. Die Interessenverbände der Polizeiwachtmeister
3.4. Die Polizei-Offiziere
3.4.1. Die berufliche Herkunft der Polizei-Offiziere vor dem Eintritt in den Polizeidienst
3.4.2. Politische Einstellung und dienstliches Verhalten der Polizei-Offiziere 1920-1923
3.4.3. Die Interessenpolitik der Polizei-Offiziere
3.4.4. Die Polizei-Offiziere im Milieu der politischen Rechten
3.4.5. Der politische Repräsentant der Polizei-Offiziere: Eldor Borck
3.4.6. Der "Außenseiter" im Polizei-Offizierskorps: Magnus Heimannsberg
3.4.7. Die Probleme der Polizei-Offiziere mit den bürokratischen Anforderungen des Polizeidienstes
4. Die Ausbildung in der preußischen Schutzpolizei
4.1. Die Ausbildung in der Polizei vor 1918
4.2. Die Errichtung der preußischen Polizeischulen nach 1921 und das Schema der Ausbildungsgänge
4.3. Inhaltliche Leitlinien der Ausbildung auf den Polizeischulen
4.4. Polizei-Offiziere als Polizeischullehrer
4.5. Lehrbücher für die Ausbildung der Schutzpolizei
4.6. Die Auswirkungen des Ausbildungs-"Drills" auf den Polizeischulen für den praktischen Polizeidienst
4.7. Die Sensburger Polizeischul-Affäre von 1928/29
4.8. Die Personalpolitik der preußischen Regierung im Bereich der Schutzpolizei
5. Die preußische Schutzpolizei in der Krise der Weimarer Republik 1929-1932
5.1. Neue Gegner der Schutzpolizei: "SA" und "Roter Frontkämpfer-Bund"
5.2. Der "Blutmai" 1929 in Berlin
5.3. Der "Sturm auf Preußen" 1930-1932
5.4. Politische Konfrontationen auf der Straße: Die preußische Schutzpolizei in der Bewährungsprobe
5.5. Die politische Agitation der KPD und der NSDAP im Polizeiwachtmeisterkorps
5.5.1. Die Agitation der KPD
5.5.2. Die Agitation der NSDAP
5.6. Die Polizei-Offiziere 1930-1932
5.6.1. Politische Standortbestimmungen in der Publizistik der Polizei-Offiziere
5.6.2. Die "Volksentscheid-Offiziere" 1931
5.6.3. Der "Fall Levit"
6. "Auf verlorenem Posten": Die preußische Schutzpolizei im Kampf gegen die NSDAP 1930-1932
6.1. Die Problematik des SA-Verbots
6.2. Ein Versammlungsverbot gegen die NSDAP in Krefeld vom November 1931 und seine Folgen
6.3. Die "Schwanenwall-Affäre" in Dortmund vom Frühjahr 1932
7. Die preußische Schutzpolizei im Übergang zum Dritten Reich
7.1. Auf dem Weg zum "Preußenschlag" vom 20. Juli 1932
7.2. Der "Blutsonntag von Altona" vom 17. Juli 1932
7.3. Der "Preußenschlag" vom 20. Juli 1932 und die preußische Schutzpolizei
7.4. Die preußische Schutzpolizei zwischen "Preußenschlag" und "Machtergreifung"
7.5. Der "Verband preußischer Polizeibeamter" zwischen Selbstbehauptung und Selbstgleichschaltung
8. Die preußische Schutzpolizei im Dritten Reich 1933-1935
8.1. Die nationalsozialistische "Säuberung" der preußischen Polizeiverwaltung im Frühjahr 1933
8.2. Die SA-"Hilfspolizei"
8.3. Die Polizei des Dritten Reiches: Die "Gestapo"
8.4. Die Militarisierung der kasernierten preußischen Schutzpolizei und ihre Überführung in die Wehrmacht 1935
9. Ausblick
10. Schluss
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
I. Unveröffentlichte Quellen
II. Veröffentlichte Quellen
1. Editionen, amtliche Publikationen und Protokolle
2. Zeitgenössische Zeitschriften und Zeitungen
III. Literatur
Band: 11 - 2., korrigierte Auflage
Letzter Einsatz
Im Dienst getötete Polizisten in Berlin von 1918 bis 2010
Es ist bereits viel uber die Polizei in Berlin geschrieben worden. Dazu gehören Abhandlungen uber die Strukturen, den Aufbau und Entwicklungen sowie uber die Veränderungen, die die Berliner Polizei im Laufe der vergangenen zweihundert Jahre durchlaufen hat. All das wurde in vielfältiger und umfangreicher Weise dargestellt.
