Die Führungslehre in der Polizei ist traditionell geprägt durch
aufgabenbezogene- normative und instrumentell-methodische Erwartungen und
Anforderungen an die Führungskraft; im Vordergrund stehen damit oft Wunsch-
und Tugendkataloge samt den Instrumentarien, die als Erfolgsrezepte für
gute Führung angemahnt werden. Der Aspekt des „Sollens“ wird
damit auf Kosten des praktischen „Könnens“ überbetont.
Tatsächlich stehen Führungskräfte in der Polizei auf allen
Ebenen nicht als souveräne Führer über der Organisation bzw.
ihrem Verantwortungsbereich, sondern sie handeln innerhalb eines komplexen
Netzwerks unterschiedlicher Anspruchsgruppen und erfolgskritischen Kooperationspartner.
Dieses Netzwerk ermöglicht, aber es begrenzt auch Führungshandeln
und Führungserfolg. Für erfolgreiche Führungskräfte ist
es demnach wichtig, diese faktischen und organisationsstrukturellen Dimensionen
des „Könnens“ identifizieren, verstehen und gestalten zu
können.
Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch, den Führungs- und Managementdiskurs
in der deutschen Polizei an den aktuellen Stand der Managementlehre anzukoppeln.
Dabei gehen die Autoren davon aus, dass eine moderne polizeiliche Führungslehre
mehr braucht als normative Appelle und einen Werkzeugkasten betriebswirtschaftlicher
Instrumente, sondern ausgehen muss von einem empirisch gesättigten, zugleich
aber auch theoretisch fundierten Verständnis der spezifischen Funktionsweise
institutioneller Organisationen, wie die Polizei eine ist.
Dabei wird das Themengebiet aus drei Perspektiven beleuchtet: aus einer sozialwissenschaftlichen
Perspektive, die Führung in einem organisations-, das heißt mikropolitischen
Handlungsfeld beschreibt, aus einer methodisch-didaktischen Perspektive, die
das Führungshandeln in komplexen Netzwerken lehr- und trainierbar macht,
sowie aus einer für die spezifisch polizeiliche Organisationskultur sensiblen
Managementlehre, die der Frage nachgeht, unter welchen Bedingungen moderne
Managementansätze in einer Organisation wie der Polizei überhaupt
eine realistische Chance haben, Wirkung zu entfalten.
Diese drei Perspektiven lassen sich auch als eine erste Vermessung des komplexen
Themas „Führen in der Polizei“ verstehen. Organisationssoziologie,
Managementlehre und eine wirksame Didaktik sind damit die Bezugspunkte, von
denen aus das Fundament und die Architektur der Führungslehre in der
Polizei entwickelt werden können.
Inhalt
Inhalt:
1 Geleitwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Christian Barthel
Führungslehre in der Polizei
Eine Diskursanalyse
Christian Barthel
Dimensionen professioneller Führung
Organisationstheoretische Grundlinien für eine Führungslehre in
der Polizei
Dirk Heidemann
Professionelle Führung lernen
Kompetenzorientiertes Lernen in der Ausbildung von Führungskräften
der Polizei
Dirk Heidemann
Das Medienszenario
Ein Fallbeispiel für die Arbeit mit Lernumgebungen in der Aus- und Fortbildung
von Führungskräften der Polizei
Jochen Christe-Zeyse
Polizei und Management
Beobachtungen zu einem konfliktträchtigen Verhältnis
Die Polizei ist eine besondere Organisation:
konservativ und modern, stabil und dynamisch, glorifiziert und kritisch beäugt,
aufregend und bürokratisch, fremdbestimmt und autonom. Die besonderen
Bedingungen polizeilicher Arbeit und der spezifische Charakter der Aufgabe
finden ihren Niederschlag in einer besonderen Form der polizeilichen Identität
– einer Identität allerdings, die sich als solche erst in der Abgrenzung
zur Umwelt ausdrückt, sich organisationsintern aber ausdifferenziert
in eine Vielzahl von Teil-Identitäten: Kriminalpolizei und Schutzpolizei,
Stab und Linie, oben und unten, drinnen und draußen, Land und Bund.
Die Erscheinungsformen dieser spezifischen Organisationskultur eingehender
zu beschreiben, die dabei zu beobachtenden Phänomene zu verstehen und
in einen Deutungsrahmen einzuordnen, ist eine lohnende Aufgabe im Kontext
einer sich entwickelnden Polizeiwissenschaft im deutschsprachigen Raum.
Das vorliegende Buch lässt Autoren zu Wort kommen, die die Polizei als
Organisation gut kennen, selbst aber keine Polizisten sind. Es sind ausnahmslos
Menschen, die über längere Zeit in der Polizei oder in einer ihr
angegliederten Institution gearbeitet oder über sie geforscht haben.