Was ist aber mit den Menschen, die in der Ausubung ihres Dienstes zu Opfern wurden? Dieses Buch stellt sich zur Aufgabe, gerade diese dringende Frage zu beantworten.
In sechs Kapiteln, gegliedert nach den jeweiligen Zeitepochen, stellt der Autor die ihm bisher bekannt gewordenen Todesfälle von Polizisten dar, welche im Dienst ums Leben kamen. Wenn es die Quellenlage ermöglichte, werden die dienstlichen Laufbahnen der Opfer vorangestellt. Die Falldarstellungen werden durch eine Vielzahl an Fotos, Karten, Skizzen, Fernschreiben und Berichten ergänzt.
Der Autor, Michael Stricker, ist seit dem 1. September 1988 Polizeivollzugsbeamter des Landes Berlin.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Berlin-Weimarer Republik (1918 – 1933)
1. Fall bis 44. Fall
2 Berlin-Drittes Reich (1933 – 1945)
45. Fall bis 54. Fall
3 Berlin-Magistrat (1945 – 1948)
4 Berlin-Ost (1948 – 1990)
90. Fall bis 122. Fall
5 Berlin-West (1948 – 1990)
123. Fall bis 147. Fall
6 Berlin-Bundesland (1990 – 2010)
148. Fall bis 155. Fall
In Memoriam
Nachwort
Hauptquellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Mein besonderer Dank
Inhalt
Einleitung
Wilhelm Schierhorns Leben
Die Zeit von 1886 – 1925
Die Zeit von 1925 – 1933
Die Zeit von 1933 – 1938
Die Zeit von 1938 – 1945
Die Zeit von 1945 – 1968
Wilhelm Schierhorns Werk
Der „Große Abendruf der Deutschen Polizei“
Eine Bestandsaufnahme
Schlussbemerkungen
Anhang 1: Instrumentelle Besetzung PMK Hamburg 1926 - Reichspolizei 1938 - Heer 1936
Anhang 2: Besetzung der Polizeimusikkorps 1938
Anhang 3: Schallplattenaufnahmen, Kompositionen und Dirigate von Wilhelm Schierhorn
Anhang 4: Musikmeister der Deutschen Polizei und Schüler von Wilhelm Schierhorn
Anhang 5: Paradeanzug für die Musikkorps und Spielmannszüge der Schutzpolizei und mot. Gendarmerie
Quellen- und Literaturnachweis
Abkürzungsverzeichnis
Personenverzeichnis
Bildernachweis
Musikzitate
Danksagung
Inhalt
Dirk Götting
Das Aufbegehren der bürgerlichen Frauenbewegung gegen die Sittenpolizei des Kaiserreichs und der erste Versuch weiblicher Polizeiarbeit in Deutschland (1875-1914)
Im deutschen Kaiserreich war Prostitution grundsätzlich verboten, wenn nicht die Polizei für die Prostituierten Verhaltensregeln erließ und diese streng kontrollierte. Gegen ein solches System der Reglementierung der Prostitution durch die Sittenpolizei wehrte sich die bürgerliche Frauenbewegung aus moralischen und frauenemanzipatorischen Motiven heraus.