Die hier vorgelegte Sammlung von Aufsätzen soll sowohl dem Polizeiforscher
als auch dem Polizeipraktiker einen Einblick in bisher noch eher wenig erforschte
Bereiche der polizeitypischen Organisationskultur geben und damit sowohl den
wissenschaftlichen Diskurs außerhalb der Polizei als auch die Reflexion
über eigene organisationskulturelle Eigenheiten innerhalb der Polizei
anregen.
Inhalt
Inhalt:
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Jochen Christe-Zeyse
Einleitung
Jo Reichertz
Polizisten als Landsknechte
Weshalb sich Polizisten so gerne gegenseitig auf den Arm nehmen
Karlhans Liebl (unter Mitarbeit von Antje Reich)
Polizei und Rituale
Vorüberlegungen zu einer Analyse
Rafael Behr
Besser als andere BF-Einheiten und der Organisationswandel der Polizei –
Ein Werkstattbericht aus der Polizeikulturforschung
Jochen Christe-Zeyse
Die Macht der Profession
Beobachtungen zum Selbstverständnis einer starken Kultur
Werner Schiewek
Weiße Schafe – Schwarze Schafe
Dichotomische Weltbilder im polizeilichen Alltag
Hans-Gerd Jaschke
Management Cops
Anmerkungen zu einer polizeilichen Funktionselite
Rainer Prätorius
Scheinprobleme der Polizeireform
US-amerikanische Lehrstücke in symbolischer Politik
Bernd Runde
Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld
Wahrnehmungen und Interpretationen zu kulturellen Eigenarten der Polizei
Jochen Christe-Zeyse
„Naiv will man ja auch nicht sein“
Der schwere Stand des Vertrauens in einer strukturell misstrauischen Organisation
Clemens Arzt
Grenzen polizeilicher Eingriffe in der Wahrnehmung von angehenden Polizeibeamten
und -beamtinnen
Zur Akzeptanz des Art. 20, Abs. 3 GG in der Polizeiausbildung
Wolfgang Schulte
„Und grau ist alle Theorie ...“
über die nicht immer ganz spannungsfreie Rezeption von (sozial-)wissenschaftlichen
Denkweisen in der Polizei
Mechthild Hauff
Scheingegensätze ziehen sich an
Polizeiliche Studiengänge und das Ringen um Praxisorientierung und Akademisierung
Autorenverzeichnis
Da Branddelikte kriminalistische Hinweise auf den Täter häufig selbst
zerstören, gewinnen hier psychologische und kriminologische Aspekte bei
der Fahndung an Bedeutung. Das Tatmotiv kann wichtige Hinweise auf den Täter
liefern und stellt deswegen seit langer Zeit die Grundlage für Klassifikationen
von Brandstraftätern dar. Neuere Ansätze, insbesondere aus dem angloamerikanischen
Bereich, berücksichtigen neben den Tatmotiven und Merkmalen des Täters
verstärkt auch spezifische Merkmale der Tat und des Tatorts. Diese beruhen
bislang allerdings vor allem auf anekdotischen Informationen. In der vorliegenden
Studie wurden anhand einer Aktenanalyse von 98 Berliner Brandstraftätern
verschiedene Klassifikationsmöglichkeiten erprobt, die übertragbarkeit
der angloamerikanischen Ansätze auf eine deutsche Täterpopulation
geprüft sowie Zusammenhänge zwischen spezifischen Merkmalen der
Tat und Täters empirisch gesichert. Diese neuen Erkenntnisse können
auch für die polizeiliche Ermittlungsarbeit praktisch nutzbar gemacht
werden.
Inhalt
Inhalt:
Zusammenfassung
1 Einleitung
2 Branddelikte: Definition und Häufigkeit
2.1 Begriffsdefinition
2.2 Straftatbestände der Brandkriminalität
2.3 Statistik
3 Merkmale des Täters und der Tat
3.1 Geschlecht
3.2 Alter
3.3 Familienstand
3.4 Bildung / Beruf / Intelligenz
3.5 Wohnort
3.6 Soziale Isolation
3.7 Herkunftsfamilie
3.8 Konkordante Störungen
3.9 Vorstrafen und Rückfälligkeit
3.10 Alkoholisierung und Drogenintoxikation
3.11 Einzel- vs. Gruppentäter
3.12 Tatzeit
3.13 Das Tatobjekt und sein Besitzer
3.14 Tatort
3.15 Tatmittel
3.16 Spontane vs. geplante Taten
3.17 Weitere wichtige Daten
3.18 Fazit
4 Ursachen und Motive für Branddelikte
4.1 Allgemeine Motivationstheorien
4.2 Allgemeine Kriminalitätstheorien
4.3 Deliktspezifische Erklärungsansätze
4.4 Motive für Brandstraftaten
4.5 Motivtaxonomien
5 Hypothesen
6 Methoden
6.1 Stichprobe
6.2 Materialien
6.3 Auswertung
7 Ergebnisse
7.1 Auswertung der Fragebogendaten
7.2 Auswertung Motive, Kategorienkonstruktion
7.3 Inferenzstatistische Auswertung
8 Diskussion
8.1 Interpretation der frequenzanalytischen Ergebnisse
8.2 Ergebnisse bezüglich der Motivkategorien
8.3 Bewertung der Erklärungsansätze
8.4 Motivkategorien und erhobene Merkmale
8.5 Probleme der vorliegenden Studie
8.6 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Bedarf von und der Ruf nach geeigneten Erhebungs- und Beurteilungsverfahren
für Aussagen von Tatverdächtigen größer und lauter geworden
ist, hat sich im gleichen Zeitraum in der wissenschaftlichen Psychologie diesbezüglich
wenig getan.