Mit Hilfe einer starken öffentlichkeitsarbeit übten die organisierten Frauen Druck auf die Polizeiverantwortlichen aus und verlangten Reformen. Dazu gehörte auch die Einstellung erster Polizeiassistentinnen, um auf die Prostituierten moralisch einwirken zu können.
Die Frauenbewegung erreichte damit mehrere Ziele gleichzeitig. Es wurden einmal Berufsmöglichkeiten für bürgerliche Frauen geschaffen in Form öffentlicher ämter mit entsprechendem Sozialprestige. Gleichzeitig konnten die Frauen des Bürgertums durch ihr Einwirken auf die Prostituierten ihren Beitrag zum Kampf gegen die Unsittlichkeit in der Gesellschaft leisten.
Die Arbeit der ersten Polizeiassistentinnen entwickelte sich aber nicht konfliktfrei. Schließlich lag ihr Handeln zwischen Frauenbewegung und männlich dominierter Polizei auf der einen Seite und polizeilicher und sozialer Arbeit auf der anderen. Ein spannungsreicher Prozess, der die Form der frühen weiblichen Polizeiarbeit nachhaltig prägte.
Inhalt
Einleitung
I. Kapitel
Der Beginn der organisierten Frauenbewegung, das Aufkommen des Abolitionismus und die erste Forderung, Frauen in die Arbeit der Sittenpolizei einzubinden
I.1 Bürgerliche Frauen im Kaiserreich und die Anfänge der organisierten Frauenbewegung
I.2 Das Aufkommen des Abolitionismus und die deutsche Frauenbewegung
II. Kapitel
Der Richtungskampf der Frauenbewegung in der Sittlichkeitsfrage und die Forderung nach Polizeimatronen
II.1 Die Sittlichkeitsfrage erreicht erneut die Frauenbewegung
II.2 Der Richtungswechsel in der Sittlichkeitsfrage
III. Kapitel
Der Beginn weiblicher Polizeiarbeit in Stuttgart und Hannover und die Anfänge der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten (DGBG)
III.1 Die Anstellung der ersten Polizeiassistentin
III.2 Die Anstellung einer Polizeiassistentin durch evangelische Frauen in Hannover
III.3 Die Abolitionistinnen und die Anfänge der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten (DGBG)
IV. Kapitel
Die ära Stritt im BDF, das Wirken der DGBG und dieEntwicklung der Polizeiassistenz bis zum Fall der Henriette Arendt
IV.1 Der Konflikt im BDF zwischen Anna Pappritz und Marie Stritt
IV.2 Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten als Kompromissgesellschaft und der preußische Ministererlass zur Handhabung der Sittenpolizei
IV.3 Die weitere Etablierung weiblicher Polizeiarbeit und das Nationalkomitee zur Bekämpfung des Mädchenhandels
IV.4 Das berufliche Ende der ersten Polizeiassistentin 307
V. Kapitel
Die Orientierungs- und Konsolidierungsphase
V.1 Jugendfürsorge, Jugendgerichtsbewegung und die erste Fürsorgedame
V.2 Der Fall Schapiro in Mainz und seine Folgen für den Charakter des Instituts der Polizeiassistenz
V.3 Die Konsolidierung der Polizeiassistenz als soziale Arbeit
V.4 Resümee
VI. Schlussbetrachtung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Sven Schepp
Unter dem Kreuz des Südens Auf Spuren der Kaiserlichen Landespolizei von Deutsch-Südwestafrika
In einer kriminalistischen Spurensuche bindet der Autor Tagebücher, Briefe und individuelle Erinnerungen ehemaliger Beamter der Landespolizei und deren Familien ein. Das größtenteils unveröffentlichte Fotomaterial rundet das plastische Bild über das damalige Leben und Wirken der Polizeibeamten während der deutschen Kolonialzeit im südlichen Afrika ab.
Inhalt
Einleitung
Prolog: 1919: Die Ausweisung
Kapitel 1: 1904: Ausreise nach Südwestafrika
Kapitel 2: Von der Schutztruppe zur Landespolizei
Kapitel 3: Erste Eindrücke
Kapitel 4: Hermann Kratz
Kapitel 5: Die Landespolizei von 1905-1907
Kapitel 6: Versetzung zum 13. Beritt
Kapitel 7: Die Landespolizei ab 1907
Kapitel 8: Kriminalpolizei
Kapitel 9: Diamantenpolizei
Kapitel 10: Uniformierung, Ausrüstung, Bewaffnung
Kapitel 11: Einsatzmittel
Kapitel 13: Rechtspflege
Kapitel 14: Alltag an der Ostgrenze
Kapitel 15: Biografische übersichten
Kapitel 16: Das geplante Landjägerkorps
Kapitel 17: Erster Weltkrieg
Nachbetrachtung
Anlagen
Quellenverzeichnis
Alle Sparten der Polizei - und nicht nur die Gestapo - dienten zwischen 1933 und 1945 sowohl dem Machterhalt des nationalsozialistischen Terrorregimes und waren gleichzeitig aktiv an den Verbrechen des NS-Staates beteiligt. So das Ergebnis umfangreicher historischer und sozialwissenschaftlicher Forschungen aus den letzten zwanzig Jahren.
Im Mai 2009 fand an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster ein internationales Symposium statt, auf dem der aktuelle Forschungsstand zur Polizei des NS-Staates dokumentiert worden ist. In dem hier vorgestellten Sammelband sind insgesamt 25 Beiträge dieses Symposiums einschließlich des Einführungsvortrags von Prof. Patrick Wagner zusammengestellt worden und geben einen Querschnitt von den vielfältigen Forschungsfeldern wieder, die sich mittlerweile mit der Polizei des NS-Staates beschäftigen.
Inhalt
Grußworte
Michael Haunschild
Grusswort der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V
Konrad Freiberg
Grusswort der Gewerkschaft der Polizei (GdP)
Christoph Spieker
Grusswort Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster
Wolfgang Bauch
Grusswort des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
Einleitung
Wolfgang Schulte
Die Polizei im NS-Staat - Ein dreijähriges Projekt der Deutschen Hochschule der Polizei zur Entgrenzung staatlicher Gewalt im Nationalsozialismus
Einführungsvortrag
Patrick Wagner
Der Kern des völkischen Massnahmenstaates – Rolle, Macht und Selbstverständnis der Polizei im Nationalsozialismus
Beiträge
Thomas Köhler
Himmlers Weltanschauungselite: Die Höheren SS- und
Polizeiführer West – eine gruppenbiographische Annäherung
Andreas Schneider
Eichmanns Stellvertreter: Die Erfurter Gestapo-Brüder
Hans und Rolf Günther
Markus Günnewig
Rassenwahn und Massenmord – Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg am Beispiel der Staatspolizeistelle Dortmund
Klaus Weinhauer
NS-Vergangenheit und struktureller Wandel der Schutzpolizei der 1950/60er Jahre
Werner Liersch
Die Geschichte der Ordnungspolizei, keine Geschichte der DDR – eine Skizze am Beispiel der verschwiegenen Zugehörigkeit des namhaften DDR-Autors Erwin Strittmatter zur Orpo
Stefan Klemp
Ganz normale Männer, ganz gewöhnliche Leben, ganz übliche Ermittlungen?