Einzig die seit den 1960er Jahren entwickelte psychophysiologische Aussagebeurteilung
nimmt sich der Erhebung und Beurteilung von Tatverdächtigenaussagen an.
Dabei ergeben sich allerdings diverse Probleme, die den Einsatz in der alltäglichen
praktischen Polizeiarbeit zumindest erschweren, wenn nicht gar unmöglich
machen – bspw. ist es mittels dieser Verfahren nicht möglich, über
eine daran orientierte Vernehmung eine freie und komplexe Aussage zu erheben
und es ist ebenfalls kaum möglich, bei den häufig anfallenden Vernehmungen
immer eine polygraphische Beurteilung anzuschließen. Deshalb ist es
notwendig, andere Erhebungs- und Beurteilungsverfahren für Tatverdächtigenaussagen
zur Verfügung zu stellen. Dazu muss das Rad noch nicht einmal völlig
neu erfunden werden.
Denn die ebenfalls seit den 1960er Jahren entwickelte Vernehmungs- und Aussagepsychologie
stellt prinzipiell bereits solche Erhebungs- und Beurteilungsverfahren bereit.
Deren Einsatz wäre in der alltäglichen praktischen Polizeiarbeit
vergleichsweise funktional und unkompliziert – bspw. ermöglichen
die Verfahren eine Vernehmung, deren resultierende Aussage nahezu optimal
der Gedächtnisrepräsentation des fraglichen Ereignisses entspricht
und deren glaubhaftigkeitsbezogene Beurteilung außer minimalem Zeitaufwand
und ausreichenden Kenntnissen so gut wie keine Anforderungen stellt. Allerdings
sind diese Verfahren entwickelt und erprobt worden, um Zeugenaussagen zu erheben
und zu beurteilen. Daher ist es notwendig, vor der nahe liegenden Anwendung
in der Praxis zu überprüfen, ob diese einfachen und praktischen
Verfahren der Vernehmungs- und Aussagepsychologie bei der Erhebung und Beurteilung
von Tatverdächtigenaussagen ebenso objektiv, reliabel und valide sind
wie bei der Erhebung von Zeugenaussagen. Nach einer ausführlichen Darstellung
der in Frage kommenden Erhebungs- und Beurteilungsverfahren wird eben diese
überprüfung von der vorliegenden Studie geleistet.
Inhalt
Inhalt:
1. Prolog
2. Herleitung der Fragestellung
2.1 Nomenklatur
2.2 psychophysiologische Aussagebeurteilung
2.3 Vernehmungs- und Aussagepsychologie
2.4 Spezialisierung der Disziplinen
2.5 Fragestellung
3. theoretischer Hintergrund
3.1 verbessertes kognitives Interview (=kI; vkI)
3.2 criteria-based content analysis (=CBCA)
3.3 zur Kombination der beiden Verfahren
4. Methode und Hypothesen
4.1 Design
4.2 Aussageerhebung mit dem vkI
4.3 Durchführung
4.4 Aussagebeurteilung mit der CBCA
4.5 Durchführung
4.6 Hypothesen
5. Ergebnisse
5.1 Stichprobe
5.2 Objektivität und Reliabilität
5.3 Validität
6. Diskussion
7. Epilog
Juleka Schulte-Ostermann, Rebekka Salome Henrich, Veronika Kesoglou (Hrsg.)
Praxis, Forschung, Kooperation - Gegenwärtige Tendenzen in der Kriminologie.
„Praxis, Forschung, Kooperation - Gegenwärtige Tendenzen in der
Krimi-no-logie.“ waren Mittelpunkt einer Premiere an der Universität
Hamburg: Im Januar 2006 empfingen Studierende des Instituts für Kriminologische
Sozialforschung die Fachwelt zur Tagung: „Im Gespräch. Zur Aktualität
der Kriminologie.“, einer Veranstaltung mit innovativem Entstehungshintergrund.
Das vorliegende Buch stellt der Fachwelt die Mehrzahl der verschrift-lichten
Tagungsvorträge unzensiert zur Diskussion. Somit führt es die Idee
der Tagung fort und spiegelt neben der Bandbreite der vertretenen Fach-richtungen
die wissenschaftliche Vielfalt der Beiträge wider, welche sich aus den
Zielsetzungen der Tagung erschließt: Erstens ein konstruktiver Diskurs
über die Positionierung der Kriminologie in der wissenschaftlichen Praxis,
zweitens die interdisziplinäre Erörterung aktueller Tendenzen in
der kriminologischen Forschung sowie drittens die Etablierung einer ver-net-zen-den
Kooperation aller Beteiligten.
Inhalt
Inhalt:
VORWORT
EINLEITUNG
KRIMINOLOGIE UND RAUM
„FAMILIENZUWACHS IM QUARTIER…“ LOKALE SICHERHEITSPOLITIK
IM PROGRAMM „SOZIALE STADT“
VOLKER EICK
1. DIE „SOZIALE STADT“ ALS ROLL-OUT NEOLIBERALISMUS
2. WORKFARE IN DER „SOZIALEN STADT“
3. KRIMINALPRäVENTION IN DER „SOZIALEN STADT“
4. EINE NEUE POLIZEI IN DER „SOZIALEN STADT“
5. EINIGE SCHLUSSFOLGERUNGEN FüR DIE „SOZIALE STADT“
LITERATUR
„KRIMINALISIERUNG VON STADTRäUMEN
DURCH VIDEOüBERWACHUNG?“
STEFAN CZERWINSKI
1. KONSTRUKTION GESELLSCHAFTLICHER WIRKLICHKEIT
2. RAUM (-WAHRNEHMUNG)
3. COGNITIVE MAPPING
4. METHODISCHES VORGEHEN
5. RISIKODENKEN
6. „KRIMINALITäTSBRENNPUNKTE“
7. WOZU VIDEOüBERWACHUNG?
8. WER üBERWACHT?
9. AUSWIRKUNGEN AUF BEWEGUNGSRäUME
10. FAZIT
LITERATUR
PRIVATE SICHERHEITSDIENSTE UND öFFENTLICHER
RAUM – SKIZZE EINER GRUNDRECHTLICHEN TYPOLOGIE ANHAND DER SITUATION
IN öSTERREICH
WALTER FUCHS
1. EINLEITUNG
2. WAS HEIßT üBERHAUPT „öFFENTLICH“ UND „PRIVAT“?
3. ERSCHEINUNGSFORMEN
LITERATUR
SICHERHEIT, MODERNE ARCHITEKTUR UND KUNST AM
BAU IM STRAFVOLLZUG – EIN WIDERSPRUCH?