Ralph Klein
Das SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18
Leonid Rein
Das 322. Polizeibataillon und der Mord an den weissrussischen Juden
Martin Holler
Ausmass und Verlauf der Roma-Verfolgung im Operationsgebiet der Heeresgruppe Nord 1941 – 1944
Katrin Stoll
Die „Räumung“ des Bialystoker Ghettos in den Aussagen von „Täter-Zeugen“
Jürgen Kilian
Das Zusammenwirken deutscher Polizeiformationen im „Osteinsatz“ am Beispiel des rückwärtigen Gebietes der
Heeresgruppe Nord
Sebastian Weitkamp
SS-Diplomaten – die Polizei-Attachés des Reichssicherheitshauptamtes
Maximilian Becker
Konfrontation oder Kooperation? – Polizei und Justiz in den „eingegliederten“ Ostgebieten
Hans-Joachim Heuer
über das polizeiliche Töten im Dritten Reich
Patrick Bernhard
Repression transnational – Die Polizeizusammenarbeit zwischen Drittem Reich und italienischem Faschismus
Vaios Kalogrias / Stratos N. Dordanas
Deutsche Polizeibehörden im besetzten Griechenland, 1941 – 1944
Stefan Klemp / Andreas Schneider
Kollaborateure, Deserteure, Resistenzler? Vom „Corps des Gendarmes et Volontaires“ zum Polizei-Ausbildungsbataillon (L) und seinem opferreichen Weg im II. Weltkrieg
Dirk Götting
Die ‚Weibliche Kriminalpolizei’; ein republikanisches Reformprojekt zwischen Krise und Neuorientierung im Nationalsozialismus
Bettina Blum
Weibliche Polizei – soziale Polizei? Weibliche (Jugend)Polizeizwischen Demokratie und Diktatur 1927 – 1952
Thomas Roth
Verbrechensbekämpfung und Verfolgung sozialer Randgruppen –zur Beteiligung lokaler Kriminalpolizeien am NS-Terror
Clemens Heitmann / Bernd Lemke
Die deutsche Polizei und der totale Krieg. Sicherheitsapparate sowie Staats- und Gesellschaftssysteme im Spiegel von Luft- und Zivilschutzorganisationen
Michael Arnemann
„Sind Sie in erster Linie katholisch oder deutsch?“ Kirche und Polizei im NS-Staat – zwischen Gleichschaltung und Selbstbehauptung
Jens Dobler / Herbert Reinke
Sichere Reichshauptstadt? Kripo und Verbrechensbekämpfung 1933–1945 – Ein Werkstattbericht
Tom Hefter
Historisch-politische Bildungsarbeit für die Polizei im Geschichtsort Villa ten Hompel – Erfahrungen und Perspektiven
Autorenverzeichnis
Homosexualität war in Deutschland die längste Zeit verboten. Da das Verbot in einem Strafgesetz fixiert war, war die Kriminalpolizei für die Verfolgung der Homosexuellen zuständig. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der polizeiliche Umgang mit diesem Arbeitsgebiet: die überwachung, Registrierung und Fahndung, die Einflüsse der Kriminologie, die Inhalte der polizeilichen Aus- und Fortbildung sowie die Bedeutung der Zensur so genannter unsittlicher Schriften. Intensiv wird die Arbeit des Homosexuellendezernates der Kriminalpolizei und seiner jeweiligen Leiter geschildert, die Einflüsse zeithistorischer Ereignisse und der verschiedenen Interessengruppen, die Verschärfungen oder Erleichterungen in der Verfolgung Homosexueller zu erreichen suchten.
Bemerkenswert für Berlin ist, dass das Homosexuellendezernat als Verfolgungsinstanz schließlich mit der homosexuellen Emanzipationsbewegung zusammenarbeitete und für einen langen Zeitraum eine Duldungspolitik einleitete.
Gleichzeitig bietet die Arbeit einen genauen Einblick in die Entwicklung der Berliner Kriminalpolizei generell und leistet somit einen nicht unerheblichen Beitrag zur Polizeigeschichte zwischen 1848 und 1933.