IREEN CHRISTINE FRIEDRICH
1. EINFüHRUNG
2. AKTUELLE STRAFVOLLZUGSSITUATION IN öSTERREICH
3. DIE NEUE JUSTIZANSTALT LEOBEN
4. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
5. AUSBLICK
LITERATUR
KRIMINOLOGIE UND ARBEIT
ZUR NORMATIVITäT EINES FORSCHUNGSFELDES
GISBERT VAN ELSBERGEN
1. EINFüHRUNG
2. FORSCHUNG UND LEHRE
3. BEISPIEL I
4. BEISPIEL II
5. SCHLUSSBETRACHTUNG
LITERATUR
DIE ONLINEBEFRAGUNG ALS METHODE FüR OPFERBEFRAGUNGEN
FRANK FISCHELMANNS
1. EINLEITUNG
2. ONLINEBEFRAGUNGEN
3. HYPOTHESEN
4. METHODE
5. ERGEBNISSE
6. DISKUSSION UND AUSBLICK
LITERATUR
ZENSUR UND DARSTELLUNG VON DROGEN IN COMICS
GESA THOMAS
1. EINLEITUNG
2. COMICS KOMMEN IN DEN RUF, GEFäHRLICHE DROGEN ZU SEIN
3. ZENSORISCHE MAßNAHMEN WERDEN EINGEFüHRT
4. LETZTE VERSUCHE, DEN COMIC AUS DER KULTUR ZU VERBANNEN
5. COMICS IM KAMPF GEGEN DROGEN
6. EINE ANDERE SICHT AUF DIE WIRKUNG VON COMICS
7. FAZIT
LITERATUR
KRIMINOLOGIE UND SüHNE, SCHULD UND STRAFE
„FALSCHE-STALKING-OPFER? DAS FALSCHE-OPFER-SYNDROM IN FäLLEN VON
STALKING“
JULIA BETTERMANN
STALKING – AUS PRäVENTIVER SICHT
HEDDA HOLZHAUER
1. EINLEITUNG
2. IST PRäVENTION BEI STALKING üBERHAUPT MöGLICH?
3. DAS DELIKT AUS SICHT DES STALKERS
4. MöGLICHKEITEN DER PRäVENTION
5. FAZIT UND STELLUNGNAHMEN DER AUSGEWäHLTEN „STALKING-OPFER“
LITERATUR
KRIMINOLOGIE UND POSTSOZIALITäT
POLIZEIKULTUR ALS INSTITUTIONELLER KONFLIKT DES STAATLICHEN GEWALTMONOPOLS
RAFAEL BEHR
1. THEORETISCHE UND METHODISCHE EINORDNUNG
2. HERAUSBILDUNG VON „POLIZEIKULTUR“ ALS THEMA DES STAATLICHEN
GEWALTMONOPOLS
3. SCHLUSS
LITERATUR
FREIZEIT UND KRIMINALITäT BEI JUGENDLICHEN
MIT UND OHNE MIGRATIONSHINTERGRUND
BRIGITTA GOLDBERG
1. EINLEITUNG
2. FREIZEIT UND KRIMINALITäT IN DER KRIMINOLOGISCHEN FORSCHUNG
3. DIE BOCHUMER STUDIE
4. SELBST BERICHTETE DELINQUENZ UND VIKTIMISIERUNGEN
5. FREIZEITVERHALTEN UND DELINQUENZ AM BEISPIEL DES SPORTS
6. FAZIT
LITERATUR
„INCIVILITIES“ IM URBANEN RAUM.
EINE EMPIRISCHE ANALYSE IN HAMBURG
JOACHIM HäFELE
1. EINLEITUNG
2. „INCIVILITIES“
3. INCIVILITY-ANSäTZE
4. STAND DER FORSCHUNG
5. ERGEBNISSE DER HAMBURGER INCIVILITY-STUDIE
6. „INCIVILITIES“ UND KRIMINALITäTSFURCHT: ERGEBNISSE EINER
MEHREBENENANALYSE
7. ZUSAMMENFASSUNG/FAZIT
LITERATUR
KRIMINOLOGIE UND KRIEG
SCHUTZ DES STAATES IM ASYMMETRISCHEN KONFLIKT: FüHREN „GEFAHRENERMITTLUNGEN“
DES POLIZEILICHEN STAATSSCHUTZES DIE KONTINUITäT ANTILIBERALER POLITISCHER
STRAFVERFOLGUNG FORT?
CHARLES A. V. DENKOWSKI
1. VERDRäNGT EIN HYBRID AUS BESONDEREM VERWALTUNGSRECHT UND STRAFRECHT,
EIN „PRäVENTIVER SCHUTZ NEUER ART“, DEN RECHTSSTAATLICHEN
STAATSSCHUTZ?
2. FüHRT MAN DEN KAMPF GEGEN EINEN RECHTSSTAATLICHEN STAATSSCHUTZ NACH
DEM 11. SEPTEMBER MIT EINEM „PRäVENTIVEN SCHUTZ NEUER ART“?
3. BEFUND: EINE HöCHST DEUTSCHE KONTINUITäT ANTILIBERALER STRAFVERFOLGUNG
FüHRT MAN IM BESONDEREN VERWALTUNGSRECHT FORT
LITERATUR
SICHERHEITSKRIMINOLOGIE. FREIHEITSKRIMINOLOGIE.
MARÍA LAURA BöHM
1. EINLEITUNG
2. RELEVANZ
3. CRIMINOLOGY OF THE ALIEN OTHER UND CRIMINOLOGY OF THE SELF
4. SICHERHEITSKRIMINOLOGIE. FREIHEITSKRIMINOLOGIE
5. ANMERKUNGEN
6. DISKUSSION
LITERATUR
VON DER KRIMINALISIERUNG ZUR SECURITISIERUNG:
WANDEL VON KONTROLLE UND SEINE FOLGEN FüR DIE KRIMINOLOGIE
ABOUSOUFIANE AKKA, MARÍA LAURA
BöHM, LARS OSTERMEIER, ROBERT PELZER
1. EINLEITUNG
2. TRANSFORMATION VON KONTROLLE
3. OKKUPATION DES RECHTS UND DER KONTROLLE DURCH SICHERHEIT
4. FOLGEN FüR DIE KRIMINOLOGIE
LITERATUR
wird der Anspruch formuliert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Partizipation
bei der Erstellung des Leitbildes und bei seiner Umsetzung in Leitbildzirkeln
an der Gestaltung und Entwicklung der Organisation zu beteiligen. Der vorliegende
Untersuchungsbericht informiert über die Ergebnisse einer repräsentativen
Befragung der Beschäftigten. Es wird analysiert, inwie_weit der Leitbildpro_zess
dem Anspruch gerecht werden kann, ein wesentliches Element bei der Konkretisierung
und Umsetzung des Konzepts einer kooperativen Führung in der Polizeiorganisation
zu sein. Wie wirkt sich die Arbeits(un)zufriedenheit auf die Beteiligung im
Leitbildprozess aus, unterschieden sich Polizistinnen und Polizisten in ihrem
Engagement für den Leitbildprozess? Wie beurteilen die Beschäftigen
den Verlauf und die Ergebnisse der Zirkel.
Inhalt
Inhalt:
Vorwort
Wolfgang-Ulrich Prigge und Rolf Sudek
Ziel und Aufbau der Untersuchung
Thomas Ebling
Der Leitbildprozess der rheinland-pfälzischen
Polizei – Eine Zwischenbilanz
1 Einleitung
2 Drei wesentliche Ziele
2.1 Flächendeckende Einführung der Zirkelmethode
2.2 Stärkung kooperativen Führens durch die Zirkelmethode
2.3 Etablierung der Zirkelmethode zur strukturierten Problemlösung
3 Aktuelle Sachstände
3.1 Materielle Ausstattung
3.2 Vorbehalte
4 Fazit
Wolfgang-Ulrich Prigge und Rolf Sudek
Leitbild – nachgefragt. Ergebnisse einer
repräsentativen Befragung von Beschäftigten der Polizei Rheinland-Pfalz
im Jahre 2005
1 Einleitung und Problemstellung
2 Bewertung der Arbeitsbedingungen
3 Das Leitbild als Instrument kooperativer Führung
4 Zirkel im Leitbildprozess: Formen, Teilnehmer, Themen
4.1 Teilnahme an Leitbildzirkeln und Zirkelthemen
4.2 Freiwillige und verpflichtende Zirkelteilnahme
4.3 Ablauf und Ergebnisse der Zirkel
4.4 Zirkelanhänger und Zirkelgegner
5 Leitbild und Zirkel
6 Bewertung der Zirkel und Bereitschaft zur zukünftigen Teilnahme
7 Ergebnis und Folgerungen für die Praxis
Anna Espenschied und Michael Thaler
Arbeitszufriedenheit bei der Polizei Rheinland-Pfalz
1 Einleitung
2 Definition und Operationalisierung des Konstrukts Arbeitszufriedenheit
3 Hauptdimensionen von Arbeitszufriedenheit
3.1 Zufriedenheit mit der Tätigkeit
3.2 Zufriedenheit mit den Bezugsgruppen
3.3 Zufriedenheit mit der Entlohnung
4 Arbeitszufriedenheit bei einzelnen Gruppen der Beschäftigten
4.1 Arbeitszufriedenheit und Schichtdienst
4.2 Arbeitszufriedenheit und Arbeitsbereich
4.3 Arbeitszufriedenheit und Hierarchieebenen
4.4 Arbeitszufriedenheit und Lebensalter
5 Resümee, Zukunftsprognose und Handlungsvorschläge
Theresa Fritz, Sebastian Reutzel, Sigrun Widmann
Verstärkung durch das „schwache“
Geschlecht? Zur Situation der Frauen in der Polizei Rheinland-Pfalz
1 Einleitung
2 Männer und Frauen in der Polizei
3 Vergleich der Antworten von Beamtinnen und Beamten
3.1 Die These der Geschlechtssensibilität
3.2 Geschlechtssensible Bereiche in der Polizei
3.3 Die Token-Theorie
3.4 „Tokenism“ in der Polizei
4 Fazit
Michael Fritz und Philipp Nolden
Das Leitbild aus Sicht der Beschäftigten
1 Einleitung
2 Funktionen von Leitbildern und Verfahren der Leitbilderstellung
3 Einige Befunde aus der Befragung der Beschäftigten der Polizei Rheinland-Pfalz
3.1 Kenntnis des Leitbildes
3.2 Einstellung zum Leitbild
4 Zusammenfassung
Benjamin Freund und Thomas Skora
Leitbildzirkel: Formen, Funktionen und Folgen
der direkten Mitarbeiterbeteiligung bei der Polizei Rheinland-Pfalz
1 Einleitung
2 Das privatwirtschaftliche Qualitätszirkelkonzept
3 Zirkelkonzepte bei der Polizei in Rheinland-Pfalz
4 Patizipationspotentiale von Zirkeln- Chancen und Grenzen
4.1 Teilnahmemotive und Zirkelthemen
4.2 Zirkelmethode und Zirkelwirkungen aus Sicht der Beschäftigten
4.3 Erfahrungen aus Zirkeln, Umsetzung der Ergebnisse und die Motivation zur
Wiederteilnahme
5 Potentiale unterschiedlicher Zirkelformen
5.1 Zirkelformen bei der Polizei Rheinland-Pfalz – Empirische Befunde
5.2 Gestaltungselemente und Zirkelverlauf
5.2.1 Die Freiwilligkeit der Teilnahme
5.2.2 Beteiligung des Vorgesetzten am Zirkel
5.2.3 Die freie Themenwahl durch die Zirkelteilnehmer
6 Schluss
Literatur
Anhang
Leitbild der Polizei Rheinland-Pfalz
Fragebogen mit Ergebnissen
Andreas Mokros
Die Struktur der Zusammenhänge von Tatbegehungsmerkmalen und Persönlichkeitseigenschaften bei Sexualstraftätern