Inhalt
Inhalt
I. Einleitung: Sind Homosexuelle eine Erfindung?
II. Polizeiliche Homosexuellenverfolgung von 1848 bis 1880
1. Aufbau der Berliner Kriminalpolizei unter Wilhelm Stieber
1.1. Rechtliche Situation: Von der Sodomie zur widernatürlichen Unzucht
1.2. Homosexualität in Berlin
1.3. Die Entwicklung der Berliner Kriminalpolizei
1.4. Wilhelm Stieber
2. Reorganisation der Polizei, Beginn der homosexuellen Emanzipationsbewegung und das Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches (1861 bis 1880)
2.1. Die Berliner Polizei nach 1860
2.2. Das Strafgesetzbuch des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches
2.3. Müßiggang ist aller Laster Anfang: Die kirchliche Sittlichkeitsbewegung
2.4. Die Vorboten der Homosexuellenbewegung: Ulrichs und Kertbeny
2.5. Der Fall Zastrow und seine Bedeutung
2.6. Gerichtsmedizin und Psychiatrie: Casper und Westphal
III. Polizeiliche Homosexuellenverfolgung bis 1900
1. Erkennungsdienst und Fahndungswesen
1.1. Vom Steckbrief zum Verbrecheralbum
1.2. Die Fahndungsblätter
1.3. Die Fahndung nach Homosexuellen in Fahndungsblättern
2. Das Homosexuellendezernat unter Leopold von Meerscheidt-Hüllessem 1885 bis 1900
2.1. Rechtliche Situation: Verschärfung und Kritik des § 175
2.2. Die Berliner Polizei nach 1880
2.3. Leopold von Meerscheidt-Hüllessem
3. Die Bedeutung der Homosexuellenfrage in der Kriminologie und der Einfluss der Kriminologie auf die Polizei
3.1. Cesare Lombroso (1835–1909)
3.2. Franz von Liszt (1851–1919)
3.3. Gustav Aschaffenburg (1866–1944)
3.4. Hans Gross, Paul Näcke und das Archiv für Kriminalanthropologie
3.5. Erich Wulffen (1862–1936)
3.6. Psychiatrie und Homosexuellenverfolgung
IV. Polizeiliche Homosexuellenverfolgung bis 1918
1. Das Homosexuellendezernat unter Hans von Tresckow 1900 bis 1911
1.1. Rechtliche Situation: geplante Verschärfung des § 175
1.2. Die Berliner Polizei nach 1900
1.3. Die Eulenburg-Affäre
1.4. Hans von Tresckow
1.4.1. Familie, Kindheit, Jugend
2. Polizeiliche überwachung
2.1. überwachung von Tanzveranstaltungen
2.2. überwachung von öffentlichen Treffpunkten
2.3. überwachung von Lokalen
2.4. überwachung von Vorträgen
2.5. überwachung von Personen
3. Verbrechen an Homosexuellen und ihre Bekämpfung
3.1. Erpressung
3.2. Tötungsdelikte
3.3. Zusammenarbeit zwischen Polizei und Homosexuellenbewegung
4. Ermittlungsverfahren gegen Homosexuelle
4.1. Statistische Annäherungen für Berlin
4.2. Fahndung, Fälle und Verurteilungen
V. Homosexuellenverfolgung in der Weimarer Republik
1. Das Homosexuellendezernat unter Heinrich Kopp 1911 bis 1923
1.1. Heinrich Kopp
2. Ausbildung
2.1. Aus- und Fortbildung der Kriminalbeamten
2.2. Polizeiliche Fortbildung im Institut für Sexualwissenschaft
2.3. Neuauflage des Stieberschen Lehrbuchs durch Hans Schneickert
2.4. Das Thema Homosexualität in polizeilichen Fachbüchern
2.5. Das Thema Homosexualität in Polizeizeitschriften
3. Zensur
3.1. Die Bekämpfung unzüchtiger Schriften
3.2. Die Bekämpfung der Schund- und Schmutzschriften
4. Das Homosexuellendezernat unter Bernhard Strewe 1923 bis 1933
4.1. Rechtliche Situation: Reform und Verschärfung
4.2. Die Berliner Polizei und die Weimarer Krise 1932/33
4.3. Bernhard Strewe
VI. Zusammenfassung