Täterpersönlichkeit? Diese Fragestellung spielt explizit eine Rolle
bei der Erstellung von Täterprofilen. Sie schwingt aber auch implizit mit,
wenn sich Resozialisierungsbemühungen an der Schwere eines begangenen Delikts
ausrichten. Die vorliegende Studie untersucht diese Frage empirisch im Bereich
der aggressiven Sexualdelinquenz. Damit besitzt der vorliegende Band gleichermaßen
Relevanz für kriminalpolizeiliche Praktiker und Fallanalytiker wie für
klinisch oder gutachterlich tätige Psychologen und Psychiater.
Neben einem überblick über die bestehenden Theorien und Befunde zum
Thema „Sexualdelinquenz und Persönlichkeit“ (einschließlich
der gängigen Klassifikationssysteme) liefert das Buch auch eine detaillierte
Darstellung aktueller methodischer Entwicklungen, insbesondere zur probabilistischen
Testtheorie. Neue dimensionale Methoden zur Beschreibung und zum Vergleich von
Tatverhalten werden am Beispiel der Sexualdelinquenz aufgezeigt. Daraus ergeben
sich einerseits Impulse für den polizeilichen Abgleich von Sexualdelikten.
Und andererseits für die klinische Diagnostik von Sexualstraftätern
im Sinne einer strukturierten Rekonstruktion des Tatgeschehens (Tathergangsanalyse).
Inhalt
Inhalt:
1 AGGRESSIVE SEXUALSTRAFTäTER: TäTEREIGENSCHAFTEN
UND TATVERHALTEN
1.1 Aggressive Sexualdelinquenz: Definition und rechtliche Systematik
1.2 Kriminologische Ergebnisse
1.3 Erklärungsmodelle sexuell devianten, aggressiven Verhaltens
1.4 Einzelbefunde zu den Persönlichkeitseigenschaften von Sexualstraftätern
1.5 Typologien von Sexualstraftätern
1.6 Täter- und Tatmerkmale: Zusammenhänge zwischen Tatbegehung
2 HYPOTHESEN
2.1 Hypothese 1
2.2 Hypothese 2
2.3 Hypothese 3
3 DATENERHEBUNG
3.1 Design der Untersuchung
3.2 Beteiligte Einrichtungen
3.3 Ethische Erwägungen
3.4 Erhebungsinstrumente
3.5 Durchführung der Befragung
4 METHODEN DER DATENANALYSE
4.1 Qualitative Inhaltsanalyse der Urteilsbegründungen
4.2 Multivariate Mittelwertvergleiche
4.3 Regressionsanalyse
4.4 Nicht-parametrische Item-Response-Theorie: Die probabilistische Skalierung
nach Mokken
4.5 Beurteilung der Reliabilität
4.6 Mokken-Skalierung und Faktorenanalyse: Vergleich zweier Verfahren zur
Dimensionsprüfung
4.7 Kanonische Analyse
4.8 Nichtlineare Kausal-Dominanz-Analyse
4.9 Programmierung der quantitativen Datenauswertungsverfahren
4.10 Signifikanzniveau
5 ERGEBNISSE
5.1 Zusammensetzung der Stichprobe
5.2 Beschreibung der Stichprobendaten
5.3 Zeitspanne zwischen Unterbringungsdelikt und Befragung
5.4 Eigenschaften der Stichprobe als Ganzes
5.5 Ergebnisse der Mokken-Skalierung
5.6 Vergleich der Ergebnisse der Mokken-Skalierung mit einer Faktorenanalyse
5.7 Rasch-Homogenität ausgewählter Mokken-Skalen des Tatverhaltens
5.8 Reliabilitätsschätzung
5.9 Ergebnisse der Kanonischen Analyse
5.10 Ergebnisse der Kausal-Dominanz-Analyse
6 DISKUSSION
6.1 Bewertung der Hypothese 1: Die Abbildung des Tatverhaltens im probabilistischen
Testmodell
6.2 Bewertung der Hypothese 2: Der lineare Zusammenhang zwischen Tatverhalten
und Persönlichkeit
6.3 Bewertung der Hypothese 3: Der nicht-lineare Transfereffekt der Persönlichkeit
auf das Tatverhalten
6.4 Objektivität der Erhebung
6.5 Reliabilität der Erhebungsinstrumente
6.6 Repräsentativität der Stichprobe
6.7 Schlussfolgerungen
überbringung einer Todesnachricht im dienstlichen Alltag zu den belastungsintensiven
Tätigkeiten gehört. Im Vergleich zu vielen anderen Einsatzsituationen
werden für die Begegnung mit dem Hinterbliebenen stets relativ hohe Stresswerte
angegeben.
Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnis hat der Autor in seiner empirischen Studie
die hochkomplexen Stressbewältigungsmechanismen von Polizeibeamten beim
überbringen einer Todesnachricht untersucht. Er beleuchtet die dynamischen
Interaktionen und Belastungsverläufe während der Kontaktphase mit
dem Hinterbliebenen, darüber hinaus aber auch die vielfältigen Stressphänomene
vor und nach der Todesnachrichtenüberbringung. So wird das Stresserleben
der Polizeibeamten in allen Phasen des Geschehens deutlich, wobei insbesondere
die Emotionen und Kognitionen herausgestellt werden.
Schwerpunkt der Arbeit ist eine differenzierte Analyse der Stressbewertungs-
und Stressbewältigungsprozesse. Aufgrund der vergleichenden Darstellung
des Bewältigungsverhaltens aller untersuchten Polizeibeamten konnten für
die Einsatzsituation „überbringung einer Todesnachricht“ einige
Gesetzmäßigkeiten und Muster herausgearbeitet werden, die zu einer
empirischen Typenbildung führten.
Inhalt
Inhalt:
1 ZIELSETZUNG DER ARBEIT
2 RAHMENBEDINGUNGEN BEIM üBERBRINGEN VON TODESNACHRICHTEN
2.1 NORMATIVE RAHMENBEDINGUNGEN
2.2 INSTITUTIONELLE RAHMENBEDINGUNGEN
2.3 AUSGANGSDATEN
3 EMOTIONALE BELASTUNGEN IM POLIZEIBERUF
3.1 DER POLIZIST IN SCHWIERIGEN EINSATZLAGEN
3.2 DER POLIZIST IN KONFRONTATION MIT DEM TOD
3.3 DER POLIZIST ALS üBERBRINGER VON TODESNACHRICHTEN
4 LEITLINIEN FüR DIE üBERBRINGUNG VON TODESNACHRICHTEN
4.1 VORBEREITUNG AUF DAS GESPRäCH MIT DEM HINTERBLIEBENEN
4.2 üBERBRINGUNG DER TODESNACHRICHT VOR ORT
4.3 NACHBEREITUNG FüR DEN POLIZEIBEAMTEN
5 AKTUELLER FORSCHUNGSSTAND
5.1 POLIZEIWISSENSCHAFT UND POLIZEIFORSCHUNG
5.2 POLIZEIBEZOGENE STRESSFORSCHUNG
5.3 EMPIRISCHE UNTERSUCHUNGEN ZUM THEMA „üBERBRINGEN VON TODESNACHRICHTEN“
5.4 ZUSAMMENFASSUNG UND FORSCHUNGSFRAGEN
6 THEORETISCHER RAHMEN
6.1 STRESS UND STRESSTHEORIEN
6.2 KRITISCHE WüRDIGUNG DER VERSCHIEDENEN KONZEPTIONEN VON STRESS
6.3 THEORETISCHES RAHMENMODELL DIESER UNTERSUCHUNG
7 METHODOLOGIE UND METHODIK
7.1 DATENERHEBUNG
7.2 DATENAUFBEREITUNG
7.3 DATENAUSWERTUNG
7.4 GüTEKRITERIEN
8 DARSTELLUNG DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE
8.1 TYPEN VON STRESSBEWäLTIGUNG
8.2 PRIMäRE BEWERTUNG
8.3 SEKUNDäRE BEWERTUNG, NEUBEWERTUNG UND COPING
8.4 PRäDIKTOREN DES BEWERTUNGSPROZESSES
8.5 WEITERE ERGEBNISSE
9 DISKUSSION UND FOLGEN DER UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE
9.1 KONSEQUENZEN FüR DAS STRESSTHEORETISCHE RAHMENMODELL
9.2 KONSEQUENZEN FüR DIE AUS- UND FORTBILDUNG VON POLIZEIBEAMTEN
10 AUSBLICK
LITERATURVERZEICHNIS